Claire Parker: Mr. Welcome (Rezension)

Als Elinor Carter, die Chefköchin der Gerüchteküche von Beedon, stirbt, hinterlässt sie der kleinen Trish ein ganz besonderes Erbe: den quirligen Papageien Mister Welcome, dessen ständige Begrüßungen die Dorfbewohner zur Verzweiflung treiben. Doch als das freche Federvieh einen Gast durch geschickte Fragen zu einer lebensverändernden Erkenntnis führt, kommt Trish eine brillante Idee: Mister Welcome wird das Orakel von Beedon, das Schicksale lenkt und Lebenswege verändert. Schon bald strömen Menschen jeden Alters ins Dorf und zahlen großzügig für die weisenden Worte des ungewöhnlichen Vogels. Und als schließlich ein königlicher Gast um eine Audienz bittet, wird klar, dass das Glück oft nur einen kleinen Schubs braucht.

Hätte Tom Sharpe („Puppenmord„) MISTER WELCOME geschrieben wäre eine abstruse Verwechslungskomödie mit schwarzem Humor entstanden, welche eine peinliche Situation nach der anderen aneinanderreiht … eine Geschichte voller Missgeschicke. Aber Tom Sharpe ist tot (ebenso wie Elinor Carter) und so hat Claire Parker sich eines merkwürdigen Stoffs angenommen, der so herrlich skurril ist, das man die Geschichte kaum aus den Händen legen kann. So abstrus und übertrieben wie Tom Sharpes Komödien ist diese nicht, aber die Autorin hat ihren eigenen Weg gefunden, dem Leser das Schmunzeln oder Kopfschütteln zu entlocken.
An sich ist es nur eine Aneinanderreihung von Ereignissen, welche die Erzählerin der Geschichte liebevoll zum Besten gibt, auch wenn sie selbst dabei die normalste Person bleibt. Der Handlungsverlauf wirkt nicht erzwungen, manchmal etwas übertrieben, aber wenn man so etwas mag, wird man das Buch (das leider viel zu kurz ist) lieben.
MISTER WELCOME ist ein charmantes, humorvolles Buch – ideal für alle, die skurrile Geschichten mit sympathischen Figuren mögen. Und durch Parkers subtile Spitzen gegen royale Strukturen wird der Erzählung zusätzlicher Charme verliehen.
Einfach nur köstlich.

MISTER WELCOME bei amazon (AffiliateLink)

Rezensionsexemplar

Dieser Beitrag wurde unter Rezension veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert