Patrik Svensson: Die Chronistin der Meere (Rezension)

„Der Himmelskörper, den wir den unseren nennen, ist eigentlich ein Planet des Meeres.“ Für Patrik Svensson ist die blaue Welt untrennbar mit seiner Mutter verbunden. Sie war es, die ihm einst von rätselhaften Tiefseefischen erzählte und so die Neugier auf das Unerforschte weckte, die sein Schreiben bis heute prägt. Nach ihrem Tod begibt sich Svensson auf die Spuren ihrer gemeinsamen Faszination. Ausgehend von Ebbe und Flut erzählt er von den wundersamen Rhythmen der Natur, er folgt den Routen der alten Seefahrer und lauscht den Unterhaltungen der Pottwale. „Die Chronistin der Meere“ ist eine zutiefst persönliche Geschichte des Meeres und der Neugier – denn für Svensson ist der Blick in die Tiefe zugleich ein Blick in die eigene Vergangenheit.
Das Meer lässt Patrik Svensson nicht los. Erst sind es die Aale, denen er ein Evangelium gewidmet hat, nun ist es das Meer in einem kleinen Ausschnitt seiner Vielfalt. Und auch die Menschen, die einen besonderen Bezug zum Meer haben werden erwähnt, u. a. R. L. Carson, die n letzter Zeit immer wieder zitiert wird (allerdings in Bezug auf ein anderes Buch, Der stumme Frühling).
Svensson verknüpft in kurzen Texten die Vielfalt des Thema Meer und schreibt über Seefahrt, Walfang, die Erforschung der Tiefsee und seiner eigenen Faszination vom Meer. Er informiert auf lockere einprägsame Weise und langweilt nie. Vor dem eigenen Auge lässt er die See lebendig werden, die riesigen Nordkaper und Pottwale sind fast greifbar.
Es ist eine Ode an das Meer, ein Liebesbeweis, der einige Fakten präsentiert, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen, und am Ende weiß der Leser mehr über das Meer, aber auch nur so viel, dass das Interesse zu mehr Informationen geweckt wurde.

Und ich war sehr erstaunt, Dinge über Rachel Carson zu erfahren, die mir nicht bekannt waren (was auch nicht wirklich eine Kunst ist).
Wer sich für das Meer interessiert, der wird an DIE CHRONISTIN DER MEERE seine Freude haben.

(Rezensionsexemplar)

Dieser Beitrag wurde unter Rezension veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert