Saskia Louis: Mordsmäßig angefressen (Rezension)

Louisa Manu ist verliebt, ihr Leben ungewohnt leichenfrei – und es wundert sie überhaupt nicht, dass das nicht lange so bleibt.
Als ihre Schwester behauptet, dass im Kölner Zoo vor ihren Augen eine Leiche entsorgt wurde, ist das fast wie ein Wink des Schicksals für Lou. Am nächsten Tag wird auch gleich der passend zerfressene Körper ans Rheinufer geschwemmt. Grund genug für die Möchtegerndetektivin, sich die merkwürdigen Geschehnisse hinter den Käfigstäben genauer anzusehen.
Die Tätersuche würde sich allerdings sehr viel einfacher gestalten, wenn Kommissar Rispo nicht jeden ihrer Rechercheversuche sabotieren würde. Und manche Dinge kann man selbst mit einem Kuss nicht wiedergutmachen …

Wer hätte das gedacht … Mordsmäßig angefressen ist der vierte Teil der Luisa Manu-Reihe und der zweite den ich gelesen, bzw. gehört habe.
Der erste Teil (Mordsmäßig unverblümt) war ja nicht so mein Fall und ich hätte die Reihe vermutlich auch nicht weiter verfolgt, aber … bei dem Wort Zoo konnte ich natürlich nicht widerstehen. Aber ich dachte auch, dass ich auf das Hörbuch zurückgreife und mich nebenbei berieseln lasse. Dann würde ich mich im Nachhinein nicht darüber ärgern, dass ich wieder einmal ein paar Stunden mit einem lächerlichen Buch zugebracht hätte (was viel zu oft passiert).
Ich wurde angenehm überrascht. Tanja Lipinski hat eine angenehme Stimme und macht das Hören zum Vergnügen.
Durch die Beziehung zu einem Polizisten ist die Handlung auch nicht gar so an den Haaren herbeigezogen wie im ersten Fall (wie es in den Fällen dazwischen ist kann ich nicht sagen, aber bei Mordsmäßig angefressen war zumindest der Einstieg in den Fall und die Ermittlungen durch eine Blumenhändlerin nachvollziehbar).
Tatsächlich ist das ganze auch sehr unterhaltsam, eine abwechslungsreiche Mischung aus Spannung, Beziehungsdramen (davon gibt es einige) und witzigen Szenen.
Und weil das ganze in einem Zoo spielt gibt es auch ganz viel Zoo, nämlich den Kölner Zoo mit einer guten Beschreibung desselben. Nur das Personal und einige Tierpersönlichkeiten wurden ausgetauscht.

Ich wurde angenehm überrascht, angenehm unterhalten. Es macht richtig Spaß zuzuhören wie sich die Protagonisten kabbeln oder wie sich Louisa von einem Fettnäpfchen ins nächste begibt.
Und dann noch ein bisschen Zooflair, was will man mehr.

Ob ich es bereuen werde der Serie noch eine Chance zu geben?
Mordsmäßig angefressen ist zwar kein Krimi auf hohem Niveau, aber unterhaltsam für zwischendurch auf jeden Fall.

Manchmal darf man sich auch als Mann an Frauenliteratur wagen.

Dieser Beitrag wurde unter Rezension veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert