Elli H. Radinger: Das Geschenk der Wildnis (Rezension)

Die Wildnis ist tief in uns verwurzelt: Sie fordert uns, stärkt uns, beruhigt uns und öffnet unser Herz – und sie beschenkt uns jeden Tag aufs Neue. Elli H. Radinger, Naturforscherin und Wolfsexpertin, erzählt spannende und bezaubernde Geschichten, die zeigen, welche Geschenke die Wildnis für uns bereit hält: Abenteuer, Gelassenheit, Staunen, Stille, Dunkelheit, Gemeinschaft, Resilienz, Vertrauen, aber auch Genügsamkeit und Angst gehören unbedingt dazu. Sie nimmt uns mit auf eine inspirierende Reise in die Natur und zu uns selbst und zeigt, wie die Magie der Wildnis unser Leben und Denken verändert.
Ich mochte die Bücher von Frau Radinger, jedenfalls diejenigen die ich gelesen habe. Aber langsam ermüdet mich die Autorin. Ich habe das Gefühl, dass vieles von dem, was sie zu erzählen hat bekannt ist (und schon in anderen Büchern ausgeschlachtet wurde, was für neue Leser interessant sein darf, „Fans“ der Autorin aber eher langweilt) und manchmal gerät Frau Radinger auch ins schwafeln und philosophieren, was den Lesespaß stark mindert.
DAS GESCHENK DER WILDNIS ist sehr emotional geschrieben (manchmal zu emotional, vor allem wenn es den Tod betrifft).
Es mag ein sehr persönliches Buch sein, das merkt man am Tonfall, aber ich kann nicht sagen, dass mich das Geschenk berührt hat. Tatsächlich blieb am Ende die Frage: Was will mir die Autorin damit sagen? Und warum habe ich den Eindruck, nichts Neues von ihr zu erfahren, außer alte Geschichten? Und vor allem: Was hat mich an früheren Büchern gefesselt und warum ist das jetzt nicht der Fall.

Das Geschenk der Wildnis hat mich sehr enttäuscht. Da helfen auch nicht die teilweise sehr schönen Bilder im innenteil nichts, die zudem durch die Buchmitte auseinandergerissen und dadurch in ihrer Schönheit zerstört werden.

Vielleicht sollte sich Elli H. Radinger wieder den Hundeartigen zuwenden und nicht in naturphilosophisches Gejammer verfallen.
Ein Buch über Kojoten aus ihrer Feder könnte ich mir durchaus als Highlight vorstellen. Es muss ja nicht immer der Wolf sein.

(Rezensionsexemplar)

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