3. Zooreise 2014 – Tag 2: Durch die Gegend (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 6. Mai 2014)

Straßenüberschwemmung in Netzkater

Geplant war eine Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn auf den Brocken, ein Besuch des Hexentanzplatzes (inklusive Tierpark) und eventuell ein Besuch im Tiergarten Halberstadt, sollte die Zeit das noch zulassen.
Aber bereits beim Frühstück änderten wir unsere Pläne.
Am Frühstückstisch befand sich ein kleines Morgenmagazin, der BROCKENBLICK, mit Wetterinformationen und Ausflugstipps. Nachdem das Wetter nicht so schön werden sollte, beschlossen wir durch die Gegend zu fahren und bei trockenem Wetter diverse Zoos abzuklappern.
Bei Nebel machten wir uns auf den Weg zum Wildpark Christianental in Wernigerode. Ein kleiner Park, der uns sehr gut gefallen hat. Eine kleine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Die exotischsten Tiere, welche wir angetroffen haben, waren Degus.

Diebischer Berberaffe (Tierpark Halberstadt)

Diebischer Berberaffe (Tierpark Halberstadt)

Danach fuhren wir nach Halberstadt, eigentlich kein Zoo, der mich überzeugt, aber manchmal muss man einem Zoo eine weitere Chance geben, manchmal trügt der erste Eindruck. Bei Halberstadt ist das leider nicht der Fall. Einige Gehege sind leer und im Großen und Ganzen wird der Verfall immer allgegenwärtiger. Es wäre an der Zeit mit Änderungen zu beginnen.
Es waren übrigens nicht viele Besucher im Zoo, vermutlich waren genauso viele Besucher vor Ort, wie freilaufende Berberaffen. Einer der Affen brach bei den Kängurus ein und stahl deren Futternapf. Die Kängurus hatten das Nachsehen.

Nach Halberstadt besuchten wir Westernhausen, einen kleinen Tiergarten, den ich kurz vorher erst in meiner Bibel („Abenteuer Zoo“) entdeckt hatte. Klein und den Besuch hätte man sich sparen können. Erstaunlich, dass es Braunbären gab (zumindest das Gehege, die Tiere selbst haben wir nicht gesehen).
Langsam war der Nebel verschwunden und wir machten uns auf den Weg zum Hexentanzplatz. Dort wurden bereits Vorkehrungen für die Walpurgisnacht getroffen, denn für den Hexenkult ist der Platz von magischer Bedeutung:
Der Hexentanzplatz ist ein altsächsischer Kultort, an dem v. a. in der Nacht zum 1. Mai zur Verehrung der sogenannten Hagedisen (Wald- und Berggöttinnen) Feste abgehalten wurden. Der Ort wurde erst nach dem Verbot des Kultes durch die zugewanderten christlichen Franken zum Hexentanzplatz. Der Überlieferung nach wurde der Platz, zur Kontrolle des Verbots, von fränkischen Soldaten bewacht, die von als Hexen verkleideten und auf Besen anreitenden Sachsen verjagt wurden.

Quizfrage im Tierpark Hexentanzplatz

Quizfrage im Tierpark Hexentanzplatz

Anderen Mythen zufolge treffen sich am Hexentanzplatz die Hexen um gemeinsam von dort zum Brocken zu fliegen.
Und natürlich wimmelt es von Touristen, die zu unserem Glück nicht den Weg zum Tierpark fanden.
Der Tierpark am Hexentanzplatz zeigte heimische Tiere, von diversen Singvögeln über Hirsche, Wolf und Braunbär. Eine Schülergruppe wuselte über das Gelände und beantwortete Fragen, die man auch bei den Gehegen fand… eine gute Idee, weckt es doch das Interesse der Kinder an der heimischen Tierwelt. Schade nur, dass dabei auch kleine Unwahrheiten verbreitet werden.
Nach unserem Zoobesuch sahen wir uns noch den Hexentanzplatz an und fuhren dann weiter nach Nordhausen. Irgendwie führte daran kein Weg vorbei und durch die gesperrten Straßen mussten wir immer mit Verzögerungen rechnen.
Letztes Jahr entdeckte ich eher zufällig beim Vorbeifahren den Reptilienzoo Nordhausen, besucht haben wir ihn 2013 nicht. 2014 hatte ich es vor, wusste aber nicht, ob es ihn noch gibt, da die Homepage offline ist und ich gelesen hatte, dass der Zoo in Schwierigkeiten steckt.
Aber es gibt ihn noch, auch wenn die Außenanlagen einen heruntergekommenen Eindruck machen. Der Besuch hat sich gelohnt. 7 € sind zwar (im Vergleich zu anderen vergleichbaren Einrichtungen) etwas überteuert, aber der Innenbereich weist doch einige Überraschungen auf, vor allem, weil er größer ist, als man auf den ersten Blick vermuten würde.

An diesem Tag wurde die ThüringenCard auch nicht benutzt. Für den nächsten Tag warfen wir unsere Pläne erneut über den Haufen. Nachdem der Wetterbericht für den Brocken am nächsten Tag vielversprechend war, planten wir unsere Fahrt, bis wir feststellten, dass es uns 35 € pro Person kosten würde. Von Schierke aus, wäre das eine halbe Stunde Fahrt. Das war uns dann doch zu teuer und wir entschieden uns gegen einen Besuch. Nächstes Jahr wollten wir mit den entsprechenden Vergünstigungen (der „richtigen“ ThüringenCard oder der HarzCard) erneut den Brocken heimsuchen.
Übrigens habe ich an diesem Abend zum ersten (und nicht zum letzten Mal) Soljanka gegessen. Sehr lecker.

Wildpark Christianental
Tiergarten Halberstadt
Tierpark Westerhausen
Tierpark Hexentanzplatz
Reptilienzoo Nordhausen

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