Vom Aussterben bedroht – Kolibris und Regenpfeiferartige

(Erstveröffentlichung am 9. November 2012)

Ordnung: Seglervögel
Familie: Kolibris

Wollhöschen
Die Wollhöschen, auch als Höschenkolibris oder Schneehöschen bezeichnet, sind kleine Kolibris der Gattungen Eriocnemis und Haplophaedia, die in den Andenregionen von Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Venezuela sowie in Argentinien beheimatet sind. Von den zwölf Arten der Gattung Eriocnemis sind drei vom Aussterben bedroht und eine (der Türkiskehl-Höschenkolibri) ist vermutlich bereits ausgestorben.

Isabella-Schneehöschen
Das Isabella-Schneehöschen erreicht eine Länge von neun bis zehn Zentimeter. Der englische Name Gorgeted Puffleg bezieht sich auf eine Kehlzeichnung (englisch: Gorge) des Männchens aus buntschillernden smaragdgrünen und leuchtend blauen Federn.
Der einzige Lebensraum ist der Regenwald der Serranía de Pinche. Dieser Gebirgszug liegt im Süden Kolumbiens in der Umgebung der Gemeinde Argelia, Provinz Cauca.
Die Art gilt trotz ihrer erst kürzlich erfolgten Entdeckung als extrem bedroht, da ihr natürlicher Lebensraum durch Brandrodung und illegalen Coca-Anbau immer weiter vernichtet wird. Da das Gebirge der Serrania del Pinche ein nicht geschütztes Gebiet ist, gestaltet sich der Schutz des natürlichen Habitats des Vogels sehr schwierig.

Blaubauch-Höschenkolibri
Der Blaubauch-Höschenkolibri erreicht eine Länge von 8 Zentimetern. Das Männchen ist an der Oberseite schillernd dunkelgrün. Die Stirn ist smaragdgrün. Hinter den Augen verläuft ein weißer Fleck. Der Schwanz ist an der Oberseite dunkel bronzeoliv und an der Unterseite gelboliv gefärbt. Kehle und Halsseiten sind schillernd blaugrün. Der Bauch ist violett und zeigt rötliche Tupfen. Die Unterschwanzdecken sind rubin und golden schimmernd. An den Beinen sind weiße dunige Federbüschel. Bei den Weibchen sind Oberseite und Flanken dunkelgrün. Die Mitte der Kehle und die Brust sind weiß und durch grüne Flecken charakterisiert. Die Unterseite ist rötlichbronze mit weißen Flecken. Der Schwanz ist bronzegrün mit blauschwarzen Säumen und weißen Flecken auf den Unterschwanzdecken.
Der Blaubauch-Höschenkolibri ist nur aus der Umgebung des Cerro Charguayaco nordöstlich des Cerro Munchique am Westabhang der südwestlichen Anden bei Cauca in Kolumbien bekannt. Hier hat der Kolibri ein stark begrenztes Brutgebiet von 3 km² in einer Höhenlage zwischen 2220 und 2240 m.
Über die Lebensweise der Art ist bisher nur wenig bekannt. Bisherigen Studien zufolge bevorzugt der Blaubauch-Höschenkolibri die Baumebenen feuchter Bergwälder vom Unterholz bis in etwa 5 m Höhe. In seinem Verbreitungsgebiet kommen mehrere andere Kolibri-Arten vor, mit denen er in Nahrungskonkurrenz steht. Seine Nahrung besteht aus den Früchten der Lulo-Pflanze sowie aus dem Nektar von Gattungen wie Thibaudia, Besleria und Disterigma. Vermutlich besetzt der Blaubauch-Höschenkolibri innerhalb seines bereits sehr kleinen Verbreitungsgebietes eine sehr enge ökologische Nische.
Das Gelege besteht aus ein bis zwei Eiern, die 14 bis 15 Tage bebrütet werden.
Der Blaubauch-Höschenkolibri ist sehr selten. Der Blaubauch-Höschenkolibri war zwischen 1967 und 1997 nur durch vier Exemplare bekannt, die 1967 von John Dunning und Kjell von Sneidern gefangen und fotografiert wurden. 1997 wurde die Art in der terra typica wiederentdeckt. In den 1970er-Jahren basierte die lokale Wirtschaft in der Provinz Cauca auf der Lulofrucht-Ernte. In den 1980er-Jahren fielen die Lulo-Pflanzen jedoch einer Pilzinfektion zum Opfer und das Gebiet wurde stark gerodet. Der Cerro Charguayaco und der Cerro Munchique sind Teil des Munchique-Nationalparks. Eine Wiederanpflanzung von Lulopflanzen wird von der Naturschutzbehörde unterstützt, um den Blaubauch-Höschenkolibri vor der Ausrottung zu bewahren.
Auch der Schwarzbauch-Höschenkolibri gehört zu den vom Aussterben bedrohten Arten.

