Klasse: | Vögel (Aves) |
Ordnung: | Seglervögel (Apodiformes) |
Familie: | Kolibris (Trochilidae) |
Tribus: | Lampornithini |
Gattung: | Lampornis |
Art: | Weißkehlnymphe(Lampornis castaneoventris) |
Die Weißkehlnymphe erreicht eine Körperlänge von etwa 10 bis 11,5 cm bei einem Gewicht der Männchen von ca. 5,7 bis 6,3 g und der Weibchen von ca. 4,7 bis 5,5 g. Der gerade mittellange Schnabel ist schwarz. Das Männchen hat einen glitzernden hell blaugrünen Oberkopf. Der Kragenspiegel ist weiß mit einigen blauen und violetten Federn am unteren Rand. Der Rest der Oberseite glitzert hell bronzegrün. Die Brust schimmert hell grün, der Bauch ist grau. Der eingekerbte Schwanz blauschwarz. Dem Weibchen fehlen die blaugrüne Färbung des Oberkopfs und der weiße Kehlspiegel. Die gesamte Unterseite ist zimtfarben. Der Schwanz ist grün mit blauschwarzer subterminaler Binde und weißen seitlichen Spitzen an den Steuerfedern. Ein auffälliger weißer Hinteraugenstrich ziert das Gesicht beider Geschlechter. Männliche Jungvögel sind an Oberkopf, Kehle und Brust matt dunkel grün. Das junge Weibchen hat am Oberkopf und im Gesicht rostfarbene Fransen. Die ersten Kehlfedern der Männchen, sind dann weiß bis gelbbraun, gelegentlich mit einer leichten violetten Tönung.
Die männliche Weißkehlnymphe bezieht ihren Nektar vorzugsweise an den Blüten großer Epiphyten aus den Familien der Heidekrautgewächse, Gesneriengewächse und Bromeliengewächse in den mittleren Straten bis in die unteren Baumkronen. Das Weibchen hingegen besucht gerne verschiedene Büsche der Familien Akanthusgewächse, Gesneriengewächse und Rötegewächse. Beide Geschlechter fliegen auch Bäume der Gattungen Clusia und Inga sowie Gestrüpp der Gattung Stachytarpheta an den Rändern von Kaffeeplantagen und Sekundärvegetation an. Aggressiv und dominant verteidigt das Männchen häufig die reichhaltigsten Blütenbüschel. Gliederfüßer jagt sie im Flug, doch insbesondere Weibchen sammeln diese oft von den Blättern, Baumstämmen, Ästen und gelegentlich aus Spinnweben.
Die Brutzeit der Weißkehlnymphe ist meist die Regenzeit, doch gibt es auch einen Bericht aus dem Februar. Das Nest ist ein kompakter Kelch, der 59 mm breit und 59 mm tief ist und besteht aus hellem bräunlichen Pflanzenabfall, feinen Fasern, Baumfarnschuppen, Zweigen von feinem Lebermoos und Spinnweben. Die Außenseite wird mehr oder weniger stark mit Moosteilen und Flechten verziert. Das Nest wird in 0,5 bis 3,5 Meter über dem Boden in schattigen Unterholz angebracht. Oft sind diese seitlich von Wegen oder an Waldlücken. Ein Gelege besteht aus zwei weißen Eiern, die 13,5 bis 14,5 mm mal 8,9 bis 9,7 mm groß sind.
Ihr Gesang ist wenig erforscht. Laute, die sie von sich gibt, beinhalten kurze, schrille und rollende tssrrrt Töne.
Die Weißkehlnymphe ist in Panama endemisch. Die Art bevorzugt kältere Bergwälder, insbesondere mit Eichen. Meist bewegt sie sich in Höhenlagen zwischen 1500 und 3000 Meter. In Gegenden in denen sie vorkommt wird sie oft unter 2000 Meter durch die Purpurkehlnymphe (Lampornis calolaemus (Salvin, 1865)) abgelöst. Man sieht sie meist in Baumkronen und an Waldrändern. Weibchen nisten im Unterholz. An Waldrändern, halboffenen Gebieten und angrenzender Sekundärvegetation oder halboffenen Anbaugebieten findet man beide Geschlechter in den Straten auf Gebüschhöhe.
Das Zugverhalten der Weißkehlnymphe ist wenig erforscht. Es wird vermutet, dass sie wie Purpurkehlnymphe und Grauschwanznymphe nach der Brutzeit in tiefere Höhenlagen zieht.
Die Art gilt als monotypisch. Oreopyra leucaspis (Gould, 1860) wurde lange als Unterart betrachtet, gilt aber heute als Synonym für die männliche Weißkehlnymphe. Es war 1906 Outram Bangs, der erstmals diese Synonymität herausarbeitete.