Zoopresseschau

25.07.2017, Zoo Augsburg
Aus dem Juli-Newsletter
Das 19-jährige Seehundweibchen Pia kam vor vier Jahren aus dem Serengeti-Park Hodenhagen in den Zoo Augsburg, Mutter wurde sie in diesem Zeitraum leider bisher noch nicht. Vor zwei Wochen war es dann so weit und Pia brachte ein gesundes männliches Jungtier zur Welt, das von den Pflegern auf den Namen “Jolo” getauft wurde.
Bei den chinesischen Baumstreifenhörnchen wurden weitere acht Jungtiere geboren.
Nach dem Umzug der Inkaseeschwalben in die begehbare Voliere vor ein paar Jahren und die Aufstockung des Bestandes, läuft es nun mit der Zucht nahezu perfekt. Weitere zwei Jungvögel sind geschlüpft.
Sehr gut läuft es dieses Jahr auch bei den Straußwachteln. Hier ziehen die beiden Altvögel bereits den dritten Schlupf in Folge auf. Diesmal sind es drei Küken.
Wiederholt Nachwuchs gab es bei den Krick-, den Moor-, den Blauflügelenten, den Waaliatauben und den roten Sichlern.
Nachdem in den letzten Wochen meist nur drei der vier Mönchssittiche zu sehen waren, wurde schon mit dem ersten Nachwuchs dieser im Jahr 2018 neu in den Zoo Augsburg eingezogenen Art gerechnet. Nestkontrollen sind bei diesen Sittichen, die Gemeinschaftsnester aus Zweigen bauen, nicht ganz so einfach. Ein Handyfoto, das ein Tierpfleger von der Brutkammer gemacht hat, zeigte zuerst nur drei Jungtiere. Ausgeflogen sind vor ein paar Tagen dann aber doch sieben Jungsittiche. Schlagartig hat sich somit der Geräuschpegel in der „Südamerika-Ecke“ des Zoos fast verdreifacht.
Auch bei den Mosambik-Gürtelschweifen gab es Nachwuchs.
Nach Beendigung der Quarantänezeit werden drei Paare der farbenprächtigen Gelbseitensittiche bei den Krallenaffen und den Agutis im Tigerhaus einziehen. Die Vögel stammen aus dem Vogelpark Olching, der im Gegenzug den Nachwuchs der Inkaseeschwalben aus dem Vorjahr erhalten hat.
Ein weiblicher europäischer Triel kam ebenfalls aus Olching.
Neu im Bestand ist auch ein Paar der Madagaskar-Taggeckos, das bereits im Reptilienhaus zu sehen ist.
Elf junge Baumstreifenhörnchen wurden an den Zoo Schmiding abgegeben. Zwei weitere Hörnchen und eine Straußwachtel gingen an den Zoo Dresden.
Leider mussten aus unterschiedlichen gesundheitlichen Gründen ein Alpensteinbock und zwei ostkaukasische Ture erlöst werden. Die Küken der Erstgelege bei den Rosa Löfflern haben leider nicht überlebt und auch das Pantherchamäleon in der Tropenhalle ist verstorben. Dieses Männchen ist vor acht Jahren als bereits ausgewachsenes Tier in den Zoo Augsburg gekommen und hat somit ein wahrhaft rekordverdächtiges Alter für ein Pantherchamäleon erreicht.
Nach dem Tod des Pantherchamäleons sind unsere Handwerker gerade dabei das Terrarium in der Tropenhalle neu zu gestalten.
Parallel zum Terrarium wird auch an der Erweiterung der Pinguinanlage und an der Futterstelle für die Rentiere gearbeitet.
Der 10.Happy Dog-Tag fiel leider dem Wetter zum Opfer, wird aber in Kürze nachgeholt. Sobald ein neuer Termin feststeht, wird dieser auf der Zoo Augsburg-Homepage nachzulesen sein. Der Stadtsparkassentag war wieder sehr gut besucht und das Wetter hat dabei hervorragend mitgespielt.
Noch eine kleine Erfolgsmeldung von unseren Giraffen: Die Taktik mit dem Sand-Laufweg, der sich durch das heranwachsende Gras „auflösen“ sollte, ist voll und ganz aufgegangen. Gaya hat sich an die immer dichter werdende Grasnarbe gewöhnt und läuft seit circa drei Wochen auf Gras, als wäre es für sie das Normalste auf der Welt.
Aktuelles zum Neubau der Elefantenanlage: Der Fassadenanstrich an der Nordwestseite wurde so gut wie fertiggestellt und weiters wurde mit der Montage der Holzfassade begonnen. Im Haus werden gerade die Heizpanelle an der Decke miteinander verbunden und die Stromleitungen und der Estrich verlegt. Richtig spektakulär gestaltet sich gerade die Montage der tonnenschweren Trenngitter in den Absperrboxen. Ebenfalls abgeschlossen sind die Bohrpfahlarbeiten im Außengehege. Nun wurde mit dem Setzen der Zaunpfähle begonnen.

Tierpark Herborn 26.07.2019
Jungtierboom bietet tolle Fotomotive
Eine tierisch gute Überraschung bereiteten die Tiere des Tierpark Herborn dieser Tage den Tierpflegern: Innerhalb eines Tages schlüpfte der zweite kleine Gelbbrustara, die ersten zwei diesjährigen Flamingoküken erblickten das Licht der Welt und die Abdimstörche bekamen ihr erstes Jungtier. Über letzteres freute sich das Team um Parkleiterin Britta Löbig ganz besonders, hatte die Brut doch in den letzten Jahren nicht geklappt. „Der kleine Abdimstorch ist für uns etwas ganz Besonderes“, so die Herborner Biologin. „Die Paare haben in der Vergangenheit nicht gut harmoniert und wenn Eier gelegt wurden, waren sie immer unbefruchtet. Wir freuen uns riesig, dass wir jetzt Nachwuchs haben“. Abdimstörche kommen in Afrika südlich der Sahara vor. Sie sind noch nicht bedroht, aber die Bestände nehmen durch menschengemachten Lebensraumverlust stetig ab. Außerdem sind vor wenigen Tagen zwei Rote Ibisse geschlüpft, ein Rüsselspringer-Jungtier wurde geboren, zahlreiche Enten sind mit ihrem Nachwuchs auf den Teichen unterwegs und die jungen Weißstörche intensivieren ihre Flugübungen. Noch etwa zwei Wochen werden sie rund um den Tierpark unterwegs sein, bevor sie sich auf die weite Reise Richtung Süden begeben. Der Tierpark beteiligt sich seit den 80er Jahren am Wiederauswilderungsprojekt für die damals noch sehr seltenen Weißstörche. Nur drei Brutpaare gab es in ganz Hessen. In Zusammenarbeit mit Behörden, vielen weiteren zoologischen Einrichtungen und Naturschutzverbänden wurde durch Renaturierungsmaßnahmen neuer Lebensraum geschaffen und durch Auswilderungen die wildlebende Population gestärkt – eine Erfolgsgeschichte. Allein in Herborns Tierpark sind über 120 Jungstörche in die Natur entlassen worden. In den nächsten Wochen bieten also auch die Störche noch tolle Fotomotive und angesichts zahlreicher neuer Bewohner und Jungtiere im Park gibt es unzählige Möglichkeiten das „perfekte“ Foto zu schießen. Mittlerweile ist es schon Tradition, das Tierparkteam sammelt Schnappschüsse der Besucher für den Fotokalender 2020. Hobbyfotografen, denen eine schöne Aufnahme gelungen ist, können bis zum 01. September 2019 bis zu drei digitale Bilder im Querformat (max. 5 MB Dateigröße) per Email an info@tierpark-herborn.de mit Betreff Fotowettbewerb schicken. Die besten 12 Fotos werden im Fotokalender 2020 abgedruckt und natürlich erhält jeder Bildautor ein Exemplar dieses Kalenders. Zudem werden die drei besten Bilder mit einer Jahreskarte für den Tierpark prämiert. Die Auswahl der Fotos erfolgt wie schon im Vorjahr durch eine Jury, der die Journalistin Katrin Weber, sowie Parkleiterin Britta Löbig und Zoopädagoge Heiko Janatzek angehören. Beteiligen können sich Jung und Alt, Voraussetzung ist natürlich, dass die tierische Aufnahme in Herborns Tierpark entstanden ist. Der Tierpark Herborn ist täglich von 9.30 bis 19.00 Uhr geöffnet (letzter Einlass ist um 18.00 Uhr). Der Eintrittspreis beträgt € 6,00 für Vollzahler, € 5,00 für Ermäßigte, € 3,00 für Kinder von drei bis 15 Jahren und € 16,00 für Familien. Hunde dürfen angeleint mit in den Park. Nähere Informationen gibt es auch auf der Homepage des Tierparks (www.tierpark-herborn.de).

Tierpark Chemnitz 26.07.2019
Nachwuchs im Tierpark Chemnitz
Kleine Laufvögel tummeln sich auf Südamerika-Anlage – Neuer Bewohner im Tropenhaus. Es gibt weiterhin erfreuliche Nachrichten aus dem Tierpark zu vermelden. In den vergangenen Tagen sind insgesamt elf Nandu-Küken geschlüpft. Die kleinen südamerikanischen Laufvögel wuseln nun über die Anlage, immer unten den wachsamen Augen ihres Vaters. Die Jungenaufzucht und auch das Brutgeschäft ist hier nämlich allein Aufgabe der Hähne. Die Hennen legen die Eier ins Nest und haben danach nichts mehr mit den Jungen zu tun. Weiteren gefiederten Nachwuchs findet man in der Fasanerie bei den Schopfwachteln. Hier gibt es insgesamt zehn Küken, die alle Mitte Juli geschlüpft sind. In den ersten Tagen waren die Jungtiere kaum größer als eine Hummel. Auch jetzt noch braucht es etwas Geduld und Glück, die kleinen Fasanenvögel, die ursprünglich aus dem Westen der USA stammen, zu entdecken. Zuerst sieht man wahrscheinlich den Hahn, der durch sein prächtiges Schmuckgefieder wesentlich auffälliger ist als das unscheinbar gefärbte Weibchen. Diese schlichte Färbung hat aber einen wichtigen Hintergrund: Sie dient der Tarnung. Gerade in der Brutzeit sind die Weibchen so schwieriger zu entdecken. Aus demselben Grund tragen auch die Küken eine ähnliche Färbung wie die Mutter und es wird äußerlich erst nach der ersten Mauser ersichtlich, wer Männchen und wer Weibchen ist. Einen neuen Bewohner gibt es auch im Tropenhaus. In der letzten Woche ist dort ein Zweifinger-Faultier-Mann eingezogen. Der 20-jährige „Táta“ (zu Deutsch Papa oder Vater) kommt aus dem tschechischen Zoo von der Chemnitzer Partnerstadt Usti nad Labem. Tel 0371 488-1531 Fax 0371 488-1595 Mail pressestelle@stadt-chemnitz.de URL www.chemnitz.de Mit der Erfahrung von insgesamt 17 Vaterschaften hofft man natürlich auch im Tierpark Chemnitz darauf, dass er Faultier-Dame „Kathrin“ für sich begeistern kann. Die ersten Begegnungen verliefen auf jeden Fall ohne Zwischenfälle.

