7. Zooreise 2014 – Tag 1: Das Saarland (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 19. September 2014)

Chilies (Wilhelma Stuttgart)

Es hat sich eingebürgert, dass wir im September eine große Zooreise unternehmen. So groß ist sie in diesem Jahr zwar nicht geworden, aber es wurde dabei eine Anzahl an vorher noch nicht besuchten Zoos entdeckt. Die Reise wurde ja mehrmals umgestellt und auch während des Urlaubs wurde Ziele geändert.
Bevor es aber soweit war gab es etwas, das mir den Spaß am Urlaub etwas gemildert hat…kurzfristig zumindest. Und dieses Etwas nennt sich SPOTIFY. Die letzten Reisen wurden immer von Urlaubsmusik untermalt. Autofahrten können lang sein und wenn man weite Strecken zurücklegt muss man öfter den Sender wechseln…und dann noch das Gelabere zwischen den Titeln. Deswegen durchsuche ich Spotify nach Musik für den Urlaub. Nur wollte diesmal Spotify diesmal nicht wie ich und nachdem ich meine lang zusammengesuchte Playlist gelöscht habe, musste ich am Vortag noch schnell Lieder aus dem Gedächtnis zusammensuchen und in einer neuen Playlist zusammenfügen. Das ging besser als erwartet, nur machte mir Spotify erneut einen Strich durch die Rechnung, indem es mir nicht möglich war, die Liste auf mein Handy zu laden. Immerhin konnte ich die zusammengefügte Playlist herunterladen, auch wenn ich die Lieder nicht alphabetisch ordnen konnte. Für Musik war gesorgt und der Urlaub konnte beginnen.
Am erste Tag unserer Reise standen die Zoos in Stuttgart und Karlsruhe auf dem Programm, übernachtet wurde in Saarbrücken.

Mit Beendigung dieser Reise habe ich Zoos in fast allen deutschen Bundesländern besucht, nur der Zoo am Meer fehlt noch, ein Ziel, das im nächsten Jahr angegegangen wird (zumindest ist es geplant, wie auch einige andere Ziele außerhalb Deutschlands, aber fest steht noch nichts).
Während dieser letzten Reise ist mir einiges bewusst geworden und das spricht nicht unbedingt für die besuchten Zoos.
1. Menschenaffenhaltung ist nicht einfach und es gibt Zoos, die sich bemühen und andere, die selbst nach neueren Erkenntnissen keine Befriedigende Haltung zustande bringen. Spontan würden mir München (Schimpansen und Gorillas), Leipzig; Frankfurt und Osnabrück als gute Haltungen einfallen. Das neue Menschenaffenhaus in Stuttgart war eher eine Enttäuschung. Menschenaffen haben mehr verdient.
2. Schlimmer als den Menschenaffen geht es aber teilweise Meerscheinchen und Kaninchen. Da wird hin und wieder nicht auf artgerechte Haltung geachtet (siehe hier)
3. Freigänger im Zoo sind zwar ganz nett, aber es muss nicht sein, dass man Vögel deswegen verstümmelt. Auch für Papageien gibt es andere Möglichkeiten und es wäre wünschenswert, wenn bald alle flugfähigen Vögel die Möglichkeit zum Fliegen haben.
Zoos arbeiten zwar daran, das Leben der Zootiere zu verbessern, aber manchmal ist das noch nicht gut genug.

Das sollte gesagt werden, aber trotzdem habe ich die Reise genossen. Man muss nur die Augen offen halten und sowohl die Guten als auch die Schlechten Dinge sehen. Und manchmal zeigen sogar kleine Zoos wie man gute Tierhaltungen vorweisen kann, auch ohne Elefanten, Großkatzen oder Menschenaffen.

Aber all das ist Teil der gesamten Reise und kann immer wieder hervorgehoben werden, auch die Tatsache, dass einige Zoos riesige Baustellen aufzuweisen haben, was aber auch zum Umfeld passt. An allen Ecken wird gebaut, nicht nur in den Zoos.

Chilies (Wilhelma Stuttgart)

Um acht Uhr fuhren wir los und eigentlich habe ich nicht mit Regen gerechnet. Leider überraschte uns nerviger Nieselregen während wir in der Wilhelma waren und so brachen wir den Zoobesuch ab. Es hätten nur noch die Freiflugvolieren gefehlt, aber der Besuch dort macht bei Regen keinen Spaß…also muss das verschoben werden (so gerne ich mich dort auch aufhalte).
Besonders gespannt war ich auf das neue Menschenaffenhaus, aber das erwies sich als Enttäuschung. Ich habe besseres gesehen und diese Häuser sind älteren Datums (Beispiele habe ich ja bereits genannt). Die Außengehege sind abwechslungsreich (teilweise aber mit Wassergräben, die durchaus eine Gefahr darstellen können, wie die Vergangenheit in anderen Zoos zeigte), aber die Innengehege bestehen aus Beton und Stahl und das Spielzeug hält sich in Grenzen. Letzteres lässt sich noch ändern, aber der erste Eindruck ist kein guter.
Schade finde ich auch das Auslaufen der Nachttierabteilung. Die Flughunde sind im Schmetterlingshaus, die Blütenfledermäuse im Amazonashaus. Beide Arten können sich frei bewegen, aber ich bin ein großer Freund von Nachttierhäusern, da diese Tiere zeigen, die man sonst nicht zu Gesicht bekommen würde, oder höchstens schlafend antrifft. Es gibt einige Dinge, die mir an der Wilhelma derzeit nicht gefallen, ich hoffe aber, dass sich das wieder zum Positiven ändert. Immerhin kann man das neue Landschildkrötenaußengehege als Erfolg bezeichnen.
Pflanzenfreunde können übrigens noch bis zum 20.Oktober im Wintergarten in einer Sonderausstellung zahlreiche verschiedene Chiliarten betrachten.

Trotz des regnerischen Wetters setzten wir unseren Weg nach Karlsruhe fort und nachdem der Regen nachließ und schließlich ganz aufhörte konnten wir den Zoobesuch (oder anders gesagt: Noch eine „Baustellenbesichtigung“) trocken überstehen.
Vom Hunger geplagt gönnten wir uns im Zoo eine Waffel…was sehr lecker war, aber auch sehr unterhaltsam. Diejenige, die mir die Waffel verkaufte war sehr korrekt (und langsam) in ihrer Arbeit:
Ihre Sahne-Eierlikör-Waffel dauert drei Minuten.
Möchten Sie Ihre Sahne-Eierlikör-Waffel durchgeschnitten haben?
Möchten Sie einen Löffel zu Ihrer Sahne-Eierlikör-Waffel?
Das war wohl eine sehr korrekte Person, aber die Waffel (und ich wiederhole nicht, welche Art ich hatte) war sehr lecker.
Und nebenbei bemerkt: Im Großen und Ganzen hat mir der Karlsruher Zoo gefallen.

Danach fuhren wir weiter nach Saarbrücken, in ein sehr kleines IBIS-Hotel…gegessen haben wir bei einem Griechen, nachdem der Mexikaner neben dem Hotel keinen Platz mehr hatte.

Wilhelma Stuttgart
Zoo Karlsruhe

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