Hammond Innes: Die Fährte des Elefanten (Rezension)

Eine monatelange Dürre im Norden Kenias und der gerade erst zu Ende gegangene Krieg mit Tansania haben zu einer Hungersnot in Ostafrika geführt. Die Regierung will nun darangehen, die Wildbestände als Nahrungsquellen auszubeuten…Cornelius van Delden aber kämpft für das Überleben der Wildtiere. Es entwickelt sich eine erbitterte Feindschaft…
Hammond Innes (1913 – 1998) war ein britischer Romanautor. Er ließ sich von Weltreisen zu Abenteuergeschichten inspirieren, die häufig in unwirtlicher Natur spielen. Für ein Buch verbrachte er für gewöhnlich sechs Monate mit Reisen und Forschen, gefolgt von sechs Monaten, in denen er das Manuskript produzierte. Ungewöhnlich für das Thriller-Genre sind Innes’ Protagonisten oft nicht „Helden“ im herkömmlichen Sinn, sondern gewöhnliche Menschen, die sich plötzlich in extremen Situationen vorfinden. Der Protagonist ist in der Regel gezwungen, sich auf seinen eigenen Verstand zu verlassen und die begrenzten Ressourcen bestmöglich zu nutzen.
DIE FÄHRTE DES ELEFANTEN ist kein Thriller, eher ein Abenteuerroman, der in die (nicht mehr ganz so unwirtliche) Wildnis Afrikas führt. Geschrieben 1977 treffen Tierschütz und Großwildjäger aufeinander, zwei Konkurrenten, auf der Suche nach den letzten Elefanten am Rudolfsee. Geschrieben wird aus der Sicht eines Dokumentarfilmers, der dem Konflikt der beiden Konkurrenten hautnah verfolgen kann. Es ist kein spannender Zweikampf, das Buch punktet durch die Beschreibung der Umgebung und des Zustands der Elefanten (Ende der 70erJahre, aber es ist auch ersichtlich, wie sich der Tierschutz schon damals entwickelt hat), so dass man schon fast von einem historischen Augenzeugenbericht sprechen kann. Hammond Innes hat ein gut lesbares, leicht verständliches Buch geschrieben, das die Beweggründe der Protagonisten gut veranschaulicht und in gewissem Masse auch nachvollziehbar macht…
Natürlich endet die Jagd/Suche in einem spannenden Showdown und der Leser bekommt alles was er von einem Abenteuer erwarten kann: Wilde Tiere, harte Kerle, eine Frau, die irgendwie dazwischensteht, Schusswaffen und … politische Interessen.
Ich habe das Buch in einem öffentlichen Bücherschrank gefunden und nur wegen des Titels nach Hause genommen. Manchmal lohnt sich der genauere Blick in diese kleinen jedem zugänglichen Schränke und hin und wieder sollte man auch zu einem älteren Buch greifen.
DIE FÄHRTE DES ELEFANTEN war kein Fehlgriff, der Freunden von klassischen Abenteuergeschichten (wie etwa denjenigen von Henry Rider Haggard) ebenfalls gefallen könnte.
Also Augen auf … im Buchhandel wird man das Buch leider nicht mehr finden.

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