Erlebnis-Zoo Hannover 26.07.2019
Mini-Esel mit Ringelsocken – Seltener Nachwuchs bei den Somali-Wildeseln im Erlebnis-Zoo Hannover
Neuer Herzensbrecher am Sambesi: Die Ohren lang und spitz mit schwarzen Rändern, die Schnauze tiefdunkel und an seinen zierlichen, grauen Beinen ringeln sich schwarze-weiße Streifen empor, fast so als würde das kleine Esel-Jungtier, das am 06. Juli im Erlebnis-Zoo Hannover geboren wurde, Ringelsöckchen im Zebra-Look tragen. Haben sich am Sambesi etwa Esel und Zebra gute Nacht gesagt? Natürlich nicht! Tatsächlich ist Gamba ein Somali-Wildesel und nicht nur wegen seines Aussehens eine echte Besonderheit: Diese afrikanische Wildesel-Art, die ursprünglich in den Wüsten und Halbwüsten Ostafrikas vorkommt, steht als vom Aussterben bedroht auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. In freier Wildbahn leben Schätzungen zufolge nur noch maximal 600 Tiere. Umso mehr freut sich der Erlebnis-Zoo über die Geburt des seltenen Nachwuchses. Bei seinen ersten Ausflügen auf die Außenanlage nimmt Gamba jeden Winkel der Wüstenlandschaft vorsichtig-neugierig unter die Lupe. Immer an seiner Seite: Mutter Gasira. Die erfahrene Eselstute lässt ihr Jungtier nicht aus den Augen. Nach den ersten zurückhaltenden Schritten nach draußen nimmt dann auch Gamba immer wieder all seinen Mut zusammen, galoppiert mit seinen Ringelsocken-Beinen los und wirbelt ordentlich Wüstenstaub auf. Der kleine Wirbelwind läuft, schlägt Haken und knufft immer wieder frech Mutter Gasira in die Seite, um sie zu Wüsten-Wettrennen aufzufordern. Vom Aussterben bedroht Der Somali-Wildesel ist eine von zwei Unterarten des Afrikanischen Wildesels. Er war einst über Ostafrika verbreitet, doch der Bestand ging seit den 1970er Jahren dramatisch zurück. Mittlerweile ist das Verbreitungsgebiet auf ein kleines Gebiet in Erithrea und Äthiopien zurückgegangen, eventuell gibt es noch einige wenige Tiere in Djibouti, Ägypten, Somalia und Sudan. Kriege und Unruhen in seiner Heimat gefährden das Überleben des Wildesels. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion steht er als „vom Aussterben bedroht“. Im Freiland wird seine Gesamtpopulation auf nur maximal 600 Tiere geschätzt. Der Erlebnis-Zoo beteiligt sich aktiv am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), um die Wildesel erhalten zu können. In europäischen Zoos leben rund 160 Somali-Wildesel. Übrigens: Auf der Wüstenanlage im Erlebnis-Zoo leben die Somali-Wildesel gemeinsam mit den ebenso seltenen Addax. Auch die Wüstenantilopen gelten als vom Aussterben bedroht.

Zoo Osnabrück 26.07.2019
Gefiederter Nachwuchs im Zoo Osnabrück – Jungtiere bei Flamingos, Schnee-Eulen und Moorenten
Im Zoo Osnabrück können Besucher aktuell die Kinderstube der unterschiedlichsten Vögel beobachten: Von den Flamingos über die Schnee-Eulen bis zu den Moorenten ziehen die Eltern ihren gefiederten Nachwuchs am Schölerberg auf. Vogel ist nicht gleich Vogel: Das können die Besucher im Zoo Osnabrück aktuell gut beobachten. Denn vielerorts deutet leises Piepen auf Nachwuchs hin und bei der Jungenaufzucht gibt es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten. Bereits im Eingangsbereich des Zoos können Besucher das erste Küken zwischen seinen farbenfrohen Artgenossen ausmachen: Anfang Juli schlüpfte hier ein kleiner Flamingo. „Das Küken konnten wir das erste Mal sehen, als die Eltern gerade nicht im Nest saßen und sich der kleine Flamingo aufrichtete“, beschreibt Andreas Wulftange, wissenschaftlicher Kurator im Zoo Osnabrück. „Es ist das erste Küken seit über zehn Jahren, das die Eltern selbst ausbrüteten und aufziehen – das freut uns natürlich ganz besonders.“ Noch sieht der kleine Vogel seinen rosafarbenen, grazilen Artgenossen nicht sehr ähnlich: Nach dem Schlupf tragen die Küken zunächst ein gräulich-weißes Dunengefieder, das sie wärmt aber nicht vor Wasser schützt, und auch ihr Schnabel ist noch relativ kurz und gerade. Lediglich die langen Beine enttarnen sie als Flamingos. Ein Nest aus Schlamm – Die ersten Tage nach dem Schlupf hält sich das Küken noch im Nest, einem kegelförmigen Schlammhaufen, auf. „Die Landfläche der Flamingos besteht größtenteils aus einem Gemisch aus lehm- und tonhaltigem Sand. Zur Brutzeit feuchten wir diesen zusätzlich an, damit die Flamingos aus dem Schlamm ihre Nester bauen können“, verrät Wulftange. Sind die Bauten ausgehärtet, bieten sie den Flamingos ein stabiles Nest, in dessen Mitte sie in eine kleine Vertiefung ihr Ei legen. Mittlerweile macht das etwa 30 Zentimeter große Küken bereits die ersten Ausflüge außerhalb des Nests. Seine Eltern haben dabei immer ein wachsames Auge auf ihren Zögling und füttern ihn regelmäßig mit der sogenannten Kropfmilch. Die breiartige, eiweißhaltige Substanz wird im oberen Verdauungstrakt sowohl von Weibchen als auch Männchen produziert. Mit etwa zehn bis zwölf Wochen entwickelt sich der Schnabel des Kükens zum flamingotypischen Seihschnabel. Dann kann der kleine Vogel selbst Nahrung aus dem Wasser filtern und ist nicht mehr auf seine Eltern angewiesen. Ungefähr in dieser Zeit tauscht er auch sein flauschiges Dunengefieder gegen das graue Jugendgefieder. Graue Küken, weiße Eltern – Am Dunengefieder ist auch der jüngste Nachwuchs in der neuen Nordamerika-Tierwelt „Manitoba“ zu erkennen: Gleich drei kleine Schnee-Eulen tapsen durch die „Schnee-Eulen-Scheune“. Geschlüpft sind die Eulen ebenfalls Anfang Juli in ihrem Nest, das das Weibchen als flache Mulde in den Boden gegraben hatte. Bei den Schnee-Eulen füttert und umsorgt das Weibchen den Nachwuchs und wird vom Männchen unterstützt. „Er bringt dann zum Beispiel das Futter zum Nest, wo das Weibchen dies direkt an die Jungen verfüttert oder neben dem Nest lagert. In der Wildbahn wären das Lemminge, bei uns im Zoo bekommen die Eulen meist Eintagsküken“, so Wulftange. Ähnlich wie bei den Flamingos bleiben auch die kleinen Schnee-Eulen zunächst einige Tage im geschützten Nest. Beim Schlupf sind sie noch blind und hilflos. Zuchterfolg bei bedrohter Vogelart – Deutlich selbstständiger sind die Küken der Moorenten, die in ihrer Voliere in der Nähe der Pinguinanlage schlüpften. Die fünf kleinen Vögel laufen bereits direkt nach dem Schlupf mit ihrer Mutter mit und gehen sogar schon schwimmen. Zuflucht finden aber auch sie in ihrem Nest: „Die Moorenten haben ihr Nest im Dickicht zwischen einer Bambuspflanze gebaut und zusätzlich mit Laub und ähnlichem ausgepolstert“, erklärt Andreas Wulftange. Über den Nachwuchs bei der europäischen Entenart freut sich der Zoo ganz besonders, denn die Moorente gilt in Deutschland als „vom Aussterben bedroht“: „Bis 2018 wurden im Rahmen eines Projekts vom NABU regelmäßig Moorenten am Steinhuder Meer ausgewildert. Der Erfolg des Projekts wird nun zunächst beobachtet und ausgewertet. Ziel ist es, den Bestand der Moorente auch in Deutschland langfristig wieder zu festigen.“ Im Gegensatz zu Flamingos und Schnee-Eulen tragen die kleinen Moorenten kein richtiges Dunengefieder. Ihr erstes Federkleid ist bereits „wasserfest“ und gelblich-braun – ähnlich wie bei den in Deutschland weit verbreiteten Stockenten. Ausgewachsene Moorenten sind gut an ihrem braunen Federkleid zu erkennen, dass sowohl Erpel als auch Ente tragen. Zu unterscheiden sind die beiden nur an ihrer Augenfarbe: Männchen haben eine weiße Iris, Weibchen eine braune. Die Augen der Jungtiere sind zunächst blau und verfärben sich dann mit der Zeit.

Alpenzoo Innsbruck 26.07.2019
Findlinge im Alpenzoo
Das ganze Jahr über werden sehr viele aufgefundene Wildtiere, vorwiegend Vögel, im Alpenzoo abgegeben. Unsere Tierpfleger übernehmen die Aufgabe der Unterbringung und Aufzucht der Findlinge zusätzlich zu ihrer täglichen Arbeit, eine erhebliche Mehrarbeit! Gut die Hälfte der Findlinge sind Jungvögel, die frisch flügge und sehr unbeholfen sind, aber ganz selten verlassen. Meist ist es der „Retter“ selbst, der die Eltern veranlasst, seinen Nachwuchs zu meiden. Verletzte Wildtiere werden von unserem Tierarzt fachgerecht versorgt, im Notfall muss ein Tier auch erlöst werden. Die häufigsten abgegebenen Vögel sind junge Amseln oder Rabenkrähen, aber es sind auch immer wieder Besonderheiten dabei. Vor wenigen Wochen wurde uns ein junger Kuckuck vorbeigebracht, der sich prächtig entwickelt hat und schon selbstständig aus der Schüssel frisst. Bald können wir ihn freilassen, und er wird sich auf den Weg in den Süden machen. Der Kuckuck hat eine lange Reise vor sich, denn Kuckucke überwintern in den Regenwäldern des Kongogebietes! Vor wenigen Tagen kam ein verletzter Grauspecht zu uns. Den Verletzungen nach, ist er gegen eine Glasscheibe geflogen und hat einen Flügelbruch erlitten. Nach anfänglichem Zögern frisst er nun reichlich die Insekten und Ameisen sowie Ameisenpuppen, die ja seine Hauptnahrung ausmachen.

