Ausgestorbene Wale 3 (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 24. August 2017)

Der indische Flussgott Varuna auf seinem Makara

Der indische Flussgott Varuna auf seinem Makara

Makaracetus, ein Vertreter der Protocetidae, wurde nach einem asiatischen Fabelwesen namens Makara (dem Reittier der Flussgötter Varuna und Ganga) benannt. Der Artenname, bidens, ist lateinisch für „Zwei-Zähne“, bezogen auf die Beibehaltung von nur zwei Schneidezähne in jedem Zwischenkieferbein.
Er wurde erst 2004 durch ein paar sehr fragmentarische Fossilien, die man in Pakistan fand, bekannt. Darunter befand sich auch ein gut erhaltener Schädel, der einem Wal zugeordnet wurde.
Es wird angenommen, dass Makaracetus einen kurzen Rüssel besaß, ähnlich dem eines Tapirs.
Daraus ergeben sich auch gleich weitere Hinweise auf die Lebensweise, da ein im freien Wasser lebender Wal kaum Verwendung dafür (siehe auch hier). Allerdings fehlen weitere Fossilien um mehr über die Lebenweise in Erfahrung zu bringen. Andere Vertreter der Protocetidae sind besser erforscht. Makaracetus lebte in der Mitte des Eozäns.

Protocetiden bewegten sich an Land digitigrad auf den mit Hufen versehenen Fingern II, III und IV fort, beim schnellen Schwimmen wurden die Vordergliedmaßen angelegt, der Vortrieb geschah durch Paddelbewegung mit den Hintergliedmaßen und undulierende Schwanzbewegung. Diese Wale lebten hauptsächlich im mittleren Eozän Asiens, Afrikas und Nordamerikas vor. Einige Arten lebten auch im unteren Eozän Asiens.

Maiacetus stammt aus dem mittleren Eozän.
Maiacetus wurde erstmals im Jahr 2009 anhand von zwei Exemplaren beschrieben, darunter ein Exemplar, das man für ein schwangeres Weibchen mit Fötus hielt. Die Position des Fötus (Kopf-erste) deutet darauf hin, dass diese Wale an Land geboren wurden. Da Maiacetus sowohl im Wasser, als auch am Land leben konnte, war das nicht unwahrscheinlich .Maiacetus repräsentiert den Übergang von Landsäugetieren zurück zu den Ozeanen, wo diese Tiere auf der Land-See-Schnittstelle lebten und hin und her gingen.
J. G. Thewissen, der Entdecker von Ambulocetus, stellte diese Schlussfolgerungen in Frage gestellt. ER hält das kleinere Skelett für Reste einer teilweise verdauten Mahlzeit. Auch wenn das kleine Skelett ein Fötus sein sollte, schreibt Thewissen, dass es nicht in seiner normalen In-vivo-Position bewahrt worden ist.
Bei Maiacetus handelt es sich um einen mittelgroßen Vertreter der Protocetida, der eine Länge von 2,6 m und einem einem geschätzten Gewicht von 280 bis 390 kg Männchen werden etwas größer als Weibchen.

Protocetus hatte einen etwa 2,5 m langen, stromlinienförmigen, walähnlichen Körper. Seine Hinterflossen waren klein und die Vorderbeine hatten Schwimmhäute zwischen den Fingern. Die Kiefer wiesen langen, spitzen Zähnen auf. Die Knochenform am Schwanz lässt vermuten, dass er bereits eine Fluke wie moderne Wale hatte. EIn Blasloch existierte noch nicht, aber die Nasenlöscher waren schon auf dem Weg an die Kopfoberseite zu wechseln.
Anders als sein primitiverer Vorfahr Pakicetus lässt die Struktur der Ohren vermuten, dass Protocetus auch unter Wasser gut hören konnte. Auch ein guter Geruchssinn war vorhanden.

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