Zoopresseschau

Allwetterzoo Münster 03.10.2025
Niedrigste Spende hat entschieden: So heißt das kleine Leoparden-Weibchen im Allwetterzoo Münster
Der Allwetterzoo Münster hat vor wenigen Wochen eine ganz besondere Namens-Aktion gestartet: Wer bis zum 30. September 2025 den niedrigsten einmaligen Geldbetrag an den Zoo spendet, darf den Namen des mittlerweile drei Monate alten und sehr seltenen Persischen Leoparden-Jungtieres aussuchen. Bis zum Ende der Aktion gingen rund 150 Spenden ein. Die niedrigste einmalige Spende lag bei gerade einmal 4 Cent und kam von einer Spenderin aus Ochtrup. Ihre Namenswahl fiel auf „Shirin“. Der Name kommt passenderweise aus dem Persischen und bedeutet übersetzt „die Süße“. Name „Shirin“ wurde gleich mehrfach gewünscht Über die Entscheidung dürften sich auch andere Unterstützer*innen freuen: „Shirin“ war gleich mehrfach als Wunschname genannt worden. Unter den weiteren Vorschlägen fanden sich etwa Lulu, Ayana, Paris, Banu, Wilma, Leuchti oder Aria. In den kommenden Wochen soll die offizielle „Taufe“ des kleinen Weibchens stattfinden. Dazu wird auch die Spenderin als Namensgeberin in den Allwetterzoo eingeladen. Zweite Impfung für Leoparden-Jungtier im Allwetterzoo Erst einmal darf „Shirin“ sich aber von ihrem zweiten Tierarztbesuch erholen. Denn am vergangenen Donnerstagmorgen standen die zweite Impfung, eine erneute Wurmkur, eine Gewichtskontrolle und eine Transponder-Überprüfung an. „Das gefiel ihr natürlich nicht, ist aber sehr wichtig, damit sie gesund bleibt und gegen die klassischen Katzen-Krankheiten geschützt ist“, sagt Carsten Ludwig, Zoo- und Wildtierarzt im Allwetterzoo. „Insgesamt entwickelt sich das Jungtier super. Wir sind also sehr zufrieden.“ Der Persische Unterart wird von der IUCN als stark gefährdet eingestuft und ist nur noch in vereinzelten Regionen des Kaukasus und einer größeren Population von geschätzten 800 Tieren im Iran zu finden. Umso wichtiger ist das Jungtier für den Erhalt der Art.

Alpenzoo Innsbruck 03.10.2025
Raufußhühner im Alpenzoo – Herausforderungen und Chancen
Die Raufußhühner im Alpenzoo zeigen anschaulich, wie wichtig konsequenter Artenschutz ist. Doch die Erhaltung dieser faszinierenden Vögel ist mit verschiedenen Herausforderungen verbunden. Ein Vortrag zu Raufußhühnern begeisterte das Publikum im wunderschönen Psenner-Saal im Aquarium des Alpenzoo Innsbruck-Tirol. Gastreferentin Elena Weindel von der Staatlichen Vogelschutzwarte Bayern stellte die vier in den Alpen heimischen Raufußhuhn-Arten vor: Birkhuhn, Auerhuhn, Alpenschneehuhn und Haselhuhn. Sie erklärte, mit welchen Tricks diese Vögel im Hochgebirge bei eisigen Temperaturen, Sturm und meterhohem Schnee überleben: im Herbst wachsen allen Raufußhühnern die namensgebenden Hornstifte an den Zehen und bilden so ihre natürlichen “Schneeschuhe”. Ein besonders dichtes Federkleid mit zusätzlichen Afterfedern (kleine Zweitfedern, die das Gefieder doppellagig machen) und isolierenden Luftpolstern schützt die Vögel vor Kälte. Das Gefieder des Alpenschneehuhns reicht ihm von den Zehenspitzen bis in die Nasenhöhlen hinein. Im Winter wird es weiß und macht das Alpenschneehuhn im Schnee fast unsichtbar. Das Alpenschneehuhn wechselt sein Gefieder nicht nur zwei-, sondern gar dreimal im Jahr, um immer perfekt getarnt mit Schnee, Fels oder Vegetation zu verschmelzen. Im tiefen Winterschnee graben sich die Raufußhühner Höhlen, die wie ein Iglu warmhalten und zugleich vor Wind und natürlichen Feinden schützen. Das Haselhuhn ist im dichten Bergmischwald immer gut versteckt. Das Auerhuhn lebt etwas höher, in lichten, alten Nadelwäldern. Das Birkhuhn – auch als Spielhahn bekannt – bevorzugt die Übergangszone zwischen Wald und Offenland. Am höchsten lebt das Alpenschneehuhn, zwischen Felsen und kargen, doch artenreichen alpinen Rasen. Alle Raufußhühner sind auf strukturreiche Lebensräume angewiesen, mit offenen Flächen zum Balzen, sicheren Verstecken für Brut und Schutz, sowie Elementen wie Totholz, Wurzeltellern, Felsen und einer vielfältigen Vegetation. Gleichzeitig machte der Vortrag deutlich, wie stark die Tiere unter Druck stehen. Das Auerhuhn gilt in Mitteleuropa als stark gefährdet, das Birkhuhn ist vielerorts rückläufig, das Haselhuhn zeigt lokal abnehmende Bestände, und auch das Alpenschneehuhn verliert durch den Klimawandel wertvollen Lebensraum. Zu den Hauptgefahren zählen der Verlust und die Zerschneidung von Lebensräumen, klimatische Veränderungen, aber auch Störungen durch Freizeitaktivitäten wie Skitouren, Mountainbiken oder Schneeschuhwandern. „Wenn wir uns vor unseren Touren über Schutzgebiete informieren und uns rücksichtsvoll verhalten, können wir dazu beitragen, dass Raufußhühner auch in Zukunft Teil unserer schönen Bergwelt bleiben“, betonte Weindel. Besonders aufmerksam verfolgte das Publikum die alltagstauglichen Tipps für den Schutz der Raufußhühner in der Natur, etwa Winterruhezonen einzuhalten, Wege nicht zu verlassen und Hunde anzuleinen (siehe Faktenbox). Faktenbox: Gipfelknigge – den Raufußhühnern zuliebe Bleib auf dem Weg Wildtiere können sich an Wanderwege und Routen gewöhnen und werden weniger gestört, als wenn du querfeldein gehst. Nur bei Tage In der Morgen- und Abenddämmerung sind Raufußhühner am aktivsten. Zu dieser Zeit suchen sie Nahrung – dann sind Störungen gravierender als tagsüber. Bitte Hunde an die Leine Dein Hund wird von vielen Wildtieren als Bedrohung und Fressfeind wahrgenommen – auch wenn er nix tut. Eh klar – Tourenplanung Respektiere ausgewiesene Schutz- und Schongebiete, da Tiere Rückzugsräume brauchen. Bei Störungen flüchten sie und verlieren dabei viel Energie. Informiert euch daher über Schutzgebiete, bevor ihr in die Natur loszieht! Tipps von der Initiative “Nicht querfeldein – das wäre fein” Die angeregten Diskussionen im Anschluss zeigten: Das Thema bewegt, und jede*r kann zum Schutz solcher bedrohter Arten beitragen. Eine wichtige Rolle im Erhalt dieser geschützten Arten spielt auch der Alpenzoo Innsbruck-Tirol, der seit seiner Gründung vor über 60 Jahren verschiedene Raufußhühner hält. Der Alpenzoo betreibt wissenschaftlich begleitete Haltungs- und Nachzuchtarbeit und Zusammenarbeit mit Auswilderungsprojekten trägt der Zoo dazu bei, Wissen zu gewinnen, Bestände zu sichern und das Bewusstsein der Besucher*innen für den Schutz der alpinen Vogelwelt zu fördern. Hier kann man die eindrucksvollen Tiere aus nächster Nähe bestaunen. Eine Patenschaft für Raufußhühner ist natürlich auch eine tolle Möglichkeit! Weitere Vorträge und Veranstaltungen des Alpenzoos: https://alpenzoo.at/veranstaltungen/
Gipfelknigge des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz: https://www.naturerlebnis.bayern.de/naturvertraeglich_unterwegs/gipfelknigge/index.html