Opel-Zoo 26.07.2019
Erstmals Geparden-Nachwuchs im Opel-Zoo
Die munteren Sechs sind jetzt immer öfter im Außengehege zu beobachten
Der Opel-Zoo hat bereits darüber berichtet: Am 23. Juni 2019 brachte Gepardin Jamari sechs gesunde Jungtiere zur Welt – der erste Nachwuchs dieser Tierart im Opel-Zoo und Grund zu großer Freude, zumal die Tierart vom Aussterben bedroht ist. Weltweit gibt es schätzungsweise noch 7.000 Geparde im Freiland. Im südlichen Afrika ist der Bestand gefährdet, im Nordwesten des Kontinents stark gefährdet und in Asien gilt die Population bereits als vom Aussterben bedroht. Die sechs haben sich gut entwickelt: Am 7. Tag nach der Geburt haben sie die Augen geöffnet und mit 14 Tagen begonnen, sich in der Wurfhöhle zu fortzubewegen, die ersten Schritte zu machen. Mit drei Wochen mussten sie ihren ersten Tierarztbesuch überstehen: „Ich habe sie untersucht, gewogen, entwurmt und das Geschlecht bestimmt – es sind 5 männliche und ein weibliches Tier“, so die Zootierärztin Dr. Uta Westerhüs. Sie ist sehr zufrieden mit dem Gesundheitszustand des Wurfs und auch mit dem Ernährungsstatus, wogen sie zu diesem Zeitpunkt doch alle bereits ca. 1,2 kg. Mit etwa vier Wochen beginnen die Kleinen sich für feste Nahrung zu interessieren. Die Mutter bringt ihnen Fleisch, das sie zunächst ablecken, dann nach und nach anknabbern, um sich über kurz oder lang um es zu streiten und mit ihren Geschwistern darum zu kämpfen. Die Gepardenmutter Jamari hat ihren Nachwuchs im Alter vier Wochen von der Wurfhöhle im Stall in die Box im Außengehege umgezogen und damit dem zunehmenden Bewegungsdrang der Kleinen Rechnung getragen. Mit jedem Tag werden sie mutiger und trauen sich auf die Außenanlage, wo man sie gut beobachten kann. Nach Katzenart erkunden sie neugierig ihre Umgebung, tollen umher, raufen heftig miteinander und bereiten sich so spielerisch und darauf vor, dass sie über kurz oder lang ohne ihre Mutter und ihre Fürsorge auskommen müssen. Mit etwa 1 ½ Jahren werden die Jungtiere im Rahmen des Europäischen Ex situ Programms (EEP) Kronberg verlassen und in andere Zoos vermittelt, um sich selbst zu vermehren und den Bestand dieser vom Aussterben bedrohten Tierart zu erhalten.

Zoo Hoyerswerda 26.07.2019
Wie komm ich an mein Futter? Sommerferien-Programm für Familien im Zoo Hoyerswerda
Wie komm ich an mein Futter? Vor dieser Herausforderung stehen die Tiere des Zoo Hoyerswerdas beim diesjährigen Sommerferien-Programm. Zoopädagogin Silke Kühn stellt gemeinsam mit den Ferienkindern unterschiedlichste Futterbeschäftigungen für verschiedene Zoobewohner her. Über die Futtergabe wird der Alltag der tierischen Bewohner in Zoos und Tierparks spannender und abwechslungsreicher gestaltet. Doch dafür braucht es ein wenig Kreativität und manches Geschick. Als kleine Hilfstierpfleger können die Ferienkinder beim Ferienprogramm beides unter Beweis stellen. Gemeinsam wird geknotet, gefädelt und verpackt, um die sorgfältig präparierten Futterbeschäftigungen anschließend dem jeweiligen Zoobewohner zu geben. Die verpackten Leckereien können dabei ganz unterschiedlich sein. Ein mit Heu und Mehlwürmer gefüllter Karton für die Erdmännchen und ein Fußball mit Fleisch für die Tigerin. Manchmal genügen aber auch schon ein paar Gewürze oder Bauklötzer bestrichen mit Apfelmus, um die Geschmacksknospen der Zootiere zu erfreuen. Das Sommerferien-Programm ist ein Angebot für Familien und dauert etwa 2,5 Stunden. Das Programm kostet 35 € pro Familie und ist jeweils mittwochs (31.07., 07. und 14. August) für 14 Uhr buchbar. Aufgrund begrenzter Plätze ist eine Voranmeldung per Telefon oder E-Mail erforderlich. Sommerferien-Programm „Wie komm ich an mein Futter? Wo: Zoo Hoyerswerda, Wann: am 31.07.; 07.08. und 14.08. jeweils um 14:00 Uhr, Kosten: 35 € pro Familie, Dauer: ca. 2,5 h, Anmeldung: per E-Mail unter zooschule@zookultur.de sowie telefonisch unter 03571/ 209 37 703

Zoo Leipzig 26.07.2019
Neuer Bienengarten wird eingeweiht – Entdeckertage am Wochenende
Der neue Bienengarten im Zoo Leipzig ist bezogen, mit den Entdeckertagen Bienen am 27. und 28. Juli wird er eröffnet: In das urige Kleinod wurden zwei Völker der Kärnter Biene eingesetzt, zahlreiche weitere Insekten haben das Areal selbstständig entdeckt. Auch eine seltene Art der Pelzbiene (Anthophora bimaculata) wurde in unmittelbarer Nähe bereits gesichtet. „Diese Art wurde seit 1944 nicht mehr im Stadtgebiet von Leipzig beobachtet“, sagt Stefan Schaffer von der Zoologischen Sammlung der Universität Leipzig. Auch Zoodirektor Prof. Jörg Junhold ist stolz auf das neue Reich der Bienen: „Das Insekten- und Bienensterben ist in aller Munde. Uns ist es eine Herzensangelegenheit, einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt auch bei diesen kleinen, aber so wichtigen Tieren zu leisten und unseren Besuchern Einblick in ihre Lebens- und Arbeitsweisen zu geben.“ Mit den Entdeckertagen Bienen wird der Bienengarten eingeweiht. Um 11.30, 14.00 und 16.30 Uhr finden Bienen-Sprechstunden statt, die über den neuen Garten und seine Bewohner informieren. Das abwechslungsreiche Programm beinhaltet an beiden Tagen eine Vielzahl an Aktionen rund um das Insekt. In Tammis Garten laden Zoolotsen ein, Beutelrucksäcke mit Bienenmotiven zu verzieren. Die Leipziger Stadtimker berichten über den Weg zum Jungimker, der Freundes- und Förderverein des Zoos bastelt Saatkugeln für Bienenwiesen und im Entdeckerhaus wartet die Wanderausstellung „Hummeln – Bienen im Pelz“ des BUND Naturschutz Bayern sowie das Honigschleudern auf die Bienenfreunde. Kleiner Meilenstein für Bền Lòng Sechs Monate sind seit dem verschneiten Abend am 25. Januar vergangen, als ein kleiner Elefantenbulle im Zoo Leipzig zur Welt kam, der inzwischen 206 kg wiegt, mehr als zehn Liter Ersatzmilch täglich trinkt und den Elefantentempel Ganesha Mandir an der Seite seiner Tanten entdeckt. Vor einem halben Jahr sah das anders aus. Bền Lòng musste seine Kämpfernatur vielfach beweisen. Nachdem Mutter Hoa den Nachwuchs nicht annahm, wurde die Ernährung nach wenigen Wochen auf Ersatzmilch umgestellt und die Elefantenkühe Don Chung und Rani lernten, die Betreuung des Nachwuchses zu übernehmen. Mit Trinh ist nun die dritte Elefantenkuh in der kleinen Herde. „Wir hoffen sehr, dass sich Bền Lòng auch weiterhin seinem Namen entsprechend gegen alle Widerstände und trotz der schwierigen Bedingungen gut entwickelt“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold.

