4. Zooreise 2024 – Tag 2: Zoos, Zoos, Zoos …

Nachdem gestern nur Höhlen auf dem Programm standen, sollten es heute nur Zoos werden.
Geplant waren Besuche im Vogelpark Groß-Rohrheim, im Tiergarten Worms, in den Vogelparks von Bobenheim-Roxheim und Viernheim, sowie im Luisenpark Mannheim.
Eine Burg hat sich dann aber doch noch eingeschlichen: Die Schauerburg in Dossenheim, die unser erstes Ziel wurde.

Blick von der Schauenburg

Die Schauenburg wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von den Edelfreien von Schauenburg erbaut, die 1130 erstmals urkundlich erwähnt wurden und von den Hessonen abstammten. Die Herren von Schauenburg starben um 1285 bereits aus, jedoch wurde die Burg weiterhin als solche genutzt und Mitte des 14. Jahrhunderts ausgebaut.
Das Mauersechseck war vermutlich ein Niederadelssitz, der in Abhängigkeit von der Schauenburg entstand. Auch die Mehrfach-Burganlage des fälschlich Kronenburg (eigentlich bei Dossenheim) genannten Burgstalls wird in Verbindung mit der Schauenburg genannt. Vermutungen, sie sei ein Vorgängerbau der Schauenburg gewesen, konnten nicht belegt werden.
Im Jahr 1460 wurde die Burg von Kurfürst Friedrich I. im Pfälzisch-mainzischen Krieg fünf Tage lang belagert und nach der Übergabe geschleift. Nur Außenmauern und Gräben blieben übrig. Noch im Jahr 1750 berichtet der Chronist Wickenburg, er habe auf dem Burgplatz nichts als geringes Mauerwerk und Gräben gesehen. Bereits 1870 begann in Dossenheim am südwestlichen Kirchberg der kommerzielle Abbau von Rhyolith (Quarzporphyr). Der nahezu 200-jährige Gesteinsabbau hatte entsprechende Folgen auch für die Überreste der Schauenburg.
Seit 1982 finden Sicherungsarbeiten seitens der „Arbeitsgemeinschaft Schauenburg“ statt.
Von der ehemaligen Burganlage sind nur noch einige Grundmauern von Ringmauer, Schildmauer, Bergfried (Grundfläche: 10 × 10 Meter), Wohn- und Wirtschaftsgebäuden der Oberburg, sowie Brückenpfeiler des Zugangs zur Vorburg und ein Teil des Halsgrabens erhalten.
Um das unregelmäßige Oval der Kernburg sind die Reste eine Zwingeranlage erkennbar, die sich talwärts zu einer Vorburg erweiterte. Eine vorgelegte zweite Außenmauer wurde durch einen vorspringenden quadratischen Turm gesichert. Die Ringmauer war hier zur Schildmauer verstärkt. Heute betritt man die Anlage an der Westseite, wo sich eine Schautafel befindet, das Haupttor lag allerdings im Nordosten der Anlage. Seit 2009 ist dieser „richtige“ Zugang wieder begehbar, es wurde eine Holzbrücke über den Graben errichtet und der Weg gesichert.
Der starke Bergfried ist ähnlich wie der Hauptturm der Burg Zwingenberg in den nördlichen Winkel der rechtwinklig gebrochenen Schildmauer eingestellt. Der recht schlanke Turm besaß ebenfalls einen quadratischen Grundriss.
Das größte Gebäude der Kernburg ist im Grundriss erhalten. Es nahm eine Fläche von 20 × 8 m ein und erinnert damit an einen Saalbau. Auf eine komfortablere Ausstattung deuten ein Abortturm sowie Funde von Fußbodenfliesen und Ziegelsteinen hin. Bruchstücke der Fensterkapitelle und -säulen haben sich erhalten, die einfache romanische Formen zeigen.
Die Burganlage war bis ins frühe 20. Jahrhundert durch Steinbrüche, in denen Porphyr abgebaut wurde, bedroht. Der Abbau wurde bis an die Umfassungsmauern vorangetrieben. Im Südosten gelegene Mauern der Vorburg stürzten um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert dabei in die Tiefe.

Auf Indianerspuren waren wir auch, selbst wenn man das so nicht sagen kann, heute zumindest nicht mehr, aber in der Nähe der Burgruine gibt es den sogenannten Lakota Trading Post. Nicht immer zugänglich konnten wir zumindest ein paar Eindrücke erhaschen.


Danach ging es aber weiter und der Tag entwickelte sich zum Zootag.
Neu war nur der Vogelpark Groß-Rohrheim, der war uns bisher unbekannt aber wird, trotz einiger eher selten gezeigter Vogelarten wohl nicht wieder besucht werden.
Auch etwas enttäuschend war der Luisenpark in Mannheim. Wegen der Buga 2023 gab es einige Umbauarbeiten aber so ganz überzeugt war ich nicht. Die Großvoliere ist nur wenige Stunden am Tag begehbar, die Unterwasserwelten noch nicht ganz fertig. Die Terrarien aber waren sehenwert und beschertennuns auch einige unbekannte bzw. selten bis gar nicht gesehene Tiere.
Nachdem ich öfter darauf hingewiesen wurde, dass der SC Viernheim deutscher Meister geworden ist und damit den langjährigen deutschen Schachmeister Baden Baden abgelöst hat, habe ich mich gefragt ob es noch weitere Sehenswürdigkeiten geben würde… aber so richtig fündig bin ich nicht geworden… da hat Dossenheim mehr zu bieten.
Zu Beginn meiner Reiseplanung wollte ich eigentlich den Odenwald erkunden, es gibt ja einiges zu sehen. Aber viel ist davon nicht übrig geblieben, ich weiß gar nicht zu welchem Zeitpunkt sich die Zoos in den Vordergrund stellten und ich darüber den Odenwald vergessen habe… das muss irgendwann nachgeholt werden.

Lakota Trading Post
Dossenheim
Vogelpark Groß-Rohrheim
Tiergarten Worms
Vogelpark Bobenheim-Roxheim
Viernheim
Vogelpark Viernheim
Luisenpark Mannheim (veraltet)

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