Zoo Hannover 02.10.2025
Niedersächsischen Zootage sind ein voller Erfolg
Zoos freuen sich über regen Austausch von Tierfreunden im ganzen Bundesland Am vergangenen Wochenende haben Jahreskarteninhaber eines niedersächsischen Zoos auch in den anderen teilnehmenden Zoos im Land freien Eintritt gehabt und konnten sich so einen Überblick über die Arbeit der Zoogemeinschaft verschaffen. Sehr viele der tausenden Dauerkarteninhaber nutzten diese Gelegenheit und strömten in die Zoos und Wildparks. Die 3. Niedersächsischen Zootage waren damit wieder ein voller Erfolg. Auch das Wisentgehege in Springe hatte seine Tore für den kostenlosen Besuch von Jahreskarteninhabern anderer Zoos geöffnet. Insgesamt nahmen 138 Besucher das Angebot wahr. Spitzenreiter waren Besucher aus dem Zoo Hannover mit 48 Teilnehmern. 34 Jahreskarteninhaber hatten eine längere Anfahrt und kamen aus dem Zoo Osnabrück und 28 aus dem Wildpark Schwarze Berge. Dazu verzeichnete das Kassenteam Besucher aus dem Tierpark Ströhen (19), dem Tierpark Essehof (8), dem Tierpark Bad Pyrmont (7), dem Weltvogelpark Walsrode, dem Serengeti Park Hodenhagen, dem Zoo Braunschweig (alle jeweils 6). Sogar aus dem Zoo am Meer in Bremerhaven waren 3 Besucher gekommen. Riesig gefreut haben wir uns, dass so viele Gäste aus anderen Zoos die Gelegenheit genutzt haben, um unseren Park näher kennen zu lernen“, sagt Wisentgehegeleiter Thomas Hennig.

Wisentgehege Springe 02.10.2025
Lustige Gesichter entstehen mit dem Schnitzmesser
Kürbistag im Wisentgehege mit umfangreichen Familienprogramm Nicht nur das bunte Herbstlaub, sondern auch hunderte von Kürbissen leuchten am Sonntag, den 12. Oktober, im Wisentgehege Springe. Verschiedene Formen und Farben dieser Frucht sind zu sehen und zu bearbeiten. Beim Kürbis-Sonntag, von 11 bis 17 Uhr, darf im Wisentgehege wild geschnitzt werden. Dazu gibt es ein buntes Familienprogramm. Ponyreiten, Hütehunde-Vorführungen, Nistkastenbau sowie Bastel- und Mittmachaktionen sind geplant. Ein weiterer Programmpunkt ist eine Schmiedestation. Dort können Besucher selbst kleine Mitbringsel schmieden.
Des Weiteren werden Kürbisse zum Kauf angeboten. Zu probieren sind Spezialitäten aus Kürbis wie z.B. Kürbissekt und Kürbismarmelade. Auch Rezeptvorschläge zum Kochen und Backen mit Kürbis liegen bereit. Um schon im Wisentgehege auf den Geschmack zu kommen, kann man gleich vor Ort eine hausgemachte Kürbissuppe und Kürbiswaffeln probieren. Bei allen offenen Veranstaltungen gelten die regulären Eintrittspreise ohne Aufschlag. Alle Jahres- und Dauerkarten haben Gültigkeit.

Zoo Heidelberg 02.10.2025
Zoo Heidelberg wildert sieben junge Moorenten aus
Internationales Artenschutzprojekt stärkt den Bestand der bedrohten Entenart in Europa Sieben junge Moorenten aus dem Zoo Heidelberg stärken nun den Bestand der stark bedrohten Art in Europa. Vergangene Woche wurden sie zusammen mit elf weiteren Jungvögeln aus dem Zoo Ostrava in einem Schutzgebiet in Tschechien ausgewildert. Die Aktion ist Teil eines international koordinierten Artenschutzprogramms und zeigt, wie moderne Zoos gemeinsam bedrohte Arten nicht nur im Zoo-Bestand, sondern auch in der Natur sichern. Die Moorente zählt zu den am stärksten gefährdeten Enten Europas und ist in Deutschland fast verschwunden. Umso wertvoller sind die insgesamt 13 jungen Moorenten, die in dieserBrutsaison im Zoo Heidelberg geschlüpft sind. Sieben von ihnen sind Teil einer gemeinsamen Auswilderungsaktion der Zoos Pilsen, Hluboka und Ostrava. Die sechs weiteren Jungvögel werden in den Zoo Zürich umziehen, um den Bestand ex Situ weiter zu stärken. „Auswilderungen sind immer ein besonderer Moment – für uns als Zoo und für den Artenschutz“, sagt Joshua Förg, Kurator im Zoo Heidelberg. „Aber sie sind nur das i- Tüpfelchen in einem viel größeren Puzzle. Ohne stabile Bestände in den Zoos, ohne international abgestimmte Zuchtprogramme und ohne geeignete Lebensräume vor Ort könnten solche Aktionen gar nicht stattfinden. Erst wenn all diese Faktoren zusammenkommen, können wir Tiere erfolgreich zurück in die Natur bringen.“ Damit eine Auswilderung gelingt, braucht es den passenden Lebensraum. Joshua Förg konnte sich vor Ort davon überzeugen, dass im Schutzgebiet in Südböhmen alles passt: „Hier wurden Feuchtgebiete gezielt renaturiert. Breite Schilfgürtel, nährstoffarme Gewässer und sichere Brutplätze schaffen ideale Bedingungen für die Moorenten. Zahlreiche andere Vogelarten haben hier bereits wieder einen Lebensraum gefunden.“ Nun sollen auch die jungen Heidelberger Moorenten die Population stärken. Vor der Auswilderung hat ein Feldbiologe der Universität für Life Science in Prag die Tiere vermessen und markiert. Das ermöglicht ein Monitoring der Vögel in der Natur. Die so gewonnenen Daten fließen direkt in den Artenschutz zurück und helfen, die Zukunft der Moorenten langfristig zu sichern.

Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) 02.10.2025
Zoologische Gärten trauern um Jane Goodall
Pionierin der Primatenforschung, Tier- und Umweltschützerin und Unterstützerin wissenschaftlich geführter Zoos Die zoologische Gemeinschaft trauert um Ph.D. Jane Goodall (1934– 2025), die im Alter von 91 Jahren verstarb. Mit ihr verliert die Welt eine der bedeutendsten Forscherinnen, Vordenkerinnen und Aktivistinnen für den Natur- und Tierschutz – und auch eine differenzierte Fürsprecherin moderner, wissenschaftsbasierter Zoologischer Gärten. Schon früh erkannte sie, dass der Schutz der Natur nur gelingt, wenn wir die Verbindung der Menschen zur Natur stärken. Ihr unermüdliches Wirken hat Generationen inspiriert, Verantwortung für die Zukunft unseres Planeten zu übernehmen. „Mit Jane Goodall hat die Welt ein Stück Zuversicht verloren“, sagt Dr. Dag Encke, Präsident des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) und Direktor des Tiergarten Nürnbergs. „Sie gehört zu den bemerkenswerten Persönlichkeiten, die schon während ihrer Lebenszeit in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Ihre Erkenntnisse über das Sozialleben, das Denken und die Fähigkeiten der Schimpansen waren leitend für die Zoos bei allen neu entstehenden Menschenaffenhäusern. Sie hat das Bild von guter Tierhaltung maßgeblich beeinflusst und bei ihren zahlreichen Zoobesuchen tiefe Spuren bei allen Verantwortlichen hinterlassen. Wer sie einmal treffen konnte, wird ihre Wärme, Klarheit, Klugheit und Weisheit niemals vergessen können. Jane Goodall wirkt weiter in allen, die ihr zugehört haben.“ Wissenschaftliche Klarheit als Leitlinie Goodalls über 60-jährige Feldforschung und Umsetzung dieser Erkenntnisse konfrontierten sie mit den realen Bedrohungen in den Lebensräumen der Tiere durch den Menschen. Ihre Schlussfolgerung: Gute Zoos mit professioneller Betreuung und Verhaltensanreicherung können auch sozial hochentwickelten Tierarten wie den Menschenaffen ein gutes Leben ermöglichen, das dann einen Beitrag zum globalen Naturschutz leistet. Sie ermutigte stets die Zoogemeinschaft, sich am Tierwohl zu messen, und war der Meinung, dass Zoos, die hohe Standards bei der Haltung einhalten, eine wichtige Rolle für den Tier- und Artenschutz innehaben. „Ihre Wertschätzung für Tiere und ihre Einladung an uns alle, mit offenen Augen und Herzen hinzusehen, bleibt unser Maßstab. In den Begegnungen zwischen Mensch und Tier, die in unseren Zoos täglich stattfinden, lebt ihr Vermächtnis fort“, ergänzt Volker Homes, VdZ-Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten. „Sie hat uns gezeigt, wie aus Empathie eine weltweite Bewegung für Arten- und Naturschutz entstehen kann. Ihr Lebenswerk verpflichtet uns, weiter nach ihren hohen Maßstäben zu streben. Wir verneigen uns in tiefer Dankbarkeit und Trauer vor Jane Goodall.“ Diese Überzeugung lebte sie aktiv und war der Zoogemeinschaft zeitlebens verbunden – noch im Mai 2024 besuchte sie den Prager Zoo und taufte dort das Gorillaweibchen Gaia. Ein Vermächtnis der wissenschaftlichen Integrität Sie revolutionierte die Primatologie durch ihre 25-jährige Forschung im „Gombe Stream National Park“ in Tansania und schuf mit dem Jane Goodall Institute globale Netzwerke. Ihre größte wissenschaftliche Leistung ist ihre Pionierarbeit in der Verhaltensforschung von Schimpansen, bei der sie nicht nur aus der Distanz beobachtete, sondern sich den Tieren näherte und als Teil ihrer sozialen Gruppe lebte.

