Zoopresseschau

Zoo Augsburg, 24.11.2025
Aus dem November-Newsletter
Die Installationen von Christmas Garden sorgen bereits tagsüber schon für eine Vorweihnachtliche Stimmung und gestalten den winterlichen Spaziergang durch den Zoo besonders besinnlich!
Die meisten Licht- und Wasserinstallationen sind aufgebaut und es geht in den finalen Spurt – am Donnerstag (27.11.25) ist Premiere. Tickets können zum Beispiel auf der Webseite von Christmas Garden (www.christmas-garden.de/augsburg) oder an der Abendkasse erworben werden.
Im Berichtszeitraum wurde eine Hirschziegenantilope, ein Dahomey-Zwergrind und ein Kapuziner geboren.
Des Weiteren schlüpften zwei Sonnensittiche, drei Straußwachteln, eine Zwergwachtel und ein Textorweber.
Aus dem Tiergarten Nürnberg kam ein weiblichen Rüsselspringer („Lieselotte“).
Die Wasserschweine sind nun wieder zu zweit, hier kam ein weibliches Tier aus dem Zoo Pilsen.
Zwei Straußwachteln wurden an den Zoo Linz abgegeben.
Verstorben ist eine Nachzucht der Himmelblauen Zwergtaggeckos.
Im Vogelbestand verstarben zwei Straußwachteln und ein Königsglanzstar.
Trotz der sinkenden Temperaturen, wird weiterhin eifrig an der Baustelle „Himalaya-Anlage“ gearbeitet. Bei dem Blick über das Gelände, lassen sich allmählich unterschiedliche Bereiche erahnen – bleibt zu hoffen, dass die Witterung weiterhin ein gutes Vorankommen zulässt.
Auch in diesem Jahr bietet der Zoo einen interaktiven Adventskalender an (www.zoo-augsburg.de/adventskalender). Ab dem 01.12. kann dort jeden Tag ein Türchen geöffnet werden – täglich vorbeischauen lohnt sich! Neben Bastel- und Backanleitungen finden sich wieder viele interessante Informationen rund um die Tiere und Projekte des Zoos, sowie spannende Verlosungen und Gewinnspiele.

Zoo Duisburg 21.11.2025
Auswilderung von Wildkatzen: Zoo Duisburg stellt Tiere bereit
In den schottischen Highlands sind bereits zoogeborene Wildkatzen ausgewildert worden. Nun stellt der Zoo Duisburg 16 seiner Tiere für weitere Ansiedlungen im ursprünglichen Lebensraum bereit. Das Ziel aller Projektbeteiligten: Die Wildkatze vor dem Aussterben zu schützen. Der Zoo Duisburg beteiligt sich an einem ambitionierten Artenschutzprojekt: Der Auswilderung von Wildkatzen in Schottland. Seit 2023 wilderte die Organisation ‚Saving Wildcats‘ 40 zoogeborene Tiere in einem Naturreservat aus. Nun stellt der Zoo Duisburg 16 junge Wildkatzen für das Auswilderungsprojekt zur Verfügung. Die Tiere sind in den vergangenen Jahren am Kaiserberg geboren worden und sind wohlbehalten im schottischen Auswilderungszentrum angekommen. In Vorbereitungsanlagen fernab der Zivilisation beginnt nun die Vorbereitung für die Auswilderung. In 2026 sollen die ersten dieser Tiere zurück in die Wildbahn kehren. Der ‚Highland Tiger‘ kehrt zurück: Zoologische Gärten mit Schlüsselrolle Einst war die Wildkatze, die häufig auch ‚Highland Tiger‘ genannt wird, in ganz Großbritannien verbreitet. Lebensraumverlust und die Jagd setzten den Beständen drastisch zu. Heute hängt das Überleben der Wildkatze am Seidenen Faden. Schätzungen gehen davon aus, dass im besten Fall nur noch wenige hundert Tiere in der Wildbahn Großbritanniens leben – in Südengland sind die Räuber bereits ausgestorben. Um die Bestände zu unterstützen und ein vollständiges Aussterben des ‚Highland Tigers‘ zu verhindern, engagieren sich europäische Zoos im Rahmen gezielter Auswilderungsprojekte. Grundlagen hierfür waren eine Machbarkeitsstudie zum Status des Lebensraumes und die Empfehlung der ‚Fachgruppe Katzen‘ des Weltnaturschutzverbandes IUCN, Wildkatzen vom europäischen Festland nach Großbritannien einzuführen, um eine stabile und genetisch gesunde Population aufzubauen. „Dieses Projekt zeigt einmal mehr, wozu die Zoogemeinschaft fähig ist. Gemeinsam retten wir Arten, schützen Lebensräume und stellen Tiere für gezielte, sinnvolle Auswilderungen bereit“, betont Oliver Mojecki, Zoologischer Leiter in Duisburg. Auswilderung von Wildkatzen: Schottland, Oberpfalz und der bayerische Wald Auch in Deutschland stand es lange Zeit nicht gut um die Bestände der sympathischen Räuber – fast vollständig wurden die Tiere in den heimischen Wäldern ausgerottet. Um die wildlebenden Bestände zu unterstützen, wilderten Zoos gemeinsam mit weiteren Naturschutzverbänden Wildkatzen innerhalb Deutschlands aus. Auch der Zoo Duisburg stellte Tiere für solche Ansiedlungsprojekte bereit. Tierpfleger Mike Kirschner begleitete in den 90er Jahren insgesamt acht Wildkatzen bis in den Bayrischen Wald und die angrenzende Oberpfalz. In einer Station fernab der Zivilisation begann die Vorbereitung für die Auswilderung. „Das Training dauerte zum Teil mehrere Wochen. Viele Europäische Zoos stellten junge Wildkatzen bereit und legten so den Grundstein für die Wiederansiedlung der heimischen Raubtiere“, erinnert sich der Raubtier-Experte. Die Mühen zahlen sich aus, der Bestand der Wildkatzen in Deutschland erholt sich deutlich und liegt nach derzeitigen Schätzungen bei rund 5.000 – 8.000 Tieren. Schleiereulen, Pinguine und Riesenotter: Projekte mit Beteiligung des Zoo Duisburg In den vergangenen Jahren hat sich der Zoo Duisburg an einer Vielzahl von Ansiedlungsprojekten beteiligt. So sind durch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln aus dem Artenschutz-Euro mehrfach Brillenpinguine und weitere Vogelarten in Südafrika ausgewildert worden. Zusätzlich stellte das Zoo-Team zahlreiche Tiere für Ansiedlungen bereit: Wildkatzen, Schleiereulen und auch Wisente reisten von Duisburg aus in entsprechende Projekte. Im Ruhrgebiet wilderte das Zoo-Team Ringelnattern und Fledermäuse in geeigneten Lebensräumen aus. Auch in Südamerika findet sich das Artenschutz-Engagement des Zoo Duisburgs wieder: Schließlich hat der erste, jemals für ein Ansiedlungsprojekt bereitgestellte, Riesenotter seine Wurzeln am Kaiserberg. Schon bald könnten die Nachkommen des Weibchens mit dem Namen Alondra ausgewildert werden. Bereits heute streifen zoogeborene Riesenotter durch die Lagunen des Nationalparks Ibera. „Diese und viele weitere Beispiele von erfolgreichen Ansiedlungen sowie dem finanziellen Artenschutz-Engagement der Zoowelt zeigen eindrucksvoll, welchen Wert Zoologische Gärten für den Schutz der biologischen Vielfalt in der heutigen Zeit haben“, verdeutlicht Biologe Oliver Mojecki.

Alpenzoo Innsbruck 21.11.2025
Renovierungsarbeiten am Elchgehege – Elchpaar Luke und Ronja reist in die Slowakei
Im Alpenzoo steht ein großes und aufregendes Projekt bevor: Unser Elchgehege bekommt eine Renovierung! Schon nächsten Monat starten die Umbauarbeiten, um unseren Elchen künftig ein moderneres Zuhause zu bieten. Damit die Bauphase möglichst ruhig und stressfrei für die Tiere verläuft, wird unser vertrautes Elchpaar – der sanfte Riese Luke und seine neugierige Partnerin Ronja –in den Zveropark in der Slowakei übersiedeln, der sich sehr auf ihre Ankunft freut. Die Bauarbeiten sollen bis zum Frühjahr des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Danach startet der Alpenzoo mit einem neuen jungen Elchpaar aus zwei verschiedenen Zoos, ausgewählt im Rahmen europäischer Erhaltungszuchtprogramme. Besucherinnen und Besucher, die Luke und Ronja noch einmal sehen möchten, haben bis einschließlich 15. Dezember die Gelegenheit dazu. Am 16. Dezember treten die beiden ihre große Reise in die Slowakei an.

Tierpark Bern 20.11.2025
Tierpark Bern präsentiert Vision für neuen FamilienZoo
Bern, 20. November 2025 – Der Tierpark Bern hat heute seine Vision für den neuen FamilienZoo vorgestellt, der ab 2030 an Stelle des bisherigen Kinderzoos entstehen soll. Der FamilienZoo richtet das Angebot stärker auf vielfältige Begegnungen und tiergerechte Anlagen aus und verbindet damit Tierwohl, spielerisches Lernen und Naturerlebnis für Klein und Gross. Die fast 100-jährige Infrastruktur des Tierpark Bern stösst zunehmend an ihre Grenzen. Der Tierpark zählt heute drei Mal so viele Besucher*innen und Mitarbeiter*innen als zur Zeit des Baus. Gleichzeitig sind die Anforderungen an Tierhaltung und Tierwohl deutlich gestiegen. Besonders im unteren Aarebereich besteht deshalb Erneuerungsbedarf: Das alte Gebäude für die Tierpfleger*innen ist stark überlastet, und im Kinderzoo entsprechen insbesondere die Anlagen für grosse Tiere nicht mehr den heutigen Standards. Eine neue Vision für Begegnungen zwischen Mensch und Tier Mit dem geplanten FamilienZoo möchte der Tierpark Bern einen Ort entwickeln, der Tierwohl, Bildung und Erlebnis zeitgemäss verbindet. Die neuen Anlagen sollen nach neuesten Erkenntnissen gestaltet werden und mehr Platz, naturnahe Lebensräume und Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere bieten. «Der FamilienZoo ermöglicht Begegnungen, die für Mensch und Tier stimmen», sagt Direktorin Friederike von Houwald. «Wir möchten Räume schaffen, in denen Tiere sich wohlfühlen und Menschen gleichzeitig viel über Natur und Tiere lernen können.» Im FamilienZoo sollen Kinder und Erwachsene Tieren weiterhin nahekommen können – immer im Sinne des Tierwohls. So entsteht ein Ort, an dem Entdecken, Lernen und Staunen eng miteinander verbunden sind. Natur erleben, Vielfalt entdecken – ein Angebot für alle Der geplante FamilienZoo soll ab 2030 entstehen und nach Fertigstellung verschiedene neue Erlebnisräume bieten: Kinder beobachten Ziegen und ahmen ihre Bewegungen spielerisch nach, pflegen Schweine mit der Bürste und erleben mit, wie Küken schlüpfen und heranwachsen. Am renaturierten und zugänglichen Dalmazibach entdecken Kinder und Erwachsene die regionale Tier- und Pflanzenwelt. Dank einer geschützten und begleiteten Umgebung erhalten auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen die Möglichkeit, Tiere in einem ruhigen Umfeld und barrierefrei zu erleben. Der beliebte Spielplatz am Aareufer bleibt bestehen und bietet weiterhin Raum zum Spielen und Verweilen. Ein frei zugängliches Panorama-Aquarium im neuen AareEingang soll zudem die Unterwasserwelt der Aare sichtbar machen und Wissen über ihre Artenvielfalt vermitteln. Einordnung in die Gesamtplanung 2023 – 2033 Für Menschen und Tiere Vor zwei Jahren hat der Gemeinderat die Gesamtplanung 2023 – 2033 des Tierpark Bern mit einem Zeithorizont von 10 Jahren genehmigt und darin die Entwicklung des Tierpark Bern entworfen. Nun folgen Schritt für Schritt die Konzepte und Projekte, welche die Umsetzung konkretisieren. Der akute Handlungsbedarf beim Ökonomiegebäude steht in der Prioritätenliste ganz oben. Als Folge galt es, auch ein Konzept für die Tieranlagen auf dem Areal im Bereich des heutigen Kinderzoos zu entwickeln. Der Tierpark Bern hat dies mit seiner langjährigen Erfahrung in der Tierhaltung, Tierpflege und Tiermedizin sowie im Bereich Bildung und Erlebnis – und unter Einbezug wertvoller Rückmeldungen aus der Bevölkerung – nun getan. Mit seiner Vision möchte der Tierpark Bern für seine Gäste und die Bevölkerung einen Blick in die Zukunft werfen und offene Fragen beantworten

Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V. (DTG) 20.11.2025
Landeszooverband NRW e.V. im Landtag Düsseldorf Hochwertiger Austausch mit Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Silke Gorißen
Am 12. November 2025 fand ein Besuch des Landeszooverbands NRW e.V. bei unserem ehemaligen Kollegen und nun Landtagsabgeordneten Klaus Hansen (MdL NRW) im Landtag Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf statt. Neben den Mitgliedern und zahlreichen Gästen aus Wissenschaft und Verbandsnetzwerken begrüßte der LZV NRW auch die Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW, Silke Gorißen (CDU), gemeinsam mit Dr. Jürgen Harlizius, Referent im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Beide richteten im Kontext des aktuellen Infektionsgeschehens zur Vogelgrippe ein deutliches Bekenntnis zur engen Zusammenarbeit mit den Zoos des Landes an die Versammlung. Biosicherheits- und Präventionsmaßnahmen waren dabei auf der Basis des Leitfadens über erweiterte Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung des Eintrags und der Weiterverbreitung der Geflügelpest als gemeinsame Vereinbarung des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz und der Verbände vom 04. November 2025 Gesprächsgrundlage. „Wir haben im Hinblick auf Tierseuchengeschehnisse natürlich ein besonderes Interesse an der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der Zoogemeinschaft in unserem Lande, einfach weil Nordrhein-Westfalen das Bundesland mit der höchsten Zoodichte ist. Uns interessiert es also ganz besonders, ihre Anliegen zu erfahren und zu berücksichtigen“, betonte Ministerin Gorißen im Austausch. Sie verwies zudem auf die Herausforderungen föderaler Strukturen, machte aber sehr deutlich, dass ihr Ministerium Prozesse – beispielsweise zu Impffragen in zoologischen Einrichtungen – so zügig wie möglich vorbringen wird. Unter besonderer Einbindung der im LZV NRW tätigen Wissenschaftler, Veterinärmediziner und Lebenswissenschaftler in enger Abstimmung mit dem Verband der Zootierärzte (VZT) ist die Zoogemeinschaft NRW aufgerufen, in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz ein Rahmenkonzept zur strategischen Umsetzung von Biosicherheits- und Präventionsmaßnahmen für alle zoologischen Einrichtungen des Landes zu entwickeln, der zugleich als Modell mit Übertragungspotenzial auf andere Bundesländer und den Bund dienen kann. Netzwerk Zoogemeinschaft NRW und Artenschutzmonat September Der erste Artenschutzmonat im September 2025 wurde als erfolgreiches Pilotprojekt des Landeszooverbandes NRW (LZV NRW) präsentiert. Insgesamt rund 35.000 Besucherinnen und Besucher nahmen an 17 Artenschutzveranstaltungen in 11 zoologischen Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen teil. Der ARTENSCHUTZMONAT soll sich künftig als wiederkehrendes Format etablieren und wichtige Impulse für den Natur- und Artenschutz im Land setzen. Die vernetzte, wissenschaftliche Zusammenarbeit zoologischer Institutionen als zentrale Zukunftsaufgabe erhielt mit der Präsentation der neuen Dauerausstellung „Wasser – Leben im Fluss“ im Museum Koenig, Bonn, durch Dr. Fabian Herder sowie der anschließenden Vorstellung des Grugaparks Essen als zoologische Einrichtung für Artenschutz und als Auffangstation im Tierschutz durch Janina Kirschbaum, Tierpflegemeisterin des Tiergartens im Grugapark, ein erstes fachliches Highlight. Zoos und Wissenschaft Wie eng Zoos und Wissenschaft zusammenarbeiten, verdeutlichte der Vortrag von Dr. Kai R. Caspar (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) zum Thema „Universität und Zoo – Forschung, Ergebnisse, Abschlussarbeiten“. Die Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie, die allen zoologischen Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen die Teilhabe an wissenschaftlichen Forschungsprojekten erleichtern soll, entspricht dabei den zentralen Zielsetzungen des Landeszooverbandes NRW. Arbeitsplatz Zoo und Zukunftssicherung durch Ausbildung Im Anschluss berichtete Dr. Benjamin Ibler, Leiter des Tierparks Olderdissen, über Ausbildungsaspekte im historischen und internationalen Vergleich. Ebenfalls als Gast begrüßt, wurde Sebastian Manickam, 1. Vorsitzender des Berufsverbandes der Zootierpfleger e.V. Er schilderte die aktuelle Arbeitsmarktsituation und die Ausbildungssituation in der Zootierpflege und benannte zentrale Herausforderungen des Fachkräftemangels sowie mögliche Lösungsansätze. Zudem informierte er über die geplante Novellierung der Ausbildungsverordnung für Tierpflegerinnen und Tierpfleger in Deutschland. „Die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte ist Grundlage für die Aufgaben moderner Zoos und Tierparks. Wir müssen umdenken, um neue Generationen für diesen analogen Beruf zu begeistern“, so Manickam. Die Teilnahme des Berufsverbandes wurde von beiden Seiten als konstruktiv und als wichtiges Signal für die weitere Zusammenarbeit gewertet. Die anschließende Diskussion zur Neustrukturierung der Ausbildung zeigte die hohe Relevanz dieses Themas für alle Zoos im Land. Zootierhaltung ist eine Arbeit für Spezialisten, und diese gilt es für die nächste Generation auszubilden und zu qualifizieren. Fachlicher Austausch auf hohem Niveau Die Vielzahl landesspezifischer Themen und hochkarätiger Beiträge sorgte für einen intensiven, fachlich wertvollen Austausch. Ziel ist es, nicht stehen zu bleiben und die bereits sehr hochwertige Arbeit von Zoos, Tier- und Wildparks in Nordrhein-Westfalen kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu stärken. Zugleich wurde deutlich, wie breit das Tätigkeitsspektrum des Landeszooverbandes NRW e.V. aufgestellt ist – es reicht von Forschung und Ausbildung über Artenschutz bis hin zu Vernetzung und Interessenvertretung im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Raum des Landes. Ausblick: Vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Ministerium Der Landeszooverband NRW e.V. sieht in der klaren Bereitschaft des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Prozesse im Bereich der Biosicherheit gemeinsam zu gestalten und Herausforderungen aktiv anzugehen, ein wichtiges zukunftssicherndes Signal. „Wir freuen uns auf eine weiterhin konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Ministerium. Nordrhein-Westfalen ist das stärkste Zoo-Land im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland. Das wollen wir gemeinsam erfolgreich weiterentwickeln“, betonte der Vorstand zum Abschluss der Sitzung. Die Deutsche Tierpark-Gesellschaft e.V. (DTG) mit Sitz der Geschäftsstelle in Kleve, war durch ihre Geschäftsführerin Marie-Christine Kuypers bei der Versammlung des Landeszooverbands NRW im Düsseldorfer Landtag vertreten. „In einer Zoogemeinschaft ist der Austausch der einzelnen Einrichtungen untereinander, aber auch die Kommunikation innerhalb der Verbände auf allen Ebenen und die Vertretung der Interessen der Zoogemeinschaft gegenüber der Politik essenziell für eine vertrauensvolle und zukunftsorientierte Zusammenarbeit im Sinne aller“, betonte Marie-Christine Kuypers. „Mein Dank gilt Frau Ministerin Silke Gorißen und ihrem Team für den vertrauensvollen und konstruktiven Austausch im Rahmen der Veranstaltung im Landtag.“

Tiergarten Nürnberg 19.11.2025
„Artenschutz für die Zukunft“: neue Termine bis April
Das Manatihaus bei Nacht erkunden, eine Delfinpräsentation erleben, Wissenswertes rund um aktuelle Artenschutzthemen erfahren und dabei ein Vier-Gänge-Bio-Menü genießen – diese exklusive Kombination bietet die Veranstaltungsreihe „Artenschutz für die Zukunft“ im Tiergarten der Stadt Nürnberg. Das beliebte Programm geht in eine neue Runde. Die nächsten Termine finden an folgenden Donnerstagen statt: am 11. Dezember 2025 sowie am 22. Januar, 19. Februar, 19. März und 23. April 2026. Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Tickets können – auch als Weihnachtsgeschenk – über www.culinartheater.de/culinar-veranstaltungen bestellt werden oder direkt beim Team des Tiergartenrestaurants Waldschänke, Telefon 0911 / 5430120 sowie per E-Mail an info@culinartheater.de. Karten kosten für eine Person 133 Euro, für zwei Personen 260 Euro und für sechs Personen (ein Tisch) 720 Euro. Ermäßigungen gibt es beispielsweise für Mitglieder des Vereins der Tiergartenfreunde e.V. oder Inhaber der ZACKarte. Die Veranstaltungsreihe „Artenschutz für die Zukunft“ findet im Blauen Salon der Delfinlagune im Tiergarten Nürnberg statt. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Christian Vogel und begleitet von einem Artenschutzexperten des Tiergartens erleben die Gäste einen unterhaltsamen und zugleich informativen Abend mit einer Präsentation der Delfine sowie einem Besuch des nächtlichen Manatihauses. Für den kulinarischen Rahmen sorgt das Team des Tiergartenrestaurants Waldschänke mit Empfangs-Cocktail, Vier-Gänge-Bio-Menü und feinen Bio-Weinen – sämtliche Getränke sind inklusive.

