Lodewjik van Oord: Das letzte Nashorn (Rezension)

Der Amsterdamer Privatzoo Artis kämpft ums Überleben. Der neue jung-dynamische Direktor Edo Morell will daher aus dem beschaulichen Tierpark ein attraktives „Afrika an der Amstel“ machen, Schwerpunkt bedrohte Nashörner. Dabei soll ihm die südafrikanische Spezialistin Sariah helfen. Die engagierte Tierschützerin weiß, dass diese Tiere sich nur in geschützter Umgebung fortpflanzen. Edo ist zwar auch an Fortpflanzung interessiert – doch er versucht, daraus einen spektakulären Event zu machen. Aus Berlin lässt er den Nashornbullen Albrecht einschweben, den letzten seiner Art. Aber das ganze Unternehmen erweist sich doch als viel komplizierter als gedacht. Nicht nur Albrecht scheint überfordert zu sein.

Das letzte Nashorn
gibt Einblicke in den (fiktiven, aber iurchaus realistischen) Zooalltag des Artis. Aus Sicht der drei Hauptfiguren Edo Morell, Sariah Malan und Frank Rida (Vorstandsvorsitzender des Zoos, erfährt man die verschiedenen Sichtweisen zum Nashornerhaltungsprogramm und der Vermarktung der Tiere. Am Anfang ist es etwas schwierig zu erkennen, welche Sichtweise man gerade zu lesen bekommt, aber da die Personen gut charakterisiert sind merkt man schnell wenn Sariahs oder Edos Sicht der Dinge beschrieben werden.
Es ist ein gut recherchierter, unterhaltsamer, teilweise auch mit Augenzwinkern erzählter Roman, der jedoch auch die Haltung von Tieren im Zoo hinterfragt und so, trotz aller zwischenmenschlicher Beziehungen, die es ebenfalls gibt, auch zum Nachdenken anregt.

Ein Buch für Zoo- und Tierliebhaber gleichermaßen, realistisch, teilweise auch augenzwinkernd, in lockerem aber doch mahnenden Ton.

Und das Ende … nun, manche Dinge mögen übertrieben sein, aber ich finde, dass das Ende passend ist. Leider, muss man schon fast sagen, aber anders wäre es wohl nicht sehr realistisch.
Und damit denke ich, habe ich schon sehr viel über das Ende verraten, aber ich denke … anhand des Titels ist es vorhersehbar (und wir reden hier nicht vom letzten Einhorn) und es schmälert den Lesespaß nicht.

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Eine Antwort zu Lodewjik van Oord: Das letzte Nashorn (Rezension)

  1. danke hierfür, ich folge dir mal…

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