Kölner Zoo 02.10.2025
Seltenes Kälbchen im Kölner Zoo geboren
Dass es sich auf dem Clemenshof im Kölner Zoo gut leben lässt, wird einmal mehr klar: „Lara“, ein Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind, hat am 7. September ein weibliches Kalb geboren. Das Jungtier ist noch namenlos. „Lara“ hat im Kölner Zoo bereits mehrfach Nachwuchs zur Welt gebracht und ist eine erfahrene Mutter. Vater ist der kräftige Zuchtbulle „Kalle“. Das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind entstand im 16. Jahrhundert in den Tiefebenen von den Niederlanden bis nach Dänemark. Die Rasse kann sowohl für die Milch- als auch die Fleischerzeugung eingesetzt werden. Die Rinder wurden jahrhundertelang von Bauern gezüchtet und gehalten. Deutsche Schwarzbunte Niederungsrinder sind sehr gutmütig, leicht kalbend und verwerten auch nährstoffarme Pflanzen optimal. Gelebter Artenschutz: Kölner Zoo erhält alte Nutztierrassen Seit Ende des 2. Weltkriegs wurden sie zunehmend von der mehr Milch gebenden Rasse „Holstein Friesian“ verdrängt. Das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind ist deshalb heute in seinem Bestand bedroht. Der Kölner Zoo widmet sich seinem Erhalt! Der Clemenshof im Kölner Zoo ist ein Bauernhof nach bergischem Vorbild. Auf mehr als 4.000 Quadratmetern leben dort verschiedene Haustierarten – besonders solche, die vom Aussterben bedroht sind. Große und kleine Zoobesucher erfahren hier alles über seltene heimische Tierarten und die kleinbäuerliche Lebensmittelproduktion.

Zoo Frankfurt 02.10.2025
Erlebnis Zoo – Abenteuer Naturschutz
Live Talks und Vorträge im Zoo Dienstag, 7. Oktober 2025 18 Uhr Haie – anmutige Räuber der Meere Enno Stiller, Deutsche Elasmobranchier-Gesellschaft e.V. Seit mehr als 400 Millionen Jahren streifen Haie durch die Weltmeere, perfekt an ihre Umgebung angepasst. Enno Stiller, Vorsitzender der Deutschen Elasmobranchier-Gesellschaft e. V., geht auf die Evolution dieser beeindruckenden Tiere ein, erklärt ihre Rolle in den Ozeanen und räumt mit gängigen Mythen auf. Weniger bekannte Haiarten werden vorgestellt und auch der Schutz und die Erhaltung der Haie sind wichtige Themen des Abends. Neben interessanten Fakten und vertiefenden Einblicken hat Enno Stiller Anschauungsmaterialien und kurze Filmaufnahmen im Gepäck, die den Abend zu einem Erlebnis werden lassen. Der Eintritt ist frei. Der Vortrag findet im Exotarium statt. Der Einlass zum Vortrag erfolgt über den Eingang Rhönstraße.

Zoo Berlin 02.10.2025
Goldener Herbst, goldige Tierbabys
Zuckersüßer Nachwuchs erobert zum langen Wochenende den Zoo Berlin Der Tag der Deutschen Einheit bietet in diesem Jahr die Gelegenheit für ein langes Wochenende – perfekt für einen Ausflug zu den jüngsten Bewohnern des Zoo Berlin. Im September gab es gleich mehrfach Nachwuchs. Die drei Capybara-Jungtiere, die am 9. September zur Welt kamen, erkundeten am heutigen Donnerstag erstmals neugierig die Außenanlage der Südamerika-WG jenseits der Landwehrkanals. Drei Capybara-Jungtiere, die am 9. September zur Welt kamen, erkundeten am heutigen Donnerstag erstmals neugierig die Außenanlage der Südamerika-WG jenseits der Landwehrkanals. Tapsig, dicht beieinander und sichtlich begeistert begutachten die zwei Brüder und ihre Schwester ihren neuen Abenteuerspielplatz. Die drei quietschfidelen Geschwister sind noch namenlos. Auf der Südamerika-Anlage gibt es aber noch mehr Grund zur Freude: Guanako-Jungtier Joris, geboren am 3. September, erkundet bereits munter die weitläufige Wiese und hält Mutter Jill ordentlich auf Trab. Von seinen deutlich kleineren Altersgenossen zeigt er sich hingegen gänzlich unbeeindruckt. Und wer beim Spaziergang durch die romantische Mitte des Zoos genau hinsieht, entdeckt bei den Hirschebern am Schweinehaus zwei kleine Ferkel, die ebenfalls vor kurzem zum ersten Mal ihre Außenanlage kennengelernt haben. Immer dicht an der Seite ihrer Mutter Nantu, die sich das ein oder andere wohltuende Schlammbad gönnt. Der Nachwuchs ist eine besondere Freude, da Hirscheber durch den Verlust ihres Lebensraums und illegale Bejagung gefährdet sind. Auch in menschlicher Obhut sind die Tiere selten und Nachwuchs ist immer ein besonderer Grund zur Freude. Anders als bei Hausschweinen werden bei Hirschebern immer nur 1-2 Ferkel geboren. „Der Herbst zeigt sich derzeit angesichts der vielen Jungtiere von seiner frühlingshaften Seite bei uns in Zoo und Tierpark“, freut sich Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Das goldene Licht und die milden Temperaturen sind nicht nur für Fotobegeisterte ideale Voraussetzungen für einen Besuch in unseren weitläufigen Parkanlagen.“ Ein weiteres Highlight für viele Besucher*innen sind natürlich auch die Panda-Zwillinge Leni und Lotti, die mit etwas Glück hoch oben in den Wipfeln ihrer Kletterbäume zu sehen sind. Hintergrund Sulawesi-Hirscheber Der Hirscheber ist eine urtümliche Gattung der Schweine, die nur auf der indonesischen Insel Sulawesi und einigen vorgelagerten Inseln vorkommen, wo sie seit 1931 laut Gesetz einen Schutzstatus genießen. Hirscheber sind durch den Verlust ihres Lebensraums und illegale Bejagung gefährdet. Ihr Bestand sinkt stetig, obwohl die Religion der lokalen Bevölkerung eher einen Vorteil für ihn bedeuten könnte. Die Einwohner Sulawesis sind größtenteils muslimischen Glaubens und der Verzehr von Schweinefleisch kommt für sie nicht in Frage. Doch im nördlichen Teil der Insel, in dem sich auch der Nantu Forest befindet, ist der Christentum die vorherrschende Religion. So stellt die Wilderei weiterhin eine große Gefahr für den Bestand der Hirscheber dar. Allein auf dem Markt von Langoan im Norden Sulawesis wurden im Jahr 2013 62 Hirscheber verkauft. Die Suche nach Gold, Holzfällungen, Brandrodungen und Rattan-Sammlungen zerstören den Lebensraum der Tiere. Dabei geht von illegalen Goldschürfern nach wie vor die größte Bedrohung aus, weil hierzu hochgiftiges Quecksilber verwendet wird, um das Gold freizulegen und dieses dann in die Gewässer gelangt, welches große Gebiete zerstört und verseucht. Die Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und Menschen sind katastrophal. Hirscheber waren und sind eine echte Seltenheit in europäischen Tiergärten. Nur eine der vier Unterarten wird in menschlicher Obhut gehalten, eine davon ist bereits ausgestorben. Der Zoo Berlin nahm lange Zeit eine Spitzenstellung in der Hirscheberhaltung und -zucht ein. 1905 wurde hier erstmals auf deutschem Boden ein Hirscheber geboren. Nach dem 2. Weltkrieg kam 1978 aus Antwerpen das erste Hirscheberpaar wieder nach Berlin. Von 1982 bis 1998 gelang mehrmals die Aufzucht von Jungtieren.

