Scott O’Dell: Insel der blauen Delphine (Rezension)

Auf einer von Kormoranen und See-Elefanten bevölkerten und von Delphinen umspielten Insel ist ein Indianermädchen als Einzige ihres Stammes zurückgeblieben. Im täglichen Überlebenskampf wird sie selbst immer mehr Teil der Natur und Freundin der Tierwelt. Lange Jahre abenteuerlichen Lebens vergehen, bis wieder ein menschliches Wort an das Ohr des Mädchens dringt.
Scott O’Dell (* 23. Mai 1898 in Los Angeles; † 15. Oktober 1989) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, der einige Jugendbücher schrieb. Meistens befasste es ich dabei mit der indigenen Bevölkerung Nordamerikas. INSEL DER BLAUEN DELFINE dürfte sein bekanntestes Werk sein. Es erschien 1960 (1962 erstmals auf deutsch) und wird (oder wurde, das kann ich nicht beurteilen) oft als Schullektüre verwendet. Verdienterweise wurde es mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Ich bin auf das Buch vor Jahrzehnten aufmerksam geworden (das war wohl Anfang der 1980er) als meine Schwester es in der Schule las und ich das Buch in ihrem Zimmer sah. Ich habe es aufgeschlagen und an einem Stück gelesen. Zumindest so die Legende (Erinnerungen habe ich nur noch daran, dass ich das Buch gelesen habe). Zufällig fand ich das Buch vor einiger Zeit in einem öffentlichen Bücherschrank und da konnte ich nicht nein sagen.
Also, ich habe das Buch in kurzer Zeit gelesen, allerdings nicht am Stück, aber … es ist nach wie vor lesenswert. Scott O’Dell ist eine spannende Geschichte gelungen mit einer authentischen Protagonistin, welche alleine ihr Leben meistern muss (und die es wirklich gegeben hat, nur … war die Verständigung zwischen ihr und anderen Menschen schwierig, so dass man dem Autoren wohl viel künstlerische Freiheit in seiner Erzählung zugestehen muss). Fernab jeglicher Zivilisation erfährt der Leser von ihren Jagdversuchen und den Problemen als Frau/Mädchen innerhalb einer Gesellschaft, die es nicht mehr gab (weil außer ihr, niemand mehr auf der Insel ist, außer Jägern, denen sie aus dem Weg geht, wenn sie zur Seeotterjagd kommen).
INSEL DER BLAUEN DELPHINE ist ein Klassiker, der aber durch die Erzählweise und die Darstellung der Natur und der Kultur, zeitlos wirkt und immer wieder gelesen werden kann, selbst wenn man die Jugend weit hinter sich gebracht hat. Und im Angesicht der neuen Zeit regt das Buch auch zum Nachdenken an, beschreibt es doch eine weit zurückliegende Vergangenheit, in der die Natur noch (scheinbar) in Ordnung war.

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