Todd Lockwood: Der Sommerdrache (Rezension)

Maia wächst als Tochter des Brutmeisters in einem Aery auf, dem Ort, an dem Drachen ausgebrütet und großgezogen werden. Genau wie ihr Bruder Darian wartet sie gespannt auf den Tag, an dem sie ihr eigenes Drachenjunges bekommen wird. Doch sie hat Pech: Als sich der Nesttag nähert, zeichnet sich ab, dass die Delegation des Kaisers sämtliche Jungtiere für das Militär requirieren wird.
Enttäuscht und verärgert macht sie sich mit ihrem Bruder auf in die Wildnis – wo sie nicht nur auf die Leiche eines weiblichen Drachen stößt, der von Wilderern erlegt wurde, sondern auch dem mythischen Sommerdrachen begegnet. Zurück im Aery versetzt ihre Geschichte alle in helle Aufregung. Die religiösen und militärischen Autoritäten streiten darüber, wie der Sommerdrache gedeutet werden soll. Maia hat an all dem wenig Interesse. Sie fragt sich vor allem eines: Wenn es eine tote Drachenmutter gibt, wo ist dann ihr Junges? Kurzerhand macht sie sich auf eine gefährliche Reise in die Wildnis, um das Drachenjungtier zu finden.
Laut Verlag ist Todd Lockwood einer der bekanntesten amerikanischen Fantasy-Künstler. Er hat für »Dungeons & Dragons« und »Magic: The Gathering« gearbeitet und zahlreiche Buchcover gestaltet, u.a. zu Büchern von R.A. Salvatore, Tad Williams und Marie Brennan.
Bewusst gehört habe ich ihn noch nie wahrgenommen, aber nachdem ich zwei Bücher von Marie Brennan mein eigen nenne (Die Naturgeschichte der Drachen und Im Wendekreis der Schlangen) habe ich nachgesehen … und tatsächlich, die stimmungsvollen Illustrationen in beiden Büchern stammen von ihm.
Der Sommerdrache ist sein erster Roman und der Beginn einer neuen epischen Famntasytrilogie (Die ewigen Gezeiten).
Und Episches kann man erwarten. Lockwood erschafft eine eigene Welt mit eigener Vergangenheit und Mythologie. Schnell taucht man in diese fremde Welt ein, saugt Mythologie und Geschichte auf und will begierig mehr erfahren.
Fast unbesiegbare (mysteriöse) Feinde und Intrigen (oder falsche Glaubensvorstellungen?) geben eine Prise Spannung hinzu.
Die Charaktere sind glaubwürdig gestaltet und obwohl es nicht gerade wenige sind, verliert man nicht den Überblick, da sich Namen und Besonderheiten leicht auseinanderhalten lassen. Die Beweggründe der Charaktere sind nachvollziehbar (wenn auch nicht immer verständlich, aber so wird für zahlreiche Konfliktsituationen gesorgt).
Langweilig wird es nie.
Freunde von High Fantasy und Drachen dürften auf ihre Kosten kommen.
Natürlich fehlen auch Illustrationen des Künstlers nicht, aber diese wären nicht wirklich nötig gewesen. Die Beschreibungen sind lebhaft genug.
Ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht.

(Rezensionsexemplar)

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