Aikaterina Maria Schlosser: Der Brucho (Rezension)

Der unter Kontrollzwang leidende Zahntechniker Dr. Martim Ferraz unterdrückt seit Jahren seine traumatischen Kindheitserinnerungen an die Zeit, als seine portugiesische Großmutter ihn zum Brucho, einem Hexer, auszubilden versuchte. Das gelingt ihm bis zu dem Tag, an dem er Raik begegnet, einem Mann, der von sich glaubt, eine Wolfsseele in einem menschlichen Körper zu sein. Martim wird von ihm erpresst und zu einem gefährlichen Pakt gezwungen. Weder Martims schwangere Frau noch der korrupte Kommissar Nanz dürfen etwas von seinem Auftrag erfahren.
Doch sein größter Feind ist der Brucho in seinem Inneren, der zu einer unkontrollierbaren Bedrohung anwächst.

Ein interessantes Cover, ein interessanter Klappentext und eine durchaus spannende Geschichte. Der Schreibstil ist flüssig und geradlinig, Spannung wird langsam aufgebaut und hinterlässt angenehmen Schauer. Die Protagonisten sind nachvollziehbar und durchaus sympathisch. Und es ist nicht der Horror, der durch eine Bestie erzeugt wird, es ist der Horror im Inneren des Menschen.
Man könnte sagen, dass man auf spannende Art unterhalten wird wenn man subtilen Horror mag und auf brutale Szenen verzichten kann. Die Illustrationen und Verse passend im jeweiligen Abschnitt sind gut gewählt und vertiefen die mystische teils düstere Atmosphäre noch.
Ein fast perfekter Horror-Thriller, aber eben nur fast perfekt. Ich hätte mir vom Bruchoaspekt mehr erwartet. Meiner Meinung nach kam der zu kurz und hätte meiner Ansicht nach auch ganz fehlen können. Auch ohne den Hexerzwiespalt hätte ich mir die Geschichte gut vorstellen können, vielleicht sogar noch besser.

Der Brucho ist ein mystischer Roman, aber doch bleibt diese Mystik wie auch der Horror eher am Rande präsent. Aber was für den Aufbau der Spannung beim Horror funktioniert, bleibt beim Brucho aus.
Trotzdem bleibt es ein spannendes Buch.

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