Dieter R. Fuchs: Zhulong – ein Drache erwacht (Rezension)


Die 14jährige Dschu steckt mitten in der Pubertät.
Als sie mit ihrem Vater eine Reise nach China unternehmen muss, ist sie erst mal sauer. Doch dann entdeckt sie in einem Schaufenster ein Amulett aus Jade, in dem ein uraltes Drachenwesen gefangen ist, welches durch sie zum Leben erweckt wird.
Plötzlich verändert sich ihr Leben komplett.
Die nächsten Tage werden eine Achterbahnfahrt der Gefühle und sie erlebt unglaubliche Abenteuer. Doch Dschu nutzt auch klug die neuen Chancen, die sich ihr durch die neu gewonnenen Kräfte bieten.

Zhulong – ein Drache erwacht ist ein als ungewöhnlich zu bezeichnender Fantasyroman, der einen Drachen zwar im Titel hat, dieser allerdings anders präsentiert wird, als man es vielleicht erwarten würde. Statt einem marodierenden westlichen Drachen oder einem vor Weisheit übersprühenden östlichen Drachen wird nur der Geist eines Drachens präsentiert (der allerdings durchaus zur Manifestation fähig ist, so dass man nicht ganz auf den Drachen in persona verzichten könnte). Und so ist nicht der Drache selbst die Hauptperson dieser Geschichte, sondern ein pubertierendes Mädchens das durch die Begegnung mit einem geheimnisvollen Amulett zu einer anderen Persönlichkeit heranreift.
Die Idee dahinter ist interessant, aber so ganz bin ich mit der Geschichte nicht warm geworden, da mir einiges gefehlt hatte, bzw. ich lange nicht wusste, was der Roman bezwecken soll. So ganz bin ich auch jetzt noch nicht dahinter gekommen.
Irgendwie bietet ZHULONG zu viel oder zu wenig. Dschus Geschichte mit dem Drachenamulett ist interessant, aber ich hätte mir da mehr erwartet, vor allem ging mir die Entwicklung des Mädchens zu schnell und wirkte dadurch unglaubwürdig. Wenn der Drache sie ganz übernommen hätte, hätte ich das ja noch verstehen können, aber das war nicht der Fall. Da hätte sich der Autor mehr Zeit lassen können, und dabei auch gerne die eine oder andere Szene kürzen oder wegfallen lassen können. Die lebendige, ausdrucksstarke Sprache führt den Leser auf kurzweilige Weise durch die Handlung und doch hat man das Gefühl, dass da mehr kommen müsste und so kommt das ende doch sehr abrupt und in meinen Augen auch zu plötzlich. Zu viele Fragen bleiben offen und anderes wird einfach in ein paar Nebensätzen abgehakt.
Irgendwie schade, da hatte ich mehr erwartet. Interessant aber ist auch, dass dem Leser neben der Geschichte auch viel Wissenswertes über die jeweiligen Schauplätze präsentiert wird. Das wird fast nebenbei in die Geschichte eingeflochten, so dass man zumindest sagen kann, dass vor den Augen des Lesers eine interessante Atmosphäre kreiert wird. Aber vielleicht hätte mehr (realer) Drache oder ein bisschen (chinesische) Magie nicht geschadet.

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