Toby Markham, in seiner Freizeit leidenschaftlicher Reisender und Tierfotograf, erwacht in einem unbekannten Raum. Eben noch stand er voll im Leben, erfolgreich und angesehen, nun kann er sich kaum bewegen. Um ihn herum Menschen mit seltsamen Namen, die ihm nicht wohlgesinnt scheinen. Sie klagen ihn an: Toby soll an einer unvorstellbaren Katastrophe Schuld haben. Wo ist er bloß gelandet? Was kann er zu seiner Verteidigung vorbringen? Und was hat das Dugong damit zu tun – diese freundliche Seekuh, die wie so viele andere bedrohte Arten auf Rettung hofft? Spannend und berührend erzählt John Ironmonger in seiner neuen kurzen Geschichte von der Schönheit unserer Welt. Und stellt uns die Frage, wer die Verantwortung für sie trägt. Eine berührende Novelle für unsere Zeit, abenteuerlich und hoch aktuell.
Mein erster Ironmonger und ein Buch, das ich wirklich mögen wollte, was mir aber nicht leicht viel, bzw. nicht gelungen wollte. Die Botschaft des Buchs ist eine wichtige, aber die Umsetzung fand ich etwas oberflächlich, bzw. nicht interessant genug.
DAS JAHR DES DUGONG ist eine kurze Novelle die moralische Fragestellungen und ökologische Dringlichkeit miteinander verbindet. Die Ausgangssituation ist eine interessante, die Handlung selber ist geradlinig und wirkt, in Anbetracht der übermittelten Botschaft, doch sehr spannungsarm. Unterhaltsam sind die Namen der Menschen, die von Pangolin, über Grevy-Zebra zu Bonobo, Gerbil oder Afrikanischer Löwe gehen. Im Jahr des Dugong, dem Jahr der Handlung (wann auch immer das sein mag), sind viele Tiere ausgestorben (fast alle mag man meinen, nur wenige Ausnahmen bestätigen das komplette Verschwinden … wie die Menschheit überleben konnte bleibt im Dunklen). Ständig präsent ist die Frage nach Schuld und Verantwortung in einer Welt, deren Schönheit ebenso fragil wie bedroht ist und ob es einem einzelnen angekreidet werden kann, oder ob die gesamte Art (aka der Mensch) zur Verantwortung gezogen werden muss.
Ja, das Buch regt zum Nachdenken an … Ohne belehrend zu wirken, lenkt der Text den Blick auf das Verhältnis des Menschen zur Natur und auf die Konsequenzen individuellen Handelns. Aber es gibt keinen Höhepunkt in der Handlung, ein paar Aha-Effekte und das eine oder andere Schmunzeln (wenn man mit den Tierarten vertraut ist), mehr nicht.
Auf das Verhalten des Menschen gegenüber seiner Umwelt und die Ignoranz gegenüber der Umweltschäden kann man anders hinweisen. Dabei muss es nicht einmal actionreich sein, aber das was John Ironmonger hier abliefert ist gut gemeint, kann aber in wenigen Sätzen zusammen gefasst werden. Auf die Probleme des Artensterbens, des Klimawandels und den Problemen, die Homo sapiens verursacht, wurde in anderen Romanen besser hingewiesen.
Ich hätte dieses Buch mögen wollen … aber es ging nicht. Die Botschaft ist angekommen, aber deswegen hätte man die Geschichte, die dann dich eher einfach und im Großen und Ganzen wenig Überraschendes aufweist (zumindest nicht genug um gespannt auf das Ende zuzusteuern), nicht bis zum Ende lesen müssen.
DAS JAHR DES DUGONG ist eine hoch aktuelle und zugleich nachdenkliche Novelle. Sie stellt keine einfachen Antworten bereit, sondern konfrontiert die Leser mit einer unbequemen Frage: Wer trägt die Verantwortung für das, was wir verlieren?
Aber eine eindringliche und wichtige Botschaft macht noch kein gutes Buch.
Die bewegende Klima-Erzählung. Vom Autor des Platz-1-Bestsellers »Der Wal und das Ende der Welt«.
Das sehe ich nicht so, zeigt aber auch, dass Bestseller-Autoren nicht unbedingt immer einen Hit abliefern (wobei das Lesen von DER WAL UND DAS ENDE DER WELT noch aussteht)
DAS JAHR DES DUGONG bei amazon (AffiliateLink)
