Frauke Fischer/Hilke Oberhansberg: Kann KI die Natur retten?

Künstliche Intelligenz kann Texte schreiben, Bilder generieren und selbstständig lernen – aber kann sie auch Wälder retten, Tierstimmen übersetzen oder Pflanzen gießen? Während Maschinen immer schlauer werden, verbrauchen sie Unmengen an Energie und Rohstoffen. Doch was, wenn sie der Natur nicht nur schaden, sondern ihr auch helfen könnten?
Die Biologin Frauke Fischer und die Wirtschaftswissenschaftlerin Hilke Oberhansberg nehmen uns mit auf eine unterhaltsame Reise dorthin, wo sich Hightech und Natur treffen. Können wir bald mit Delfinen sprechen? Warum ist ein Babyhirn schlauer als jeder Supercomputer? Und welche KI schützt Nashörner vor Wilderern?
Erstaunlich, lehrreich und mit einer guten Portion Humor – ein Buch für alle, die Natur lieben, Technik spannend finden und wissen wollen, wohin die Reise geht!

Wer jetzt denkt, dass das eine einfache Frage ist, der wird schnell eines Besseren belehrt. Und vielleicht nehme ich vieles vorweg wenn ich verrate: NEIN, KI kann die Natur nicht retten. Das müssen wir selber … aber KI kann uns unterstützen, die Natur zu retten.
KI ist ja seit einiger Zeit in vollem Munde, und man kommt um das Thema gar nicht mehr herum. KI gibt es überall und man kann die Augen nicht mehr vor ihrer Existenz verschließen. Aber … so ganz ausgreift ist die Technik noch nicht, auch wenn sie auf einen guten Weg ist.
KANN KI DIE NATUR RETTEN stellt eine ambitionierte Fragestellung in den Fokus: Kann künstliche Intelligenz aktiv zum Schutz von Artenvielfalt und Ökosystemen beitragen? Und die Antwort darauf ist tatsächlich JA. Die Autorinnen nähern sich dieser Frage, indem sie sowohl aktuelle Anwendungen als auch ethische und technische Herausforderungen untersuchen.
Das Buch glänzt dadurch, dass es nicht in blinden Technikoptimismus verfällt. Die Autorinnen zeigen überzeugend, dass KI große Chancen bietet, aber auch schwerwiegende Risiken birgt.
Durch viele konkrete Anwendungen (z. B. zur Tierstimmenerkennung, Wildererprävention) wird greifbar, wie weit KI schon heute kommen kann.
Biologie und Ökonomie treffen hier auf KI-Forschung und Ethik – eine interdisziplinäre Herangehensweise, die nötig ist, um ein solches Thema angemessen zu behandeln.
Dabei bemühen sich die Autorinnen um einen einfachen Stil, der die Zusammenhänge leicht verständlich macht. Nie wird es zu technisch oder biologisch, und manchmal zeigt sich die humoristische Seite der Autorinnen. Ein ernstes Buch, das aber hin und wieder ein Augenzwinkern aufweist.
KANN KI DIE NATUR RETTEN richtet sich ebenso an interessierte Laien wie an Fachleute, die nach einem kritischen Überblick über Möglichkeiten und Grenzen von KI im Naturschutz suchen. Und Möglichkeiten gibt es viele, mehr als ich für möglich gedacht hatte.
Allerdings wirken manche Annahmen sehr optimistisch, die Realität könnte hinter Erwartungen zurückbleiben.
Das Buch spricht den hohen Energieverbrauch und Ressourcenbedarf von KI an, aber ein noch stärkerer Fokus auf ökologische Gegeneffekte wäre wünschenswert gewesen.
In vielen Fallbeispielen bleibt unklar, wie stark der tatsächliche Nutzen ist (z. B. in Prozent oder absoluten Zahlen). Der Nachweis, dass KI in großem Maßstab „die Natur rettet“, bleibt (logischerweise) offen.
Dennoch … ein lesenswertes, und informatives Buch, dass neue Möglichkeiten von KI zeigt.

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