Zoo Landau in der Pfalz 19.11.2025
Fachlicher Austausch über Dromedare, Trampeltiere, Tulus und Co.: Ca. 60 Kamelfreundinnen und Kamelfreunde trafen sich im Zoo Landau in der Pfalz
Kürzlich kamen ca. 60 Interessierte zum fachlichen Austausch über Kamelartige im Zoo Landau in der Pfalz zusammen. Eingeladen hatten der Berufsverband der Zootierpfleger (BdZ) e.V., der Verein Altweltkamele e.V. und Mitarbeitende des Landauer Zoos. Die BdZMitglieder und Landauer Zootierpflegenden Nancy Koßmann und Cedric Titz organisierten unterstützt von weiteren Kollegen von Zooseite die Tagung, sowohl für Privathalter, Zootierpfleger und selbst Tierärzte aus ganz Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Die Vorträge befassten sich mit Biologie, Verhalten, Ernährung, Training, Fütterung und allgemein der Haltung und Pflege von Kameliden. Zu den Kamelartigen zählen die verschiedenen Alt- und Neuweltkamele mit ihren jeweiligen domestizierten Haustierformen. Zootierpflegerin Nancy Kossmann stellte in ihrer Präsentation zunächst die Dromedare des Landauer Zoos vor. Zu diesen gehören Jaqueline mit ihren im Zoo Landau geborenen Töchtern Jumana und Malika sowie Olivia, die aus dem Zoo Kronberg nach Landau kam, und der dunkelbraune Zuchthengst Said aus einem belgischen Zoo. Ulli Runge vom Kamelhof Olmerswill berichtete über die Besonderheiten von „Tulus“, welche eine in manchen Regionen Mittelasiens bewusst erzeugte Kreuzung aus dem einhöckerigen Dromedar und dem zweihöckerigen Trampeltier sind. Es ging aber auch um praxisorientierte Kamelernährung und tiergerechte Altweltkamelhaltung, worüber Catrin Hammer und Dr. Sven Hammer aus dem Naturschutztierpark Görlitz referierten. Laura Seebach berichtete über das nicht ganz einfache „Transportanhängertraining“ mit der Landauer Dromedarstute Junah für den tierschonenden Umzug in einen anderen Zoo, welches am Ende mit Gewinn bringenden Lösungsansätze einher ging. Dr. Sven Hammer informierte über den aktuellen Stand der in der Natur stark gefährdeten Wildkamele und Schutzmaßnahmen zu deren Erhaltung. Auch die Entstehungsgeschichte der heute bekannten Kamelarten war Thema und wurde anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse aus genetischer Forschung von Judith Müller veranschaulicht. Zu Trächtigkeit und Geburt bei Kamelen schilderte Beke Marquard von der Kamelfarm Marquard ihre Erfahrungen. Spannendes gab es zu einem Projekt aus Äthiopien über Management und Haltung von Milchkamelen von Professorin Dr. Regina Rössler der Universität Kassel zu erfahren. Und zu guter Letzt berichtete Ulli Runge über seine vor Ort Erfahrungen mit traditionellen Kamelkämpfen in der Türkei, bei denen es weit weniger blutig zugeht, als der Titel befürchten ließ. Der sehr spannende und lehrreichte Vortragstag nahm seinen entspannten Ausklang mit einem gemeinsamen Abendessen im Landauer Zoorestaurant Erdmänn‘l. Eine launige Versteigerung erbrachte Einnahmen von fast 1.000 Euro, die nun zugunsten von Artenschutzprojekten eingesetzt werden. Am letzten Tag der Tagung konnten die Teilnehmenden nach einem persönlichen Kontakt zu den Landauer Dromedaren und vielen praktischen Fachsimpeleien noch eine Führung durch den Landauer Zoo genießen. Über den BdZ e.V. Der Berufsverband der Zootierpfleger wurde 1993 gegründet und vertritt Zootierpflegende im deutschsprachigen Raum. Zu den Zielen zählen die Fort- und Weiterbildung von Zootierpflegern, der Austausch von Informationen und Haltungserkenntnissen zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Wildtierhaltung in Menschenobhut sowie die Förderung des Umweltschutz-, Naturschutz- und Artenschutzgedankens in der Öffentlichkeit. Mehr unter: zootierpflege.de

Tiergarten Kleve 19.11.2025
Stacheliges Crowdfunding gestartet Tiergarten Kleve sammelt Geld für ein neues Zuhause für Naddel und Dieter.
Der Tiergarten Kleve startet ein neues Crowdfunding-Projekt für eine moderne und naturnahe Stachelschweinanlage und ruft die Öffentlichkeit dazu auf, sich an der Aktion über die Plattform „Viele schaffen mehr“ zu beteiligen. Ziel ist es, 10.000 Euro zu sammeln, um den Stachelschweinen Dieter und Naddel ein großzügiges neues Zuhause zu bauen, das im nördlichen Teil des Tiergartens als Teil eines „afrikanischen Dorfs“ entstehen soll. Die neue Anlage bietet den Tieren nicht nur deutlich mehr Platz, sondern wird auch gemeinsam mit Erdmännchen bewohnt sein – eine spannende und artgerechte Tiergemeinschaft, die den Besuchenden besondere Einblicke ermöglicht. Das Projekt ist Teil des Masterplans „Tiergarten Kleve 20+“, mit dem der Tiergarten Schritt für Schritt zu einem modernen Natur- und Artenschutzzentrum weiterentwickelt wird. Die neue Stachelschweinanlage ist dabei ein weiterer wichtiger Baustein auf dem Weg zu zeitgemäßer Tierhaltung, attraktiven Besucherbereichen und nachhaltiger Bildungsarbeit. Warum sollte man das Crowdfunding unterstützen? Jede Spende – ganz gleich wie groß – trägt unmittelbar dazu bei, das Leben der Tiere zu verbessern und einen wertvollen Beitrag zur Zukunft des Tiergartens zu leisten. Als Dankeschön warten zahlreiche besondere Prämien auf Unterstützerinnen und Unterstützer. Neben Postkarten, Magneten, Tierpatenschaften oder der namentlichen Nennung an der neuen Anlage gibt es zwei ganz besondere Highlights: Eine exklusive Führung mit Tiergartenleiter Martin Polotzek, bei der Unterstützende einen einzigartigen Einblick in die Pläne, Projekte und Herausforderungen des Tiergartens erhalten, sowie ein exklusiver Abend im Tiergarten, bei dem eine kleine Gruppe den Zoo nur für sich hat und die besondere Atmosphäre nach Betriebsschluss genießen darf. Beide Erlebnisse sind streng limitiert und nur im Rahmen des Crowdfundings erhältlich. Tiergartenleiter Martin Polotzek betont die große Bedeutung des Projekts: „Ich möchte mich von Herzen bei allen Menschen bedanken, die unser Crowdfunding unterstützen – jede Spende hilft unseren Stachelschweinen und bringt uns dem Ziel eines modernen Tiergartens näher. Ein besonderer Dank gilt außerdem der Volksbank Kleverland, die uns mit ihrer Plattform ‚Viele schaffen mehr‘ erneut großartig unterstützt und solche Projekte überhaupt erst möglich macht.“ Wie bereits bei früheren erfolgreichen Crowdfundings zeigt sich auch diesmal: Wenn viele Menschen gemeinsam anpacken, kann Großes entstehen. Bereits bei der in diesem Jahr eröffneten Welt der Trampeltiere konnte ein Teil der Bausumme über ein Crowdfunding finanziert werden. Hier geht es direkt zum Crowdfunding-Projekt: https://www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/stachelschwein

Zoo Krefeld 19.11.2025
Zoo Krefeld: Bally, Limbo und Yumma bilden ein harmonisches Trio – Neue Schimpansin lebt im Menschenaffenwald mit Artgenossen zusammen
Aufregung lag in der Luft bei Tieren und Menschen, als am Montag dieser Woche zum ersten Mal die trennenden Schieber zwischen Bally, Limbo und Yumma geöffnet wurden. Mit allem wurde gerechnet, denn Schimpansen können laut und aggressiv aufeinander reagieren. Dann verlief alles überraschend friedlich. Yumma orientierte sich an der erfahrenen und ausgeglichenen Bally (52). Limbo (32) war begeistert von dem Neuzugang. Schon am ersten Nachmittag erkundete Yumma die Innenanlage ausgiebig, immer unter den aufmerksamen Blicken ihrer Mitbewohner. Die Zusammenführung der Schimpansen ist nicht nur für die Zoomitarbeiter eine spannende Zeit, auch eine Studentin von der Universität Leipzig sammelt wichtige Erkenntnisse. Für das neugegründete Forschungsnetzwerk APEConnect Krefeld beobachtet sie sechs Stunden täglich die Krefelder Schimpansen. Zukünftig können Forschungserkenntnisse bei der Integration von Menschenaffen in der Natur in bestehende Gruppen genutzt werden. Ein aktuelles Beispiel ist die Eingliederung von vier weiblichen Gorillas aus einem Sanctuary in eine wildlebende Gorillafamilie in der Demokratischen Republik Kongo. In den Wochen seit Yummas Einzug am 21. Oktober haben sich die drei zunächst nur auf Abstand, später durch ein Kontaktgitter getrennt, kennenlernen dürfen. Die Eingliederung in eine bestehende Gruppe erfolgt immer schrittweise und richtet sich nach der individuellen Anpassungsfähigkeit der Persönlichkeiten. Dabei spielen Erfahrung und Fingerspitzengefühl der Tierpfleger eine wichtige Rolle, wie der Zoo Krefeld mitteilt. Die 15-jährige Yumma wurde am 8. Juli 2010 in der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen geboren und vom Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für die Krefelder Gruppe ausgewählt. Bei der Auswahl waren Genetik, Alter und ihr Charakter von Bedeutung. Ziel ist es, eine harmonische und stabile Gruppe zu bilden, in der die drei Tiere friedlich zusammenleben. Im Krefelder Zoo ist das Team daher sehr zuversichtlich. Bei der morgendlichen Kontrolle der Nachtaufnahmen aus den Anlagen im neuen Menschenaffenwald zeigte sich: Bally und Yumma haben ihre erste Nacht gemeinsam in einem Schlafnest verbracht.