Kölner Zoo 25.07.2019
Erstmals Schienenechsen im Kölner Zoo geschlüpft: Welterste Zoonachzucht des Kryptischen Goldtejus (Tupinambis cryptus) im Terrarium des Kölner Zoos
Schienenechsen (Tejus) sind die größten neotropischen Echsen. Sie sind gleichzeitig auch die aufgrund ihres Fleischs und ihrer Häute am stärksten genutzten Reptilien der Neuen Welt. Innerhalb von drei Jahrzehnten tauchten mehr als 34 Millionen Tejuhäute im Handel auf, was mehr als 1 Million Häuten pro Jahr entspricht. Alle Tejus sind daher im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (WA; engl. CITES) gelistet. In den von Tejus besiedelten Ökosystemen kommt ihnen als Großprädatoren, Aasfresser und Saatverbreitern eine wichtige Rolle zu. Was den Lebensraum betrifft, sind viele Vertreter an ein breites Habitatspektrum angepasst, man kann sie in Wäldern, Savannen und in Feuchthabitaten auf Bäumen, am Boden oder grabend antreffen und sie scheuen auch nicht die Nähe des Menschen. Mittlerweile sind sie auch außerhalb ihres natürlichen Vorkommensgebietes anzutreffen, so z.B. in Florida. Bis vor wenigen Jahren waren vier Arten innerhalb der Teju-Gattung Tupinambis bekannt: Drei davon vornehmlich in Brasilien vorkommend (T. longilineus, T. palustris und T. quadrilineatus). Die älteste Art der Gattung, Tupinambis teguixin, die bereits im Jahr 1758 wissenschaftlich beschrieben wurde, war bis vor kurzem von einem weiten geographischen Einzugsgebiet bekannt, nämlich aus Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Französisch Guyana, Peru, Surinam, Trinidad und Tobago, sowie Venezuela. In den letzten vier Jahren wurden vier (!) weitere Arten innerhalb des T. teguixin Komplexes entdeckt: T. cryptus, T. cuzcoensis, T. matipu und T. zuliensis. Die Artenvielfalt innerhalb der äußerlich konservativen, d.h. durch kryptische (= morphologisch versteckte) Artenvielfalt charakterisierten Tupinambis teguixin Artengruppe ist also offenbar höher als zuvor angenommen. Schaut man sich aber einmal in der Zoowelt um, so haben Recherchen von Prof. Dr. Thomas Ziegler, Kurator für das Aquarium, und der Reviertierpflegerin des Terrariums, Anna Rauhaus, ergeben, dass in mindestens 22 Institutionen im europäischen Großraum, in mindestens 18 Zoos in Nordamerika und in mindestens 6 in Südamerika de facto nur eine Tupinambis-Art gehalten wird, nämlich Tupinambis teguixin. Hier müssen nun Nachbestimmungen zeigen, inwiefern es sich tatsächlich um die angegebene Art oder nicht doch um Vertreter der jüngst entdeckten vier Arten handelt. Das ist aber gar nicht so einfach, da die einander sehr ähnlichen Teju-Arten äußerlich nur schwer zu bestimmen sind. Dank der Kooperationsbereitschaft des Zoologischen Instituts der Technischen Universität Braunschweig konnten wir das Kölner Tejupärchen dort anhand von Blutproben genetisch testen lassen. Die ursprünglich als Farmzuchten von Tupinambis teguixin nach Köln gekommen Tejus stellten sich anhand der derzeit verfügbaren Analysemethoden tatsächlich als die erst kürzlich beschriebenen Tupinambis cryptus, also die dem Goldteju zum Verwechseln ähnlichen Kryptischen Goldtejus heraus. Demnach handelt es sich bei der Haltung im Kölner Zoo um die derzeit einzige Zoohaltung des Kryptischen Goldtejus weltweit. Vor kurzem stellte sich dann auch erster Tejunachwuchs ein. Am 31.8.2018 erfolgte die Ablage von fünf Eiern, wovon sich nach zwei Wochen zwei als befruchtet herausstellten. Bei einer Bebrütungstemperatur von 29,3-29,8°C erfolgte der Schlupf von zwei gesunden Jungtieren am 19.2. und 21.2.2019. Das zuerst geschlüpfte Jungtier hatte eine Kopfrumpflänge von 9,0 cm, eine Schwanzlänge von 15,0 cm und ein Gewicht von 22 g, das zwei Tage später geschlüpfte Jungtier hatte eine Kopfrumpflänge von 9,1 cm, eine Schwanzlänge von 15,2 cm und ein Gewicht von 20 g. Heute werden die jetzt fünf Monate alten Jungtiere das erste Mal ihr neues Schaugehege in der Terrarienabteilung des Kölner Zoos beziehen. Vielleicht halten auch noch andere Zoos Kryptischen Goldtejus oder eine andere der jüngst beschriebenen vier Tupinambis-Arten. Potential an Tupinambis haltenden Institutionen gibt es, wie oben aufgeführt wurde, ja genug. Entsprechende Berichte bzw. Nachzuchten zu T. cryptus sind uns jedoch nicht bekannt – auch wenn zugegebenermaßen natürlich nicht auszuschließen ist, dass solche unter dem Namen T. teguixin bereits erfolgt sind. Professor Dr. Thomas Ziegler: „Dies zeigt aber auch, wie wichtig es ist, insbesondere im Falle kryptischer Arten bzw. Artenkomplexe nicht nur morphologisch zu bestimmen, sondern insbesondere auch genetisch zu identifizieren, um abgesicherte Artdeterminationen zu erhalten, so wie diese, die zumindest offiziell nun zur Weltzooerstzucht von T. cryptus geführt hat. Aus zoobiologischer Sicht sind moderne Identifizierungsmethoden Grundvoraussetzung insbesondere bei kryptischen Arten um eindeutige Ergebnisse zu erhalten insbesondere für den Aufbau von Reservepopulationen und Erhaltungszuchtprojekten, die darauf abzielen, dass Arten später gegebenenfalls einmal ausgewildert werden“. Professor Theo B. Pagel: „Der Kölner Zoo ist ein wissenschaftlich geführter Zoo, der den Grundprinzipien moderner Zoos nachkommt, nämlich Erholung und Bildung, aber auch Artenschutz und Forschung, wie das der aktuelle Fall sehr schön veranschaulicht. Wir freuen uns sehr über diesen seltenen Nachzuchterfolg“.

Tierpark Nordhorn 25.07.2019
„Erhalten durch Aufessen!“ Arterhaltung im Tierpark Nordhorn
Voller Freude wartet Savino Petrucci im Gasthaus „De MalleJan“ auf sein Essen. Beim heutigen Ausflug in den Tierpark darf natürlich ein leckeres Essen nicht fehlen. Neben dem Tiererlebnis und dem Toben auf dem Spielplatz gehört dies einfach zu einem stimmigen Ausflug dazu. Der Nordhorner ist Stammgast im Tierpark. Nicht zuletzt deshalb, weil er wie heute alle seine Freunde und Bekannten immer gerne in den Nordhorner Familienzoo führt. Insbesondere natürlich auch solche aus seiner Heimat Italien. Die regionale Speisekarte im Zoogasthaus mit der leckeren Bratwurst hat es ihm besonders angetan. So weit, so normal könnte man meinen. Das besondere im Tierpark Nordhorn ist jedoch, dass das Fleisch für viele Produkte vom Bunten Bentheimer Schwein stammt. Einer stark bedrohten alten Nutztierrasse. Und nicht von irgendwelchen Bunten Bentheimer Schweinen, sondern sogar von den eigenen Tierpark-Schweinen. Hinter diesem Konzept steckt die Erkenntnis, dass der Erhalt bedrohter Nutztiere nur durch „Nutzen“, im Fall des Schweines eben durch „Aufessen“, gesichert werden kann. „Als wir das Konzept „Erhalten durch Aufessen“ damals in die Zoowelt gebracht haben, gab es schon einige ungläubige Blicke von Kollegen“ so Zoodirektor Dr. Nils Kramer. „Heute ist dies zum Glück anders geworden. Das Konzept ist mittlerweile etabliert.“ Dem Tierpark Nordhorn geht es dabei darum, seiner fast halben Million Besucher Zusammenhänge und Produktionsketten aufzuzeigen. Eine der wichtigsten Aufgaben für Zoos ist die Erhaltungszucht bedrohter Tierarten. Auch alte bedrohte Nutztierrassen zählen dazu. Wenn man nun die Frage stellt, warum eine Rasse wie das Bunte Bentheimer Schwein fast ausgestorben wäre, dann liegt dies bei Nutztieren in der Regel daran, dass der Nutzen wegfiel, so Kramer weiter. In der sich professionalisierenden Landwirtschaft in der Wirtschaftswunderzeit gab es neue Schweinezüchtungen, die mehr und schneller Fleisch liefern konnten. Alte Rassen kamen aus der Mode. Als dann auch noch die Menschen nur sehr fettarmes Fleisch verlangten, verschwanden die Bunten Bentheimer Schweine schnell aus den Ställen. Nur auf einem einzigen Betrieb in der Grafschaft Bentheim überlebten einige der Tiere. Diese bildeten dann auch den Grundstein für den Aufbau einer Erhaltungszucht. Im Jahr 2006 wurde dann im Tierpark Nordhorn auch folgerichtig der „Verein zur Erhaltung der Bunten Bentheimer Schweine e.V.“ gegründet. „Um unseren Aufgaben als Zoo gerecht zu werden, würde ein paar Schweine reichen“, so der Tierparkleiter. „Damit könnten wir unseren Bildungsauftrag erfüllen und auch ab und an welche züchten. Die Rasse hätte dann aber keine Chance auf ein Überleben. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sehr viel mehr Schweine gehalten werden. Nur dann gibt es eine ausreichende genetische Vielfalt, die der Rasse ein langfristiges Überleben ermöglicht.“ Der Anspruch im Nordhorner Familienzoo sei zudem ein anderer. „Wir wollen unseren Besuchern Zusammenhänge und Produktionsketten aufzeigen. In diesem Fall vom Schwein bis zur Wurst!“ so Dr. Nils Kramer. „Wenn wir die Menschen für das Schwein und seine hervorragenden Produkte begeistern, hat diese Rasse eine Chance auf Überleben!“ Zudem kann man im Zoo noch Schweine live erleben, was in der aufgeräumten Agrarlandschaft heutzutage kaum noch möglich ist. Um dies zu ermöglichen greifen die verschiedenen Abteilungen im Tierpark eng ineinander. Die Tierpflege kümmert sich um die Tiere, die Zooschule um die entsprechende Edukation und die tierparkeigene Gastronomie um die Zubereitung der Speisen. Vom Ferkelstreichelzoo über die Sauen bis eben hin zu den regionalen Produkten auf der Speisekarte, im Tierpark ist die gesamte Produktionskette zu erleben. Fast, denn für die Produktion der Wurstwaren und Fleischprodukte hat der Tierpark in die Hand des örtlichen Fleischerbetriebes Eylering gelegt. „Hierdurch halten wir die Produktionswege kurz und die Qualität der Waren hoch!“ lobt der Abteilungsleiter der Gastronomie, Jörg Kantor, die Zusammenarbeit. „Was wir hier im Tierpark Nordhorn bieten, ist schon einzigartig und echte gelebte Regionalität!“ Besonders stolz ist der Abteilungsleiter der Gastronomie, dass die „Tierparkbratwurst“ vom Bunten Bentheimer Schwein, die man zusammen mit der Fleischerei Eylering entwickelt hat und die nur im Tierpark Nordhorn erhältlich ist, nun mit der Auszeichnung „Gold“ für herausragende handwerkliche Leistungen zur Erhaltung der regionalen Vielfalt der Fleisch- und Wurstkultur errungen hat. „Diese Auszeichnung bestätigt unser Gesamtkonzept und gibt Freude, es weiter zu entwickeln!“ freut sich Tierparkleiter Dr. Nils Kramer.

