Marcel Kuiper: Civilization of Carnivores (Rezension)

Der Verlauf der Evolution hat sich geändert!
Die Dinosaurier überlebten bis heute und dominieren den Planeten:
Intelligent
Räuberisch
Unersättlich
Eine Realität, in der die Menschheit nicht die Krone der Schöpfung darstellt:
Primitiv
Köstlich
Gejagt

Bevor man dieses Buch liest muss man sich davon verabschieden eine alternative Evolution zu erleben. Denn das ist meiner Meinung nach so nicht möglich.

Wenn die Dinosaurier die dominierende Spezies geblieben wäre hätten sich die Menschen nicht entwickelt und vermutlich wäre aus den Dinosaurieren auch etwas geworden, was mit den ursprünglich uns bekannten Arten nicht mehr viel zu tun hätte. Vielleicht … wissen werden wir es nie.
CIVIVILIZATION OF CARNIVORES erhebt aber auch nicht den Anspruch darauf, eine alternative Evolution darstellen zu wollen. Das Buch will unterhalten, und genau das tut es. Nicht mehr, nicht weniger.

Aber ich gebe zu, dass ich teilweise mit dem Buch meine Probleme hatte.
Dass Dinosaurier die dominierende Spezies ist kann ich verkraften. Mit etwas Augenzudrücken ist es auch ok, dass Menschen nichts anderes als (Nutz)Vieh sind. Aber … und das liegt wohl daran, dass der Autor ein Mensch ist und in menschlichen Dingen denkt … die Dinosaurier sind mir zu menschlich. Das Umfeld ist mit leichten Adaptionen als menschlich zu bezeichnen: Es gibt Dosenfleisch, Fernseher, Pcs, Busse und andere Fahrzeuge (natürlich alle mit der entsprechenden Anpasssung), aber es fällt mir schwer in einer solchen Umgebung die Dinosaurier nicht durch die Comic-Brille zu sehen.
Und das hat die Geschichte an sich nicht verdient, denn sie ist durchaus interessant, spannend (vielleicht auch ein bisschen vorhersehbar) aber durchaus unterhaltsam.

Ein Dinosaurier (ein Velociraptor) ist mit dem Lauf der Dinge nicht zufrieden, selbst eine Art Außenseiter und würde gerne die allgemeine Lage bessern. Vor allem was das Verhältnis zum Nahrungsmittel Mensch darstellt.
Dann lernt er Gleichgesinnte kennen, die sich gegen die Allmacht der Tyrannosaurier stellen wollen und sich mit besonders intelligenten Menschen verbündet haben.
Gemeinsam sind sie auf der Suche nach einem Supersaurier, der schon zu Beginn der Saurierära das Ende der Spezies verhinderte (man erinnere sich an den Kometen, der wohl tatsächlich für das Auslöschen der Dinos und anderer verantwortlich war).
Und schließlich müssen sie sich dem größten aller Tyrannosaurier stellen …

Natürlich ist die Endschlacht der spaßig und auch sonst quillt der Roman vor kreativen Ideen über. Aber wie gesagt, manche Sachen fand ich störend (z. B. die witzig gemeinten Umbenennungen mancher Marken wie Pterollips oder Dinoogle).

Im Großen und Ganzen aber ein unterhaltsamer nicht ganz ernst gemeinter Dinosaurierroman mit etwas Gesellschaftskritik.

(Rezensionsexemplar)

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