Zoo Heidelberg 19.11.2025
Kraftakt hinter den Kulissen – Herausragende Brutsaison im Zoo Heidelberg
Nachzucht bei bedrohten Moorenten, seltenen Trupialen oder heimischen Steinkäuzen: Der Zoo Heidelberg freut sich über eine eindrucksvolle Brutsaison. Das Tierpflegeteam zog unter großem Einsatz Jungvögel bei 39 verschiedenen Vogelarten nach. Mehr als die Hälfte davon sind gemäß der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN bedroht. Das Ergebnis unterstreicht die Bedeutung moderner Zoos für den internationalen Artenschutz. Was das Zoo-Team jeden einzelnen Tag leistet, um Bestände bedrohter Arten zu sichern, ist für Besuchern oft nicht sichtbar. Denn die Arbeit findet meist hinter den Kulissen statt, wirkt aber weit über Heidelberg hinaus. Bis im Brutraum des Zoo Heidelberg winzige Schnäbel durch die Eierschalen brechen, hat das Tierpflegeteam schon einen weiten Weg zurückgelegt: Jeden Tag kontrollieren die Tierpfleger Leonhard Aistleitner und Laura Pohl bebrütete Eier, messen Temperatur und Luftfeuchtigkeit, dokumentieren Gewicht und Schlupfaktivität. Nach dem Schlüpfen kümmern sie sich um jedes Jungtier. „Unser Tierpflegeteam hat diese Saison wirklich alles gegeben“, sagt Joshua Förg, Kurator für Vögel, Reptilien und Amphibien. „Umso mehr freut es uns, dass das große Engagement jedes Einzelnen mit einer herausragenden Brutsaison belohnt worden ist.“ Highlights der Brutsaison Neben Nachwuchs bei den Waldrappen (stark gefährdet), Grünkardinälen (stark gefährdet) und Socorrotauben (in der Natur ausgestorben) ist das Team besonders stolz auf 13 junge Moorenten, einer der am stärksten bedrohten Entenarten Europas. Sieben davon hat der Zoo Heidelberg im Herbst im Rahmen eines internationalen Projekts ausgewildert. Zwei weitere Tiere werden Ende des Jahres einem Auswilderungsprojekt in Polen zur Verfügung gestellt. Die restlichen vier Tiere werden an den Zoo Zürich abgegeben, um den Zoobestand zu stärken. Die erfolgreiche Handaufzucht von zwei seltenen Sonnenrallen lieferte wichtige Erkenntnisse für diesen sensiblen Prozess, die für zukünftige Aufzuchten wertvoll sind. Einen weiteren Meilenstein erreichte der Zoo bei den Perutrielen: Erstmals zogen die Pfleger in Heidelberg ein Jungtier dieser gefährdeten Art auf. In europäischen Zoos leben nur zehn Tiere, vier davon nun in Heidelberg. „Das Paar ist erst seit einem knappen Jahr bei uns. Dass die Nachzucht so schnell gelungen ist, macht uns besonders stolz“, berichtet die stellvertretende Revierleitung Alexandra Dussel. Auch heimische Arten profitieren vom Engagement des Zoo-Teams. Gemeinsam mit dem BUND Dossenheim wilderte der Zoo seine beiden diesjährigen Steinkauznestlinge erfolgreich aus. Es ist die vierte Saison, in der Zoo-Steinkäuze die natürliche Population rund um Heidelberg unterstützen und so aktiv zur Rückkehr der kleinen Eulenart in der Region beitragen. Ein Besucherhighlight waren die Orangebrust-Trupiale. Das Paar zog Anfang des Jahres aus der Stuttgarter Wilhelma nach Heidelberg und sorgte bereits im Sommer für Nachwuchs. In der begehbaren Südamerika-Voliere konnten Besucher den Bau des imposanten Hängenests aus nächster Nähe verfolgen. „Wir haben die Tiere wochenlang mit verschiedensten Nistmaterialien im Schnabel beobachtet, ohne dass sie damit richtig gestartet haben“, erzählt Tierpflegerin Liza Vogel. „Erst als wir ihnen Schweifhaare von Pferden angeboten haben, haben sie ihr arttypisches Nest gewoben.“ Forschung und internationale Zusammenarbeit Hinter jeder dieser Erfolgsmeldungen stehen wissenschaftliche Dokumentation, gezielte Zuchtprogramme und ein Netzwerk aus europäischen Zoos und zahlreichen Privathaltern, das eng zusammenarbeitet, um die Bestände der Tierarten in Menschenobhut langfristig zu sichern. „Jede Nachzucht, jeder Datensatz, jede gelungene Kooperation zahlt direkt auf den Artenschutz ein“, betont Förg. „Viele dieser Erfolge passieren abseits der Besucherwege, aber dort wird die Zukunft vieler bedrohter Arten entschieden.“

Zoo Münster 19.11.2025
Artenschutzstation im Allwetterzoo: So entwickelt sich die geretteten Feuersalamander
Aus den 60 kleinen Larven, die im November 2024 aus einer Pfütze im Tiergarten Wolbeck gerettet werden konnten, haben sich mittlerweile 7 cm große Feuersalamander entwickelt. In der Artenschutzstation im Allwetterzoo dürfen sie in Ruhe wachsen und haben deutlich höhere Überlebenschancen als ihre Artgenossen, die in der Natur gegen einen nahezu unbezwingbaren Feind kämpfen: Den Hautpilz Bsal (Batrachochytrium salamandrivorans). Er wurde 2013 erstmals nachgewiesen und hat seitdem ganze Feuersalamander-Populationen ausgelöscht. In Deutschland ist Nordrhein–Westfalen das am stärksten betroffene Bundesland. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Pilz auch das Münsterland erreicht. NABU rettet Larven aus einer Pfütze „Wir sind froh, dass wir die Larven, die die NABU-Naturschutzstation Münsterland gerettet hat, aufnehmen konnten. Die Tiere haben sich gut entwickelt und wir hatten nur wenige Verluste. Eine gewisse Larvensterblichkeit ist zwar normal, bei uns waren es zum Glück aber nur fünf, die die Weiterentwicklung zum Feuersalamander nicht geschafft haben“, sagt Dr. Philipp Wagner, Kurator für Artenschutz und Forschung im Allwetterzoo Münster. „Die verbliebenen 55 Feuersalamander sind der Startpunkt für unsere Erhaltungszucht, mit der wir das Überleben der regionalen Populationen sichern wollen.“ Die eigens eingerichtete Artenschutzstation bieten den Tieren Schutz, ist aber nicht hermetisch abgeriegelt. Durch das teilweise offene Dach gelangen Blätter, Regenwasser oder auch andere kleine Tiere in die Station. „Das ist absichtlich so, damit die Tiere mit Keimen und Bakterien in Kontakt kommen und auch normale Temperaturschwankungen erleben. Unser langfristiges Ziel ist es, dass wir Tiere auswildern können“, sagt Wagner. Jede gerettete Tierart kann entscheidend sein Kritische Stimmen hinterfragen, ob sich der große Aufwand für eine solch kleine Tierart überhaupt lohnt – denn einen direkten Nutzen hat die Rettung des Feuersalamanders für den Menschen nicht. Trotzdem kann seine Rettung enorm entscheidend sein. „Das Ökosystem ist wie ein Jenga-Turm. Jedes Mal, wenn eine Tierart ausstirbt, wird ein kleiner Holzscheitel herausgezogen. Irgendwann wird der Turm wackelig und stürzt ein. Doch wann das sein wird, und welches Holzstück ihn zum Einstürzen bringt, ist im Vorhinein nicht klar“, sagt Wagner. „Es ist also unsere Verantwortung als Menschen dafür zu sorgen, dass das Ökosystem im Gleichgewicht bleiben kann. Und dafür kann der Feuersalamander sehr wichtig sein.“ Abfallwirtschaftsbetriebe Münster unterstützen den Allwetterzoo Ohne die Unterstützung der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (awm) könnte sich der Allwetterzoo nicht mit solcher Intensität der Rettung der Feuersalamander widmen. Die awm ist seit Jahren ein wichtiger Partner für den Zoo. „Als ein Unternehmen, dem Nachhaltigkeit und Artenschutz sehr wichtig sind, ist das Feuersalamander-Projekt eines, das wir sehr gerne unterstützen. Die neue Artenschutzstation ist ein wichtiger Meilenstein und macht uns zu stolzen Paten von 55 beeindruckenden und schützenswerten Tieren“, sagt Dr. Daniel Baumkötter, technischer Betriebsleiter der awm. „Wir freuen uns nicht nur darauf ihre Entwicklung auch in den kommenden Jahren beobachten zu dürfen und das Projekt begleiten zu können. Gemeinsam mit dem Zoo wollen wir perspektivisch zu weiteren Projekten für den Tier-und Artenschutz zusammenarbeiten, die wir selbst im Kontext von Rekultivierungsmaßnehmen der Zentraldeponie II in Coerde umsetzen wollen.“

Zoo Magdeburg 19.11.2025
Stachliger Nachwuchs nach Osnabrück umgezogen Wie Tiere umziehen – Tiertransporte im Artenschutz weltweit vor Ort
Der Nachwuchs des Nordamerikanischen Baumstachlers, geboren am 27. März 2025 im Zoo Magdeburg, ist nach Osnabrück umgezogen. Zuvor waren bei den Reisevorbereitungen Schutzmaßnahmen für das Personal in Form von langen Spezialhandschuhen unerlässlich, denn der Baumstachler weiß seine 30.000 Stacheln einzusetzen bei ungewöhnlichen Situationen. Die winzigen Widerhaken der Stacheln können in der Haut des vermeintlichen Angreifers stecken bleiben und dort gefährliche Entzündungen hervorrufen. Soweit kam es nicht: das Tier war ruhig und wurde zügig in die mit Blech ausgeschlagene Transportkiste mit Verpflegung gesetzt. In Nordamerika ist der Baumstachler nach dem Biber das größte Nagetier, die Transportkiste musste daher innen mit Blech versehen sein. Uwe Wolf, Firma Trans-Exotica, brachte den Baumstachler sicher zum Zoo Osnabrück. Tierumzüge gehört zum Zooalltag. Die weiteste Reise mit 4.186 Kilometern führte vor einigen Monaten drei Rothunde des Magdeburger Zoos nach Singapur per Flug. Der aufwendigste Transport erfolgte im vergangenen Jahr nach Bristol/England zur Noah’s Ark Zoo Farm: Der dreizehnjährige Elefantenbulle Uli zog auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Afrikanische Elefanten um. In Magdeburg wurde Uli durch intensives Medical Training und Transportkisten-Training auf die Reise vorbereitet. Die behördlichen Anforderungen außerhalb der Europäischen Union waren sehr hoch und aufwendig. Wohlbehalten ist der Dickhäuter in Bristol angekommen und hat sich dort gut eingelebt. „Die Transporte sind im Sinne des Artenschutzes weltweit vor Ort notwendig, um gesunde Populationen mit fortpflanzungsfähigen Altersgruppen zu sichern, und so zum Erhalt der Arten beizutragen. Häufig erfolgen die Transporte über Empfehlung der Koordinatoren der Erhaltungszuchtprogramme. Artenschutzstrategien, Genetik, Habitate, Mortalität sind wichtige Faktoren für den Erhalt der Biodiversität“, erklärt Zoodirektor David Pruß. Die natürlichen Sozialstrukturen der Tiere, die begrenzten Platzverhältnisse in Zoos spielen eine weitere Rolle. Im natürlichen Lebensraum wandern die Jungtiere ab, in den Zoos bilden sie neue Zuchtgruppen und Junggesellengruppen. In der wissenschaftlichen Begleitung des Tiertransportes ist der Zoo Magdeburg ein gutes Stück vorangekommen und möchte dies auch künftig weiter ausbauen. Über den Zoo Der Zoologische Garten Magdeburg wurde 1950 gegründet und zählt zu den artenreichsten Zoos in Mitteldeutschland. Auf rund 20 Hektar leben fast 700 Tiere aus 150 Arten. Der Zoo engagiert sich aktiv im internationalen Artenschutz und ist Partner zahlreicher Zuchtprogramme. Er ist eine Einrichtung des Artenschutzes und der Forschung. Im Artenschutz Weltweit vor Ort engagierte sich der Zoo Magdeburg in 65 internationalen Zuchtprogrammen und ist an vier weltweite Artenschutzprojekte beteiligt. Jährlich besuchen mehr als 300.000 Gäste die Einrichtung. Als außerschulischer Lernort ist der Zoo ein Bildungszentrum, das vielfältige Möglichkeiten im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Globales Lernen bietet. Der Zoo ist Mitglied der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA), der Europaean Association of Zoos and Aquaria (EAZA), des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ), der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), des Verbandes deutschsprachiger Zoopädagogen (VZP), des Jane Goodall Instituts Deutschland e.V.