Tierpark Gotha 02.10.2025
Tierisch tolle Herbstferien im Tierpark Gotha
Führungen, Spaziergänge und Herbststimmung Der Tierpark Gotha verwandelt sich in den Herbstferien vom 4. bis 19. Oktober 2025 in eine bunte Erlebniswelt für die ganze Familie. Wenn die Blätter im Park in leuchtenden Gelb-, Rot- und Orangetönen erstrahlen, wird jeder Besuch zu einem echten Naturabenteuer. Zwischen rauschenden Bäumen, frischer Herbstluft und tierischen Begegnungen erwarten die Gäste unvergessliche Eindrücke. An jedem Ferientag begrüßen die Tierpfleger:innen Groß und Klein mit spannenden Einblicken und kommentierten Fütterungen. Um 11 Uhr geht es zu den Trampeltieren, um 12 Uhr zu den Pelikanen. Am Nachmittag folgen um 13 Uhr die quirligen Zwergotter und um 14 Uhr die Wölfe. Zusätzlich finden montags, mittwochs und freitags um 14.30 Uhr gemütliche Spaziergänge mit den Eseln durch den Tierpark statt. Treffpunkt: am jeweiligen Tiergehege. Unter dem Motto „Herbstgeflüster im Tierpark“ widmen sich die Erlebnisführungen an den Sonntagen 5., 12. und 19. Oktober den Themen Fellwechsel, Winterschlaf & Co. Dabei stehen unter anderem Tiere wie Emu, Tiger, Luchs und Trampeltiere im Mittelpunkt. Treffpunkt ist jeweils um 11 Uhr der Kassenshop am Eingang. Für eine kleine Pause sorgt das Tierpark-Café, das während der Ferien geöffnet hat – der perfekte Ort, um bei Kaffee und Snacks die schönsten Herbsteindrücke und Erlebnisse entspannt Revue passieren zu lassen. Der Tierpark Gotha befindet sich am Töpfleber Weg 2 in 99867 Gotha und ist im Sommerzeitraum täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8,00 Euro für Erwachsene und 5,00 Euro für Kinder im Alter von 3 bis 15 Jahren. Weitere Informationen sowie Hinweise zu Gruppentarifen sind online unter www.tierpark-gotha.de abrufbar.

Opel-Zoo Kronberg 02.10.2025
Artenschutz: Mit „Reverse the Red“ gegen das Artensterben
Weitere Aktion im Opel-Zoo am Wochenende 11. und 12. Oktober 2025 Am Wochenende 11. und 12. Oktober 2025 werden die Mitarbeitenden im Opel-Zoo wieder auffallende, knallrote „Reverse-the-Red“-Polohemden tragen und die Zoobesucher erwartet an den Kassen eine kleine, süße Überraschung mit dem Aufdruck: „Red List Edition“ (solange der Vorrat reicht). Was hat es mit dieser Aktion auf sich? Es sei noch einmal erinnert: Im letzten Jahr beteiligte sich der Opel-Zoo an der weltweiten Kampagne „Reverse the Red“ – das Rote umkehren, also Arten erhalten, die auf der Roten Liste der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) stehen und vom Aussterben bedroht sind, und die biologische Vielfalt bewahren. Die IUCN und der Weltzoo- und Aquarienverband WAZA, dem auch der Opel-Zoo angehört, bündeln in dieser Kampagne „Reverse the Red“ ihre Aktivitäten, um durch gezielte und ganzheitliche Artenschutz-Maßnahmen die Trendwende im Artensterben einzuleiten. Mit ihrer Expertise, von der Ausrottung bedrohte Tierarten zu halten, zu pflegen und auch zu züchten, sind Zoologische Gärten ein wesentlicher Teil des Artenschutz-Netzwerks. Auch der Opel-Zoo trägt bedeutend zum Schutz wildlebender Arten teil. Seine Artenschutz-Aktivitäten lassen sich in folgende fünf Kategorien gliedern: 1. Spezielles Zuchtprogramm (EEP) ohne Auswilderung, Beispiel: Brillenpinguin 2. Spezielles Zuchtprogramm (EEP) mit Auswilderung, Beispiel: Waldrapp 3. Wiederansiedlungsprojekte ohne spezielles Zuchtprogramm, Beispiel: Europäischer Feldhamster 4. One Plan Approach (IUCN/WAZA), bei dem alle Individuen in Zoos und in den Herkunftsregionen in umfassende Schutzmaßnahmen einbezogen werden. Beispiel: Hirscheber 5. Projektunterstützung, rein finanziell, Beispiel: Afrikanischer Elefant Im Opel-Zoo werden 50 auf der Roten Liste der IUCN gelistete Tierarten gepflegt. Mit 39 Tierarten nimmt der Opel-Zoo an Erhaltungszucht-Programmen teil (European Ex-situ Programmes, kurz EEP) und ist mit 10 Arten teils bereits seit vielen Jahren an nationalen oder internationalen Wiederansiedelungsprojekten beteiligt. Im Jahr 2024 wurden 71 Tiere in vier dieser Projekte abgegeben, um in ihren Herkunftsregionen ausgewildert zu werden. Darüber hinaus leistet der Opel-Zoo finanzielle Unterstützung für diverse Naturschutzprogramme in Afrika und Asien. Auch in diesem Jahr – nämlich an besagtem Wochenende 11. und 12. Oktober 2025 – wird im Opel-Zoo auf die Notwendigkeit der Erhaltung der Biodiversität und die weltweiten Aktivitäten zur Lösung der Artenkrise besonders aufmerksam gemacht und zwar während des IUCN World Conservation Congress, der vom 9. bis 13. Oktober 2025 in Abu Dhabi tagt und in dem unter Mitwirkung der Zoologischen Gärten Tausende von Naturschutz-Akteuren zusammengebracht werden, um Lösungen für die biologische Vielfalt, das Klima und die Menschen zu beschleunigen

Zoo Landau 02.10.2025
Zoo-Safari für Ferienkinder im Zoo Landau in der Pfalz am Donnerstag, 23. Oktober, von 14 Uhr bis 16.30 Uhr
Die Zooschule Landau bietet in Kooperation mit dem Büro für Tourismus der Stadt Landau in der Pfalz für Kinder von 6 bis 12 Jahren, die in Landau und in der Region ihre Ferien verbringen, am Donnerstag, 23. Oktober, eine ganz besondere Veranstaltung an: die „Zoo-Safari“. Auf einem zweieinhalbstündigen Erlebnisrundgang durch den Landauer Zoo haben die Kinder die Möglichkeit, Tiere in ihren Gehegen zu beobachten und diese teilweise sogar hautnah zu erleben. Sie erfahren dabei Besonderheiten und erhalten interessante Einblicke in das Leben der Zootiere. Wie viel Fleisch frisst ein Tiger am Tag? Wie können Tierpfleger die Pinguine auseinanderhalten? Wie klein ist ein Känguru, wenn es zur Welt kommt? Daneben wird es außerdem um die Arbeit eines modernen zoologischen Gartens gehen, um zu erklären, wofür Zoos heute da sind und wie sie zum Erhalt bedrohter Tierarten beitragen. Natürlich können die Kinder auch ihre eigenen Fragen stellen, und die Pädagoginnen und Pädagogen werden tolle Anschauungsmaterialien wie z.B. Eier, Felle, Federn, Schädel zum Berühren und Bestaunen dabeihaben. So wird der Zoorundgang für alle Ferienkinder zu einem ganz besonderen Erlebnis! Eine Anmeldung zur Zoosafari ist erforderlich; dies ist beim Büro für Tourismus unter der Telefonnummer 0 63 41/13 83 01 möglich. Los geht es um 14 Uhr; der Treffpunkt ist an der Zookasse ab 13.45 Uhr. Bitte beachten Sie, dass in der Ferienzeit an der Zookasse nachmittags viel Betrieb sein kann, und bringen Sie Ihr Kind bitte rechtzeitig in den Zoo. Kosten: 12,50 Euro (NUR IN BAR!) für die Zoosafari zuzüglich 2,50 Euro Zoo- Eintritt! Der Zoo Landau behält sich vor, die Veranstaltung ggf. witterungsbedingt abzusagen oder zeitlich abzukürzen

