Gladys Mitchell: Geheimnis am Weihnachtsabend (Rezension)

Weihnachten steht vor der Tür, und Amateurdetektivin Mrs. Bradley folgt der Einladung ihres Neffen ins beschauliche Oxfordshire. Doch die lockere Stimmung der Gäste kippt, als an Heiligabend der Anwalt des Dorfes tot aufgefunden wird. Zunächst vermutet niemand einen Mord, doch eine alte Spuklegende entfacht den Spürsinn der patenten Ermittlerin …
Beatrice Adela Bradley, die sich in London einen Namen als Amateurdetektivin gemacht hat, beschließt, ihrer Heimatstadt über die Weihnachtsfeiertage den Rücken zu kehren und lässt sich kurzerhand aufs Land kutschieren. Im hügeligen Oxfordshire lebt ihr Neffe Carey Lestrange, der über Weihnachten mehrere Gäste in seinem Gutshaus versammelt hat. Die Stimmung unter den Besuchern der Farm ist entspannt, doch eine lokale Spuklegende sorgt für Aufregung. Vor allem, weil ein mysteriöser Brief dazu verlockt, dem kopflosen Geist um Mitternacht im benachbarten Städtchen aufzulauern. Das kaputte Auto von Mrs Bradley macht dem Vorhaben zunächst einen Strich durch die Rechnung. Doch dann wird der Anwalt des Dorfes, der ebenfalls ein Schreiben des mysteriösen Briefeschreibers erhalten hat, tot am Fluss aufgefunden. Und Mrs. Bradley ist nicht die Einzige, die einen Mord wittert.

KLETT COTTA bringt seit einigen Jahren kleine Krimi-Highlights wenig oder gar nicht bekannter Autoren und Autorinnen des vergangenen Jahrhunderts heraus. Darunter befinden sich auch einige unterhaltsame Weihnachtskrimis.
Gladys Mitchell wurde 1901 in Oxfordshire geboren, studierte in London Geschichte und arbeitete als Lehrerin, bevor sie 1929 die berühmte Detektivin Beatrice Adela Lestrange Bradley erschuf und ihr anschließend über sechzig Kriminalromane widmete. Meines Wissens stellt GEHEIMNIS AM WEIHNACHTSABEND die erste Übersetzung eines Adela Bradley-Romans dar. Aber ich kann zum einen nachvollziehen, dass es ewig gedauert hat bis ein Glady Mitchell-Roman übersetzt wurde, aber ich kann nicht nachvollziehen, warum es so viele MRs Bradley-Romane gibt. Die Frau ist mir sehr unsympathisch und ihre Angewohnheit manche Personen mit „Kind“ anzusprechen ist einfach nur nervend. Daran ist nichts Liebenswertes.
Die durchaus vielversprechende Story, welche im Klappentext versprochen wurde war auch eher uninteressant und wurde von anderen Autorinnen und Autoren besser umgesetzt (angebliche Spukgeschichten sorgen in vielen Krimis für eine gruselige Atmosphäre, selbst wenn im Nachhinein nichts außersinnliches daran beteiligt ist).
Nett war hingegen die Beschreibung der Örtlichkeiten und deren Bewohner, die durchaus für eine entsprechende Atmosphäre hätte sorgen können, wenn ich nicht den Eindruck hatte in eine sehr banale Geschichte verwickelt zu werden. Die Spannung blieb auf der Strecke und an sich waren die Ermittlungen auch eher belanglos, da die Protagonisten nicht sympathisch waren (oder unsympathisch, eigentlich wirkten sie entweder nervig, wie die eigentliche Protagonistin, oder farblos, wie der Rest, obwohl man mehr erwarten hätte können).
Und wer einen unterhaltsamen Weihnachtskrimi erwartet … nun ja, auch Weihnachtsstimmung findet man vergeblich.
Da sollte man sich doch eher an einen Agatha Christie Krimi wagen, die sind (zumindest meiner Meinung und Erinnerung nach) alle unterhaltsam und spannend.

(Rezensionsexemplar)

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