Tierpark Hellabrunn München 19.11.2025
Viele neue Männchen in Hellabrunn: Verstärkung bei Elch, Kudu, Zebra und Mhorrgazelle
Gleich vier neue männliche Tiere sind in den letzten Wochen eingetroffen und bringen frischen Wind in den Tierpark: Ein Zebrahengst, ein Elchbulle, ein Kudu- und ein Mhorrgazellen-Bock sorgen dafür, dass bei diesen Arten nun wieder Nachwuchs möglich ist. „Unsere vier neuen Herren sind nicht nur beeindruckende Tiere, sondern auch ein wichtiger Baustein für unsere Zuchtprogramme“, freut sich die zuständige Kuratorin Lena Bockreiß. „Dank ihnen können wir aktiv zum Erhalt dieser Arten beitragen – und unsere Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf abwechslungsreiche Jungtiere in den kommenden Monaten freuen. Je nach Tragezeit kann bereits ab Frühsommer nächsten Jahres mit Nachwuchs gerechnet werden.“ Eine Ausnahme gibt es bei den Zebras: Weil die Stuten etwa zwölf Monate trächtig sind, bleibt der neue Hengst bis zum Frühjahr getrennt, damit keine Fohlen im Winter geboren werden. Die Gefährdungssituation der Arten ist ganz unterschiedlich: Laut Roter Lister der IUCN gilt das Hartmann-Bergzebra als gefährdet, da es in seinem natürlichen Lebensraum durch Wilderei und Lebensraumverlust bedroht ist. Der Große Kudu und der Elch sind dagegen nicht gefährdet und weisen stabile Bestände auf, wobei der Kudu vor allem in Schutzgebieten gut vertreten ist. Besonders kritisch ist die Situation bei der Mhorrgazelle, die als stark gefährdet eingestuft wird – im natürlichen Lebensraum gibt es weniger als 250 ausgewachsene Tiere. Verena Dietl, Hellabrunner Aufsichtsratsvorsitzende und Münchner Bürgermeisterin ist ganz gespannt auf den tierischen Zuzug in den Isarauen: „Mit den Neuzugängen tut sich gerade richtig viel im Tierpark, und das macht einfach Freude. Sie zeigen, wie lebendig und abwechslungsreich Hellabrunn ist. Die männliche Verstärkung bei diesen vier Huftierarten sind eine tolle Bereicherung für unseren Zoo. Sie sorgen für Spannung und viele schöne Momente für große und kleine Tierpark-Fans.“ Mit den neuen männlichen Tieren kann Hellabrunn die Zuchtprogramme dieser Arten aktiv unterstützen. Tierparkdirektor Rasem Baban ergänzt: „In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Neuzugänge, sodass wir in verschiedenen Arten auf Nachwuchs hoffen können. Unsere Beteiligung an den einzelnen EEPs (Europäische Erhaltungszuchtprogramme) wird so gestärkt – entweder durch Nachwuchs oder durch die Pflege von gleichgeschlechtlichen Gruppen, wie wir sie beispielsweise bei den Mesopotamischen Damhirschen haben.“ Lena Bockreiß ergänzt: „Aktuell gibt es in Hellabrunn einige Veränderungen: Wir richten bei vielen Tierarten die Zuchtgruppen neu aus – darunter Zebras, Kudus, aber auch bei den Przewalski Urwildpferden. Diese Wechsel sind für uns hocherfreulich, da sie die Grundlage für erfolgreiche Zuchtprogramme und eine gesunde Population schaffen.“ Die neuen Tiere tragen auch zum Bildungsaspekt des Tierparks bei: Besucherinnen und Besucher können dabei lernen, dass verschiedene Tierarten unterschiedliche Bezeichnungen für ihre Männchen haben – etwa Bulle beim Elch, Hengst beim Zebra oder Bock bei Mhorrgazellen und Kudus. So wird anschaulich vermittelt, wie vielfältig die Begrifflichkeiten in der Tierwelt sind.

Tierpark Gotha 18.11.2025
Erster Bauabschnitt abgeschlossen Neues Zuhause für Tigerin Indira im Tierpark Gotha
Der Tierpark Gotha befindet sich mitten in einer der größten Modernisierungsphasen seiner Geschichte und der Fortschritt wird sichtbar: Tigerin Indira hat ihr neues Domizil bezogen. Die Sanierung der ehemaligen Bärenanlage ist abgeschlossen, und die 15-jährige Raubkatze erobert Schritt für Schritt ihr rundum erneuertes Revier. Damit startet der Tierpark seinen angekündigten regelmäßigen „Baustellenbericht“, der Gäste und Tierfreunde über die Entwicklung auf dem Gelände informieren soll, besonders vor dem Hintergrund der derzeit eingeschränkten Öffnungszeiten. Tigerin Indira erkundet modernisierte Anlage Der Umzug der Tigerin Indira aus ihrem bisherigen Gehege in die frisch sanierte Anlage verlief reibungslos. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Zoo Erfurt, der eine geeignete Transportkiste bereitstellte, sowie dem erfahrenen Tierpfleger- und Technik-Team unter der Leitung von Tierparkleiterin und Zootierärztin für Zoo-, Wild- und Gehegetiere, Angelika Wimmer, konnte Indira sicher und stressarm umgesetzt werden. Während des Transports erhielt Indira unter Vollnarkose einen umfassenden Gesundheitscheck. Mit dem mobilen Röntgengerät von Dr. Philipp Hoffmann, der als Konsil hinzugezogen wurde, ließ sich der Bewegungsapparat prüfen; Herz und Lunge wurden auskultiert; Blutproben entnommen. Das Ergebnis: Indira befindet sich für ihr Alter in ausgezeichnetem Zustand. Ihre erste Erkundung des neuen Innenbereichs verlief neugierig und entspannt. In der kommenden Woche, nach einer ruhigen Eingewöhnungsphase, wird sie erstmals den Außenteil ihres neu gestalteten Reviers betreten dürfen. Die gesamte Anlage bietet rund 200 Quadratmeter Platz. Der Außenbereich erhielt eine auf vier Meter erhöhte Zaunanlage sowie Beschäftigungsmöglichkeiten, einen kleinen Teich und weiche Sandflächen, die speziell auf die Bedürfnisse einer betagteren Großkatze abgestimmt wurden. Das modernisierte Warmhaus wurde umfassend erneuert: eine Fußbodenheizung sorgt für behagliche Temperaturen, neue Sicherheitsglasscheiben bringen Licht und klare Sicht, und optimierte Dachfenster gewährleisten eine bessere Belüftung im Sommer. Sowohl drinnen als auch draußen stehen Kletter- und Rückzugsmöglichkeiten bereit. Während Indira nun gut versorgt ist, laufen die Vorbereitungen für einen weiteren Domizilwechsel bereits an. Die Axishirsche werden in die ehemalige Känguru-Anlage umziehen. Dafür wird aktuell das dortige Gebäude kernsaniert und die Umzäunung erneuert. Die dadurch freiwerdende Anlage der Axishirsche bildet die Grundlage für den nächsten großen Bauabschnitt: den Start der Umbauarbeiten für die zweite Tigeranlage. Dort werden künftig zwei weitere Tiger einziehen, Indiras Tochter und ihr jüngerer Verwandter, ebenfalls aus Eschede, die aktuell in Spanien untergebracht sind. Für sie entsteht ein modernes Warmhaus mit zwei separaten Außenbereichen, sodass ein behutsames Kennenlernen möglich wird. Der Tierpark spricht von einem „echten Mammutprojekt“, das viel Platz, Planung und Fingerspitzengefühl erfordert. Auch infrastrukturell tut sich einiges: In den kommenden Tagen erhält der Tierpark temporäre Futterküchen in Form von drei Containern, während die bestehenden, inzwischen sanierungsbedürftigen Küchen vollständig erneuert werden. Der Tierpark erinnert erneut daran, dass aufgrund der umfassenden Bauarbeiten weiterhin eingeschränkte Öffnungszeiten gelten. Der Park ist ausschließlich an Wochenenden von 9:00 bis 16:00 Uhr geöffnet; in den Weihnachtsferien (22.12.2025–04.01.2026) gelten dieselben Zeiten. Ergänzend weist der Tierpark auf die weiterhin geltenden Vogelgrippe-Schutzmaßnahmen hin. Einige Vogelarten sind deshalb aktuell nicht oder nur eingeschränkt zu sehen; überdachte und geschützte Anlagen dienen hier dem vorbeugenden Schutz und entsprechen den Vorgaben der Tierseuchenbehörden.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 18.11.2025
Zeit statt Zeug – Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec bietet besondere und nachhaltige Geschenkideen, die Erinnerungen schaffen
Die festliche Jahreszeit steht vor der Tür, und mit ihr die Suche nach einzigartigen Weihnachtsgeschenken. Außergewöhnliche Ideen, die Zeit und Erlebnisse schaffen, findet man im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec. Das Rendezvous des Lebens erlebt man bei den „Exklusiven Tierbegegnungen“. Sie bieten faszinierende Einblicke hinter die Kulissen und unvergessliche Erlebnisse mit Riesenkängurus, Zebramangusten, Kamelen, Eseln – und ganz neu – den neugierigen Keas. Die neuseeländischen Bergpapageien sorgen mit ihrem Entdeckergeist und ihrer Verspieltheit für Staunen, Lachen und Überraschungsmomente. Ein Erlebnis, das die Beschenkten so schnell nicht vergessen werden. Eintrittsgutscheine ermöglichen nicht nur faszinierende Tiererlebnisse, sondern versprechen auch Familienzeit, sowie Spiel- und Freizeitspaß. Für echte Tierparkfreunde gibt es zudem die Möglichkeit, Tier-, Futter- und Alternativpatenschaften zu übernehmen. Jede Patenschaft unterstützt den Tierpark aktiv bei der Verbesserung der Haltungsbedingungen und hilft, die laufenden Kosten – besonders in der besucherärmeren Winterzeit – zu decken. Eine Patenschaft für die Tibetbären „Mischa“ und „Franz“, die zukünftigen Bewohner der neu entstehenden Bärenanlage, unterstützt den Tierpark sogar bei seinem aktuellen Herzensprojekt „Bedrohte Tibetbären für Görlitz“ (https://www.tierpark-goerlitz.de/Spende-Tibetbaer.html). Tierparkdirektor Dr. Sven Hammer betont: „Mit Eintrittskarten, Patenschaften oder exklusiven Tierbegegnungen können Sie ein Stückchen Görlitzer Tierpark verschenken – regional und nachhaltig. Wir danken unseren treuen Besucherinnen und Besuchern und allen, die beim Kauf ihrer Weihnachtsgeschenke an uns denken! So wird zugleich Freude bereitet und Artenschutz sowie Umweltbildung unterstützt.“ Die tierischen Geschenkideen sind sowohl an der Tierparkkasse als auch bequem im Online-Shop des Tierparks unter https://shop.tierpark-goerlitz.de erhältlich.

