Der Ohridsee – Mehr als nur Forellen

Den Ohrid-See und einige seiner Forellenarten habe ich ja schon einmal vorgestellt. Aber es gibt dort mehr endemische Arten als „nur“ ein paar Forellen. Die Endemismusrate ist besonders bei Fischen, Weichtieren und Krebsen bemerkenswert. Über 70% der Schnecken- und Muschelarten im Ohridsee sind endemisch. Diese Mollusken leben oft in spezifischen Mikrolebensräumen (z. B. Felsen, Pflanzenwurzeln) und gelten als Bioindikatoren für Wasserqualität.

Von oben nach unten: Salmo letnica, Salmo aphelios, Salmo balcanicus, Salmo lumi, Salmo ohridanus (ChatGPT)

Die Salmo-Arten im Ohridsee (z. B. Salmo letnica, S. ohridanus, S. balcanicus, S. lumi, S. aphelios) sind morphologisch sehr ähnlich und eng miteinander verwandt. Ihre Unterscheidung ist seit Jahrzehnten Gegenstand wissenschaftlicher Debatten – insbesonders Molekulargenetische Studien zeigen geringe genetische Differenzierung zwischen den fünf „Arten“.
Einige Genetiker argumentieren, dass sie nicht klar voneinander abgegrenzt sind, möglicherweise also eine polymorphe Art (Salmo letnica) mit verschiedenen ökologischen und reproduktiven Strategien.
Andere Studien (z. B. mit mitochondrialer DNA) finden gewisse Unterschiede, die eine Trennung rechtfertigen könnten.
Auch die Laichzeiten sind unterschiedlich:
S. letnica: Dezember – Januar
S. balcanicus: Oktober – November
S. aphelios: Februar – März
S. lumi: April – Mai
S. ohridanus: Mai – Juni
Einige Arten unterscheiden sich durch:
Tiefe des Lebensraums: S. balcanicus lebt z. B. eher in tieferen Zonen (>100 m).
Wanderverhalten: S. letnica wandert zur Laichzeit in Zuläufe.
Ernährung und Wachstum unterscheiden sich leicht zwischen den Formen.
Es gibt kleine Unterschiede in der Schuppenzahl entlang der Seitenlinie, der Kieferlänge und der Färbung.
Diese Merkmale überlappen stark, sind also nicht eindeutig diagnostisch.

Alburnoides ohridanus (ChatGPT)

Alburnoides ohridanus ist ein Vertreter der Karpfenfische, der endemisch im zentralen Balkan in Albanien, Montenegro, Nordmazedonien und Kosovo vorkommt. Er kommt im Fluss Drin sowie in den Seen Ohrid und Skadar und in den Einzugsgebieten der Flüsse Mati, Erzeni und Ishëm in Nordalbanien vor. Die Populationen im See findet man am häufigsten im Uferbereich bis zu einer Tiefe von etwa 7,5 m. Im See Ohrid kann dieser Bereich mehrere hundert Meter vom Ufer entfernt liegen und im See Skadar einen großen Teil des Sees umfassen. Alburnoides ohridanus bevorzugt Gebiete mit vielen Makrophyten und laichen im Spätfrühling und Frühsommer bevorzugt auf steinigen Untergründen. Die Lebensweise der in Flüssen lebenden Ohrid-Spirlen ist noch nicht gut erforscht, sie bevorzugen aber wahrscheinlich fließende Gewässer mit sauberem, sauerstoffreichem Wasser und steinigem Untergrund. Die Laichzeit liegt im Spätfrühling, im Mai und Juni.
Alburnoides ohridanus erreicht eine Standardlänge von 9 cm. Er lässt sich von anderen Balkanarten der Gattung Alburnoides durch einen deutlich nach oben gerichteten Mund, einen Augen-Durchmesser, der der Schnauzenlänge entspricht, eine charakteristische Vertiefung am Nacken, einen langen Schwanzstiel (ungefähr doppelt so lang wie hoch), 42–44 Schuppen an der Seitenlinie und 11½ verzweigte Strahlen in der Afterflosse unterscheiden.

Neben Albournoudes ohridanus gibt es noch einige weitere Karpfenfische, die hauptsächlich im Ohridsee vertreten sind, aber teilweise auch an anderen Orten des Balkans zu finden sind, darunter auch Vertreter der Rotfedern und Rotaugen.

(bei Abbildungen, die mit Hilfe von ChatGPT entstanden sind, besteht kein Anspruch auf Korrektheit. Es handelt sich um Rekonstruktionen, die Fehler enthalten können)
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