Tierpark Hagenbeck 02.10.2025
Hagenbecks wehrhaftester Neuzugang
Keine kuschelige Angelegenheit bei Familie Baumstachler Ihren ersten Nachwuchs brachte das Weibchen der Nordamerikanischen Baumstachler (Erethizon dorsatum) nicht etwa in der geschützten Höhle zur Welt, nein, sie entschied sich für den sicheren Kral auf der Außenanlage am Fuße eines Baumes. „Unsere Baumstachler können sich frei in ihrer Anlage bewegen und haben selbst die Wahl zwischen drinnen oder draußen. Das Jungtier wird sich in den kommenden Tagen aber in der wärmenden Höhle aufhalten, da es noch nicht so gut klettern kann wie seine Eltern“, weiß Zootierärztin Dr. Adriane Prahl. Und genau aus dieser musste Reviertierpfleger Thomas Behnke das Jungtier gestern, sechs Tage nach der Geburt holen, damit Frau Dr. Prahl die erste tierärztliche Untersuchung inklusive Chippen und Geschlechtskontrolle durchführen konnte. Geschützt mit dicken Handschuhen nahm Thomas Behnke das Jungtier vorsichtig in die Hände. Baumstachler werden zwar mit weichen, wenige Millimeter langen Stacheln geboren, diese härten aber sehr schnell aus. Zudem sind die Stacheln mit Widerhaken versehen, die schon bei der kleinsten Berührung in der Haut oder im Handschuh des Gegenübers stecken bleiben und somit Schmerzen verursachen können. Da die Geschlechtsbestimmung bei Nagetieren teilweise schwierig ist, musste Frau Dr. Prahl ganz genau hinschauen. Das Ergebnis der Untersuchung: Das Baumstachlerjungtier ist ein Mädchen. „Wir sind sehr froh, dass es der Kleinen so gut geht und sie wohl genährt ist. Sie macht einen rundum guten Eindruck“, zeigt sich die Zootierärztin erfreut. Baumstachler werden auch Neuwelt-Stachelschweine genannt, die auf dem gesamten amerikanischen Kontinent beheimatet sind – von Alaska bis Argentinien. Sie werden etwa 15 Kilogramm schwer und erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 60 bis 70 Zentimeter. Damit sind Baumstachler nach dem Biber das zweitgrößte Nagetier Nordamerikas. Das Besondere an den wehrhaften Tieren sind ihre rund 30.000 Stacheln, die etwa zwei Millimeter dick und 7,5 Zentimeter lang werden. Wenn sich Baumstachler bedroht fühlen, sträuben sich die Nager und schlagen mit ihren Schwanzkeulen um sich. Die nur lose in der Haut verankerten Stacheln können dann leicht im Körper des Gegners hängen bleiben. Baumstachler sind reine Vegetarier und ernähren sich von Rinde, Knospen, Baumnadeln, Wurzeln, Blättern und Früchten. Da die Tiere hervorragende Kletterer sind, lohnt sich beim Besuch der Anlage ein Blick nach oben. Den Tieren stehen hier verschiedene Kletterbäume zur Verfügung, in deren Astgabeln sie sich auch gern einmal hineinkugeln.

Wilhelma Stuttgart 02.10.2025
Ein Springinsfeld bei den Mähnenspringern
Bei den Mähnenspringern in der Wilhelma hat sich Nachwuchs eingestellt: Seit Ende September 2025 klettert ein Jungtier zwischen seinen Artgenossen umher. Kuratorin Kerstin Ludmann erklärt: „Mähnenspringer sind von Natur aus wahre Kletterkünstler. Schon kurz nach der Geburt ist der Nachwuchs in der Lage, seiner Mutter trittsicher durch Felsen und Geröll zu folgen. “ Der auch als „Berberschaf“ bekannte Mähnenspringer ist ein Huftier, dessen natürlichen Lebensraum felsige und trockene Gebirge vom Maghreb bis tief in die Sahara bilden. Es handelt sich bei Mähnenspringern weder um Ziegen, noch um Schafe: Sie bilden eine eigene Gattung innerhalb der Ziegenartigen. Besonders die Böcke beeindrucken durch ihre dicken, bis zu 85 Zentimeter langen Hörner, die sie sowohl zur Verteidigung gegen Feinde als auch bei Revierkämpfen einsetzen. Bei Mähnenspringern tragen beide Geschlechter Hörner – bei den Weibchen sind diese aber deutlich kürzer und schmaler. Namensgebend ist die dichte „Mähne“ an Kehle und Hals, die bei den Böcken besonders ausgeprägt ist und bis zum Boden reichen kann. Aufgrund von intensiver Bejagung und der durch den Klimawandel verstärkten Wüstenbildung wird die Art von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als gefährdet eingestuft. Zwar handelt es sich um genügsame Tiere, die einen Großteil ihres Wasserbedarfs über Gräser und Blätter decken können. Dennoch ist die Konkurrenz mit Nutztieren um die wenigen Wasserstellen inmitten der Trockenlandschaften Nordafrikas ein weiterer Bedrohungsfaktor für die Art. Man geht im natürlichen Lebensraum des Mähnenspringers von lediglich 5.000 bis 10.000 Individuen aus. In der Wilhelma sind die Mähnenspringer mit den aus dem Hochland Äthiopiens stammenden Blutbrustpavianen und den in verschiedenen Teilen Afrikas verbreiteten Klippschliefern vergesellschaftet. Die drei Arten teilen sich eine Anlage, deren Gestaltung den felsigen Gebirgslandschaften des nördlichen Afrikas nachempfunden ist. Die drei Arten haben sich gut aneinander gewöhnt: Die Mähnenspringer erhalten regelmäßig eine Fellpflege von den Blutbrustpavianen. Außerdem werden die offenbar geduldigen Tiere gerne von den Klippschliefern als gemütliche Sitzgelegenheit genutzt.

Zoo Hannover 01.10.2025
Die schönsten Säugetiere auf Erden haben Nachwuchs – Zwillinge bei den seltenen Kleinen Pandas im Erlebnis-Zoo Hannover
Er hat mehrere Namen: „Nigalya ponya“ (Bambusesser), „Hun-ho“ (Feuerfuchs), Ailurus fulgens, (glänzende Katze). Oder schlicht „das wohl schönste Säugetier auf Erden“, wie Naturforscher Frédéric de Cuvier den Kleinen Panda im 19. Jahrhundert beschrieb. Im Erlebnis-Zoo Hannover gab es bei diesen so schönen wie seltenen Katzenbären jetzt doppelten Nachwuchs! Schwarze Stupsnase, kleine Knopfaugen, weiße Öhrchen, flauschiges Fell und eine feine weiße Maske im rotbraunen Gesicht: Die Jungtiere der Kleinen Pandas sind unwiderstehlich niedlich. Geboren am 10. Juni, anfangs blind und hilflos, verbrachten sie die ersten Wochen gut verborgen in der mit Heu ausgepolsterten Wurfhöhle. Nur wenn Mutter „Fine“ ihren Nachwuchs von einer Wurfhöhle zur anderen trug – ein Trick, um potenzielle Fressfeinde von den Verstecken abzulenken –, konnte man einen Blick auf die Kleinen erhaschen. Jetzt aber sind sie endlich groß genug, um ihr Himalaya-Reich im Erlebnis-Zoo auf eigenen vier Pfoten zu erkunden. Bei der Erstuntersuchung der Jungtiere sieben Wochen nach der Geburt wurden Gewicht und Geschlecht festgestellt: Die beiden Männchen wogen Ende Juli 393 und 353 Gramm. Heute bringen „Magnus“ und „Rasmus“, wie das Zoo-Team die beiden nennt, 590 und 540 Gramm auf die Waage. „Der kleinere ‚Rasmus‘ war bei den regelmäßigen Untersuchungen wesentlich temperamentvoller als sein Bruder“, verrät Tierpflegerin Annika Sonntag, „wir sind gespannt, wie sich die beiden außerhalb ihrer Höhle entwickeln!“ Mutter „Fine“ bleibt bei den ersten Kletterversuchen immer dicht bei ihren Jungtieren – was schwierig wird, wenn die beiden unterschiedliche Richtungen einschlagen. Vater „Flin“ beobachtet das Treiben derweil aus guter Entfernung hoch oben in der Baumkrone. „Die Männchen spielen bei der Aufzucht der Jungen keine Rolle“, erklärt Kurator Fabian Krause das Verhalten, „nach der Paarung trennen sich die Tiere wieder.“ Raubtier mit falschem Daumen Der Kleine Panda ist der einzige Vertreter der Familie „Katzenbär“. Dabei ist er gar kein Bär wie der weitaus bekanntere Große Panda, sondern gehört zu den Marderverwandten. Eine anatomische Gemeinsamkeit haben die beiden Pandas jedoch: einen „falschen“ Daumen. Beide haben einen verlängerten Knochen im Handgelenk, den sogenannten Sesambeinfortsatz. Der wirkt wie ein zusätzlicher Daumen mit dem die Tiere ihre Nahrung – Bambusstangen – geschickt greifen und festhalten können. Bedrohte Tierart Und genau wie der Große, ist auch der Kleine Panda bedroht: Die Weltnaturschutzunion zur Bewahrung der Natur (IUCN) stuft den Kleinen Panda als „stark gefährdet“ ein. Der Erlebnis-Zoo beteiligt sich daher an der Europäischen Erhaltungszucht der Kleinen Pandas. „Die Geburt der beiden Kleinen Pandas macht uns sehr glücklich, sie ist ein bedeutender Erfolg für den internationalen Artenschutz“, sagt Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. „Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) arbeiten wir eng mit anderen Zoos zusammen, um die genetische Vielfalt zu sichern und bedrohte Arten langfristig zu erhalten.“ Steckbrief Kleiner Panda (Ailurus fulgens) Lebensraum: Bambuswälder des Himalaya-Gebirges Nahrung: Gräser (vor allem Bambus), Früchte, Insekten, Samen Größe: 51 bis 73 cm Körperlänge (bis zu 49 cm Schwanzlänge) Gewicht: 3 bis 6 kg Tragzeit: 114 bis 145 Tage Fressfeinde: Marderhunde, Schneeleoparden