Zoo Frankfurt 18.11.2025
Abschied und Willkommen bei den Orang-Utans
In Abstimmung mit dem Europäischen Zuchtprogramm hat der Zoo Frankfurt gestern fünf seiner Sumatra-Orang-Utans gegen drei weibliche Tiere aus dem Zoo Pairi Daiza in Belgien getauscht. Der zwölf Jahre alte SAYANG bleibt und wird mit den Weibchen eine neue Gruppe bilden. Dass Zoos Tiere im Rahmen von Zuchtprogrammen tauschen, ist nichts Besonderes und gehört zur Routine – aber der Austausch von zwei Orang-Utan-Gruppen – das ist eine knifflige Herausforderung. Die Transportlogistik allein ist schon komplex, aber dann geht es vor allem auch darum, dass es den Tieren beim Reisen gut geht, und sie so wenig Stress wie möglich haben. Damit alles reibungslos und zügig verläuft, müssen die Teams der Zoos, Veterinäre, Behörden und das auf den Transport von Zootieren spezialisierte Unternehmen perfekt Hand in Hand arbeiten. Der Hintergrund für den Tausch der Frankfurter Orang-Utan-Gruppe gegen drei weibliche Tiere liegt in der Natur der Sache: Orang-Utans leben in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet einzelgängerisch. Im Zoo werden sie meist in Haremsgruppen gehalten. Mit Erreichen der Geschlechtsreife müssen männliche Tiere abwandern und ein eigenes Territorium finden. Für den halbwüchsigen SAYANG war es an der Zeit, seine Geburtsgruppe zu verlassen. Die Koordinatorin des Europäischen Zuchtprogramms für Sumatra-Orang-Utans konnte gleich drei geeignete Weibchen zum Aufbau einer neuen Gruppe um das zwölf Jahre alte Männchen empfehlen, alle drei aus dem Zoo Pairi Daiza im belgischen Brugelette. Für den 23-jährigen KEMBALI sowie die Weibchen ROSA und INDAH mit ihren beiden Jungtieren ging es im Gegenzug nach Belgien. In diesem Fall ist es also mal der Senior, der abwandert. Dieser kam 2017 nach Frankfurt – damals ein junges Männchen von 15 Jahren, noch ohne die typischen Backenwülste der erwachsenen Männchen, die er erst mit seinem neuen Rang in der Gruppe entwickelte. „Orang-Utans sind nicht nur charismatisch, sie sind auch eine Schlüsselart gerade im Frankfurter Zoo, da sie eng mit der so wichtigen Arbeit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt auf Sumatra verbunden sind, die der Zoo Frankfurt regelmäßig mit Einnahmen aus dem Naturschutz-Euro unterstützt. Hier sind sie Botschafter ihrer wildlebenden und vom Aussterben bedrohten Artgenossen und ich freue mich daher sehr, dass wir in Frankfurt im Rahmen des Zuchtprogramms einen Beitrag zur Erhaltung der Art leisten können. Für den jungen SAYANG wird ein neuer Lebensabschnitt beginnen und es wird spannend sein, ihn beim Erwachsenwerden zu beobachten“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Der Abschied von „unseren“ Orang-Utans fällt schwer. Nicht nur dem Zoo-Team, sondern auch unseren Naturschutzbotschaftern, den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie vielen Besucherinnen und Besuchern, die den beiden Jungtieren beim Großwerden zusehen konnten. Aber ich freue mich wirklich sehr darüber, dass die Gruppe um KEMBALI zusammenbleiben kann. Die Fünf werden in einer großen Anlage in der Nachbarschaft einer weiteren Familiengruppe leben und viele neue Eindrücke sammeln können“, sagt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger. Der Tausch der Orang-Utans fand am gestrigen Montag statt. Alle Tiere sind planmäßig und wohlbehalten angekommen. „Vor Kurzem war ein Orang-Utan-Pfleger vom Zoo Pairi Daiza zu Besuch in Frankfurt, um uns alles Wissenswerte über die drei neuen Zoobewohnerinnen, ihre Vorlieben und ihre Gewohnheiten zu erzählen, und natürlich, um unsere Tiere, deren Betreuung er und sein Team jetzt übernommen haben, kennenzulernen. Genau aus diesem Grund waren auch zwei unserer Tierpflegerinnen bereits in Belgien. Mit diesem Wissen können wir den Tieren das Einleben in der neuen Umgebung leichter machen“, erklärt Dr. Sabrina Linn, Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung des Frankfurter Zoos. Die drei Weibchen – elf, 23 und 31 Jahre alt – ziehen direkt ins Menschenaffenhaus, allerdings in den rückwärtigen Teil der Anlage. Dort verbringen sie die ersten Tage, um in aller Ruhe mit der neuen Umgebung und den neuen Tierpflegerinnen und -pflegern vertraut zu werden. Ganz behutsam werden sie dann auch Kontakt zu SAYANG aufnehmen können.

Tierpark Stadt Haag 18.11.2025
BISONNACHWUCHS
Am Allerheiligenwochende wurde im Tierpark Stadt Haag, Österreich, ein Bisonstier geboren. Dieser Bisonstier mit dem silberfarbenen Haarkleid trägt eine außergewöhnliche Fellfarbe. Der junge Bisonbub sucht immer wieder die schützende Nähe der Mama und auch um sich oftmals zu stärken.