Zoo Landau 25.07.2019
Dreifacher gekrönter Nachwuchs
Erfreuliche Nachzucht bei den bedrohten Östlichen Kronenkranichen im Zoo Landau in der Pfalz
Noch sieht man den wenige Tage alten Küken mit dem flauschigen Gefieder nicht an, dass sie in gar nicht allzu langer Zeit zu einem über ein Meter hohen stattlichen Östlichen Kronenkranich mit der namensgebenden auffälligen Federkrone heranwachsen werden. Die drei am 20. Juli geschlüpften Jungtiere entzücken derzeit die Besucherinnen und Besucher des Zoo Landau in der großen Afrika-Freiflughalle. Besonders groß ist die Freude beim Zoo-Team in diesem Jahr über den Nachwuchs, da es das erste Mal ist, dass die Elterntiere Brut und Jungenaufzucht übernehmen. Bei insgesamt fünf Küken war in den beiden Vorjahren eine Aufzucht durch die Tierpfleger nötig gewesen. Zuletzt 2018 allerdings wohl nur, da ein unerwartetes Starkregenereignis das damals am Boden befindliche Nest wenige Tage vor dem Schlupf der Küken überflutete und die Eier daher künstlich ausgebrütet werden mussten. Doch in diesem Jahr verlegten die Kranicheltern ihr Brutgeschäft auf eine ca. 2,5 m über dem Boden gelegene Nistplattform. Hier in luftiger Höhe schlüpften nun auch gleich drei Kranichküken und ließen sich zwei Tage Zeit, bis sie offenbar mit einem gewagten Sprung sicher auf dem Boden landeten. Nun kümmert sich das noch relativ junge Paar weiterhin vorbildlich um den Nachwuchs. Die Küken folgen den Eltern, haben sogar schon ihre ersten Schwimmausflüge im Teich unternommen und lernen von den adulten Vögeln, welches Futter schmackhaft ist und wie man herankommt. Insekten, sowie Samen, Beeren und andere pflanzliche Kost, im natürlichen Lebensraum noch kleine Amphibien und Reptilien, stehen auf dem Speiseplan. Im Zoo wird dies natürlich weitestgehend einfach erreichbar serviert und den Tieren drohen keine Gefahren. In den Heimatländern im östlichen Afrika kämpft die Art dagegen ums Überleben, da Feuchtgebiete zunehmend Trockenperioden, Entwässerung und Überweidung zum Opfer fallen und der Einsatz von Pestiziden zusätzlich Nahrungsquellen dezimiert. Außerdem wird der hübsche Vogel gezielt für den Verkauf gefangen und seine Eier abgesammelt. Zoo und Zoofreundeskreis Landau unterstützen seit nunmehr zwei Jahren ein Schutzprojekt des NABU vor Ort in Ruanda. Der Projektpartner, die Rwanda Wildlife Conservation Association (RWCA), konfisziert illegal erworbene und gehaltene Kronenkraniche, versorgt die Tiere medizinische, päppelt sie auf und entscheidet, welche dieser Tiere wieder ausgewildert werden können. Auch dauerhaft flugunfähige Kraniche werden langfristig versorgt. Ein weiteres Ziel des Projekts ist die Einrichtung eines Umweltbildungs- und Besucherzentrums, um mit intensiver Umweltbildungsarbeit vor allem für Kinder und Jugendliche das Verständnis für den Lebensraum des Grauen Kronenkranichs zu wecken und für den Schutz der Natur zu sensibilisieren. Jüngst ist eine ehemalige Volontärin des Zoo Landau von ihrem ersten Aufenthalt im Rahmen von Forschungstätigkeiten im Rahmen ihrer Masterarbeit im Studiengang Umweltwissenschaften aus Ruanda zurückgekehrt. Zusammen mit Wissenschaftlern der RWCA werden Daten zur Wanderung bzw. zu Aufenthaltsorten von Kronenkranichen in Ruanda auswertet, um die Art effektiver schützen zu können. Laut Weltnaturschutzunion gilt der Kronenkranich als gefährdet, der Populationstrend ist abnehmend. Da ist es natürlich besonders wichtig, dass der Zoo Landau sowohl außerhalb des natürlichen Lebensraums als auch mit seinem Engagement vor Ort dazu beiträgt, die Art zu erhalten.

Zoo Frankfurt 25.07.2019
Lebendiges Lernen – Der Jugendclub des Frankfurter Zoos! Jugendclub startet nach den Sommerferien neu
Kinder, die sich für Tiere und ihre faszinierende Welt interessieren, können ab dem 20. August 2019 den Jugendclub des Frankfurter Zoos besuchen. Dort können sie Blicke hinter die „Kulissen“ des Zoos werfen und als Entdecker und Forscher aktiv werden. Die Jugendclub-Kinder werden jeweils für ein (Schul-)Jahr in die faszinierende Welt der Tiere eintauchen. Als selbständige Forscher können sie bei den Expeditionen in den Zoo eigenen Fragen zu den Tieren nachgehen und deren Geheimnisse aufdecken. Auch mit größeren Zusammenhängen werden sich die Kinder im Jugendclub beschäftigen, zum Beispiel, warum viele Tierarten bedroht sind, aber jede einzelne Tierart zählt. Gelegentlich wird es auch Gespräche mit Tierpflegern und weiteren Spezialisten geben. Noch sind einige wenige Plätze frei! Informationen: Tag/Uhrzeit: Dienstag, 14:45 – 17:00 Uhr Termine: 11 Termine, die genauen Termine entnehmen Sie bitte unserer Internetseite Gebühr: 100 € zzgl. Jahreskarte für 25 €. Der Jugendclub richtet sich an Kinder von 9 – 12 Jahren Bei großer Nachfrage behalten wir uns vor zwei Gruppen zu bilden. Die Treffen der zweiten Gruppe finden dann jeweils eine Woche später statt. Weitere Informationen unter www.zoo-frankfurt.de
Anmeldeschluss: 09.08.2019 Kontakt: Zoo Frankfurt, Pädagogische Abteilung, Tel. 069 212-36952 /-36986, -34436

Zoo Salzburg 25.07.2019
Nachts im Zoo Salzburg
Mit dem ersten Kinderabendzoo am Donnerstag, 1. August beginnt die heurige Nachtzoo-Saison. Ab Freitag, 2. August bis zum Samstag, 31. August 2019 ist der Zoo Salzburg jeweils freitags und samstags von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist um 20.30 Uhr. Kinderabendzoo – „Von wegen Nachtruhe“ – Donnerstag, 1. August 2019, von 18.30 bis 20 Uhr Welche Tiere werden abends wieder munter und welche gehen früh schlafen? Bei der ersten Abend-Safari für Kinder im heurigen Jahr geht es nicht nur auf Erkundungstour zu Braunbär, Kapuzineraffe und Co., es wird auch nachgeschaut, ob die Gibbons schon schlafen und die Schneeleoparden wieder aktiv werden. An diesem Abend werden unterschiedliche Tierarten besucht: Mit spannenden und lustigen Quizfragen werden die Kinder gemeinsam herausfinden, bei welchen Tieren Stopps eingelegt werden. Start der Abendführung ist um 18.30 Uhr beim Haupteingang. Hinweis: Kinder können nur in Begleitung eines Erwachsenen/einer Aufsichtsperson an der Führung teilnehmen!
Um Anmeldung wird gebeten unter erlebnis@salzburg-zoo.at oder +43 (0)662 820176 11 Führung findet bei jedem Wetter statt! Kosten: 3 € zzgl. Zooeintritt

Zoo Magdeburg 25.07.2019
Zoonacht: Tierische Musical-Highlights und sieben Bühnen mit Live-Bands
„König der Löwen“ bei der Zoonacht am 24. August: „Der König der Löwen ist nicht nur in natura bei der Zoonacht dabei, wir präsentieren passend auch das Musical „König der Löwen“, freut sich der Zoodirektor, Dr. Kai Perret. Erstmals stehen tierische Musical-Highlights, wie das „Dschungelbuch“ und „Tarzan“, eine Zoo-Safari und eine kulinarische Weltreise auf dem Zoonacht-Programm. Das Sommerkino um 21 Uhr lädt die Besucher zu einer Reise in den Tiefen des Dschungels ein. Sie können mit dem kleinen Jungen Mogli mitfiebern, der in einem Wolfsrudel nicht nur Beschützer vor dem mächtigen Tiger Shir Khan, sondern auch eine neue Familie findet. Der Zoo möchte mit vielen tierisch nahen Einblicken und Momenten die Besucher auf eine besondere Art und Weise überraschen. Sieben Bühnen erwarten die Besucher zu einem Kunstgenuss der Superlative mit heißen Rhythmen, Salsa, Soul, Jazz, Pop bis zu Discoclassics – für jeden ist etwas dabei. Auf den Bühnen sind zu erleben: der Didgeridoo-und Cajonspieler Philipp Gerisch, die A-Capella-Band „Anders“, das afrikanische Ensemble „Wontanara“, die „Ladies Live Band“, das Gesangs- und Gitarrenduo „Sandy und Zigge“ und das Unplugged-Duo „R2“. Die Band „Modern Walking ist im ganzen Zoo unterwegs mit bekannten Hits von The Beatles, Udo Lindenberg, Michael Jackson, Robbie Williams und Amy Winehouse. Vorteile gibt es beim Online-Ticket Verkauf: die Karten berechtigen zur kostenfreien Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in der Tarifzone Magdeburg. Eigene Kinder und Enkelkinder können hierbei kostenlos mitgenommen werden und besuchen dann auch die Zoonacht kostenfrei (Kinder bis 15 Jahre) Online-Ticket: 22 Euro Weitere Zoonacht-Informationen

