Das Wesen des Lebens – Wenn es nicht mehr existiert 2

Bereits in der letzten Woche ging ich auf DAS WESEN DES LEBENS ein, einem Buch, das erst noch erscheinen wird, das ich aber schon lesen durfte. Auf das Buch selbst werde ich nicht weiter eingehen, der Erscheinungstermin ist der 28. August, bis dahin muss man sich noch gedulden, wenn man mehr über die Stellersche Seekuh erfahren möchte.
Im Blog findet man die Seekuh übrigens hier.
Im letzten Beitrag ging es um verschiedene Tiere aus dem Nachwort zum Buch. Ausgespart habe ich die Säugetiere, von denen auch einige genannt wurden und die im Großen und Ganzen das Schicksal von Pristimantis anotis, Chitala lopis, Emoia nativitatis und anderen teilen.

Kleine Häschenratte (John Gould)

Die IUCN listet die Kleine Häschenratte (Leporillus apicalis) seit 2016 in der Kategorie „ausgestorben“ (extinct). Die ersten Exemplare der Kleinen Häschenratte wurden zu Beginn der 1850er Jahre oder kurz davor von John Gould in South Australia gesammelt. Krefft gab an, dass die Art bis 1864 häufig in den Ebenen des Murray River und des Darling River vorkam und dass 96 Proben im Katalog der Blandowski-Expedition von 1856 bis 1857 aufgeführt sind. Der Entdecker Charles Sturt erwähnte diese Art jedoch nicht in seinem Expeditionsbericht ins Landesinnere von New South Wales zwischen 1844 und 1846. Die ersten Berichte über die Kleine Häschenratte als zentralaustralische Art kamen vom Forscher Ernest Giles, der zwischen 1872 und 1873 in den nordwestlichen MacDonnell Ranges ihre Nester sah. Diese gewaltigen Nester kamen im dichten Mulga-Buschland vor. Giles sichtete auch andere Nester zwischen den Ayers und den Cavanagh Ranges, die sich bis nach Western Australia erstrecken. Die nachfolgende Aufsammlung von zwei Exemplaren der Kleinen Häschenratte im Jahr 1898 nahe Alice Springs legt nahe, dass die Nester, die von Giles beobachtet wurden, zu dieser Art gehören. Die nächste und letzte Sichtung von lebenden Tieren war im Juli 1933, als westlich des Mount Crombie südlich der Musgrave Ranges im Nordwesten von South Australia Stocknester in Brand gesteckt wurden. Zwei fliehende Weibchen wurden vor den Flammen gerettet. Dieses Ereignis hielt der Anthropologe Norman Tindale in seiner Schwarzweißdokumentation Mann Ranges 1933 fest.

1994 wurde die Sturdee-Zwergfledermaus (Pipistrellus sturdeei) von der IUCN in die Kategorie „ausgestorben“ (extinct) gelistet. 2006 wurde der Status in „unzureichende Datenlage“ (data deficient) und im Jahr 2020 erneut in „ausgestorben“ geändert.
Das einzige bekannte Exemplar ist ein Weibchen, das eine Kopf-Rumpf-Länge von 37 mm aufweist. Die Schwanzlänge beträgt 31 mm, die Ohrenlänge 7,7 mm und die Unterarmlänge 30 mm. Das Fell ist vollständig schwärzlich. Die Flughäute sind dunkelbraun. Die Ohren sind verhältnismäßig kleiner und rundlicher als bei der Japanischen Zwergfledermaus (Pipistrellus abramus). Der Innenrand der Ohren ist an der Basis gerundet, aber nicht auffallend gewölbt. Der Ohrmuschelfortsatz (Tragus) ähnelt dem der Japanischen Zwergfledermaus. Er ist jedoch kürzer, wobei die breiteste Stelle gegenüber dem unteren Drittel des Randes liegt. Die Schwanzflughaut erstreckt sich bis kurz vor die Schwanzspitze. Das Epiblema ist schmal. Der inzwischen beschädigte Schädel ist klein und grazil. Das Rostrum ist lang und dünn, ohne Verbreiterung oberhalb der Augenhöhle. Das Gaumenbein ist stark gewölbt, und der Bereich unterhalb der Augenhöhle ist breit. Es gibt keine Hervorhebung am Jochbeinbogen, keinen Scheitelkamm und die Sutura lambdoidea ist schwach. Die Schneidezähne sind kurz. Die beiden oberen Schneidezähne sind zweihöckerig. Der erste Eckzahn C1 und der vierte Prämolar P4 stehen weit auseinander. Oldfield Thomas, der den Schädel von Pipistrellus sturdeei untersuchte, mutmaßte, dass die Art nahe mit der Japanischen Zwergfledermaus verwandt ist.

Das Annamitische Pustelschwein (Sus bucculentus) ist eine umstrittene Säugetierart aus der Familie der Echten Schweine (Suidae).
1892 wurden in der Region Annam in Vietnam zwei Schädel dieser Art gefunden. Danach gab es keine Belege mehr, sodass die Art bereits als ausgestorben galt. Im Jahr 1995 jedoch wurde der unvollständige, aber frische Schädel eines männlichen Jungtiers in Laos entdeckt, was zu der Vermutung geführt hat, die Art könne noch existieren. Genaueres ist aber nicht bekannt, die IUCN führte die Art kurzfristig unter „zuwenig Daten vorhanden“ (data deficient), mittlerweile aber wieder unter „ausgestorben“ (extinct).
Der taxonomische Status ist umstritten. Genetische Untersuchungen deuten an, dass diese Tiere nur eine Variante des Wildschweins sein könnten, andere Forscher betrachten die Art hingegen als konspezifisch mit dem Javanischen Pustelschwein. Eine endgültige Klärung dieser Frage werden wohl nur weitere Funde bringen.

Und das Aussterben geht weiter …

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