Zoo Zürich 18.11.2025
FORSCHUNGSSTATION: GROSSER ERFOLG FÜR KLEINEN FROSCH
Seit einem Jahr gewährt die Forschungsstation unseren Zoogästen einen Einblick in einen wichtigen Teil der Arbeit eines modernen Zoos. Neben dem Artenschutz, dem Naturschutz und der Bildung ist dies die Forschung. Ein Beispiel ist die Erforschung von Zucht- und Haltungsbedingungen für gefährdete Tierarten. Sie sind die Basis für den Aufbau und Erhalt von Reservepopulationen und somit für erfolgreichen Artenschutz ausserhalb des natürlichen Lebensraums. Die Forschungsstation bietet hierfür ideale Voraussetzungen – beispielsweise bei der Frage: Wie bringt man den Orangeaugen-Laubfrosch zum Laichen? Rund 60 kugelrunde Eier kleben als dicker Klumpen versteckt unter einem Blatt im Terrarium des Orangeaugen-Laubfrosches in der Forschungsstation. Der Laich – so unscheinbar er wirken mag – ist etwas Besonderes. Er ist der Grundstein für den Aufbau einer Reservepopulation des in seinem ursprünglichen Lebensraum bedrohten und stellenweise sogar ausgestorbenen Frosches. «Wir retten eine Art» Hochmotiviert hatte sich das Team der Forschungsstation vor einigen Monaten an die Arbeit gemacht. Aus ein paar dutzend Kaulquappen und einer Handvoll Froschlaich – beides Konfiskate, entdeckt am Flughafen Zürich, Rückführung unmöglich – gelang es unserem Team, 30 Frösche aufzuziehen. Ein erster wichtiger Schritt war getan. Nur wie weiter? Wie animiert man 30 Orangeaugen-Laubfrösche zur Fortpflanzung? Es folgte eine intensive Literaturrecherche sowie ein Austausch mit allen verfügbaren Froschspezialist*innen. Das Problem: Es existieren so gut wie keine weiteren Tiere dieser Art in Europa. Ein kleiner Bestand lebt in einem Naturkundemuseum in England, ein einzelnes Tier in einem weiteren Zoo in Deutschland und ein paar Exemplare bei zwei Privathaltern. Kurzum, eine koordinierte Haltung und kontrollierte Vermehrung der bedrohten Art ausserhalb ihres natürlichen Lebensraums gibt es nicht. Schnell war klar, das ist eine Chance, die es unbedingt zu nutzen gilt. «Wir hatten also plötzlich 30 Frösche einer bedrohten Art, deren Situation in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet alles andere als positiv ist. Und zeitgleich existiert keine Reservepopulation, obwohl es diese unbedingt geben sollte. Also haben wir uns hingesetzt, alles verfügbare Wissen zur Zucht und Haltung zusammengetragen und uns an die Arbeit gemacht», erklärt Zoodirektor Severin Dressen. «Die Situation in der Forschungsstation bietet uns hierfür optimale Bedingungen. Mit unserer Arbeit können wir eine solide Basis schaffen und mithelfen, eine Art zu retten.» Heimat mit schlechten Aussichten Das natürliche Verbreitungsgebiet des Orangeaugen-Laubfrosches sind die feuchten Tieflandregenwälder Costa Ricas. Dort leben jedoch kaum noch Tiere, die Art ist weitgehend verschwunden. Restpopulationen finden sich stattdessen in städtischen Gebieten und Vororten, beispielsweise in Hotelanlagen mit Teichen oder auf Kaffeeplantagen. Einige Tiere oder deren Laich sind vermutlich dahin verschleppt worden und haben überlebt. Die Nähe zum Menschen birgt jedoch ein grosses Risiko. So kommt es immer wieder zur Zerstörung von Laich und Kaulquappen, der Lebensraum, die Gewässer sind oft stark verschmutzt und die Verbreitung von Krankheitserregern wie dem Chytridpilz – dem weltweit gefährlichsten Feind der Amphibien – wird gefördert. Es braucht also wenig und der Frosch ist Geschichte. Suchen und schulen weiterer Halter Dank der technischen Gegebenheiten in der Forschungsstation war es möglich, zunächst eine Trockenzeit und danach eine Regenzeit zu simulieren – so wie es die rudimentär vorhandene Literatur empfiehlt. Auch die Temperaturen wurden exakt reguliert. Und tatsächlich, am dritten Tag der simulierten Regenzeit konnte die erste Laichablage beobachtet werden. Viele weitere sollten folgen. Die harte Arbeit, die gute Vorbereitung und Planung des Teams begannen sich auszuzahlen. Alle Schritte, die zum Erfolg führten, hat das Team der Forschungsstation dokumentiert und festgehalten. In Zusammenarbeit mit der nach wissenschaftlichen Standards arbeitenden Organisation Citizen Conservation entstehen daraus nun die ersten Richtlinien zum Aufbau und Erhalt einer Reservepopulation. In einem weiteren Schritt werden nun nicht nur die Nachzuchten, sondern auch das gesammelte Wissen geteilt und verbreitet. Bereits zehn weitere Zoos in Europa haben Interesse angemeldet. Das ist eine gute Basis, um erfolgreich an das bisher Erreichte anzuknüpfen. Der Zucht- und Haltungserfolg beim Orangeaugen-Laubfrosch ist nur ein Beispiel für die wichtige Arbeit innerhalb der Forschungsstation. Ähnliche Zuchterfolge gibt es bei neun weiteren Arten. Diese reichen vom Vincente-Baumsteiger, ebenfalls eine Froschart, über den Buckelkärpfling bis hin zur Türkisblauen Riesenstabschrecke. Live mitverfolgen Mehr Wissen generieren, bestehende Abläufe optimieren, Reservepopulationen etablieren und erhalten – all das ist zentral für den Erhalt der Biodiversität. Die Forschungsstation im Zoo Zürich bietet dafür die idealen Bedingungen. Darüber hinaus macht sie die gesamte Arbeit in all ihren Details sichtbar für unsere Zoogäste. Das Simulieren der Regenzeit, die Ei-Ablage, der Schlupf, die Metamorphose zum Frosch, das Dokumentieren aller Schritte – alles findet öffentlich statt und kann Tag für Tag live mitverfolgt werden. Wir schützen eben vor allem das, was wir kennen. Um gefährdeten Arten eine Zukunft zu geben, braucht es Wissen und Forschung, den Schutz intakter Lebensräume, funktionierende Reservepopulationen und die Aufmerksamkeit und das Interesse vieler: Forschung, Naturschutz, Artenschutz und Bildung – die vier Hauptaufgaben eines modernen Zoos. Was ist der Chytridpilz? Der Chytridpilz ist ein infektiöser Pilz, der die Haut von Amphibien befällt. Er verursacht eine Verdickung der Hornschicht, vermutlich als Abwehrreaktion des Körpers. Diese Veränderung beeinträchtigt essenzielle Körperfunktionen der betroffenen Tiere wie die Thermoregulation oder die Wasseraufnahme. Auch atmen Amphibien unter anderem über ihre feuchte Haut. Durch den Pilzbefall ist dieser Sauerstoffaustausch kaum noch möglich, was die Überlebenschancen der betroffenen Tiere drastisch verringert und in den meisten Fällen zum Tod führt. Der Ursprung des Pilzes liegt vermutlich in Asien. Tatsächlich sind viele dort lebende Amphibienarten resistent gegen den Pilz, was diese Theorie untermauert. In den 1980er Jahren wurde der Pilz von dort verschleppt und verbreitete sich zunächst vor allem in Südamerika und Australien. Inzwischen hat er sich jedoch zu einer globalen Epidemie entwickelt und gilt als eine der grössten Bedrohungen für Amphibien weltweit. Der Pilz wird intensiv erforscht und es existieren erste wirksame Gegenmassnahmen, welche unter Laborbedingungen funktionieren. Eine flächendeckende Anwendung in der Wildnis ist jedoch äusserst schwierig bis unmöglich.

Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 18.11.2025
Wilhelma feiert Erfolge beim Schutz von Großen Ameisenbären in Brasilien – Tunnelbau für Ameisenbär & Co.
Am 19. November wird nicht nur in Brasilien der Welttag des Ameisenbären gefeiert. Auch in der Wilhelma in Stuttgart gibt es zu diesem Anlass Grund zum Jubeln: Im Rahmen eines zusammen mit dem Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma unterstützten Artenschutzprojekts in Brasilien wurden nämlich im Oktober 2025 erstmals Tunnel fertiggestellt, mit deren Hilfe Große Ameisenbären auf sichere Art und Weise gefährliche Autobahnen unterqueren können. Die Wilhelma und ihr Förderverein engagieren sich bereits seit mehreren Jahren für die von dem Artenschützer Arnaud Desbiez gegründete brasilianische Nichtregierungsorganisation ICAS („Instituto de Conservação de Animais Silvestres“). Diese setzt sich unter anderem für den Schutz von Großen Ameisenbären ein. Die Art wird auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als „gefährdet“ eingestuft. Zu den Gründen dafür gehört neben dem Verlust der Lebensräume auch die Bedrohung durch den Straßenverkehr: Immer mehr Schnellstraßen durchziehen die Graslandschaften, Wälder und Sümpfe im Bundesstaat Mato Grosso du Sul – auch im Pantanal, dem größten Binnenland-Feuchtgebiet der Erde. Dabei werden nicht nur Große Ameisenbären Opfer von Kollisionen mit Fahrzeugen: Zwischen 2017 und 2020 überwachten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ICAS insgesamt 85.000 Kilometer Autobahnstrecke in Mato Grosso du Sul. In diesem Zeitraum zählten sie 766 Große Ameisenbären, 968 Wasserschweine und 425 Tapire als Verkehrsopfer am Straßenrand. Man schätzt, dass es sich dabei nur um 25% der tatsächlichen Todesfälle handelt, zumal viele Tiere nicht direkt am Straßenrand verenden. Um Konzepte zur Vermeidung von Tierunfällen zu entwickeln, wurden junge Ameisenbären mit Sendern ausgestattet. Dadurch konnte nachvollzogen werden, wie sich Ameisenbären, ganz besonders Jungtiere nach der Abwanderung aus dem elterlichen Revier, in ihren Lebensräumen bewegen, ob sie z. B. Waldränder oder Wasserläufe als Leitlinien nutzen – und wo sie auf ihren Wanderungsrouten mit hoher Wahrscheinlichkeit Schnellstraßen überqueren. Auf Basis dieser wissenschaftlich fundierten Daten startete eine intensive Lobby- und Überzeugungsarbeit gegenüber Behörden, Unternehmen und der Zivilgesellschaft, mit dem Ziel, Unfallschwerpunkte zu entschärfen. Die Aufstellung von Warnschildern durch die zuständigen Behörden stellte bereits einen ersten Teilerfolg dar. Mit Tunneln zur Unterquerung von Straßen an besonders gefährlichen Punkten wurde erstmals ein noch deutlich wirksameres Instrument zur Vermeidung von Tierunfällen geschaffen. Der erste nun eingerichtete Tunnel unterquert die BR262, welche aufgrund der dort hohen Zahl von Wildunfällen in internationalen Medien bereits als „Highway des Todes“ bezeichnet wurde. Stefanie Reska, Leiterin der Stabstelle für Artenschutz in der Wilhelma, erklärt: „Durch Videoüberwachung wurde bereits bestätigt, dass die Tunnel angenommen werden. Sowohl Große Ameisenbären als auch Tapire und Greifstachler konnten dabei bereits nachgewiesen werden. Es ist also Fakt: Die Tunnel sorgen für mehr Sicherheit – nicht nur für bedrohte Tierarten, sondern auch für Autofahrerinnen und Autofahrer.“ Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin zeigt sich ebenfalls begeistert: „Bereits seit 2021 unterstützen wir und unser Förderverein die Organisation ICAS beim Schutz des Großen Ameisenbären vor den Auswirkungen des Straßenverkehrs in Brasilien. Über 100.000 € haben wir seitdem in das Projekt investiert. Wir freuen uns, dass wir über den Ameisenbären als Flagschiffart auch viele Individuen anderer Arten vor dem Unfalltod bewahren werden.“

Zoo Duisburg 17.11.2025
Zoo Duisburg treibt Bau der neuen Seelöwen-Anlage weiter voran
Unter Beteiligung eines Baukrans schwebten mehrere große Komponenten der künftigen Filtration in das neu gebaute Technikgebäude. Nun beginnt der Einbau der Filtereinheiten. Damit erreicht das Bauprojekt den nächsten Meilenstein. Viele Monate wurde bis ins Detail geplant, jetzt war es so weit: Der Einbau der neuen Filtration der künftigen Seelöwen-Anlage hat begonnen. Mit Hilfe eines Baukrans schwebten gleich mehrere Filterkomponenten in das neue Multifunktionsgebäude. 1,7 Tonnen zeigte die integrierte Waage des Krans an, als der erste von insgesamt zwei Trommelfiltern in die Höhe gezogen wurde. Zentimeter für Zentimeter schweben die beiden, jeweils 3,60 Meter langen und 2,20 Meter hohen Filterkomponenten durch eine Technikluke in das Untergeschoss des Multifunktionsgebäudes der neuen Robben-Anlage. Die sich drehende Siebelemente innerhalb der Trommelfilter filtern künftig größere Partikel aus dem Wasser. Neben den Trommelfiltern lieferten mehrere Sattelschlepper weitere Komponenten der Filtration an. Zu ihnen gehören das Muldensieb sowie zwei große Eiweißabschäumer. Durch das Zusammenspiel der einzelnen Baueinheiten wird das Salzwasser der künftigen Seelöwen-Anlage permanent biologisch wie mechanisch aufbereitet. Dabei bedient sich das Zoo-Team auch der Schwerkraft: Ohne die Hilfe von Pumpen fließt das Wasser über ein spezielles Rinnensystem permanent aus den Tieranlagen und passiert einzelne Filterstufen, bevor es in einem unterirdischen Reservoir gesammelt wird. Erst nach dem Reservoir fördern Pumpstationen das Wasser durch die Eiweißabschäumer und schlussendlich zurück in die Becken. Alle zwei Stunden durchlaufen die 1,3 Millionen Liter Salzwasser den Filter. Innerhalb der nächsten Wochen werden die einzelnen Filterkomponenten Stück für Stück miteinander verrohrt und an die Steuerzentrale angeschlossen. Parallel finden weitere Arbeiten statt: Hierzu gehören Beton- sowie Rohrarbeiten am ersten von künftig zwei Hauptbecken, die Installation der Gebäudeleittechnik im Multifunktionsgebäude sowie Elektroarbeiten. Das Multifunktionsgebäude der neuen Seelöwen-Anlage Das Multifunktionsgebäude befindet sich im Hintergrund der neuen Seelöwen-Anlage. Neben den einzelnen Filterkomponenten, welche sich über zwei Etagen des Untergeschosses erstrecken, sind im Erdgeschoss die Stallungen der Tiere untergebracht. Auffallen wird der Technikkomplex nach Fertigstellung der neuen Anlage kaum, denn ein Großteil des Baukörpers ist im Erdreich integriert. Künftige Seelöwen-Anlage: Besondere Einsichtsmöglichkeiten für Zoogäste Die flinken Seelöwen lassen sich bei ihren Tauchgängen nach Fertigstellung der Anlage aus verschiedenen Perspektiven beobachten: Unterschiedliche große Unterwasserscheiben bieten Einblicke in Flachwasser- und Tiefenzonen. Von einem extra angelegten Besucherbereich aus schauen die Zoogäste bei den regelmäßig stattfindenden kommentierten Fütterungen zu. Eine umfassende Beschilderung sowie interaktive Elemente rund um die Meeressäuger und ihren Lebensraum sind ebenfalls Bestandteil der Anlage und greifen auch aktuelle Themen zum Natur- und Artenschutz auf.