Tierpark Olderdissen 01.10.2025
Ein Röhren geht durch den Wald im Tierpark Olderdissen
Im Heimat-Tierpark Olderdissen in Bielefeld findet die Hirschbrunft, also die Paarungszeit der Hirsche, in der Regel Ende September bis Anfang Oktober statt. Während dieser Zeit sind die männlichen Tiere besonders aktiv und laut, da sie um die Weibchen werben. „Besucherinnen und Besucher können dieses beeindruckende Naturschauspiel also ganz aktuell jetzt direkt im Tierpark erleben“, erzählt Tierparkleiter Dr. Benjamin Ibler. „Den Anfang macht der Rothirsch. Diesem folgt das Sikawild, ehe das Damwild ab der zweiten Oktoberhälfte den Abschluss macht.“ Die Brunft der Rothirsche ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Herbst Einzug gehalten hat. Besonders kalte Nächte und ein nebliger Morgen steigern den Brunftbetrieb und sorgen für Lebhaftigkeit. Der Platzhirsch – derjenige starke Hirsch der sprichwörtlich einen ganzen Bereich kontrolliert und Nebenbuhler vertreibt – nimmt in dieser Zeit nur wenig Nahrung zu sich und kann durchaus 20 kg Körpermasse verlieren. „Manches Verhalten wirkt auf die Menschen befremdlich und archaisch“, erklärt Tierparkleiter Ibler. „Die Hirsche verteilen ihren Urin in Erdkuhlen, die sie vorher mit den Vorderläufen gegraben haben und wälzen sich darin. Damit markieren sie ihr Revier. Der Harn wiederum beinhaltet Duftstoffe, die wiederum das Paarungsverhalten der Hirschkühe beeinflussen soll. Wer aufmerksam ist, kann das derzeit auch am Gehege in Olderdissen riechen“, so Ibler. Wer im Werben um die weiblichen Tiere Sieger sein will, braucht ein stattliches Geweih. Das markante Röhren markiert den Brunftplatz und soll die Konkurrenz erschaudern lassen. Wer am lautesten über den Brunftplatz rufen kann, hat auch den mächtigsten Brustkorb, der als Resonanzkörper fungiert. Ein Hinweis auf die Körperkraft. Unüberhörbar dröhnt der tiefe, gepresste und langgezogene Ruf. Taucht ein kampfwilliger Kollege auf dem Brunftplatz auf, schreiten die Hirsche im Imponierschritt nebeneinander her, um sich gegenseitig die Flanke zu zeigen. Die meisten Konkurrenten lassen sich vom Platzhirsch schnell durch die Lautstärke der Brunftschreie beeindrucken und werden so vertrieben. Erst wenn keiner flieht, kommt es zum Kampf. „Allerdings lebt im Bielefelder Gehege nur ein erwachsener Rothirsch“, sagt Ibler. „Wer das imposante Röhren der Hirsche live erleben möchte, muss den Tierpark in den kommenden Tagen besuchen“, betont der Tierparkleiter. „Denn die Brunftzeit kann auch wieder schnell vorbei sein.“ Sein Tipp: Besonders in den frühen Morgenstunden oder am Abend kann man es vernehmen. Die Brunft beim Sikahirsch und beim Damhirsch ist dann längst nicht so spektakulär. Beim Sikahirsch gibt es statt des Röhrens nur ein Stöhnen. Beim Damwild zeigen die Herren die schönen Prellsprünge.

Tierpark Nordhorn 01.10.2025
Oldtimertreff im Tierpark Nordhorn: Thema „Camping im Tierpark“
Am Sonntag, den 12. Oktober 2025 gibt es im Tierpark Nordhorn für kleine und große Zoobesucher einiges zu sehen. Unter dem Motto „Camping im Tierpark“ werden verschiedene historische Fahrzeuge gezeigt, die den Urlaub auf Rädern möglich machten – oder zum Teil auch heute noch machen. Zu sehen sind unter anderem Autos mit Wohnanhängern, ältere Wohnmobile und kleine Campingbusse. Aber auch einige andere historische Fahrzeuge mit 2 oder 4 Rädern werden von 11 bis 16 Uhr bei trockenem Wetter im Tierpark verteilt zu entdecken sein. Sie laden Besucherinnen und Besucher zu einem Blick in vergangene Zeiten des Reisens ein. Eine spontane Teilnahme mit dem eigenen Oldtimer ist bei diesem Treff im Tierpark nicht möglich. Die Fahrzeuge müssen vorher angemeldet sein, da der Platz im Familienzoo zur Ausstellung der Automobile begrenzt ist

Zoo Duisburg 01.10.2025
Zoo Duisburg öffnet Heuscheune: Besonderer Thementag rund um die zooeigene Futterlogistik
Landwirtschaftliche Großgeräte, verschiedene kommentierte Fütterungen und interaktive Mitmach-Angebote warten auf die Gäste. Er ist das Logistikzentrum des Zoo Duisburg und trägt zur täglichen Versorgung von rund 4.700 Tieren bei: Der Wirtschaftshof besteht aus mehreren Gebäuden und einer eigenen Heuscheune. Im Rahmen eines Thementages gibt das Team am 05. Oktober 2025 Einblick in die ausgefeilte Futterlogistik zur Versorgung der Zootiere. Das ist geplant: Wer frisst was: Besonderheiten der Ernährung verschiedener Tierarten „Zeig mir deine Zähne und ich sage dir, was du frisst“. Unter diesem Motto steht einer der unterschiedlichen Informationsstände beim Aktionstag rund um den Futterhof. Denn an Zähnen lässt sich erkennen, ob ein Tier ein Fleischfresser, Allesfresser oder Pflanzenfresser ist. Neben einer Vielzahl von Modellen lassen sich beispielsweise bei interaktiven Spielen die Futterpläne einzelner Tierarten zuordnen. Riesige Heuballen: Zoo öffnet am Aktionstag die große Heuscheune In mehreren Reihen und fast bis unter die Decke stapeln sich in der Leichtbauhalle des Zoos die großen Heu- und Strohballen. Während die rund 350 Kilogramm schweren Ballen beispielsweise von lokalen Landwirten angeliefert werden, baut der Zoo frisches Gras, Mais, Kürbisse und auch Eukalyptus selbst an. Und so lassen sich am Aktionstag Traktor, Mähwerk, Ladewagen und weitere zooeigene landwirtschaftliche Geräte bestaunen. Kommentierte Fütterungen von Gorilla, Seelöwen und Brillenbären Der Futterhof des Zoo Duisburg ist der Dreh- und Angelpunkt für die Versorgung der Zootiere mit hochwertigem Futter. Im Rahmen verschiedener kommentierter Fütterungen und Tierpfleger-Gespräche gibt das Zoo-Team besondere Einblicke in das Leben unterschiedlicher Tierarten. Neben den kommentierten Fütterungen der Roten Pandas (14.00 Uhr) und Seelöwen (14.00 Uhr) finden bei den Gorillas (13.45 Uhr) und Brillenbären (14.30 Uhr) zusätzliche Tierpfleger-Gespräche statt.