Grünmusketier
Der Grünmusketier ist eine seltene Kolibriart, der früher als Unterart des Goldbauchmusketiers galt. Aufgrund der morphologischen Unterschiede und der dunkleren Färbung wird er jedoch heute als eigenständige Art angesehen. Er erreicht eine Länge von vierzehn Zentimetern und ein Gewicht von sieben Gramm. Das Männchen hat ein glänzendes Gefieder. Der Mantel ist samtschwarz. Der Rücken und die Flügeldecken sind grün. Der Oberrücken ist stumpf schwarz. Die Färbung am Unterrücken ist grün und geht am Bürzel und den oberen Schwanzfedern in ein helles leuchtendes Gelbgrün über. Der Schwanz ist grün. Kehle und Brust sind dunkelgrün und mit schwarzen Anflug. Die Mitte der Kehle ist durch einen großen hellen blauen Flecken charakterisiert. Der Kopf ist samtschwarz. Die Stirn ist schimmernd blaugrün bis goldgrün. Der dünne gerade schwarze Schnabel ist 33 mm lang. Die Augen sind dunkelbraun. Die Beine und Füße sind schwarz. Beim Weibchen sind Kopf, Mantel und Flügeldecken grün. Die Federn haben schwarze Spitzen und verleihen dem Gefieder ein schuppenartiges Aussehen. Backenbereich und Kehle sind beige zimtfarben. Zwischen dem gelbbraunen Bereich unter den Augen und der Kehle ist eine grüne Linie zu erkennen. Bürzel, Schwanz und Unterschwanzdecken sind stumpfer gefärbt als beim Männchen. Der Bauch ist gelbgrün, aber stumpfer gefärbt als beim Männchen.
Der Grünmusketier ist endemisch in Kolumbien. Er bewohnt die Baumgrenze zwischen Páramo und Elfenwald sowie den angrenzenden Feuchtwald in Höhenlagen von 3100 bis 3500 m. Elfenwälder sind Bergnebelwälder mit knorrigen, verkrüppelten Bäumen, die mit Moosen und Flechten bedeckt sind.
Der Grünmusketier ernährt sich von Wespen, Spinnen, Zweiflüglern und Blütennektar. Über seine Brutbiologie ist nichts bekannt.
Der Grünmusketier wurde 1951 von Melbourne Armstrong Carriker entdeckt und 1953 von Alexander Wetmore beschrieben. Er war lange nur vom Typusexemplar bekannt, bis er im August 2004 vom dänischen Ornithologen Niels Krabbe in Waldresten an den Hängen des Páramo Frontino und des Farallones del Citará im nordwestlichen Kolumbien wiederentdeckt wurde. Sein Lebensraum umfasst eine Fläche von 25 km². Die Region am Páramo Frontino hat reiche Gold-, Kupfer- und Zinkvorkommen, jedoch hat die politische Instabilität in der Region eine Ausbeutung der Ressourcen bisher verhindert. Das Gebiet ist gegenwärtig ungeschützt und von der Entwaldung bedroht. 2005 erklärte die kolumbianische Naturschutzorganisation Fundacion ProAves 5000 Morgen Feuchtwald am Páramo Frontino zum Vogelreservat, das jedoch nur unzureichend geschützt wird.

