G.-Roger Forster: Gaywolf (Rezension)

Die Michelada ist eine Mischung, die zu einer Hälfte aus einem hellen oder dunklen Bier, und zur anderen Hälfte aus einem Mix aus Salz, Limettensaft, Tabasco- oder einer anderen Chilisauce, Soja- oder Maggisauce und Worcestersauce besteht.
In Mexiko selbst wird häufiger die einfachere Variante als Chelada bevorzugt: In einem vorgekühlten, geraden, hohen Glas mit kräftigem Salzrand werden zwei Finger hoch reiner, frischgepresster Limettensaft gegeben und anschließend mit eisgekühltem (hellem) Bier aufgefüllt.
Wenn man ein Biermischgetränk ähnlich einem Alterwasser/Radler herstellt und die Limo durch Tomatensaft ersetzt erhält man (wenn man nach dem Roman „Gaywolf“ geht) einen Gaywolf. Aber das Getränk ist im Roman nur ene kleine Randbemerkung (die mich immerhin dazu veranlasst hat in den Weiten des WWW zu sehen, ob es ein Getränk dieser Machart tatsächlich gibt. Nun ja, ich bin kein Freund von Tomatensaft und der Reiz ein Michelada oder einen Gaywolf oder ein vergleichbares Getränk zu probieren, ist nicht vorhanden. Aber jeder so wie es ihm beliebt)

GAYWOLF gibt es nur gebraucht, oder als ebook zu kaufen, aber es ist fraglich ob sich die Anschaffung lohnt.
Mich begleitet das Buch schon seit Jahren (vielleicht, weil ich das Cover durchaus ansprechend finde), aber der Titel hat mich doch etwas abgeschreckt, weil er mir ein bisschen zu billig klang.
Aber (man mag es glauben oder nicht, nachvollziehbar ist es nicht unbedingt). das Buch war tatsächlich jenes, das 2017 am häufigsten in der Bibliothek des Subs ausgeliehen wurde (ohne meine Ausleihe mitzuzählen). Also kann es so schlecht nicht sein.
Das Buch wurde 1999 veröffentlicht, damals gab es bestimmt noch nicht viele Romane mit schwulen Werwölfen (inzwischen hat sich das geändert) und die Idee klingt ganz nett.
„G.-Roger Forster debütiert mit einem packenden Thriller in der Tradition der besten Gruselerzähler. Spannend, erotisch und ganz bestimmt nicht für schwache Gemüter.“
Das verspricht wirklich viel, aber …nichts davon wird gehalten. Ja, es ist erotisch, aber in einer platten nicht wirklich anregenden Art, es ist nicht spannend und selbst schwache Gemüter könnten sich (warum auch immer) durch die Seiten quälen. In vielen Dingen ist die Erzählweise naiv und unglaubwürdig (vor allem wenn alte Damen jenseits der 70 zu „Superheldinnen mutieren.“). Auch ist vieles vorhersehbar.
Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, aber ich muss fast sagen, dass das Beste am Buch das Cover ist (abgesehen von der ebook-Ausgabe, das ist schrecklich und lässt eher einen Vampirroman erwarten).
Es gibt gute schwule Bücher (die sowohl spannend, als auch erotisch sind) und es gibt gute Werwolfromane. GAYWOLF gehört in keine Kategorie. Eigentlich wäre die Kategorie „Bücher, die man nicht kennen muss“ passend.
Vielleicht liegt es wirklich am Cover, dass dieses Buch ausgeliehen wird (auch von Männern, denen ich einen gewissen Geschmack zugetraut hätte …).

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