Zoo Leipzig 01.10.2025
Europäisches Artenschutzprojekt startet EU unterstützt Kooperation zum Schutz des Feldhamsters
Heute ist offizieller Start für das von der Europäischen Union (EU) geförderte Projekt für den Erhalt der Feldhamster in Sachsen. Das Projekt »LIFE4HamsterSaxony« hat eine sechsjährige Laufzeit und einen Gesamtumfang von 12,2 Millionen Euro. „Unser Ziel ist es, die Feldhamsterpopulation in ihrem letzten Verbreitungsgebiet in Sachsen zu stärken und zu fördern“, sagt LfULG-Präsident Heinz Bernd Bettig. „Dafür wollen wir unter anderem im Projektgebiet in Nordwestsachsen gemeinsam mit den Landwirtschaftsbetrieben landwirtschaftliche Maßnahmen entwickeln, erproben und schrittweise einführen, wie zum Beispiel den Anbau von feldhamsterfreundlichen Kulturen.“ Zoodirektor Prof. Jörg Junhold betont: „Dass der Zoo Leipzig Teil der europäischen Artenschutzstrategie ist, empfinden wir als Anerkennung und macht uns auch ein klein wenig stolz. Als wissenschaftlich geführtes Artenschutzzentrum sehen wir den Schutz der Biodiversität sowohl lokal als auch global als unsere Kernaufgabe an. Die Zuchterfolge in der Station und auf der Auswilderungsfläche zahlen auf das formulierte Ziel ein, bis 2031 eine sich selbsterhaltende Feldhamsterpopulation in Mitteldeutschland aufzubauen. Im Jahr 2024 konnten wir uns über 226 Jungtiere freuen und in diesem Jahr wurden insgesamt 256 Feldhamsterjungtiere geboren. Die Zuchterfolge bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Bestandsstützung der Feldhamsterpopulation.“ Dr. Eckhard Rexroth, 1. Beigeordneter und Umweltdezernent des Landkreises Nordsachsen, ergänzt: »Der Feldhamster war schon immer eine charakteristische Art der Delitzscher Ackerebene. Viele Anwohner kennen ihn noch aus eigenem Erleben. Die Stärkung der Population auf den ertragreichen Böden der Region muss allerdings mit den Anforderungen der modernen Landwirtschaft und den heutigen klimatischen Bedingungen in Übereinstimmung gebracht werden. Dafür leistet das LIFE-Projekt gleichfalls einen wichtigen Beitrag.« Das Projekt »LIFE4HamsterSaxony« kann bereits auf erste Erfolge aufbauen. Mit Hilfe von Landesmitteln wurde im Zoo Leipzig eine Erhaltungszucht etabliert. Zudem wurden vom Landkreis Nordsachsen organisierte Hilfsmaßnahmen für eine feldhamsterfreundliche Bewirtschaftung umgesetzt und seit 2024 Feldhamster ausgewildert. Zuletzt wurden Anfang Mai 2025 im Ackergebiet südwestlich von Delitzsch auf zwei speziell vorbereiteten Aussetzungsflächen 179 Feldhamster ausgewildert. Mit den Nachkommen der im Jahr 2024 ausgewilderten Tiere könnte der Bestand bereits auf etwa 300 Feldhamster angewachsen sein. Zurzeit werden die Auswilderungen im kommenden Frühjahr geplant. Dazu bereiten das LfULG und der Landkreis Nordsachsen Verträge mit interessierten Landwirtschaftsbetrieben vor. Nach aktuellem Stand werden mindestens 20 Hektar neue Maßnahmenflächen hinzukommen, einschließlich einer neuen Aussetzungsfläche für die Auswilderungen. Im Frühjahr 2026 wird dann die Bewirtschaftung von mindestens 80 Hektar Acker mit speziellen Getreide-, Luzerne- und Blühstreifen auf den Feldhamster ausgerichtet. In der Projektlaufzeit bis Ende 2031 stehen für das Projekt »LIFE4HamsterSaxony« beim LfULG Projektmittel in Höhe von 7,2 Millionen Euro und beim Zoo Leipzig in Höhe von 5,0 Millionen Euro zur Verfügung. Wesentliche Projektmittel des LfULG sind für die hamsterfreundlichen Maßnahmen vorgesehen, die gemeinsam mit den Landwirtschaftsbetrieben auf den Ackerflächen des Projektgebietes südwestlich von Delitzsch entwickelt, erprobt und umgesetzt werden. Der Zoo Leipzig setzt im Projekt in erster Linie die Erweiterung der Haltungs- und Zuchtkapazitäten, die Auswilderung und Teile der wissenschaftlichen Begleitung um. Das Landratsamt Nordsachsen beansprucht nur einen kleinen Teil der Projektmittel, hat aber als zuständige untere Naturschutzbehörde wichtige administrative Aufgaben. Die EU fördert 75 Prozent der Projektkosten. Die Projektpartner bringen einen Eigenanteil von 25 Prozent der jeweiligen Kosten auf. Die Größe der Maßnahmenflächen soll bis zum Ende des Projektes auf bis zu 400 Hektar anwachsen. Für eine erfolgreiche Etablierung des Projektes gehört aber auch die Vernetzung mit Fachkollegen. Auf dem International Hamster Workgroup Meeting, das der Zoo Leipzig gemeinsam mit dem NABU-Landesverband Sachsen am letzten Wochenende ausgerichtet hat, kamen unter anderem aus ganz Europa Wissenschaftler, Naturschützer, Behörden- und Landwirtschaftsvertreter zusammen, um sich über gemeinsame Strategien gegen das Artensterben und den Schutz von bedrohten Populationen auszutauschen. Hintergrund: Im September 2024 wurde von den Projektpartnern LfULG, dem Zoo Leipzig sowie dem Landratsamt Nordsachsen ein umfangreicher Projektantrag bei der EU eingereicht. Die Anstrengungen des im Jahr 2008 gegründeten Arbeitskreises »Kooperativer Feldhamsterschutz im Freistaat Sachsen« waren eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg des Antrages, insbesondere die von dem Arbeitskreis entwickelte »Strategie zum kooperativen Schutz des Feldhamsters« in Sachsen. Im Juni 2025 wurde die Fördervereinbarung mit der Europäischen Union zum Projekt »LIFE4HamsterSaxony« vom LfULG abgeschlossen.

