Albert Knorr: Mummy Island (Rezension)

Mummy Island ist eine Friedhofsinsel im Pazifik. Die Schmetterlinge dort sind gefährlich, behauptet Ron. Ron ist verrückt, sagen seine Ärzte.
Clever genug, um die Wahrheit selbst herauszufinden?

Eher zufällig bin ich vor einigen Jahren auf einen österreichischen Autor namens Albert Knorr gestoßen, der mich mit den ersten Teilen seiner Sacer Sanguis-Reihe sofort gefangen nehmen konnte. Für viele mag Dan Brown der Inbegriff von Verschwörungstheorien sein und seine Bücher zu recht Bestseller, aber ich konnte den Büchern von Albert Knorr viel mehr abgewinnen und sehe in diesen leider auch den Beweis, dass nicht alles was gut ist als Bestseller bekannt wird (und umgekehrt gilt das Gleiche, vielleicht noch in weitaus größerem Maße: Nicht jeder Bestseller hat es verdient ein solcher zu sein … aber es ist alles eine Frage des Geschmacks)
Leider habe ich es nicht geschafft mir weitere Bücher des Autors zuzulegen, obwohl er seit damals einiges mehr geschrieben hat und dabei auch sehr unterschiedliche Themen aufgegriffen hat. Ich hoffe, ich werde es diesmal schneller schaffen weitere Romane von ihm zu lesen, auch wenn ich zugeben muss, dass mich MUMMY ISLAND nicht überzeugen konnte, beziehungsweise ich Besseres in Erinnerung hatte.
In Mummy Island gibt es zwei Erzählstränge: Rons Abenteuer auf Mummy Island und Rons Aufenthalt im Irrenhaus. Ersteres fand ich spannend und wirklich gut geschrieben, der Teil mit dem Irrenhaus kam mir etwas zu gekünstelt vor und konnte mich nicht überzeugen. Dieser Teil kam mir in vielen Belangen lächerlich vor, und ich rede dabei nicht nur von den Namen der Insassen und ihrem Verhalten. Am Ende gibt es zwar eine interessante Wendung, aber dazu hätte es meiner Meinung nach das ganze Sanatoriumsgeplänkel nicht gebraucht, zumal ich es nur nervig empfand und eher ablenkend von der eigentlichen Handlung auf Mummy Island. Und diese hat es in sich (und hätte durchaus mehr Platz einnehmen dürfen). Ein Gruppe von unterschiedlichen Personen auf einer unbewohnten Insel auf der Jagd nach … einer bestimmten Art von Schmetterlingen, die es durchaus in sich haben. Es müssen also nicht immer riesige Monster sein und tatsächlich gibt es Schmetterlinge wie sie Albert Knorr beschreibt und wer weiß … vielleicht ist die Bedrohung durch sie nicht an den Haaren herbei gezogen … Und Mumien gibt es auch (und nicht immer müssen sie aus Ägypten kommen). Ohne den in meinen Augen etwas langweiligen Sanatoriumsteil wäre MUMMY ISLAND ein besseres Buch, leider habe ich den Eindruck, dass der Teil, der mir nicht gefällt, der größere ist. Schade, denn so ist doch einiges an Potential vergeudet worden, das Irrenhaus stellt keinen Mehrwert dar, jedenfalls nicht in dieser Darstellung und die Unterbrechungen die es dadurch in der Inselhandlung geben, mögen als dramaturgischer Effekt gedacht sein, zerstören aber die dichte Atmosphäre und die Spannung auf der Insel. Albert Knorr hat bewiesen, dass er gute Thriller schreiben kann, und ich hoffe, dass dieser nur einen kleinen Ausrutscher darstellt. Und es gibt auch Mumien auf der Insel…

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