Portrait: Herbstpfeifgans

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Pfeifgänse (Dendrocygninae)
Gattung: Dendrocygna
Art: Herbstpfeifgans  (Dendrocygna autumnalis)
Herbstpfeifgans (Tierpark Limbach-Oberfrohna)

Herbstpfeifgans (Tierpark Limbach-Oberfrohna)

Herbstpfeifgänse weisen wie für Pfeifgänse charakteristisch keinen Geschlechtsdimorphismus auf. Die Körperlänge der Nominatform beträgt etwa 53 Zentimeter. Männchen wiegen zwischen 728 und 951 Gramm, Weibchen dagegen zwischen 831 und 978 Gramm. Herbstpfeifgänse haben den charakteristischen Körperbau aller Pfeifgänse: lange Beine, langen Hals und breite Flügel. Auffällig ist die sehr aufrechte Körperhaltung, die diese Enten annehmen. Während der Brutzeit haben fortpflanzungsaktive Herbstpfeifgänse einen karminroten Schnabel. Nach dem Ende der Brutzeit verblasst dieser wieder zu einem blassen Rotbraun. Auffällig ist der weiße Augenring.
Es werden für die Art zwei Unterarten unterschieden, die sich in der Brustfärbung und in der Körpergröße unterscheiden. Die Nördliche Herbstpfeifgans (Dendrocygna autumnalis autumnalis), die die Nominatform darstellt, ist die deutlich größere Unterart. Sie weist eine rotbraune Brustfärbung auf. Die etwas kleinere und zierliche Südliche Herbstpfeifgans (D. a. fulgens) hat stattdessen eine graue Brustfärbung. Beide haben einen schwarzen Bauch und schwarze Flanken.
Noch nicht geschlechtsreife Herbstpfeifgänse haben anders als die adulten Vögel einen weißlichen Bauch. Ihre Flanken wirken noch bräunlich.

Der Flug der Herbstpfeifgänse ist langsam und erratisch. Die langen Beine werden dabei weit nach hinten ausgestreckt. Herbstpfeifgänse sind außerdem sehr ruffreudig. Der Ruf ist pfeifend und klingt pe-che-che-che und wa-chu-whe-whe.

Herbstpfeifgänse sind verhältnismäßig häufige Vögel, deren Verbreitungsgebiet vom Südrand der USA bis nach Zentralargentinien reicht. In den letzten drei Jahrzehnten hat dieser Entenvogel sein Verbreitungsgebiet ausgeweitet und kommt jetzt auch in Texas und Arizona vor. Als Irrgäste wurden sie auch schon in Missouri, New Mexico und dem Süden Kaliforniens beobachtet. Zumindest die in den USA brütenden Populationen sind Kurzstreckenziehen. Sie ziehen von August bis Oktober wenige hundert Kilometer nach Nordmexiko und kehren im April zu ihren Brutgebieten zurück. Vergleichbares gilt für die südlichsten Populationen in Südamerika, die dann nach Norden ziehen. Die Populationen, die in Regenwaldzone brüten, sind standorttreu.

Herbstpfeifgänse sind Bewohner nahrungsreicher Flachgewässer. Sie finden sich dabei sowohl in Sumpfgebieten als auch an Flussniederungen, in bewaldeten Regionen und an Staugewässern in landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dort, wo vorhanden, bauen sie gerne auf Bäumen und großen Sträuchern auf. Ähnlich wie bei anderen Pfeifgänsen kommt es auch bei der Herbstpfeifgans zu großen Schwarmbildungen, wenn in Regionen mit periodischen Niederschlägen sich die Vögel an Restgewässern versammeln.

Herbstpfeifgänse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber ruhen sie in und an der Uferzone. Die Nahrung besteht zum überwiegenden Teil aus Getreide, Gräsern und Waldhirse. Hinzu kommen Kleintiere, die sie im Wasser aufnehmen.
Fortpflanzung

Herbstpfeifgans (Weltvogelpark Walsrode)

Herbstpfeifgans (Weltvogelpark Walsrode)

Herbstpfeifgänse nisten in Baumhöhlen, die sich in unmittelbarer Nähe zum Wasser befinden. Ein Gelege besteht in der Regel aus zwölf bis 16 weißen Eiern, die von beiden Elternvögel zwischen 23 und 30 Tagen bebrütet werden. Die Dunenjungen verlassen das Nest in einem Alter von etwa einem Tag und werden durch beide Elternvögel geführt. Dunenjungen sind nach etwa 56 Tagen flügge.
Gelegentlich legen Herbstpfeifgänse ihre Eier auch in Gelege von Brautenten, die diese häufig erfolgreich mit ihrer Brut heranziehen.

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