Zoo Basel 25.07.2019
Nachwuchs bei den lateinamerikanischen Affen im Zoo Basel
Bei den Springaffen, den Klammeraffen und den Lisztäffchen im Zoo Basel hat es Nachwuchs gegeben. Wenig erfreulich ist leider die Situation der Affen Lateinamerikas in der Natur. Gleich bei drei der lateinamerikanischen Affenarten im Zoo Basel sind Junge zu sehen. Am 1. Juli ist ein Klammeraffe zur Welt gekommen. Das zierliche weibliche Junge hält sich auf dem Rücken seiner Mutter Bonita (15) fest, während diese den Ästen entlang schwingt. Bereits am 24. Juni kamen die Drillinge von Lisztäffchen Gitana (9) zur Welt. Eines der Jungen verstarb leider einige Tage nach der Geburt. Die Aufzucht von Drillingen gelingt selten, da die Muttermilch meist nicht ausreicht. Der jüngste Spross im Affenhaus ist das am 21. Juli geborene Junge von Springaffe Chic (17). Da bei Springaffen Männchen und Weibchen nur schwer zu unterscheiden sind, ist es noch nicht klar, ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist. Ungewisse Zukunft der Affen Lateinamerikas Lisztaffen sind ausschliesslich im nordwestlichen Kolumbien heimisch, der Rote Springaffe im westlichen Brasilien und im östlichen Peru und der Geoffroy-Klammeraffe in Mittelamerika. Die Situation aller drei Arten im natürlichen Lebensraum ist schwierig und ihre Zukunft ungewiss. Am positivsten ist die Situation bei den Roten Sumpfspringaffen. Der Zoo Basel engagiert sich seit 2012 für das Projekt „Proyecto Mono Tocon“ zur Erhaltung und Erforschung einer nah verwandten Affenart in Peru, dem Anden-Springaffen, die viel stärker bedroht ist als die Roten Springaffen. Es hat zum Ziel, für wertvolle Gebiete einen offiziellen Schutzstatus zu erlangen und die Bewohner für den Schutz der Tiere zu sensibilisieren. Gar nicht rosig ist die Zukunft der Lisztaffen: Sie sind vom Aussterben bedroht und ihre Zahl nimmt ab. Auch Klammeraffen sind stark gefährdet und ihre Population nimmt ebenfalls ab. Der Hauptgrund für die Gefährdung der Affen Lateinamerikas ist das Schwinden ihres Lebensraumes aufgrund von Waldrodungen. Grosse, ungestörte Waldgebiete, wie sie der Geoffroy-Klammeraffe bewohnt, gibt es nur noch wenige. Wo früher enorme Waldflächen waren, werden heute Nahrungsmittel für die Bevölkerung angebaut. Vielerorts wächst aber auch Ananas oder grasen Rinder, die schlussendlich auf unseren westlichen Tellern landen. Die Jagd ist – wenn auch in geringerem Masse – ebenfalls eine Ursache ihrer Gefährdung und auch als Haustiere oder vermeintliches Heilmittel werden viele Affen genutzt. Aussergewöhnliche Situation bei den Lisztaffen Als die Populationen der Lisztaffen noch grösser waren, wurden vor allem in den 60er und 70er Jahren viele Tiere eingefangen und für die Forschung nach Europa gebracht. Dies ist der Ursprung der heutigen Zoopopulation. Da die Zoopopulationen aus einer Zeit stammen, als es in der Natur noch viele Tiere gab, gehen Spezialisten davon aus, dass in den Zoos heute eine grössere genetische Vielfalt vorhanden ist als in der Natur. Deshalb ist diese Art ein Kandidat für zukünftige Wiederansiedlungen. Mit Zootieren könnte man theoretisch die wilden Populationen bereichern. Profitieren könnte man hierbei von den Erfahrungen mit dem Goldgelben Löwenäffchen, das in der Vergangenheit erfolgreich wieder angesiedelt wurde. In Kolumbien arbeitet das «Proyecto Tití» intensiv für den Schutz der Lisztäffchen.

Tierpark Hagenbeck Hamburg 24.07.2019
Tierische Abkühlung mit Rieseneis
Ein kühles Bad und danach ein leckeres Eis – ein Genuss bei hochsommerlichem Wetter. 31 Grad Celsius werden aktuell in Hamburg gemessen, für morgen ist noch mehr Hitze angesagt. Ist es zu warm für die Tiere im Hamburger Tierpark Hagenbeck? „Definitiv nicht, die Tiere kommen gut mit den Temperaturen klar“, weiß Reviertierpfleger Tobias Taraba. „Sie ziehen sich zurück, bewegen sich wenig und einige nehmen gern ein kühles Bad. Trotzdem servierte er seinen Schützlingen vorab eingefrorene Eisbomben – mit Leckereien wie Fisch, Fleisch, Gemüse und Obst. Für die Kamtschatkabären Mascha und Leonid gab es zwei der gut sieben Kilo schweren Brocken. Auf der Halbinsel Kamtschatka, der Heimat unserer Bären, ist es heute mit 27 Grad auch recht sommerlich. In Sibirien, einem Teil des natürlichen Verbreitungsgebietes unserer Tigerfamilie, zeigt das Thermometer hingegen lediglich 24 Grad an. Die Tiger bekamen eine größere Eisbombe, die sich Jungtier Anushka, eine begeisterte Schwimmerin, nach einigem Zögern holte. Schwester Dascha und Mutter Maruschka sahen lediglich interessiert vom Rand des Wassergrabens zu. „Die Eisbomben dienen auch der Beschäftigung der Tiere“, erklärte Taraba. „Sie müssen sich ihr Futter damit erarbeiten.“ In allen Gehegen gibt es Sonnen- und Schattenplätze, so dass die Tiere sich aussuchen können, wo sie sich am wohlsten fühlen. Viele Stallungen sind geöffnet, da es in den Häusern noch kühler ist, als im Schatten von Bäumen und Büschen. Auch dahin können sich die Tiere nach Belieben zurückziehen. In etlichen Gehegen kommen Rasensprenger zum Einsatz, die gern als kühle Dusche von den Bewohnern genutzt werden.

Naturschutz-Tierpark Görliltz 24.07.2019
Eberhard und Molly begründen eine neue Generation Sattelschweine im Naturschutz-Tierpark Görlitz Zgorzelec.
Wie entstehen eigentlich die entzückenden Ferkel, deren Charme sich weder Alt noch Jung entziehen können? Sowohl in der Schweineindustrie, als auch im Görlitzer Tierpark bislang durch künstliche Besamung. Damit ist jetzt Schluss, zumindest was den Tierpark betrifft. Mit dem einjährigen Eberhard ist nun erstmals ein echter Eber in den Lausitzer Bauernhof eingezogen. Sehr zur Freude der Zoopädagogik, denn nun können endlich umfassend biologische Zusammenhänge am lebenden Beispiel erklärt werden. Mit Eberhard zog auch die ebenfalls einjährige Molly ein. Beide sind eingetragene Zuchtbuchtiere und sollen im Görlitzer Tierpark zum Erhalt dieser alten, aber extrem gefährdeten Nutztierrasse beitragen. Nachwuchs ist auch schon in Sicht, denn Molly reiste bereits in anderen Umständen an. Beide haben sich gut eingelebt und ihren ersten Sonnenbrand überstanden. Als Stuben-, bzw. Stallhocker, kannten sie die gefährliche Sonnenstrahlung nicht. Und da geht es einem Schwein nicht anders als dem Menschen, zu viel Sonnenbaden schadet dem Teint. Kühlung und Stubenarrest sorgten für Linderung

Tierpark Nordhorn 24.07.2019
Falknervorführungen im Tierpark Nordhorn – Greifvogelshow mit den Falknern von „de Valkenhof“ auf der großen Vechtewiese
Nach dem großen Erfolg im Frühjahr dieses Jahrs kommen die Falkner vom „Valkenhof“ in den Niederlanden noch einmal zu Gast in den Familienzoo, denn Falknershows in Nordhorn haben Tradition und viele Hobbyfotografen warten schon wieder auf den Termin! Am Sonntag, den 04. August wird es daher in der großen Vechtewiese erneut spannende und informative Falknervorführungen von den Niederländern Marga und Frans Hueben von der Falknerei „de Valkenhof“ aus Aalten in Gelderland geben. Die Niederländer zeigen das Können ihrer Tiere um 11 Uhr, 14 Uhr und 16 Uhr in zweisprachigen Demonstrationen zum „Mitmachen“. Ihr Konzept ist es immer wieder Besucher in die Show einzubinden. Es wird daher in der Wiese nur symbolische Abgrenzungen geben. Die Besucher können den Tieren sehr nah kommen. Hunde dürfen aus diesem Grund bei den Vorführungen nicht mit in die Vechtewiese genommen werden. Der Vechtesteg bietet aber einen ebenso guten Blick auf die Shows und hier können Besucher mit Hund gerne dem Geschehen folgen.

Zoo Onsabrück 23.07.2019
Open Air-Kino im Zoo mit Filmfiguren und Horrorgestalten – Zusätzliche Aktionen zum Kino im Herzen des Zoos
Am 1. August startet das 1. Open Air-Kino im Zoo Osnabrück mit insgesamt 16 Vorstellungen im Herzen des Zoos. Bei ausgewählten Filmen warten zusätzlich tolle Aktionen auf die Besucher. „Beim Open Air-Kino im Zoo ist für jeden Geschmack etwas dabei – egal, ob man bei Filmen am liebsten lacht, sich gruselt, Spannung liebt oder sich gerne musikalisch mitreißen lässt“, berichtet Jennifer Ludwig, Veranstaltungsfachwirtin im Zoo Osnabrück. „Der Film ‚Der König der Löwen‘ ist trotz Zusatzvorstellung bereits ausverkauft – für alle anderen Filme gibt es noch Karten.“ Vom 1. August bis 1. September laufen erstmals im Zoozentrum in Kooperation mit der Filmpassage Osnabrück jeweils donnerstags bis samstags verschiedene Blockbuster: Am „Helden-Donnerstag“ können sich abendliche Zoobesucher auf Filme wie „Captain Marvel“ oder „Deadpool 2“ freuen, am „Famous Friday“ laufen „Der Junge muss an die frische Luft“ oder „Rocketman“ und der „Safari-Samstag“ wird tierisch mit „Jurassic World“ oder „Pets 2“. Auch auf den Kassenschlager „Avengers: Endgame“, der mittlerweile als erfolgreichster Film aller Zeiten gilt, können sich die Besucher freuen. Von kuschelig bis schaurig: Zusatzaktionen bei ausgewählten Filmen An den Kinoabenden öffnet der Zoo ab 18:30 Uhr erneut seine Tore, damit die Cineasten noch Seelöwen oder Elefanten einen Besuch abstatten und ihr Abendessen in den Zoo verlegen können. Die Filme starten mit Sonnenuntergang. „Die Atmosphäre im abendlichen Zoo ist schon ganz besonders, aber wir wollen die Abende unvergesslich für die Besucher machen“, erklärt Jennifer Ludwig. „Bei den Horrorfilm-Abenden steigt der Gruselfaktor noch mehr, wenn unsere Halloween-Erschrecker wieder zum Einsatz kommen.“ Aktiv werden die Horrorgestalten am 10. August bei „Friedhof der Kuscheltiere“ sowie am 30. August bei „ES“. Kuschelig hingegen wird der 24. August, wenn bei „Pets 2“ tierische Walking Acts auf die Besucher im Zoozentrum warten, mit denen sie gemeinsam Fotos machen können. Außerdem haben die Besucher die Möglichkeit, an einer Fotostation Erinnerungsfotos zu machen. Am 15. August wird ein „Aquaman“ ebenfalls im Zoo für Fotos zur Verfügung stehen, wenn der gleichnamige Film läuft. „Gemeinsam mit dem ‚FitnessLOFT Georgsmarienhütte‘ haben wir einen Aquaman-Darsteller gesucht und sind fündig geworden“, so Ludwig. Mit ihrem Ticket für die Blockbuster unterm Sternenhimmel tun die Besucher zudem Gutes: Der Reinerlös des Kartenverkaufs geht an den Verein „Löwen für Löwen“ und damit an die Vergrößerung der Löwenanlage. Noch sind Tickets für alle Filme, ausgenommen „Der König der Löwen“, an der Kasse der Filmpassage Osnabrück oder unter www.filmpassage.de erhältlich. Am Veranstaltungstag wird, soweit noch Tickets vorhanden sind, ab 18:30 Uhr eine Abendkasse im Zoo Osnabrück eingerichtet. Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es auf www.zoo-osnabrueck.de oder unter www.filmpassage.de. Jahreskartenbesitzer erhalten gegen Vorlage ihrer Jahreskarte eine kleine Tüte Popcorn gratis. Unterstützt wird das Open Air-Kino von der Filmpassage Osnabrück als Hauptsponsor sowie dem Autohaus Rahenbrock, der Hagensieker & Trame GmbH VGH Versicherungen sowie der Agentur „alles bestens. Schäfer events und medien“.

Tierpark + Fossilium Bochum 23.07.2019
„Baby-Boom“ im Tierpark + Fossilium Bochum
Passend zum Start der Sommerferien sind auch die Tiere im Bochumer Tierpark in bester Stimmung, denn es gibt Nachwuchs! Sowohl das Außenrevier, als auch das Aquarienhaus durften in den vergangen Wochen kleine tierische Neuzugänge begrüßen. Im Außenrevier des Tierparks staunen die Besucher gleich bei drei Tierarten über Mehrlings-Nachwuchs. Die Erdmännchen (Suricata suricatta) überraschen dieses Jahr erneut mit Drillingen. Vor drei Wochen sind die Jungtiere im unterirdischen Höhlensystem im Kreis der Familie zur Welt gekommen. In den nächsten Wochen werden die Besucher*innen die kleinen Fellnasen immer öfter in der Außenanlage beobachten können, noch brauchen sie aber viel Ruhe und bleiben meinst mit dem Muttertier unter der Erde. Auch die Anglo-Nubier-Ziegen (Capra aegagrus hircus), „Krümel“ und „Keks“, sind Eltern von Zwillingen geworden. Die beiden Jungböcke hüpfen seit zwei Wochen auf der Außenanlage herum und ärgern ihren einjährigen Ziegenbruder. Anglo-Nubier-Ziegen stammen aus England und geben besonders viel und reichhaltige Milch. Ziegenmama „Krümel“ kümmert sich liebevoll um ihre Sprösslinge. Auch die Deutschen Lachshühner (Gallus gallus domesticus) haben Nachwuchs – gleich zwei Küken sind aus ihren weißen Eiern geschlüpft. Lachshühner gehören zu einer alten Haustierrasse die als stark gefährdet eingestuft wird. Umso mehr freut sich der Bochumer Tierpark über die Küken. Auch das Aquarienhaus des Tierparks hat Zuwachs bekommen. Die australischen Woma-Pythons (Aspidites ramsayi) kommen gleich im Doppelpack. Die zwei kleinen Schlangen sind gerade drei Wochen alt, bereits 40 cm lang und haben ihre erste Häutung abgeschlossen. Erst nach der Häutung nehmen sie auch das erste Mal feste Nahrung zu sich, davor ernähren sie sich noch von ihrem Dottersack. Weiterer schuppiger Zuwachs stammt von den Mertens-Wasserwaranen (Varanus mertensi). Drei Jungtiere sind bereits im Mai aus ihren Eiern geschlüpft. Die Haltung von Mertens-Wasserwaranen ist in Zoos eher selten. Erst zwei weitere deutsche Einrichtungen – die Wilhelma in Stuttgart im Jahr 1965 und das Zoo-Aquarium in Berlin im Jahr 2010 – konnten ebenfalls Nachzuchterfolge bei Mertens-Wasserwaranen verzeichnen. Zoodirektor Ralf Slabik ist stolz auf den Zuchterfolg: „Sowohl Mertens-Wasserwarane, als auch Woma-Pythons sind in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet Australien in ihrem Bestand gefährdet bzw. durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt. Als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) freuen wir uns, durch die Haltung

Opel Zoo Kronberg 23.07.2019
Auswilderung von Europäischen Zieseln aus dem Opel-Zoo: Nachwuchs geht in Wiederansiedlungsprojekt in der Tschechischen Republik
Erst letztes Jahr hat der Opel-Zoo mit der Haltung und Zucht des Europäischen Ziesels begonnen und bereits jetzt können die ersten Jungtiere in ein Auswilderungsprojekt gegeben werden. Dieses findet in enger Kooperation mit dem Tiergarten Nürnberg statt und steht unter der Federführung der Agentura ochrany prírody a krajiny, tschechisches Umweltministerium in Prag. In Europa gilt der Ziesel in seinem Bestand als gefährdet und ist in Deutschland bereits ausgestorben. Gleich im ersten Jahr der Haltung werden Jungtiere aus dem Freigehege – gemeinsam mit weiteren Zieseln aus den Zoos Brno, Hluboká und Praha sowie dem Tiergarten Nürnberg – zunächst in ein Auswilderungsgehege vor Ort entlassen und später in der Nähe des Ortes Raná, am Fuße des gleichnamigen Berges im Böhmischen Mittelgebirge ausgewildert. Dort gab es früher ein Zieselvorkommen, dass jedoch in der Vergangenheit erloschen ist. Gemeinsam mit dem Kronberger Nachwuchs soll in diesem Gebiet eine neue Population aufgebaut werden. „Wir sind bereits bei neun europäischen, im Freiland im Bestand bedrohten oder sogar ausgestorbenen Tierarten an Wiederauswilderungsprojekten beteiligt, an die wir regelmäßig Jungtiere abgeben“, so Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels. Er führt weiter aus, dass Zoologische Gärten, wie auch der Opel-Zoo, aufgrund ihrer Expertise für Haltung, Zucht und Aufzucht von vom Aussterben bedrohter Arten aktiv im Artenschutz handeln können. Die quirligen Zuchtpaare, die an der Seite der neuen Feldhamsteranlage gut zu beobachten sind, werden sich wahrscheinlich bereits im September wieder in ihren Bau zurückziehen, um dort bis März/April den Winter zu verschlafen. Es ist davon auszugehen, dass sie im nächsten Jahr wieder Jungtiere aufziehen, die ausgewildert werden können, und so dafür sorgen, dass diese Tierart im Freiland wieder zu finden ist.

Tierpark Hellabrunn München
Neues Zuhause für Panda Shamina
Das 2018 in Hellabrunn geborene Panda-Weibchen Shamina ist vor drei Wochen von München nach Porto gezogen und lebt dort zukünftig mit einem weiteren Weibchen aus Lissabon gemeinsam auf einer Anlage. Bereits im Juni wurde Shamina in der Hellabrunner Panda-Anlage und hinter den Kulissen an die Transportkiste gewöhnt, um den Transport nach Porto optimal vorzubereiten. Die Reise selbst Anfang Juli verlief ebenfalls sehr unkompliziert und entspannt. „Die Kollegen aus dem Zoo Santo Inácio in Porto haben uns bereits wenige Tage nach der Ankunft von Shamina berichtet, dass sie sich sehr gut in ihrer neuen Anlage eingewöhnt hat“, so die für den Tiertransport zuständige Kuratorin Lena Bockreiß. Da Rote Pandas bereits ab einem Alter von 18 Monaten geschlechtsreif sind, war es notwendig, ein neues Zuhause für Shamina zu suchen, um eine Paarung mit ihrem Vater Justin zu vermeiden. Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) ist weiterer Nachwuchs für die beiden in Hellabrunn lebenden Pandas Miu und Justin nicht ausgeschlossen. „Wir lassen uns da gerne erneut überraschen“, so Tierpark-Direktor Rasem Baban. Für gewöhnlich verbringt der Nachwuchs die ersten zwei bis drei Monate in einer Wurfbox, bevor er erste Schritte nach draußen wagt. Auch für weitere Tierkinder aus Hellabrunn wird es demnächst auf große Reise gehen: So werden aktuell Faultier-Nachwuchs Sid und Fischkatze Silwa hinter den Kulissen an Transportkisten gewöhnt und auf den Tiertransport vorbereitet. Wohin Silwa und Sid ziehen, ist derzeit noch nicht final entschieden. Ein Austausch von tierischem Nachwuchs zwischen Zoos ist im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes vorgesehen, um eine genetische Diversität von in Zoos lebenden Tieren zu gewährleisten und vom Aussterben bedrohte Tierarten zu erhalten. Aktuell gibt es über 150 Europäische Erhaltungszuchtprogramme, die sich mehrheitlich um die Erhaltung von Säugetieren, aber auch Vögel, Amphibien, Reptilien und Fische kümmern. Der Tierpark Hellabrunn nimmt aktuell an 35 EEPs teil. Zudem gibt es noch Europäische Zuchtbuchprogramme (ESB) der europäische Zoogemeinschaft EAZA – im Rahmen der ESB werden nochmals 140 Tierarten koordiniert gezüchtet, Hellabrunn beteiligt sich mit 27 Arten daran.

