(Ersteröffentlichung am 21. Juni 2016)
Geplante Ziele an diesem Tag: Bremerhaven (Klimahaus und Zoo am Meer), Cuxhaven (Alte Liebe und Zoo im Kurpark) und der Zoo in der Wingst. Abends hatten wir eine Einladung zum Grillen, allerdings war nicht wirklich ersichtlich, wann wir unser Ziel (Hamburg) erreichen würden.
Als geografisch unkundige Person war ich (noch bis vor Kurzem, das gebe ich zu) der Meinung, dass es sich bei Bremen und Bremerhaven um Nachbarstädte handelte (immerhin gehören sie einem Bundesland an). Dass da 53 Kilometer dazwischen liegen weiß ich jetzt auch, aber das spielte ja für unsere Reise keine große Rolle. Außerdem habe ich gelernt, dass Bremerhaven, die größte Stadt an der Nordseeküste, gar nicht an der Nordsee liegt.
Bremerhaven liegt an den Mündungen der Weser in die Nordsee und der Geeste in die Weser. Das Stadtgebiet hat eine maximale Streckung von 15 km Länge und 11 km Breite.
Auch wenn Bremerhaven formal „nur“ an der Weser liegt, deren Wechsel von Binnen- zu Seewasserstraße erst einige Kilometer nördlich von Bremerhaven erfolgt, und staatsrechtlich noch weitere Teile der Außenweser durch die Definition der Basislinie zu den inneren Gewässern statt zur Hohen See zählen, wird Bremerhaven dennoch als „einzige deutsche Großstadt an der Nordsee“ oder auch „Seestadt“ bezeichnet, da der sich bei Bremerhaven öffnende Mündungstrichter der Weser den Eindruck der Lage direkt am Meer vermittelt. Tja, nicht alles, was nach Meer aussieht, ist auch Meer (und das bedeutet natürlich auch, dass der „Zoo am Meer“ gar nicht am Meer liegt, aber das habe ich irgendwo schonmal gehört und wieder verdrängt).
Zoo am Meer und das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost liegen in den sogenannten Havenwelten, ein maritim geprägtes Stadtviertel der Seestadt Bremerhaven im Bereich des Alten und Neuen Hafens. Außerdem gehören (u. a. ) noch das Auswanderermuseum das Deutsche Schifffahrtsmuseum und das Columbuscenter (ein Einkaufszentrum) dazu.
Das Klimahaus hat mich nicht sonderlich beeindruckt. Toll ist der Blick von der Dachterasse (auch wenn ich über eine der Fernglashalterungen gestolpert bin) und das motivierte Personal war sehr hilfsbereit (und das ist wichtig, wenn man sich erst einmal sehr verloren vorkommt und nicht weiß wo man anfangen soll). Wirklich gefallen hat mir das offene Kamerunbecken mit Welsen, Buntbarschen, Lungenfisch und Hängebrücke.
Der Ausstellungbereich Offshore Center war geschlossen.
Anders dagegen der Zoo am Meer. So klein er auch ist irgendwie hat er mir sehr gefallen, auch wenn ich eine größere Auswahl an Meerestieren erwartet hätte (aber durch das Fernsehen wusste ich ja, dass es auch Schimpansen, Keas und Pumas gibt, Tiere, die man nicht unbedingt mit Meer oder Wasser in Verbindung bringt). Von Eisbärnachwuchs Lili haben wir nicht viel gesehen, sie schlief am anderen Ende ihrer Anlage.
Mit dem Besuch des Zoos habe ich jetzt aus jedem deutschen Bundesland mindestens einen Zoo besucht.
Danach fuhren wir tatsächlich an die Nordsee, nach Cuxhaven.
Die alte Liebe war eine Enttäuschung. Irgendwie habe ich mehr erwartet.
Die Alte Liebe ist ein Anleger mit Aussichtsplattform im Hafen von Cuxhaven. Er befindet sich an der stromseitigen Begrenzung des Cuxhavener Hafens zum Fahrwasser der Unterelbe. Von dem Anleger legen die Schiffe in Richtung der Inseln Neuwerk und Helgoland sowie zu den Seehundsbänken ab. 005 wurde das Bauwerk mit einer Stahlbeton-Konstruktion erneuert. Darüber befindet sich ein zweistöckiger Pfahlbau aus Holz, von dessen Galerie Besucher die Schifffahrt auf der Unterelbe beobachten können. Über eine Lautsprecheranlage werden die Besucher vom Schiffsansagedienst über Größe und Herkunft der vorbeifahrenden Schiffe informiert.
Klingt in der Praxis ganz unterhaltsam, leider sind die Lautsprecher nicht die besten und man muss direkt unter ihnen stehen, um die Ansagen zu verstehen. Außerdem kommen die Ansagen oft verspätet. Wir waren etwa eine Dreiviertelstunde auf der Alten Liebe und es kamen auch einige Schiffe an. Die Besonderheit des Eisbrecher Stettin erfuhren wir erst, als er bereits im Hafen, und damit auch aus unserem Blickfeld verschwunden war.
Die Stettin ist ein kohlebefeuerter Dampf-Eisbrecher. Es hat heute den Status eines technischen Kulturdenkmals und liegt am Anleger Neumühlen beim Museumshafen Oevelgönne in Hamburg. Während der Sommermonate führt die Stettin Fahrten für Gäste im Rahmen von Großveranstaltungen wie Hamburger Hafengeburtstag, Kieler Woche, Flensburger Dampf-Rundum oder Hanse Sail Rostock durch, kann aber auch gechartert werden.
Danach ging es weiter zum Zoo im Kurpark, der eigentlich nur ein paar Gehege aufweisen kann und nichts besonderes darstellt…auch wenn man nicht unbedingt Pinguine oder Basstölpel erwarten würde. Wir haben noch den Schluss einer Pinguinfütterung miterlebt, und diese war gut besucht (und auch informativ), dann ging es weiter zum Zoo in der Wingst.
Von dort sind wir weiter nach Hamburg gefahren, durch die Pampa, wie man so schön sagt, durch das Alte Land, einem bekannten Obstanbaugebiet. In Hamburg waren wir dann früher als erwartet, auch wenn das Hamburg, in das wir fuhren, nichts mit dem Hamburg an der Elbe gemein hatte. Der Stadtteil Cranz ist auch noch Teil des Alten Landes und von dort war es noch mehr als eine halbe Stunde zum Hotel. Sabine (eine treue Leserin dieses Blogs) habe ich eine Absage erteilt, kein Grillen, aus zwei Gründen: Wir kamen erst um halb acht im Hotel an und waren dementsprechend fertig…bis wir dann bei Sabine gewesen wäre, wäre noch mehr Zeit vergangen.
Wir haben dann Burger im Hotel gegessen, beim Kartenspielen das EM-Eröffnungsspiel mehr oder weniger verfolgt. Ich habe vom Spiel eigentlich nichts mitbekommen, aber trotzdem das Tippspiel des Hotels gewonnen (als einziger).
Vielleicht bietet sich im nächsten Jahr wieder die Gelegenheit für einen Besuch in Hamburg, und vielleicht ist dann auch die Planung besser.
Klimahaus Bremerhaven
Zoo am Meer
Zoo im Kurpark Cuxhaven
Zoo in der Wingst