Massimo Vacchetta, Antonella Tomaselli: Eine Handvoll Glück (Rezension)


»Kannst du ein paar Tage auf ihn aufpassen?«
Als der italienische Tierarzt Massimo das winzige Igelweibchen Ninna zum ersten Mal in der Hand hält, ahnt er nicht, was diese paar Gramm Leben in ihm auslösen werden. Ninnas Stacheln sind noch weich – und sie hat Hunger. Sofort wächst sie Massimo ans Herz. Er kümmert sich aufopfernd um seinen neuen Schützling und schon bald ist Ninna nicht mehr aus seinem Leben wegzudenken. Gemeinsam unternehmen die beiden Nachtspaziergänge, fahren ans Meer und flüchten vor einem gefährlichen Dachsangriff. Sie werden zu besten Freunden – doch Massimo weiß, dass irgendwann der Augenblick naht, an dem sie Abschied nehmen müssen …

Geschichten über und mit Tieren sind (in meinen Augen) eine zweischneidige Sache. Sie können funktionieren oder sie funktionieren eben nicht. Dann meist weil sie zu rührselig, zu unglaubwürdig (auch das kommt vor), zu emotionslos oder zu kitschig (rührselig?) sind.
Aber es gibt Ausnahmen. „Eine Handvoll Glück“ ist die Ausnahme. Aber andererseits: Igel sind niedliche Wesen, manchmal auch kleine youtube-Stars. Nun gut, vielleicht hätte es schief gehen können. Ist es aber nicht.
Auf amüsante, leichte Art wird die Geschichte von Massimo und Ninna erzählt, die Schwierigkeiten und die kleinen Abenteuer, die die beiden erleben, ohne dass der Igel (die Igelin) zu sehr vermenschlicht wird. Man erfährt einiges über die Aufzucht von Igeln (bzw. die Schwierigkeiten) und die Hingabe, die der italienische Tierarzt für seine Ninna empfindet. Und ja, manchmal merkt man auch eine leicht egoistische Art, denn Massimo will Igeln helfen (und darin ist er gut), aber Ninna will er nicht gehen lassen.
Der Klappentext ist etwas irreführend, ich habe nicht den Eindruck, dass es sich bei dieser Igel/Menschfreundschaft um etwas Vergleichbares wie eine Hund/Menschfreundschaft handelt. Vielleicht ist das Ganze auch nur Wunschdenken.
„Eine Handvoll Glück“ liest sich schnell und leicht und doch erfährt man viel über Igel und die Entstehung des ersten Igelpflegeheims in Italien „La Ninna“. Mit Augenzwinkern wird die Geschichte erzählt und obwohl man manchmal auch mit den Igeln bangen muss wird nie allzu sehr auf die Tränendrüse gedrückt und die Igel bleiben Igel, die nicht vermenschlicht werden (höchstens vielleicht ein bisschen).
Für Igelfreunde und solche, die es werden wollen, zu empfehlen.

(Rezensionsexemplar)

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