Blaubauchkolibri
Das Männchen des Blaubauchkolibris erreicht eine Größe von 8,9 bis 9,4 cm und ein Gewicht von 4,3 Gramm. Es hat einen kurzen geraden Schnabel. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel ist rosa mit einer schwarzen Spitze. Die Oberseite ist blaugrün, die Unterseite sattblau. Die Kehle ist schillernd violett. Der blauschwarze Schwanz ist tief gegabelt.
Die Weibchen sind erst in den letzten Jahren beobachtet worden. Größe und Gewicht sowie die Färbung des Schnabels sind beim Weibchen unbeschrieben. Die Oberseite ist glänzend grün. Die Färbung des Schwanzes ist grünschwarz. Die Unterseite ist gräulich und stark gefleckt. Brust und Flanken sind glitzernd blau. Zum Bauch hin verblasst die Farbe und geht zum Unterbauch und den Unterschwanzdecken in ein schlichtes Grau über.
Der Blaubauchkolibri ist in den Mangrovenwäldern und in der xeromorphen Buschvegetation an der kolumbianischen Karibik-Küste endemisch. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die Provinzen Atlántico, Magdalena und La Guajira. Die meisten Beobachtungen stammen aus dem Nationalpark Isla de Salamanca und von Ciénaga Grande de Santa Marta. Seine Lebensweise ist noch nicht hinreichend erforscht. Wie andere Kolibriarten ernährt er sich offenbar von Insekten und Blütennektar.
Mitte der 1970er-Jahre wurde eine Öl-Pipeline und eine Straße durch die Feuchtgebiete von Ciénaga Grande de Santa Marta und der Isla de Salamanca gebaut. Dies führte zur Unterbrechung des natürlichen Gezeitenstroms und zu einem massiven Absterben der Mangrovenwälder, das bis 1992 anhielt. BirdLife International schätzt die Population des Blaubauchkolibris auf zwischen 50 und 250 Exemplare. 2007 wurde die Art zum ersten Mal fotografiert.

Kurzhaubenelfe
Die Kurzhaubenelfe ist endemisch in der Sierra Madre del Sur im mexikanischen Bundesstaat Guerrero.
Die Kurzhaubenelfe erreicht eine Länge von 7 bis 7,5 Zentimetern. Das Männchen besitzt einen kurzen, geraden Schnabel und eine kurze, ein bis zwei Zentimeter lange Haube. Die fadenförmigen Haubenfedern sind rötlich, wobei die längsten Federn grüne Spitzen aufweisen. Die Oberseite ist dunkel smaragdgrün mit einer weißen Binde über dem Bürzel. Der Unterbürzel ist bronzeviolett. Die Oberschwanzdecken sind grün. Die Kehle ist schimmernd smaragdgrün. Die kurzen Wangenfedern sind rötlich mit einer schimmernd grünlichen Distalbinde. Unterhalb der Kehle verläuft eine weißliche Binde. Die Unterseite ist hell zimtfarben. Der Schwanz ist doppelt gerundet. Das mittlere Paar der Steuerfedern ist grünlich. Die übrigen Schwanzfedern sind rötlich zimtfarben mit schwarzen Spitzen. Bei den Weibchen fehlen die rötlichen Wangenfedern und die Haube. Die Stirn ist bei ihnen stumpf zimtfarben. Die Färbung der Oberseite ist hellgrün mit einer sandfarbenen oder weißlichen Binde oberhalb des Bürzels. Der Unterbürzel ist stumpfer gefärbt. Die Kehle ist weißlich und wird von einer reinweißen Binde umrandet. Die untere Unterseite ist hell zimtfarben. Der Schwanz ist gerundet. Das mittlere Paar der Steuerfedern ist grünlich mit schwarzen Spitzen. Die übrigen Schwanzfedern sind zimtfarben mit einer schwärzlichen Subterminalbinde und hell sandfarbenen Spitzen. Die immaturen Vögel ähneln den Weibchen.
Die Kurzhaubenelfe ist nur aus einem 25 km langen Gebiet an der Atoyac-Paraíso-Puerto-el-Gallo-Landstraße in der Sierra de Atoyac innerhalb der Sierra Madre del Sur bekannt. Alle Beobachtungen erfolgten in der Nähe der Ortschaften Arroyo Grande, Paraiso und Nueva Delhi im Januar und zwischen März und Mai. Die Art bewohnt feuchte oder halbfeuchte immergrüne oder halbtrockene Wälder, Kiefern-Eichenwälder, Waldränder und schattige Kaffeeplantagen in Höhenlagen zwischen 900 und 1.800 m.
Die Kurzhaubenelfe ernährt sich vom Nektar von Pflanzen wie Inga, Cecropia, Clethra, Conostegia und anderen kleinen Blütenpflanzen. Gliederfüßer bereichern das Nahrungsangebot. Die Brutzeit liegt vermutlich zwischen November und Februar. In dieser Zeit ist die Kurzhaubenelfe in höheren Lagen zu beobachten, während sie die Zeit zwischen März und August (oder länger) in tieferen Lagen verbringt.
In den frühen 1990er Jahren wurde der halbtrockene Wald zwischen Paraíso und Nueva Delhi stark gerodet und das Gebiet in Mais-, Obst- und Kaffeeplantagen umgewandelt. Viel vom verbliebenen Wald ist durch den illegalen Drogenpflanzenanbau gefährdet. Dies macht eine Auswertung der Lebensraumqualität schwierig.

Ordnung: Regenpfeiferartigr
Familie: Schnepfenvögel

Löffelstrandläufer

Löffelstrandläufer (John Gerrard Keulemans)

Löffelstrandläufer (John Gerrard Keulemans)

Der Löffelstrandläufer ist ein kleiner Watvogel. Namensgebend ist der am vorderen Ende auffällig verbreiterte Schnabel, der so bei keinem anderen Watvogel und nur bei wenigen anderen Vögeln zu finden ist. Der Langstreckenzieher kommt in Ostasien und Ostrussland an der Pazifikküste vor.
Der Löffelstrandläufer erreicht eine Körperlänge von 14 bis 16 Zentimeter. Die Flügelspannweite beträgt 36 bis 40 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 20 und 35 Gramm.
Der Kopf, der Hals und die Brust der erwachsenen Vögeln sind rotbraun mit dunkelbraunen Streifen. Die Unterseite ist schwärzlich mit hellbraunen und hell zimtfarbenen Säumen. Im Schlichtkleid fehlt die rötliche Färbung, die Federn der fahlbraungrauen Oberseite sind bis zu den Flügeldecken weißlich gesäumt. Die Unterseite ist weiß.
Löffelschnabelstrandläufer brüten in der Tundra auf dem Boden, auf dem Zug und im Winter rasten sie auf Schlammflächen entlang des Ozeans. Der löffelförmige Schnabel wird nicht zum Seien, sondern zum Picken größerer Insekten von der Wasseroberfläche und zum Stochern in sandig-schlammigem Substrat benutzt.
Die Brutgebiete des Löffelstrandläufers liegen auf der Tschuktschen-Halbinsel und südlich entlang des Isthmus von Kamtschatka. Der Löffelstrandläufer brütet hier ausschließlich in Nehrungen mit karger Zwergstrauchtundra, die an Flussmündungen mit Wattflächen grenzen. Bis auf eine einzige Ausnahme liegen alle Brutstandorte höchstens fünf Kilometer vom Meer entfernt. Vermutlich war sein Brutgebiet auch in der Vergangenheit auf diese Region beschränkt und der Löffelstrandläufer nie besonders häufig.
Löffelstrandläufer ziehen entlang der Pazifikküste von Japan, Nordkorea, Südkorea und China in die Überwinterungsgebiete in Süd- und Südostasien. Es gibt Winternachweise von Löffelstrandläufern aus Indien, Bangladesch, Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Vietnam, den Philippinen, der Malaiischen Halbinsel und Singapur.
Der Löffelstrandläufer steht vor dem Aussterben; sein Bestand ist stark rückläufig. Im Jahr 2009 soll es nur noch 120 bis 220 Brutpaare gegeben haben. Insgesamt sollen derzeit nicht mehr als 240 bis 500 Alttiere leben. Vor allem Habitatverlust entlang der Zugroute stellt ein großes Problem dar. So wurde zum Beispiel eines der wichtigsten Gebiete entlang der Zugroute bei Saemangeum in Südkorea bereits zum Teil eingedeicht, weitere Gebiete sollen folgen.
Wichtige Gebiete, in denen Löffelstrandläufer überwintern oder auf dem Zug rasten, sind Yangcheng in China, die Mai-Po-Flächen in Hong Kong, das Delta des Roten Flusses (Xuan-Thuy-Naturschutzgebiet) in Vietnam, der innere Golf von Thailand sowie Point Calimere und der Chilka-See in Indien.