Zoo Leipzig 17.11.2025
Koalajungtier zunehmend auf Erkundung
Pfeifkonzert im tropischen Regenwald Koalajungtier zunehmend auf Erkundung: Erlingas (3) Jungtier krabbelt immer häufiger aus dem sicheren Beutel und zeigt sich neugierig und mit Interesse an seiner Umgebung. „Bislang können wir vor allem am Nachmittag beobachten, wie das Kleine erste Erkundungen außerhalb des Beutels unternimmt. Es wird nicht mehr lange dauern, bis es zuverlässig für unsere Gäste zu sehen sein wird. Erlinga ist als Erstgebärende eine äußerst vorbildliche und wachsame Mutter. Wir können sehr zufrieden mit der Jungtierentwicklung sein“, freut sich Seniorkurator Ariel Jacken. Pfeifkonzert im tropischen Regenwald: Seit kurzem sorgen die beiden Schabrackentapire Nessa und Nuang, die im letzten Jahr nach Leipzig kamen und zukünftig für Nachwuchs sorgen sollen, für ein intensives Pfeifkonzert in der Tropenerlebniswelt Gondwanaland. Die beiden knapp 3 Jahre alten Tiere sind inzwischen täglich zusammen und äußern ihre Freude darüber deutlich hörbar in Form von Pfeif- und Quietschtönen. „Das noch junge und unerfahrene Paar harmoniert sehr gut miteinander, die beiden rufen sich ständig gegenseitig und liegen auch zusammen. Das sind gute Vorzeichen, die uns perspektivisch auf Nachwuchs hoffen lassen. Wir müssen uns allerdings noch etwas gedulden“, so Seniorkurator Ariel Jacken. Des Nachts im Zoo: Ein besonderes Erlebnis bietet der Zoo zu später Stunde mit den Abendtouren, die ab sofort wieder für interessierte Zoogäste über die Website Abendtour – Zoo Leipzig gebucht werden können. Gestartet wird an ausgewählten Terminen jeweils um 17.30 Uhr. Auf dem ca. 90-minütigen Rundgang gilt es die dämmerungs- und nachtaktiven Bewohner der sechs Erlebniswelten zu entdecken und zu erleben. Die nächsten Abendtouren finden am 18., 21. und 28. November statt.

Zoo Münster 17.11.2025
Zugreifen und sparen: Allwetterzoo Münster startet Jahreskarten-Aktion
Der Kauf einer Jahreskarte für den Allwetterzoo Münster lohnt sich immer. Doch wer jetzt kurz vor dem Jahresende zuschlägt, kann richtig sparen: Ab sofort gibt es die Jahreskarten zum Aktionspreis – ganze 20 Prozent günstiger für alle, die sich bis zum 31.12.2025 entscheiden. Die gewohnten Vorteile bleiben selbstverständlich bestehen: 365 Tage tierische Erlebnisse bei jedem Wetter, schneller Einlass ohne Wartezeiten, vergünstigte Parkgebühren sowie die kostenlose Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen und Aktionstagen im Zoo. Zusätzlich profitieren Jahreskarteninhaber von ermäßigtem Eintritt in die NRW-Partnerzoos und im Tierpark Nordhorn sowie von kostenlosem Eintritt in alle Zoos in NRW am jährlichen NRW-Partner-Zootag. Zoo-Jahreskarten lohnen sich für alle Jahreskarten gibt es für kleine und große Familien, für Erwachsene, Senioren, Kinder, Schüler und Studierende. Sie sind personengebunden und ab dem Kauftag 365 Tage gültig. Bestehende Jahreskarten können täglich an der Zookasse verlängert werden. Neukäufe sind sowohl vor Ort als auch bequem über den Online-Shop möglich: https://www.wizid.com/p/jahreskarten/rBVM709dT1E09Xna5lwzH Ein zusätzlicher Spar-Tipp für Tagesgäste: Tagestickets können beim Kauf einer Jahreskarte angerechnet werden. Voraussetzung ist, dass die Jahreskarte noch am Tag des Zoobesuchs an der Kasse erworben wird.

Zoo Wuppertal 17.11.2025
Erfolgreiche Wiederansiedlung der einst ausgestorbenen Moorea-Baumschnecke mit Hilfe von Zoos
Laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) wurden im Jahr 2024 weltweit mehr als 80 Tier- und Pflanzenarten in der Kategorie „extinct in the wild/in der Natur ausgestorben“ geführt. Dabei handelt es sich um Arten, die ausschließlich in menschlicher Obhut überlebt haben, aber in der Natur nicht mehr zu finden sind. Nur durch die Haltung und Zucht in spezialisierten Einrichtungen wie Ex-situ-Erhaltungszentren, Zoos und botanischen Gärten konnte ihr Überleben gesichert werden. Auf den Inseln Französisch-Polynesiens – darunter Tahiti, Bora-Bora und Moorea – ist die Artenvielfalt besonders bedroht. Allein die Gattung der lebendgebärenden Partula-Baumschnecken umfasst hier 51 Arten, von denen mindestens 29, möglicherweise sogar 34, als ausgestorben gelten – darunter auch die im Grünen Zoo Wuppertal gehaltene Moorea-Baumschnecke (Partula tohiveana). Sie ist damit eine von insgesamt 17 ausschließlich in menschlicher Obhut existierender Patula-Arten. Die Bedrohung der Moorea-Baumschnecke geht nicht auf den Klimawandel, sondern auf menschliche Eingriffe zurück. In den 1960er-Jahren wurden Große Achatschnecken (Lissachatina fulica) aus Ostafrika nach Moorea eingeführt, um ihr Fleisch gewinnbringend zu vermarkten. Nachdem sich die wirtschaftlichen Hoffnungen nicht erfüllten, setzte man die Tiere in der Natur aus. Im feuchtwarmen Klima vermehrten sie sich stark und verdrängten die heimischen Baumschnecken. Erst in den frühen 1990er-Jahren gelang es, die letzten Exemplare zu retten und in London und Edinburgh ein Erhaltungszuchtprogramm aufzubauen. Seit 2023 beteiligt sich auch der Grüne Zoo Wuppertal in Kooperation mit dem Zoo Schwerin erfolgreich an diesem internationalen Erhaltungszuchtprogramm (EAZA ex-situ Programm, abgekürzt EEP). Hinter den Kulissen werden die Tiere in speziell ausgestatteten, nahezu sterilen Zuchtterrarien gehalten, um die Tiere gegen krankmachende Umweltkeime abzuschirmen. Strenge Hygienestandards, konstante Temperaturen von 22–23 °C und sorgfältige Pflege sorgen für optimale Bedingungen – mit sichtbarem Erfolg. Im August 2023 stellte der Grüne Zoo erstmals 603 selbst nachgezüchtete Moorea-Baumschnecken für ein Auswilderungs- und Wiederansiedlungsprojekt bereit. Insgesamt kehrten über 7.000 Tiere aus verschiedenen Einrichtungen nach Moorea zurück – das bislang größte Auswilderungsprojekt polynesischer Baumschnecken. Die Entdeckung von juvenilen und nicht-markierten erwachsenen Partula tohiveana in ihrem ursprünglichen Lebensraum war ein Beleg für die Reproduktion im Freiland und ein bedeutender Hoffnungsschimmer für das Wiederansiedlungsprojekt. Infolgedessen konnte die IUCN die Art 2024 auf der Roten Liste vom Status „in freier Wildbahn ausgestorben“ auf den Status „vom Aussterben bedroht“ herabstufen. Auch 2025 unterstützt der Grüne Zoo Wuppertal das Projekt: 200 Schnecken – 50 Jungtiere und 150 Erwachsene – wurden nach umfassenden tierärztlichen Untersuchungen bereitgestellt. Die Schnecken wurden durch das Veterinärteam des Zoos vermessen, gewogen und im Speziallabor Laboklin auf verschiedene Infektionserreger, einschließlich Parasiten und Bakterien, getestet. Vor dem Transport erhielten die 1–2 cm großen Weichtiere eine spezielle UV-reflektierende Lack-Markierung, um sie später im Freiland als ausgewilderte Individuen erkennen, zählen und nachverfolgen zu können. Nach einer Quarantäne im Zoo Schwerin taten sie per Flugzeug ihre Reise nach Tahiti und schließlich nach Moorea an. Der Zoo Schwerin übernahm die Organisation der notwenigen Erlaubnisse für die Einreise sowie die Verladung der sensiblen Schnecken in geeignete Transportbehältnisse. Am Ankunftsort angekommen dokumentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mithilfe von Taschenlampen, Kameras und Drohnen regelmäßig die Entwicklung der Population. Zählungen werden im ersten Monat wöchentlich, im zweiten Monat zweiwöchentlich und danach monatlich von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf der Insel durchgeführt. Dabei werden auch an Stäben und Drohnen befestigte Kameras (GoPro) genutzt, um die Schnecken in den Baumkronen zu zählen. Die Partula-Schnecken spielen als Zersetzer von Pflanzenmaterial und Pilzen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Ihre Rückkehr trägt zur Stabilisierung des ökologischen Gleichgewichts in den Wäldern Französisch-Polynesiens bei und ist ein gutes Beispiel für den großen Beitrag zoologischer Einrichtungen zum Erhalt der Biodiversität. Der Grüne Zoo Wuppertal wird die Zucht der Moorea-Baumschnecke weiter intensivieren, um die Reservepopulation in menschlicher Obhut zu stärken und auch künftig Tiere für Auswilderungsprojekte bereitzustellen. Eine kleine Gruppe ist zudem im Terrarium des Zoos für Besucherinnen und Besucher zu sehen.

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