Marc Hamer: Wie man einen Maulwurf fängt (Rezension)

Marc Hamer hat einen seltsamen Beruf: Er ist Maulwurfsfänger. Er liebt die Einsamkeit, die Tiere und Pflanzen. Als Jugendlicher hatte er mehrere Monate kein Zuhause und schlief unter freiem Himmel. Seitdem ist sein Leben untrennbar verbunden mit dem Werden und Sterben der wilden Natur. Später, als er sich ein Heim geschaffen hatte, fing er Maulwürfe – nur mit der Geduld und Langsamkeit, die ihn das Leben mit der Natur gelehrt hatte, konnte er die klugen Tiere überlisten. Doch je älter er wurde, desto weniger wollte Marc Hamer sie töten. Von einem Tag auf den anderen beschloss er, damit aufzuhören.
Poetisch und klug erzählt der Autor von seiner letzten Saison als Maulwurfsfänger. Behutsam zeichnet er ein Bild von einem Leben im Einklang mit der Umwelt, vom Entstehen und von der Vergänglichkeit, vom Töten und vom Glück.

Wie man einen Maulwurf fängt ist kein Buch das hilft Maulwürfe zu fangen. Es ist auch keine witzige Anleitung wie man keine Maulwürfe fängt. Es ist auch nicht unbedingt als „poetisches Plädoyer für das Leben im Einklang mit der Natur“ zu sehen.
Tatsächlich erfährt man nach dieser Lektüre einiges über Maulwürfe und die Arbeit eines Maulwurfsfängers, der eigentlich keiner sein wollte.
Marc Hamer wurde im Norden Englands geboren und lebte an verschiedenen Orten, bevor er vor dreißig Jahren nach Wales zog. Er war einige Zeit obdachlos und arbeitete dann bei der Bahn, bevor er Kunst in Manchester und Stoke-on-Trent studierte. Er hat in Gallerien, im Marketing, als Graphikdesigner und Herausgeber einer Zeitschrift gearbeitet sowie Kreatives Schreiben in einem Gefängnis unterrichtet, bevor er Gärtner wurde.
Es gibt ca 50 Arten von Maulwürfen, in Mitteleuropa aber nur eine Art und in Irland überhaupt keine (ebenso wenig wie Schlangen). Beutelmulle und Nacktmulle sind keine Maulwürfe und zwischen Maulwürfen und Maulwurfsgrillen bestehen keine verwandtschaftlichen Verhältnisse.
Das Fangen eines Maulwurfs endet meist mit dem Tod desselben…
Und ich gebe zu, dass es ein interessantes Buch ist, das nur einen kleinen Schönheitsfehler hat. Jedenfalls in meinen Augen.
Gegen Kapitelende wird es immer etwas poetisch. Leider bin ich kein Freund der Poesie, so dass diese Gedichte/Poetischen Verse, für mich keinen Mehrwert darstellten, sondern eher überlesen werden wollten.
Poesie ist nicht meine Welt und so richtig passend, fand ich sie in diesem Buch auch nicht. Mir (und vermutlich jedem anderen Leser auch) würden sie nicht fehlen, da sie das Wissen um Maulwurf/Maulwurfsfänger nicht vertiefen. Aber .. sie nehmen sehr viel Platz weg.

(Rezensionsexemplar)

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