Wilbur Smith: Das Lied der Elephanten (Rezension)

Dr. Daniel Armstrong, ein bekannter britischer Tierschützer, kämpft um die Rettung der Elefanten Afrikas, versucht, Wilderei und Elfenbeinschmuggel ein Ende zu setzen. Doch die Profitgier skrupelloser Geschäftemacher und politische Wirren in den Kleinstaaten Afrikas drohen sein Vorhaben immer wieder scheitern zu lassen. Zwischen alle Fronten geraten, muss Armstrong schließlich fliehen, um sein Leben nicht zu gefährden. Doch er gibt nicht auf.
Das Lied der Elephanten erschien Anfang der 90er Jahre und ist nach wie vor als aktuell zu bezeichnen, Wilderei wird wohl noch lange ein Problem auf dem schwarzen Kontinent darstellen.
Wilbur Smith gehört(e) zu den Vielschreibern. Kritiker werfen ihm vor, seine Bücher seien von Rassismus, Sexismus und intellektueller Anspruchslosigkeit geprägt.
Das Lied der Elephanten ist mein bisher einziges Buch des Autors und auch wenn tatsächlich rassistische und sexuellen Anspielungen vorhanden sind, so passt das durchaus zum Umfeld des Romans. Ich finde die sexuellen und rassistischen Anspielungen auch weniger dramatisch (man muss es im Kontext zur damaligen Zeit sehen und wenn man ehrlich sein will ist es harmlos im Vergleich zu dem was man heute zu hören bekommt, da ist das, und man möge das nicht falsch verstehen schon Kuschelrassismus sein, aber ich weiß nicht inwieweit das bei anderen Büchern des Autors zutrifft).
Intellektuelle Anspruchslosigkeit? Nun, es ist kein Goethe oder Shakespeare, aber den Anspruch erhebt Wilbur Smith auch nicht und wenn ich intellektuelle Anspruchslosigkeit mit spannender Unterhaltung gleichsetze, dann stört mich auch der fehlende Anspruch nicht.
Andererseits wird auf actionreiche (und vielleicht übertriebene Weise … vielleicht auch nicht) Art auf die Wilderei in Afrika und ihre Hintermänner hingewiesen. Es ist ein blutiges Geschäft, das nicht nur zu Lasten der Tiere geht. Künstlerische Freiheit mag man jedem Schriftsteller zugestehen und man muss zwischen Wahrheit und Fiktion unterscheiden. Auch wenn doch sehr viele Tatsachen in diesem Roman verpackt wurden, unter Zuhilfenahme eines fiktiven Landes.
Was mich etwas stört ist der Rachefeldzug von Dr. Armstrong. Ganz nachvollziehen kann ich es nicht, zumal der Mann auf mich nicht wie ein mordlüsterner Racheengel wirkt. Vielleicht dauert es deshalb auch so lange bis die Rache vollzogen wurde.
Nichts desto trotz und wegen einer doch sehr blutiger Szenen, bietet das Buch kurzweilige Spannung. Und trotzdem regt das Buch zum Nachdenken an (vielleicht liegt das am doch nicht fehlenden intellektuellen Anspruch)

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