3. Zooreise 2014 – Tag 3: Barbarossa und die Arche Nebra (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 7. Mai 2014)

Die Arche Nebra

Die Arche Nebra

Der dritte Tag unserer Thüringenreise stand ganz im Zeichen der ThüringenCard und kam ganz ohne Zoobesuche aus. Aber die Karte wurde gut genutzt und wir erweiterten unser Allgemeinwissen um einige interessante Fakten, die nicht mit Tieren zusammenhängen.
Unser erster Besuch galt der Arche Nebra, das multimediale Besucherzentrum, welches drei Kilometer vom Fundort der Himmelsscheibe von Nebra erbaut wurde. Mit dem Bus konnte man auch die Fundstelle besuchen, aber das haben wir uns gespart. Die echte Scheibe haben wir nicht zu Gesicht bekommen (diese ist in der Dauerausstellung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle zu sehen).
Danach fuhren wir weiter nach Rottleben, durch Memleben hindurch, aber den dort befindlichen Erlebnistierpark ließen wir links liegen. Ich weiß noch nicht, was ich von dieser Einrichtung zu halten habe, konnte also das Ignorieren gut verschmerzen. Ich gehe aber davon aus, dass ich irgendwann auch dort landen werde (und sei es nur, um hier darüber zu berichten).

Rottleben? Ich glaube nicht, dass man das unbedingt kennen muss, aber der kleine Ortsteil der Gemeinde Kyffhäuserland im thüringischen Kyffhäuserkreis beherbergt ein Kleinod, von dessen Existenz ich nichts wusste und dessen Besichtigung eines der Highlights unserer Reise war: Die Barbarossa-Höhle.
Die Barbarossahöhle ist eine Anhydrithöhle (Gipshöhle) im Kyffhäuser bei Rottleben (Thüringen). Es handelt sich um eine Höhle mit weiten Hohlräumen, Grotten und Seen. Der Anhydrit wird durch die Luftfeuchtigkeit in der Höhle oberflächlich zu Gips umgewandelt und vergrößert dabei sein Volumen. Die entstandenen Gipsschichten lösen sich allmählich vom Untergrund ab und hängen dann ähnlich wie abfallende Tapeten an den Decken und Wänden der unterirdischen Hohlräume.
Sie wurde 1865 beim Vortrieb eines Stollens für den Kupferschieferbergbau entdeckt und schon 1866 als Schauhöhle mit dem Namen Falkenburger Höhle ausgebaut und eröffnet. Sie hat eine Grundfläche von etwa 25.000 m². Für Besucher interessant sind die durch den Gipsgehalt grün schimmernden unterirdischen Seen und natürlich das ungewöhnliche Erscheinungsbild, das sich stark von Tropfsteinhöhlen unterscheidet.
Ihre Lage im Kyffhäusergebirge begründet ihre Verbindung zur Barbarossasage und die Nähe zum Kyffhäuserdenkmal führte zur Umbenennung in Barbarossahöhle Ende des 19. Jahrhunderts. Der Sage nach soll Kaiser Friedrich I. Barbarossa in einem unterirdischen Schloss solange schlafen, bis Deutschland geeint ist. Sein Bart wächst um einen runden Tisch. Bis jetzt reicht er zweimal herum, doch wenn er die dritte Runde beendet hat, beginnt das Ende der Welt oder Barbarossa wacht auf und beginnt seine Herrschaft erneut. Und es heißt, bis dahin wird kein guter Kaiser mehr kommen.

Danach fuhren wir weiter zum Kyffhäuser-Denkmal.
Das Kyffhäuserdenkmal (auch Barbarossadenkmal) ist ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Kyffhäusergebirge im Gelände der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen in der Gemarkung von Steinthaleben im thüringischen Kyffhäuserkreis. Das 81 m hohe Denkmal wurde 1890 bis 1896 zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. errichtet und ist nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica das drittgrößte Denkmal Deutschlands.
Nach dem Tod Kaiser Wilhelms I. 1888 wurden vielerorts repräsentative Denkmäler zu Ehren des Verstorbenen errichtet. Das Kyffhäuserdenkmal ist eines der größten und bekanntesten dieser Kaiser-Wilhelm-Denkmäler. Zusammen mit dem Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein, dem Hermannsdenkmal bei Detmold am südlichen Teutoburger Wald, dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und der Walhalla bei Donaustauf ordnet es sich in die imposante Gruppe der monumentalen Gedenkbauwerke Deutschlands ein. Wie so oft im Wilhelminismus zeugten diese Ausmaße nicht unbedingt von Selbstgewissheit und Zukunftssicherheit, sondern waren Ausdruck der Angst vor äußeren wie inneren Feinden, gegen die diese Bollwerke errichtet wurden. In diesem Fall ging es vor allem um die inneren Feinde, die deutsche Sozialdemokratie, gegen die sich die Kriegervereine als Hüter und Wahrer der Reichseinheit stellen wollten. Dem Reich, das einst an innerem Zwist zugrunde gegangen war, sollte ein solches Schicksal kein zweites Mal widerfahren, und das mächtige Kyffhäuserdenkmal sollte diese Entschlossenheit zum Ausdruck bringen.

Ferienpark Brockenblick

Ferienpark Brockenblick

Den Weg auf das Denkmal hinauf haben wir uns gespart. Es war etwas düsig und die Sicht wäre nicht sehr weit gewesen. Und auf 250 Stufen hatten wir auch keine Lust.
Zurück im Hotel, wurden wir auch dort von Hexen empfangen. Schade, dass wir morgen die Region verlassen mussten, aber vielleicht wird das im nächsten Jahr anders.
Die ThüringerCard wurde an diesem Tag gut genutzt.
Wernigerode haben wir nur durchfahren, obwohl das anders geplant war. Aber irgendwann wird ein Besuch der historischen Altstadt nachgeholt.

Dieser Beitrag wurde unter Archiv, Zoo-Reise veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert