Ausgestorbene Katzenrassen

Es gibt ein paar vollständig ausgestorbene Katzenrassen, allerdings sind diese Fälle deutlich seltener dokumentiert als bei Nutztieren wie Schafen oder Ziegen. Bei Katzen handelt es sich fast ausschließlich um Hauskatzenrassen, die durch Zuchtprogramme entstanden sind, sich aber aus verschiedenen Gründen nicht halten konnten.
Das konnte beispielsweise an kleinen verfügbaren Genpools liegen, die zu extremen Inzuchtprobleme führten und zu unerwünschten Merkmalen führten. Katzenzüchter bekommen weniger finanzielle Förderungen als es bei Hunden oder Nutztieren der Fall ist.
Viele experimentelle Katzenrassen der 1980er–2000er (z. B. Safari Cat, Bristol Cat) wurden eingestellt oder nicht anerkannt, sie gelten als „verschwundene Projekte“, aber nicht unbedingt ausgestorben im Sinne einer ehemals stabilen Population.
Im Gegensatz zu Hunden werden Katzen erst seit relativ kurzer Zeit gezüchtet und als Rassekatzen standardisiert. Die Zucht von Rassekatzen hat seit der ersten Hälfte des 20. Jh. eine ganze Reihe von Rassen aus der Hauskatze herausgezüchtet. Die Mehrzahl der Rassen beruhen auf der systematischen Weiterzucht einer spontan aufgetretenen Mutation, welche Fellfarbe, Fellmuster, Haarlänge, Haarstruktur aber auch (seltener) den Körperbau betreffen kann. Im Wildstand breiten sich solche Mutanten meist nicht weiter aus, weil ihre besonderen Merkmale einen Nachteil im Überlebenskampf darstellen. Bereits vor der Gründung von Dachorganisationen der Katzenzüchter um die Wende vom 19. zum 20. Jh. manifestierten sich unabhängig von züchterischen Eingriffen innerhalb der Gruppe der Hauskatzen regionale Typen mit solchen besonderen Merkmalen. Beispiele sind im Nahen Osten die Angorakatze, die heutige Norwegische Waldkatze in Skandinavien oder der Typus der Sibirischen Katze in Russland. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden aus diesen Regionaltypen die entsprechenden sogenannten Naturrassen herausgezüchtet.

Ojos Azules (ChatGPT)

Ojos Azules (spanisch: [ˈoxos aθˈules], „Blaue Augen“) war eine kurzhaarige Hauskatzenrasse aus den USA mit ungewöhnlich blauen oder verschiedenfarbigen Augen, die durch eine dominante Genmutation für blaue Augen (DBE) verursacht wurden.
In den 1980er Jahren wurden in New Mexico, USA, unter den verwilderten Katzen Katzen mit dunkelblauen Augen entdeckt. Die erste Katze mit diesem Merkmal, die 1984 entdeckt wurde, war eine Schildpattkatze namens Cornflower. Sie wurde mit Katern ohne dieses Merkmal verpaart, das sich als dominant erwies, da alle ihre Kitten es zeigten.
Abgesehen von den Ojos Azule wurden weltweit mehrere andere dominante blaue Augengene (DBE) bei Katzen gefunden. Diesesind jedoch keine Ojos Azule, da sie nicht von der Stammkatze Cornflower abstammen.
Die Rasse gab es in allen Fellfarben; allerdings waren nur mehrfarbige (zweifarbige und dreifarbige), Point- und Mischfarben mit einer charakteristischen weißen Schwanzspitze zugelassen. Es gab auch eine halblanghaarige Variante, die Ojos Azules Langhaar. Aufgrund der letalen Nebenwirkungen des Ojos-Azules-Gens stellten Züchter die Zucht dieser blauen Augenmutation ein, und die Rasse gilt als ausgestorben.
Die Farbtiefe der Augen wird sogar als intensiver als die von Siamkatzen beschrieben und verursacht weder Schielen noch Taubheit oder Strabismus. Diese tiefe Augenfarbe der Ojos Azules beruht auf bisher unbekannten polygenetischen Variationen.
Im Gegensatz zu den blauen Augen, die mit den Genen für einfarbig weißes, zweifarbiges und Point-Fell verbunden sind, welche die Pigmentierung unterdrücken, ist dieses Gen nicht mit einer bestimmten Fellfarbe oder -zeichnung verknüpft. Dadurch können Katzen mit dunklem Fell und blauen Augen vorkommen. Die blaue Augenfarbe bei Katzen wie der Siamkatze und den Ojos Azules beruht auf demselben physikalischen Phänomen: dem Fehlen von Melanin in der Iris. Obwohl die Ursache für das fehlende Pigment bei Siamkatzen, weißen Katzen und Ojos Azules unterschiedlich ist, führt dies in jedem Fall zu Pigmentverlust und blauen Augen. Ein Indiz für das Ojos-Azules-Gen war eine abgeflachte, weiße Schwanzspitze.
Nach einer genetischen Untersuchung von Solveig Pflueger wurde die Zucht in kleinem Umfang wieder aufgenommen, mit dem Ziel, Ojos Azules ohne die letalen Gendefekte zu züchten. Es wurde festgestellt, dass das Gen im homozygoten Zustand Schädeldeformitäten, weißes Fell, einen kleinen, geringelten Schwanz und Totgeburten verursachte. Im heterozygoten Zustand traten diese letalen genetischen Mutationen jedoch nicht auf. Züchter kreuzten daraufhin blauäugige Katzen mit nicht-blauäugigen Katzen und erzielten so einen Wurf mit etwa 50/50 blau- und nicht-blauäugigen Kätzchen.

Mexikanische Nacktkatze (ChatGPT)

Die Mexikanische Nacktkatze, auch bekannt als Aztekenkatze oder Neumexikanische Nacktkatze, war eine angebliche Katzenrasse, die 1902 erstmals von Herrn E. J. Shinick dokumentiert wurde, der zwei haarlose Katzen besaß.
Obwohl sie lange Schnurrhaare und Augenbrauen hatten und im Winter ein leichtes Fell an Rücken und Schwanz entwickelten, galten diese Katzen aufgrund ihres fehlenden Fells damals als Kuriosität. Durch ihr fehlendes Fell verloren sie mehr Körperwärme als andere Katzenrassen. Dies führte dazu, dass diese Rasse sowohl wärmesuchend als auch warm anfühlend war.
Die beiden haarlosen Katzen stammten von einer Pueblo-Gemeinde. Es handelte sich dabei angeblich um die letzten Überlebenden einer alten aztekischen Katzenrasse. Die Katzen waren Wurfgeschwister und 25 % kleiner als die einheimischen Kurzhaarkatzen. Sie hatten Schnurrhaare und ein saisonales Fell, wobei ihnen in den kälteren Jahreszeiten ein Fellkamm entlang des mittleren Rückens und des Schwanzes wuchs. Dies waren zwar nicht die ersten haarlosen Katzen, die in den USA ausgestellt wurden, aber sie wurden die berühmtesten. Ein früherer, ausführlicher Bericht über ein Paar haarloser Katzen erschien am 22. Januar 1878 in der Boston Post. Es handelte sich um ein Geschwisterpaar, den Bruder „Scud“ und die Schwester „Mystery“. Sie gehörten William P. Marshall und wurden ausgestellt. Obwohl sie eine Neuheit darstellten, hatten sie eine gewöhnliche Herkunft, da sie von einer normalen Kurzhaarkatze abstammten, und erregten keine große Aufmerksamkeit.
In ihrem Buch „The Book of the Cat“ (1903) veröffentlichte Frances Simpson einen Brief von E. J. Shinick an H. C. Brooke über Shinicks haarlose Katzen. Herr Brooke bemerkte: „Eine höchst außergewöhnliche Art, über die so gut wie nichts bekannt zu sein scheint, ist die Nacktkatze. Wir können nichts Besseres tun, als die Beschreibung des Besitzers des letzten Paares dieser besonderen Tiere, dessen Abbildung wir hier wiedergeben, ausführlich zu zitieren. Wir können nur hinzufügen, dass wir es zutiefst bedauern, dass Herr Shinick seine Katzen nicht verpaart hat, und gleichzeitig die aufrichtige Hoffnung hegen, dass er die Existenz weiterer Exemplare entdeckt haben wird.“
Der Briefwechsel mit der Zeitung The Journal gilt als erste dokumentierte Quelle.
Mexikanische Nacktkatzen waren haarlos oder mit sehr feinem Flaum mit dunkelgrauer oder schwarzer Hautfarbe mit rosa Untertönen
Es handelte sich um schlanke, athletisch gebaute Katzen mit großen Ohren und mandelförmigen Augen,
Die beiden Shinick-Katzen (Nellie und Dick) starben beide ohne Nachkommen. Da das Gen für Haarlosigkeit eine natürliche Mutation war, die nicht gezielt gezüchtet wurden kann man nicht von einer eigenen Rasse sprechen. Spätere Nacktkatzenzüchtungen wurden vermutlich von den Shinick-Katzen inspiriert, das Gen das bei der Mexikanischen Nacktkatze zur Haarlosigkeit führte ist jedoch nicht identisch mit dem Sphynx-Gen der modernen Nacktkatzenrassen.

