Bei der jährlichen Konferenz der Vögel beschließen zehn von ihnen, angeführt vom Wiedehopf, sich auf die Suche nach ihrem König zu machen. Er soll ihnen alle Fragen beantworten und alle Ängste nehmen. Um zu ihm zu gelangen, müssen sie Ungeheuer überwinden, Meere überqueren und Steppen durchwandern. Jede Aufgabe bringt sie näher ans Ziel und näher zu sich selbst. Inspiriert von einem alten Sufi-Märchen erzählt dieses Buch von der Spiritualität, die in uns allen wohnt. Und zeigt, wie wir zu ihr gelangen können.
Die Konferenz der Vögel (arabisch منطق الطیر, DMG Manṭiq aṭ-ṭair, wörtlich auch „die Rede der Vögel“) ist eine große mystische Dichtung, die zu den bedeutendsten Werken der persischen Literatur zählt. Sie wurde im 12. Jahrhundert von dem islamischen Mystiker Fariduddin Attar (1136–1220) verfasst.
In dem mit Maqāmāt aṭ-ṭuyūr (arabisch مقامات الطيور ‚die Orte der Vögel‘) untertitelten Werk wird in Form einer Parabel gemäß der Lehre des Sufismus die Zusammenkunft und Wallfahrt von Tausenden von Vögeln der Welt beschrieben, die auf der Suche nach einem idealen König für ihr „Volk“ sind.
Maximilian Hauptmann hat diese Parabel, mit Unterstützung der Grafikerin Teelke Limbek, in die Neuzeit gebracht und versucht sich an einer Neuinterpretierung ohne den Geist des Originals zu zerstören. In seiner Geschichte sind es nur neun Vögel, welche dem Wiedehopf folgen und dabei lernen, sich auf die Gemeinschaft zu vertrauen, aber auch über ihren eigenen Schatten zu springen.
Lehrreich und unterhaltsam zugleich werden Themen wie Liebe, Hingabe, Aufopferung und Geduld angerissen und am Ende finden die Vögel natürlich den König aller Vögel, auch wenn diese Begegnung anders ist als sie erwarten.
Teelke Limbeck arbeit mit einer ganz speziellen Technik, bei der die Bilder aus Farbpigmenten entstehen und sich durch das ganze Buch ziehen. Dadurch verbreitet sie eine bezaubernde Atmosphäre, welche gut zum Text passt und aus DIE KONFERENZ DER VÖGEL mehr macht als die Umsetzung eines lehrreichen Märchens.
Maximilian Hauptmann wollte eine philosophische Geschichte für eine junge Leserschaft zugänglich machen. Ihm ist meiner Meinung nach mehr gelungen, denn er macht das Märchen auch den Erwachsenen zugänglich, da seine Sprache für alle verständlich ist. Nicht religiös, oder belehrend, nicht kindlich und nicht überheblich. Eine Parabel, die zum Nachdenken anhält und auch in unsere moderne Zeit sehr gut zu passen scheint.
(Rezensionsexemplar)