Auf Carl Hiaasen wurde ich aufmerksam, als auf appleTV die Serrie „Carl Hiaasens Bad Monkey“ angekündigt wurde. Warum wir die Serie überhaupt bemerkt haben, weiß ich nicht, mehr als eine Folge habe ich nicht gesehen. Das war nicht ganz mein Geschmack.
Dann habe ich festgestellt, dass bei mir ein ungelesenes Buch des Autors rumliegt. Und ich habe mich ans Lesen gemacht … allerdings mit gemischten Gefühlen.
Ich gebe zu, der Klappentext hat mich fasziniert, aber das, was ich bisher von Carl Hiaasen mitbekommen habe … hat meine Erwartungen etwas heruntergeschraubt.
Hiaasens Bücher spiegeln seine Interessen als Journalist und Einwohner von Florida wider. Seine Romane wurden als Umweltthriller klassifiziert, obwohl sie auch als Mainstreamsatiren des zeitgenössischen Lebens aufgefasst werden können. In seinen Romanen ist Florida das Land der geldgierigen Geschäftsleute, korrupten Politiker, dummen Blondinen, apathischen Rentner, intellektuell überforderten Touristen und militanten Umweltschützer, aber auch das Land John D. MacDonalds und Travis McGees, allerdings 20 Jahre später und in einer ironischeren und boshafteren Sichtweise.
Die Kritiken bemängeln, dass Hiaasens Arbeit im Wesentlichen in der penetrant wiederholten Veröffentlichung des immer selben Inhalts mit jeweils anderen Charakteren besteht. Tatsächlich folgen die Plots der Romane einem sich wiederholenden Schema. Wundervolle Gegenden Floridas werden von Wirtschaftskriminellen bedroht und von rätselhaften Helden gerettet. Trotzdem sorgen die verblüffende Vielfalt und die Eigenheiten der Charaktere stets für die Glaubwürdigkeit der Handlung. (Wikipedia)
Von zahmen Bestien, irren Stars und echten Helden
Wahoo Cray ist zwischen Schlangen und Alligatoren aufgewachsen. Als Sohn eines Tiertrainers bringt ihn so schnell nichts aus der Ruhe. Bis zu dem Tag, als ein Filmteam der Realityshow »Expedition Überleben!« bei den Crays auftaucht: Der Star der Sendung will unbedingt mit echten Biestern kämpfen, obwohl er kaum eine Fliege fangen kann. Erst bringt er alle zur Weißglut, dann verschwindet er lädiert und verwirrt in den Everglades. Während ein gigantisches Gewitter aufzieht, macht sich Wahoo zusammen mit Tuna auf die Suche nach dem falschen Helden. Wer wird am Ende die »Expedition Überleben!« überleben?
ECHTE BIESTER richtet sich an jüngere Leser … aber … ich habe mich köstlich amüsiert. Die Charaktere sind skurril und extrem nervtötend… und dann doch wieder sehr realistisch, allerdings von jenem Realismus, den man sich zu eigen macht, wenn man sich solche Shows wie beispielsweise DSCHUNGELCAMP oder diverse Expeditionssendungen ansieht, die hier ziemlich gut verarscht werden (und das Wort muss man einfach verwenden, es passt so gut). Die Handlung ist … abgedreht: Da treffen Fernsehrealität auf Wildnis, Schauspieler auf wilde und weniger Wilde und dann ist da noch die Fantasie mancher Beteiligter, die dann auch noch Vampire ins Spiel bringen. Manches klingt so blöd, das mag man gar nicht glauben, aber … geht man mit offenen Augen durch die Welt würde man das manchen Mitmenschen durchaus zutrauen.
Für alle die schräge Geschichten, Spannung und Flach-Witze mögen. Gut, zu letzteren gehöre ich nicht und wenn man anfängt das Buch zu lesen ahnt man Schlimmes, aber: Man kann über die wenigen wirklich schlechten Witze hinwegsehen. Was bleibt ist Unterhaltung pur … und jetzt bin ich neugierig auf das, was Carl Hiaasen sonst geschrieben hat. Wenn das alles in die Richtung von Echte Biester geht … dann werde ich wohl viel Spaß haben.