Familie: Säbelschnäbler

Schwarzer Stelzenläufer
Gestaltlich ähnelt der Schwarze Stelzenläufer dem gemeinen Stelzenläufer, ist durch diesen aber leicht durch sein komplett schwarzes Gefieder zu unterscheiden. Ebenso sind die Beine etwas kürzer und der Schnabel etwas länger als bei der verwandten Art. Die Beine sind rosafarben. Flügel und Rücken schimmern in einem metallischen Grünton.
Bei Jungtieren sind das Gesicht, der Hals und die Unterseite des Rumpfes weiß. Noch im zweiten Lebensjahr zeigen juvenile Schwarze Stelzenläufer weiße Flecken im Gefieder.
Der Schwarze Stelzenläufer ist auf Neuseeland endemisch. Während er früher weit über beide Inseln Neuseelands verbreitet war, brütet er heute nur noch im Mackenzie-Becken im Zentrum der Südinsel. Außerhalb der Brutzeit bleiben die meisten Vögel in der Nähe des Brutgebiets, einige ziehen auch zur Küste, und sehr wenige ziehen noch weiter und überwintern auf der Nordinsel.
Schwarze Stelzenläufer sind einzelgängerische Vögel. Ihre Brutzeit fällt in die Zeit zwischen September und Januar. Ihr Gelege umfasst drei bis sechs Eier, die von beiden Partnern bebrütet werden. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus den Larven von Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Steinfliegen, Libellen und Mücken sowie aus kleinen Fischen, seltener auch aus ausgewachsenen Insekten, Mollusken und Würmern.
Insgesamt gibt es im Verhalten weitgehende Übereinstimmungen mit dem gemeinen Stelzenläufer.
Von manchen Zoologen wird der Schwarze Stelzenläufer für eine Unterart des gemeinen Stelzenläufers gehalten. Der gemeine Stelzenläufer ist mit einer Unterart ebenfalls auf Neuseeland vertreten. Gelegentlich kreuzen sich beide Arten, die hierbei entstehenden Hybride ähneln einem gemeinen Stelzenläufer, haben typischerweise aber einen schwarzen Vorderhals und schwarze Flecken an Brust und Bauch.
In den 1940ern gab es etwa 500 bis 1000 Schwarze Stelzenläufer. Vor allem auf Neuseeland eingeschleppte Raubtiere wie Katzen und Wiesel, sowie Ratten und Igel führten den Zusammenbruch der Population herbei, indem sie die Vögel, deren Junge und Eier fraßen. Auch die Trockenlegung von Sumpfgebieten sowie die Begradigung von Flüssen trugen zum drastischen Bestandsrückgang bei.
2001 gab es nur noch sieben Brutpaare. Seitdem hat sich die Anzahl brütender Vögel durch intensive Schutzmaßnahmen konstant erhöht und lag 2005 bei 17. Mit dieser extrem geringen Anzahl wird der Schwarze Stelzenläufer von der IUCN als vom Aussterben bedroht eingestuft.
Die Schutzmaßnahmen umfassen Renaturisierungen in vormals trockengelegten Gebieten sowie eine aktive Bekämpfung der Raubtiere in den Brutgebieten der Vögel. So werden rund um die Nistgebiete Fallen aufgestellt.