Tiergarten Schönbrunn Wien 23.07.2019
Elefantenbaby heißt Kibali und ist Kalenderstar
Heute um 8 Uhr endete die Namensabstimmung. Nun steht fest: Das Elefanten-Weibchen im Tiergarten Schönbrunn heißt Kibali. Fünf Tage lang konnten Elefantenfans auf der Internetseite des Zoos abstimmen. Die Namen „Kibali“ (Fluss im Kongo) und „Dunia“ (Swahili: „Welt“) lieferten sich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Schlussendlich lag Kibali mit 40,01 Prozent vor Dunia mit 34,20 Prozent. Der Name „Phinda“ war von Beginn an auf Platz drei. 61.017 Stimmen wurden abgegeben – der Großteil natürlich aus Österreich, aber auch aus Deutschland, England, Spanien, Griechenland und den USA. „Kibali war der Favorit der Elefantenpfleger. Schön, dass dieser Name gewonnen hat. Er passt auch perfekt zu Numbis ersten Jungtieren Kibo und Tuluba“, freut sich Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Das Elefantenbaby hat nun nicht nur einen Namen, sondern auch bereits einen eigenen Kalender. Während die Elefantenfans fleißig abgestimmt haben, hat Fotograf Daniel Zupanc die kleine Kibali eifrig fotografiert. Die 12 süßesten Fotos aus den ersten Lebenstagen hat er in seinen Tiergartenkalender 2020 gepackt. Kibali ist entzückend und fotogen zugleich. „Die Kleine ist sehr aktiv und neugierig. Sie hat viele tolle Fotomotive geliefert: Sie spielt mit ihrem Rüssel, wälzt sich im Sand, läuft mit aufgestellten Ohren zu ihrer Mama und knabbert an Ästen“, schwärmt Zupanc. Der A3-Kalender „Kibali – Das Schönbrunner Elefantenmädchen“ ist ab Samstag um 14,90 Euro im Tiergarten, im Onlineshop des Zoos unter www.zoovienna.at/shop und im Buchhandel erhältlich. KIKO-Verlag, ISBN 978-3-902644-25-1

Tierpark Nordhorn 23.07.2019
Seltener Gast in Polizeigewahrsam: Papagei verbringt eine Nacht in der Zelle von Dr.Heike Weber
Da musste ich erstmal genau hinschauen, als die Guck-Luke von Zelle 4 auf der Nordhorner Wache für mich geöffnet wurde. Ganz hinten auf der Steinkante saß tatsächlich ein kleiner grüngelber Papagei mit grauem Köpfchen, das er – vor Scham? – in seinem Federkleid versteckte. Aber erstmal zum Anfang: Sonntagabend, 21:32 Uhr, mein Telefon klingelt. „Polizei Nordhorn hier. Ein kleiner Papagei wurde bei uns abgegeben. Ist der Tierpark dafür zuständig?“. Da fast alle Papageien unter die geschützten oder streng geschützten Tierarten fallen, ist tatsächlich für diese gefundenen geschützten Exoten die Auffangstation des Tierparks Nordhorn zuständig. Für nicht geschützte Exoten, die noch öfter als Haustiere gehalten werden, wäre dagegen das örtliche Tierheim zuständig. Ich bat den Beamten am Telefon, den Vogel über Nacht „in Gewahrsam zu nehmen“, bis ich ihn am Folgemorgen abholen würde. Und das erfolgte dann auch wortwörtlich: Der Papagei, ein Mohrenkopfpapagei übrigens, wurde in einer der Zellen sicher untergebracht. Ein seltener Gast bei der Polizei, der sich morgens glücklich auf meine mitgebrachte Schale mit Sonnenblumenkernen stürzte. So konnte ich ihn problemlos anfassen und in eine Transportbox verfrachten. Nun sitzt er in der Auffangstation des Tierparks Nordhorn und wartet darauf, dass er zurück zu seinem Besitzer kann. Wenn Ihnen also ein Mohrenkopfpapagei entflogen ist, melden Sie sich bitte telefonisch bei mir, Dr. Heike Weber, Tierpark Nordhorn, unter 05921-71200-44.
Der Vogel wurde am 21.07.2019 im Bereich Isterberg (Nordhorn) gefunden.

Zoo Schwerin 22.07.2019
Erster Riesenotter zur Wiederansiedlung im Projektgebiet eingetroffen – Zoo Schwerin organisiert Auswilderungsprojekt für Riesenotter in Argentinien
Auf Einladung der Stiftung Conservation Land Trust bereiste der Schweriner Zoodirektor Tim Schikora in der vergangenen Woche das Projektgebiet zur Wiederansiedlung von Riesenottern in Argentinien. Der promovierte Biologe ist für den europäischen Zooverband (EAZA) als verantwortlicher Koordinator für die Erhaltung dieser stark bedrohten Tierart tätig. Ging es in der Vergangenheit vorrangig um den nachhaltigen Fortbestand und das Wohlergehen dieser Art in menschlicher Obhut, wächst das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) nun zum Vorzeigeprojekt für gemeinschaftlichen Artenschutz von Zoos (ex-situ) und Artenschutzpartnern im ursprünglichen Verbreitungsgebiet (in-situ). Und das auf globalem Niveau. Denn auch das Internationale Zuchtbuch des Weltverbandes (WAZA) wird im Zoo Schwerin geführt. Noch gilt der Riesenotter in Argentinien als ausgestorben. Zuletzt wurde der größte der 13 Otterarten dort vor mehreren Jahrzehnten gesichtet. Als Konkurrent für Fischerei und wegen seines ausordentlich weichen Fells ausgerottet, soll er nun im National Park Iberá in der Provinz Corrientes wieder angesiedelt werden. Die ersten Gespräche hierfür fanden im Rahmen eines Arbeitstreffens und Expertenaustausches in Kolumbien vor zwei Jahren statt, welches ebenfalls aus dem Zoo Schwerin heraus organisiert wurde. Von Beginn an miteingebunden sind Wissenschaftler der Internationalen Artenschutzunion (IUCN), die im Vorfeld das Projektgebiet ebenfalls intensiv begutachteten. Bereits im Frühjahr konnte das erste Riesenotterweibchen aus dem Zoo Budapest durch Schikora nach Argentinien vermittelt werden. Dort verbrachte das Tier, das auf den Namen Alondra hört, zunächst drei Monate in Quarantäne. Vor einer Woche war es nun soweit; mit der Überführung in das Übergangsgehege betrat erstmals nach Jahrzehnten wieder ein Riesenotter argentinischen Boden, bzw. Gewässer. Denn das 800 Quadratmeter große Übergangsgehege ist ein Abschnitt des Flusses und dessen Ufern, den die Riesenotter demnächst wieder besiedeln sollen. Dieses Gehege dient der Gewöhnung an die neue Umgebung, mit all ihren dortigen Tierarten, Pflanzen sowie den natürlichen Wetter- und sonstigen Umwelteinflüssen. Riesenotter sind die größten Raubtiere in ihrem Lebensraum und stehen damit ganz oben auf der Nahrungspyramide. Hauptsächlich ernähren sich die in Familiengruppen lebenden Beutegreifer von Piranhas, Welsen und anderen Fischarten und übernehmen in dem fragilen Ökosystem eine wichtige Rolle. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet, das sich von Guyana über das Amazonasgebiet bis ins Pantanal in Brasiliens erstreckt, leben wohl kaum mehr als 5000 dieser Otter. Der Bestand geht wegen stetem Lebensraumverlustes und steigender Umweltverschmutzung zurück. Etwa 120 Individuen der Art leben in Zoos weltweit, die Hälfte davon allein in Europa. Natürlich ist eine Wiederansiedlung mit nur einem Weibchen nicht möglich. In den nächsten Jahren werden nach und nach weitere Tiere aus Zoos und Auffangstationen dorthin übersiedeln. Aktuell werden die Genehmigungen und Transportpapiere für ein junges Männchen aus einem dänischen Zoo vorbereitet, welches schnellst möglich als Partner für Alondra überführt werden soll. Zeitnah werden noch ein weiteres Männchen aus einem Zoo in Peru und ein Weibchen aus den USA oder Europa umsiedeln. „Wir sind besonders stolz, dass der Zoo Schwerin bei einem solch spannenden Projekt mit Vorreiterfunktion wesentlich beteiligt ist. Und es freut uns umso mehr, dass wir auf diese Weise den Artenschutz in Zoos mit dem Erhalt der Art in der Wildbahn verbinden können“, so der Direktor und Koordinator Tim Schikora. „Natürlich ist es auch ein ganz besonders schöner Moment zu sehen, dass sich Alondra offensichtlich wohl fühlt, dort bereits eigenständig Fische jagt und Höhlen in der Ufervegetation anlegt“. Tim Schikora konnte sich im National Park Iberá persönlich von den Abläufen, der Haltung und Versorgung, sowie dem Wohlergehen des Riesenotters ein Bild machen. Gemeinsam mit dem dortigen Team wurden auch weitere Gebiete erkundet, die für eine Wiederansiedlung tauglich sein könnten. Bis es im Schweriner Zoo Riesenotter gibt, wird es jedoch noch dauern. Für die Haltung der Art wäre wegen ihrer tropischen Herkunft unter anderem ein Warmhaus mit Wasserteil benötigt. Ein geeignetes Gebäude besitzt der Zoo aktuell nicht. Einen Zeitplan wird es nach Fertigstellung des Neubaus der Löwenanlage geben. Denn dann sind die Planungen und Zeitschienen künftiger Projekte für die Weiterentwicklung des Zoos bis in das Jahr 2035 abgeschlossen. Ein wichtiger Bau wird hierin sicher ein Haus für Riesenotter sein, welches dann auch für weitere attraktive aber bedrohte südamerikanische Arten zur Verfügung steht.

Tiergarten Nürnberg 22.07.2019
Kinderferienprogramm im Tiergarten
Der Tiergarten der Stadt Nürnberg bietet in der zweiten Woche der Sommerferien von Montag bis Freitag, 5. bis 9. August 2019, und in der vierten Ferienwoche von Montag bis Freitag, 19. bis 23. August 2019, täglich von 9 bis 16 Uhr (Freitag bis 13 Uhr) ein Ferienprogramm für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren an. Enthalten sind eine Übernachtung jeweils von Donnerstag auf Freitag sowie Verpflegung. Das Ferienprogramm wird von pädagogischen Fachkräften gestaltet und betreut. Es basiert auf der Wissensvermittlung durch tiergestützte Naturbegegnung. In beiden Programmwochen werden die Kinder am Mittag und Nachmittag verpflegt, bei der Übernachtung wird Vollpension angeboten. Der Teilnahmebeitrag beläuft sich auf 220 Euro pro Kind. Inhaber von Jahreskarten (Kind) oder Familienmitgliedschaften beim Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. zahlen 200 Euro pro Kind. An dem Programm können jeweils höchstens 20 Kinder teilnehmen. Anmeldungen sind möglich ab Mittwoch, 24. Juli 2019, bei der Zoopädagogie des Tiergartens unter Telefon 09 11 / 54 54 830. Das Programm findet nach einem Pre-Test in den Pfingstferien erstmals als Wochenangebot statt und befindet sich in der Erprobungsphase. Die Kinder werden daher auch von den Betreuerinnen und Betreuern nach ihren Erfahrungen befragt. Ausgearbeitet wurde das Ferienprogramm im Rahmen eines Semester-Stipendiums, das die Manfred-Roth-Stiftung, eine der bedeutendsten lokalen Stiftungen, dem Tiergarten ermöglichte. Das umweltpädagogische Programm zielt darauf ab, „Stadtkindern“ zwischen 8 und 12 Jahren in den Ferien die Umwelt durch tiergestützte Naturbegegnung im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung nahezubringen. Als größter außerschulischer Lernort in Nordbayern erreichte der Tiergarten 2018 mit seinem zoopädagogischen Angebot knapp 16 500 Teilnehmende in mehr als 1 412 Führungen und Programmen.

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