Wirbellose Tiere bilden den Großteil unserer Fauna und viele von ihnen sind noch nicht entdeckt. Und manche sterben aus, ohne dass es auffällt, bevor sie entdeckt werden oder kurz nach ihrer Entdeckung. Nur eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern wird bemerken, wenn eine Tierart von nur wenigen Millimetern Länge ausgestorben ist.
Ausgestorbene Wirbellose wurden auf diesem Blog schon öfter vorgestellt u. a. hier oder hier, aber eine Gruppe habe ich bisher ignoriert … vermutlich auch aus dem Grund, dass ich selbst nicht daran gedacht habe, dass es sie gibt: Parasiten.
Manche Parasiten sind so spezialisiert, dass sie nur auf einer bestimmten Tierart oder Tiergruppe vorkommen, wie die Walläuse an Walen oder Ommatokoita elongata an Grönland– und Schlafhai.
Und wenn es sich um einen sehr spezialisierten Wirt handelt und der Parasit sich nicht anpassen kann, so stirbt auch dieser aus.
Halarachne americana ist eine parasitisch lebende Milbe, die in allen Entwicklungsstadien in den Atemwegen einer einzelnen Karibischen Mönchsrobbe in menschlicher Obhut nachgewiesen wurde. Man kann also davon ausgehen, dass dieser Parasit ebenfalls ausgestorben ist.
Eine weitere ausgestorbene Milben Art ist Diplaegidia gladiator, die Wandertaubenmilbe, die vermutlich zusammen mit der Wandertaube ausgestorben ist. Über die Größe der Wandertaubenmilbe ist bislang nichts bekannt.
Lange Zeit galt auch die Wandertauben-Laus (Columbicola extinctus) als ausgestorben, aber diese parasitär lebende Laus wurde inzwischen auch bei anderen Taubenarten nachgewiesen.
Parasitär lebende Tiere, die ein kleines Verbreitungsgebiet haben können ebenfalls aussterben, wie etwa die Weihnachtsinsel-Zecke Ixodes nitens, die zuletzt 1903 nachgewiesen wurde.