Eine humorvolle und lehrreiche Reise zu den wundersamsten Tieren der Welt
Wussten Sie, dass der Axolotl das Geheimnis der ewigen Jugend entschlüsselt hat? Dass man mit Skorpionen die besten Technopartys feiern könnte, weil sie im Schwarzlicht leuchten? Dass Chamäleons sich geschickt jeder sozial unangenehmen Situation entziehen können, indem sie einfach ihre Farbe ändern? Der mexikanische Biologe Andrés Cota Hiriart erzählt von seinen Abenteuern mit den außergewöhnlichen Tieren, die ihn sein Leben lang begleitet haben: Axolotl, Pythons, Seelöwen, Orang-Utans. Während er als Kind seine Wohnung in Mexiko-Stadt in einen improvisierten Zoo verwandelte, bereiste er später Orte wie die Galapagosinseln, Borneo und Guadalupe und erlebte die Tiere dort in freier Wildbahn. Ein humorvolles und lehrreiches Panorama der ungewöhnlichsten Tiere der Welt und ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, unsere Artenvielfalt zu erhalten.
Zwei Bemerkungen vorweg …
Ich verstehe nicht, warum man das Buch „DIE EWIGE JUGEND DES AXOLOTLS“ nennt, wenn das Cover dann einen Koboldmaki zeigt (Wie in der Originalausgabe). Da hätte man entweder am Cover oder am Titel etwas ändern sollen/können.
Der Originaltitel „Fieras familiaris“ bedeutet laut google-übersetzer, den ich zu Rate ziehen musste, weil ich kein spanisch spreche „vertraute Bestien“. Wie daraus wundersame Tiere entstehen weiß wohl nur der Übersetzer, oder derjenige, der für den Buchtitel verantwortlich ist. Denn auch wenn der Axolotl ein wundersames Tier sein mag, viele andere Tiere im Buch sind es nicht. Da geht es um Krokodile, Skorpione, Schlangen …
Das Buch selbst stellt eine informative, unterhaltsame Reise in die Welt des Autors und der Inseln dar. Zweigeteilt werden im ersten Teil die Erfahrungen des Autors mit diversen Tieren (Axolotl, Krokodilen, Skorpionen, Schlangen) beschrieben und man mag wirklich ein bisschen an die Bücher von Gerald Durrell erinnert werden, die von seiner Kindheit handelten. Der zweite Teil ist eine Art Reisebericht, in dem der Autor einige interessante Inseln aufsucht: Komodo (wegen der Warane), Sulawesi (wegen der Koboldmakis), Galapagos (weil man da unbedingt hin muss) und andere. Und man wird an Douglas Adams erinnert, der mehr geschrieben hat als seine Anhalter-Romane und sich schon vor Jahrzehnten Gedanken über die schwindende Tierwelt machte.
Der erste Teil hält Steckbriefe der Tiere in den einzelnen Kapiteln, der zweite Teil Steckbriefe der entsprechenden Inselwelten. Wobei sich auch hier die Frage stellt (und sie hat sich mir gestellt, weil ich das Wort noch nie gehört habe und es wissenschaftlich auch völlig falsch ist … aber das ist ja oft so und es wäre wohl eher eine tiefergehende Diskussion über diverse Sprachen und ich würde vom Thema abkommen, wenn ich das nicht schon bin) warum man cangrejo de los cocoteros mit Kokunusskrabbe übersetzt (was im englischen mit coconut crab sogar noch verständlich wäre) und nicht mit dem gebräuchlichen Namen Palmendieb, oder meinetwegen auch Kokosnussräuber, übersetzt. Kleinigkeiten, die befremdlich wirken, mit dem eigentlichen Buch aber nichts zu tun haben, denn das ist (trotz merkwürdiger Entscheidungen der Herausgeber und anderer Beteiligten), absolut lesenswert.
Die ewige Jugend des Axolotls war Finalist des Sachbuchpreises von Libros del Asteroide und wurde vom National-Geographic-Magazin Traveler zu einem der besten Bücher des Jahres 2022 gewählt. Erstaunlich, dass es erst 2025 auf deutsch erschien. Mehr als Nature Writing, und darf durchaus mit Gerald Durrell Familiengeschichten und Douglas Adams‘ DIE LETZTEN IHRER ART in einem Atemzug genannt werden.
Freunde von Reptilien oder mehrbeinigen Lebewesen werden ihre große Freude haben, denn darum geht es hauptsächlich: Krokodile, Skorpione, Schlangen … und zwischen den Zeilen ist es auch eine Liebeserklärung an seine Frau.
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(Rezensionsexemplar)