Klasse: | Vögel (Aves) |
Ordnung: | Seglervögel (Apodiformes) |
Familie: | Kolibris (Trochilidae) |
Tribus: | Lophornitini |
Gattung: | Helmkolibris (Oxypogon) |
Art: | Blaubart-Helmkolibri (Oxypogon cyanolaemus) |
Der Blaubart-Helmkolibri erreicht eine Länge von 11,2 bis 12,7 cm. Er hat einen sehr kurzen Schnabel von ungefähr 0,8 cm Länge. Die Oberseite ist hauptsächlich olivgrün. Der hervorstehende schwarz-weiße Kamm ist lang, spitz und struppig. Die verlängerten Halsfedern bilden eine weißen Bart. Ein deutlicher, weißer Rahmen im Gesicht verläuft vom Hinterkopf, um die Ohrdecken bis zu den Brustseiten. Der Bart ist durch einen violett-blauen Mittelstreifen gekennzeichnet. Die Kopfseiten sind dunkel. Der breite Kragen ist grauweiß. Die übrige Unterseite ist schmutzig grauweiß. Die Brust ist grau geschuppt mit vereinzelten olivfarbenen Scheiben. Steiß und Unterschwanzdecken sind grauweiß. Der verhältnismäßig lange Schwanz ist leicht gegabelt.
Der Blaubart-Helmkolibri war lange nur von 62 Museumsexemplaren bekannt, die zwischen 1879 und 1946 gesammelt wurden. In der Folgezeit scheiterten Expeditionen zur Wiederentdeckung der Art, darunter zwischen 1999 und 2003, im Februar 2007 durch Niels Krabbe und 2011. Im März 2015 gelang es schließlich den kolumbianischen Ornithologen Carlos Julio Rojas und Christian Vasquez von der Naturschutzorganisation Fundacíon ProAves drei Exemplare des Blaubart-Helmkolibris zu beobachten und fotografieren. Die beiden Wissenschaftler untersuchten die Auswirkungen von Feuern, die von Viehzüchtern vom indigenen Volk der Kogi im Páramo, einem Ökosystem im südamerikanischen Hochgebirge, gelegt wurden, auf die Fauna. In dem weniger als zehn Hektar großen Areal waren nur noch wenige Flecken mit natürlicher Vegetation bedeckt. Die übrige Fläche war verkohlt. Für verwandte Arten der Gattung Oxypogon gilt der Nektar der Korbblütlergattung Espeletia als Hauptnahrungsquelle. Im Untersuchungsgebiet haben jedoch nur vereinzelte Espeletia-Exemplare die Feuer überstanden. Der Blaubart-Helmkolbiri wurde 2014 in die Kategorie „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered) der IUCN Red List aufgenommen. Als größte Gefährdung gilt die Nutzung des Páramos als Weideland, das Abbrennen der Vegetation und der dadurch verursachte Verlust von Futterpflanzen wie Espeletia oder Libanothamnus occultus.