Familie: Seeschwalben

Bernsteinseeschwalbe
Die Bernsteinseeschwalbe ist ein extrem seltener Seevogel aus China und Taiwan.
Diese schlanke, große Seeschwalbe erreicht eine Länge von 43 cm. Sie hat eine schwarze Haube, und allgemein ein weißes Gefieder mit blassgrauen Schwingen. Im Flug ist ein scharfer Kontrast zwischen den blassgrauen Oberschwingen und den schwarzen äußeren Handschwingen auszumachen. Der Schnabel ist bernsteinfarben mit einer schwarzen Spitze.
Früher war die Bernsteinseeschwalbe an den Küsten Chinas, Taiwans, Thailands, Halmaheras, Malaysias, Sarawaks und den Philippinen verbreitet. Heute kommt sie nur noch auf kleinen vorgelagerten Inseln vor Taiwan vor.
Im Juni und Juli 1937 wurden 21 Exemplare auf einer kleinen Insel vor der Küste Shandongs eingesammelt. Anschließend galt sie als ausgestorben. In den Jahren 1978 und 1991 gab es unbestätigte Meldungen über Sichtungen in Hebei und Shandong. Im Juni 2000 entdeckte jedoch ein chinesischer Wissenschaftler in einer Gruppe von anderen Seeschwalbenarten vier Paare und vier Jungvögel auf den Matsu-Inseln in der Straße von Taiwan und filmte sie.
Sie gilt mit einer Population von weniger als 50 Exemplaren als seltenste Seeschwalbe der Welt. Über die genaue Ursache ihrer Seltenheit und über ihre Lebensweise ist kaum etwas bekannt. Die Feuchtgebiete, in denen sich ihre Brutreviere befanden, mussten an vielen Orten der landwirtschaftlichen Nutzung weichen. Zudem gelten Seeschwalbeneier in China als Delikatesse. Heute steht das Gebiet, in dem die neue Kolonie entdeckt wurde unter strengen Naturschutz. Auch andere Areale wie das Sanjiaozhou Nature Reserve in Shandong und die Laem Talumphuk Non-Hunting Area in Thailand, wo diese Art in der Vergangenheit verbreitet war, sind ebenfalls streng geschützt.
2010 konnte man erstmals Exemplare im indonesischen Überwinterungsgebiet auf Pulau Lusaolate nördlich von Seram fotografieren.

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2 Antworten zu Vom Aussterben bedroht – Kolibris und Regenpfeiferartige

  1. Emma wiecek sagt:

    ich fühle mit und ich finde es schrecklich das nicht nur Kolibri Arten sondern auch andere Tiere vom aussterben bedroht sind. Der Fehler liegt aber nicht bei den Tieren sondern bei uns Menschen, den nämlich wir zerstören den Lebensräume der Tiere. Doch das schlimme ist das die Menschen damit nicht aufhören, sondern weiter die Wälder und den Boden zerstören. Sogar die Kinder haben es schon mitbekommen und probieren etwas dagegen zu tun, doch leider haben Kinder nicht so viel Einfluss wie die Erwachsenen. Doch sie probieren es und wollen etwas ändern, was man von den Erwachsenen nicht behaupten kann und das enttäuscht mich sehr, weil nicht sie die Probleme dann ausbügeln müssen sondern die Kinder in der Zukunft.
    LG …

    • Martin sagt:

      Nach und nach verändert sich das Bewusstsein der Menschen, für viele können Kinder und Jugendliche ein Vorbild sein. Aber auf der anderen Seite heißt es auch so schön, dass Geld die Welt regiert und wer gierig danach ist interessiert sich leider nicht für Artensterben oder Klimawandel. Solange es solche Egoisten gibt wird sich nicht viel ändern.
      Manchmal scheint uns die Zivilisation nicht gut zu tun.
      Und leider sterben viele Tiere aus ohne dass wir viel über sie wissen. Und es sind nicht nur Tiere, die verschwinden (bei Pflanzen habe ich den Eindruck, dass das noch viel weniger interessiert …)

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