Ein hypothetischer Hybrid zwischen Rotluchs und Hauskatze (ChatGPT)

Es gibt eine ganze Reihe von gescheiterten Zuchtprojekten bei Katzen, die nie über das Stadium der Experimentier- oder Anerkennungsphase hinausgekommen sind. Diese Vorhaben wurden meist aus genetischen, gesundheitlichen oder züchterisch-gesellschaftlichen Gründen nicht weiterverfolgt. Manche hatten großes Potenzial, andere scheiterten an ethischen oder biologischen Grenzen. Vermutlich ist die Dunkelziffer von Versuchen neue Katzenrassen zu etablieren größer, aber bis zur Rassekatze ist es ein langer Weg und viele Experimente verlaufen im Sande.
Manche mag man auch als fragwürdig betrachten, vor allem, wenn man Hauskatzen mit Wildkatzen(arten) paaren möchte. Einige neueren Katzenrassen entstammen diesen Versuchen, andere darf man als gescheitert betrachten.
Sind es ausgestorbene Katzenrassen? Wenn man die Mexikanische Nacktkatze als „Rasse“ betrachtet, dann kann man das bei diesen Versuchen ebenfalls in Betracht ziehen.
Es gibt Berichte über die Paarung von Rotluchsen mit Hauskatzen, doch die Beweise für Nachkommen beruhen weiterhin auf Indizien und Anekdoten. Ihre Fruchtbarkeit untereinander ist noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen.
Hybriodversuche mit Oncilla und Hauskatze erwiesen sich ebenfalls als unfruchtbar.

Safari und Kleinfleckkatze (ChatGPT)

Die Safari ist ein Katzen-Hybrid, der aus der Kreuzung der Kleinfleckkatze mit der Hauskatze hervorgeht. Das ist bemerkenswert, da die Kleinfleckkatze 18 Chromosomenpaare, die Hauskatze aber 19 Chromosomenpaare hat.
Die Washington State University hat zeitweise die Tiere gezüchtet, um damit Untersuchungen zur Hämatopoese durchzuführen.
Die Safari ist ab der F2-Generation der Hauskatze ähnlich. Ihre Grundfarbe ist schwarz, ihre Zeichnung ist getupft, wobei die Tupfen in einem guten Kontrast zum Hintergrund stehen. In der F1-Generation haben die Katzen eine extreme Größe. Sie erreichen über 11 kg Gewicht, wobei die Eltern üblicherweise maximal 5 kg wiegen dürften.
Meines Wissens existiert kein Safarikatzen-Zuchtprojekt mehr.

Bristol und Margay (ChatGPT)

Ein weiteres nicht weiter verfolgtes Hybridprojekt ist das der Bristol, einer Kreuzung aus Hauskatze und Margay. Die Bristol sollte eine Alternative oder Konkurrenz zur Bengal werden, die etwa zur selben Zeit entstand.
Die Zucht/Etablierung der Bristol scheiterte vielen Widrigkeiten. Der Margay hat einen anderen Chromosomensatz als Hauskatzen, was zu einer hohen Infertilität der Nachkommen führt. Viele Bristol-Prototypen waren nicht wirklich zahm, sie behielten das scheue, nachtaktive Verhalten ihrer Wildeltern
Zudem unterliegt (und war) die Haltung und Zucht von Wildkatzen und Hybriden in den USA strengen Auflagen.
Die Bengal-Zucht hatte mehr Erfolg: fruchtbare Hybriden, besserer Zuchtstandard, breitere Akzeptanz.

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