(Erstveröffentlichung am 20. Juni 2012)
Der zweite Tag der kleinen Zooreise verlief erstaunlicherweise nach Plan.
Aufstehen, frühstücken, losfahren.
Das Wetter war nicht wirklich als gut zu bezeichnen, aber es war okay. Es war trocken und nicht sehr kalt. Im Laufe des Tages regnete es zwar hin und wieder, aber nur kurz und in geringen Mengen, so dass die Reise nicht unterbrochen oder verändert werden musste.
Heute standen die Zoos in Hodonin und Brno auf dem Plan. Es ging also wieder nach Tschechien.
Von Hodonin habe ich erst einige Tage vor der Reise erfahren. Ich wusste weder, dass es einen Ort diesen Namens gab (mit der tschechischen Geographie kenne ich mich überhaupt nicht aus, aber die Reise hat meinen Horizont erweitert, nicht nur was Tiere und Zoos anbelangt.
Der Zoo von Hodonin ist auch eher einer der kleineren, schnell zu durchgehen und ohne größere Besonderheiten. Aber er lag (mehr oder weniger) auf dem Weg nach Brno und so schadete ein kurzer Blick dort nicht. Das Herzstück des Zoos ist eine bemerkenswerte Tiger/Löwenanlage, die es vermutlich in keinem Zoo vergleichbarer Größe geben dürfte. Das waren dann auch die Besonderheiten. Nett anzusehen, aber kein Vergleich zu Plzen oder jedem anderen Zoo, den wir auf unserer Reise noch besuchen würden (auch wenn es nicht mehr so viele waren).
Von Hodonin ging es weiter nach Brno. Eines habe ich bei meinen Zooreisen gelernt: Navis sind gut, wenn man die ungefähre Richtung einschlagen will, aber sobald man sich dem Zoo nähert, kann es passieren, dass das Navi versagt.
Bei meinem ersten Besuch im Straubinger Zoo fuhren wir auf einen Parkplatz und das Navi sagte voller Überzeugung: „Sie haben Ihr Ziel erreicht.“ Den Zoo konnten wir gar nicht sehen (der war 500 Meter hinter uns und wir kamen dort erst an, nachdem wir uns an die Straßenschilder hielten. Das aber nur nebenbei bemerkt.
In Brno bekam das Navi irgendwann keinen GPS-Empfang und es dauerte, bis wir wieder auf der richtigen Straße waren. Baustellen sind übrigens auch gut geeignet, Navis zu verwirren, wenn sie einen Umweg verursachen.
Wir haben den Zoo trotzdem erreicht und haben es auch geschafft mit deutsch/englisch an der superschlechtgelauntenunhöflichen Kasssiererin vorbei zu kommen. Und dann wandert man einen kleinen Hügel hinauf und muss etwas warten, bis man die ersten Tiere sieht. Dafür lohnt es sich erst einmal: Ein dicht bewachsenes, großes Tigergehege grenzt an ein ebenso dicht bewachsenes Leopardengehege und alleine das lässt das unfreundliche Personal vergessen, auch wenn weder Leopard, noch Tiger in den Gehegen zu sehen waren (die kamen später und uns war nicht ersichtlich, warum sie sich nicht im Freien aufhalten durften). Ein kleines Holzfällerdorf beherbergte Vielfraße, Kamtschatkabären und anderes Getier, aber dann ließen die Eindrücke des Zoos nach und einige der nachfolgenden Gehege waren bei weitem nicht so ansprechend, aber teilweise von beeindruckeenden Dimensionen.
Erstaunlicherweise war mein Highlight des Tages ein Hirschkäfer, der unseren Weg kreuzte. Ich habe noch nie einen Hirschkäfer gesehen und die Größe des Tieres war schon sehr beeindruckend.
Nach ein paar Stunden machten wir uns auf den Rückweg nach Wien. Das Abendessen wurde in einem normalen Restaurant eingenommen (den Namen habe ich vergessen, aber ich würde es wieder finden) und man merkt doch, wie angenehm es in Deutschland ist, dass in Lokalen nicht geraucht werden darf, das war hier schon sehr störend.
Zoo Hodonin
Zoo Brno