Charlie Crochet: Blood & Thunder (Rezension)

Nach einem Anschlag auf ein Therianer-Jugendzentrum gerät nicht nur das Team Destructive Delta unter Druck – auch zwischen Dex und Sloane läuft nicht alles rund. Während der fanatische »Orden von Adrasteia« mit Gewalt und Propaganda für Unruhe sorgt, kommen Geheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht, die mehr als nur den Einsatz gefährden.
Im Kampf gegen eine Organisation, die immer einen Schritt voraus zu sein scheint, zählt jede Entscheidung. Und vor allem eines: Vertrauen.

BLOOD & THUNDER, der zweite Band der THIRDS-Reihe, führt die explosive Mischung aus Action, Humor, Urban Fantasy und queerer Romance fort, die in Hell & High Water ihren Anfang nahem. Während der Vorgänger die Welt, das Team und vor allem die dynamische Beziehung zwischen Dex und Sloane etablierte, legt Band 2 in praktisch jeder Hinsicht einen Gang zu. Allerdings nicht unbedingt zum Vorteil… aber dazu später mehr.
Durchaus gelungen ist die Weiterentwicklung von Dex und Sloane. Dex bringt wie immer Energie, Witz und Wärme in jede Szene, zeigt aber auch deutlich mehr Verletzlichkeit. Sloane, der innere Dämonen und Vergangenheitstraumata mit sich trägt, öffnet sich langsam. Beide Protagonisten erreichen so eine Tiefe, die authentisch und emotional glaubwürdig ist.
Die anderen THIRDS-Mitglieder bleiben das Herzstück der Reihe. Das Zusammenspiel des Teams – chaotisch, liebevoll, manchmal bissig – bringt Leichtigkeit in die düsteren Elemente. Besonders Dex’ Humor bleibt ein Highlight, ohne die ernsten Momente zu untergraben. Allerdings merkt man auch wo das Hauptaugenmerk liegt und so bleiben manche Charaktere (ich habe das Gefühl, dass es sich dabei hauptsächlich um die Frauen im Team handelt) eher farblos oder weniger greifbar.
Und was die Handlung anbelangt … da habe ich mir tatsächlich mehr erwartet. Spannend wird es tatsächlich erst am Ende, davor habe ich den Eindruck, dass sich die Autorin eher auf die Beziehungen ihrer Charaktere beschränkt, diese aber dafür sehr ausführlich beschreibt. Nicht dass ich prüde wäre, aber ich muss sagen, dass ich in einem Buch lieber Charakterentwicklung, Wortgefechte und Actionszenen sehe als Sexszenen. Das ist dann auch nicht mehr Romance sondern eher Porno. Und davon gibt es reichlich. Weniger wäre mehr gewesen, wenn man dabei tiefer auf die Bedrohung durch den Orden eingegangen wäre. Da hätte ich mehr erwartet. So stellt der zweite Teil der Trilogie für mich einen starken Abfall nach unten dar. Und so überraschend das Ende dann doch war … befriedigt hat es mich nicht (aus Gründen, die ich aus Spoilergründen nicht nennen möchte), aber zumindest hat es eines bewirkt: Ich will wissen, um was es im Abschlussband geht (und ich hoffe, dass das nicht noch nur mehr Sexszenen sind).
Nach einem starken Reihenauftakt eher eine Enttäuschung. Ob der dritte Teil besser wird? Ich hoffe es.

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(Rezensionsexemplar)

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