Zoo Münster 01.10.2025
Klimafreundlich ins LWL-Museum für Naturkunde und den Allwetterzoo GreenTicket wird eingeführt
Ab dem 1. Oktober 2025 kann der Museumsbesuch im LWL-Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) oder der Zoobesuch im Allwetterzoo Münster noch umweltfreundlicher und komfortabler gestaltet werden: Mit dem neuen „GreenTicket“ erhalten Besuchende nicht nur Eintritt in den Zoo oder in das Museum mit seinem Planetarium, sondern gleichzeitig eine ÖPNV-Tageskarte für Bus und Bahn. Dieses Ticket berechtigt am Besuchstag zur Nutzung aller Busse und Bahnen im Teilraum Münsterland/Ruhr-Lippe im WestfalenTarif – und das für nur 2 Euro zusätzlich. Das ÖPNV-Ticket wird von den Stadtwerken Münster, dem LWL-Museum für Naturkunde und dem Allwetterzoo zunächst bis Ende Dezember 2025 erprobt. Erhältlich ist es in den jeweiligen Online-Shops der beiden Einrichtungen. Ziel ist es, gemeinsam konkrete Maßnahmen zur Förderung klimafreundlicher Mobilität zu entwickeln. „Ich freue mich, dass das LWL-Museum für Naturkunde dieses Konzept nun als erste LWL-Einrichtung in enger Zusammenarbeit mit dem Allwetterzoo und den Stadtwerken Münster umsetzt. Damit zeigt sich, wie strategische Klimaziele in der Fläche wirksam und für Besuchende unmittelbar erlebbar werden können“, sagt LWL-Mobilitätsmanager Felix Sewald von der LWL-Stabsstelle Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit, der weitere Einrichtungen dazu bewegen möchte, ebenfalls die Einführung eines Kombiticket-Angebots anzustreben. Ein Ticket – alles drin Das „GreenTicket“ verbindet den Eintritt mit einer ÖPNV-Fahrkarte. Besuchende beider Einrichtungen profitieren davon, indem sie am Tag ihres Besuchs keine separate Fahrkarte für Bus und Bahn benötigen – die Fahrtberechtigung ist beim Online-Kauf des GreenTickets direkt dabei. Es gilt im Münsterland- und Ruhr-Lippe-Tarif – also weit über die Buslinie 14 hinaus, die vom Hauptbahnhof direkt zum Museum bzw. Zoo führt. „Ob aus Warendorf, Steinfurt oder Coesfeld: Wer das GreenTicket bucht, fährt klimafreundlich und bequem zum Museum oder Zoo und zurück – den ganzen Tag lang“, sagt Zoodirektorin Dr. Simone Schehka. Gemeinsam verfolgen der Allwetterzoo Münster und das LWL-Museum für Naturkunde das Ziel, mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel zu motivieren – und zugleich die wichtige Busverbindung zum Zoo und Museum nachhaltig zu stärken. Einfach buchen, nachhaltig reisen Erhältlich ist das Ticket ausschließlich in den Online-Shops des Museums oder des Allwetterzoos – als digitales Handyticket, ganz ohne Ausdruck. So wird der Ticketkauf noch einfacher und nachhaltiger. Familien, Einzelbesuchende und insbesondere Schulklassen profitieren von dieser neuen Option: Gerade für Schulen bietet das Angebot eine günstige Alternative für die Anreise, da der LWL-Mobilitätsfonds 2025 für die LWL- und LVR-Kultureinrichtungen schon ausgeschöpft ist. Nachhaltigkeit als Auftrag Das Museum und der Zoo agieren dabei nach dem Motto: Einsteigen, entdecken, erleben – nachhaltig mit dem GreenTicket die ÖPNV-Möglichkeiten nutzen. „Mit dem GreenTicket wollen wir aktiv dazu beitragen, dass unsere Besuchenden eine klimagerechte Anreise wählen können“, sagt Museumsdirektor Prof. Dr. Jan Ole Kriegs. Das Ticket gilt im LWL-Museum für Naturkunde für Veranstaltungen während seiner Öffnungszeiten von 9 bis 18 Uhr und schließt alle regulären Planetariumsshows mit ein. Sonderveranstaltungen sind ausgenommen! Auf welche Kartenkategorien es genau anzuwenden ist, ist über die Homepages der Einrichtungen zu erfahren. Der Allwetterzoo kann zu den regulären Öffnungszeiten von 9 bis 18:30 Uhr besucht werden. Hintergrund Das LWL-Museum für Naturkunde leistet mit dem GreenTicket einen aktiven Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele des LWL. Der LWL hat sich vorgenommen, bis zum Jahr 2030 bilanziell klimaneutral zu werden – ein Ziel, das ambitionierte und konkrete Maßnahmen erfordert. Zentrale Bausteine dieser Strategie sind das Integrierte Klimaschutzkonzept (IKSK) sowie das LWL-Mobilitätskonzept, die beide ausdrücklich darauf abzielen, den Umstieg auf nachhaltige Verkehrsmittel zu fördern. Das GreenTicket setzt genau hier an: Es bietet einen niederschwelligen Anreiz für Besuchende, das Auto stehen zu lassen und umweltfreundlich mit Bus und Bahn anzureisen. Im Zuge der Einführung von EMAS – dem europäischen Umweltmanagementsystem – steht das LWL-Museum für Naturkunde vor der Aufgabe, seine wesentlichen Umweltauswirkungen zu identifizieren und zu reduzieren. Dabei sind die Besucherverkehre ein zentrales Handlungsfeld. Auch der Allwetterzoo Münster verfolgt mit dem GreenTicket seine Nachhaltigkeitsstrategie konsequent weiter: Bereits seit Jahren setzt der Zoo auf ressourcenschonendes Wirtschaften und Energieeffizienz. Die 2023 eröffnete Meranti-Halle ist dafür ein gutes Beispiel. Die Tropenhalle wird durch eine Kombination aus Photovoltaik- und Erdwärmeanlage klimafreundlich mit Energie versorgt. Indem der Zoo seinen Gästen eine attraktive und einfache Möglichkeit bietet, Bus und Bahn zu nutzen, leistet er einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz – und macht zugleich deutlich, dass Artenschutz, Umweltbildung und nachhaltige Mobilität Hand in Hand gehen.

Zoo Basel 01.10.2025
Spannende Einblicke: Zolli-Baustellen im Fokus
Rund ein Jahr nach Vorstellung des Masterplans «Zolli 2049» orientierte der Zoo Basel heute Vormittag die Medien über den aktuellen Projektstand bei den beiden Ende 2024 gestarteten Infrastrukturbauten «Zoo-Parking» unter dem Erdbeergraben und «Verwaltungsneubau» an der Oberwilerstrasse. Für das kommende Jahr plant der Zolli bereits die nächsten Schritte: An Stelle der heutigen Ursonanlage soll ein neues Tiergehege für die Keas (Nestor notabilis) entstehen. Dessen Fertigstellung und Eröffnung ist für 2028 vorgesehen. Der Zoo Basel präsentierte vor einem Jahr seine Entwicklungs- und Erweiterungspläne für die kommenden 25 Jahre (Masterplan «Zolli 2049). Die Umsetzung des Masterplans startete mit dem Baubeginn des Zoo-Parkings unter dem Erdbeergraben sowie der Aufstockung des Betriebsgebäudes, die aufgrund der Verlegung der Büroräume vom Haupteingang nötig ist. Die beiden Projekte bilden die Grundlage für die Erweiterung des Zoo Basel auf den heutigen Zoo-Parkplatz. Vorbereitungsarbeiten Zoo-Parking Erdbeergraben Nach den erforderlichen Baumfällungen entlang der Binningerstrasse im November 2024 begann am 6. Januar 2025 der Bau des Zoo-Parkings unter dem Erdbeergraben. Die Arbeiten starteten mit der umfassenden Einrichtung und Sicherung der Baustelle. Dazu gehörte auch die Sperrung des Erdbeergrabens für sämtlichen Verkehr. Weiter wurde ein Schutzgerüst in Richtung des Gleisfelds der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) errichtet. Dafür mussten teilweise Fahrbahnmasten und Oberleitungen verlegt werden. Auch eine Stützwand, die der Sicherung der Baugrube dient, wurde erstellt. Besondere Anforderungen und Timing Durch die besondere Lage zwischen Gleisfeld und Binningerstrasse ist das Bauvorhaben sehr komplex. Insbesondere, weil der Verkehr auf Schiene und Strasse zu jeder Zeit sichergestellt sein muss. Auch ist es aufgrund der engen Platzverhältnisse nicht möglich, die Baugrube zur Sicherung abzuböschen. Eine Stützwand, bestehend aus 250 Grossbohrpfählen, muss den Abschluss der Baugrube bilden. Um diese dauerhaft zu stabilisieren, werden sogenannte Ankerlagen installiert. Ein Anker besteht aus mehreren Stahlseilen, die bis zu 25 Meter tief unter den SBB-Gleisen resp. der Binningerstrasse fixiert werden. Die Planung sieht vor, dass die Arbeiten bis Frühjahr 2026 abgeschlossen sind. Ab April 2026 beginnt der Rohbau des Parkings. Dieser dürfte im Sommer 2027 fertig sein. Die Vollendung und Inbetriebnahme des Parkhauses sind für Ende 2027 geplant. Permanente Überwachung Um den Bahnbetrieb nicht zu gefährden, wird das Gleisfeld der SBB rund um die Uhr überwacht. Drei Messstationen sowie 450 Messprismen auf Gleisschwellen, Stützmauern, Brückenwiderlagern und Fahrleitungsmasten sind dafür im Einsatz. Update Verwaltungsneubau Der Baustart am Verwaltungsneubau oberhalb des bestehenden Betriebsgebäudes erfolgte im Herbst 2024. Das Gebäude an der Oberwilerstrasse 131 wird um drei Etagen aus Holz aufgestockt. Aktuell befindet sich der Rohbau im Hochbau. Zuvor fanden der Rückbau sowie die Fundament-, Abbruch- und Betonarbeiten statt. Die Aufrichte des Holzaufbaus, die Fassadenmontage, der Innenausbau und die Gebäudetechnik sind ab Anfang 2026 geplant. Die Fertigstellung ist Ende 2026 vorgesehen, die Umgebungsarbeiten folgen Anfang 2027. Keas: Projektfinanzierung im Fokus Ab 2026 plant der Zoo Basel im Rahmen seines Masterplans die Umsetzung der ersten neuen Tieranlage: Die Keas (Nestor notabilis) sollen in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs ein zeitgemässes, tiergerechtes Zuhause erhalten. Die grosszügige Voliere wird die Ursonanlage ersetzen und die charismatischen Papageien als Teil der Themenanlage Australis prominent inszenieren. Den Gästen wird sie ermöglichen, die Vögel aus verschiedenen Perspektiven zu beobachten und ihre besonderen Fähigkeiten aus nächster Nähe zu erleben. Ziel ist, dass die Anlage 2028 eröffnet werden kann. Die Vorplanungen sind bereits gestartet. Zurzeit konzentriert sich der Zolli jedoch auf die Mittelbeschaffung für das Projekt. Denn, nach bewährter Praxis, setzt der Zoo Basel alle Um- und Ausbauvorhaben erst um, wenn deren Finanzierung gesichert ist.

Tiergarten Kleve 01.10.2025
Der Countdown läuft: China Lights-Aufbau in der finalen Phase 300 kg schwerer Drachenkopf mittels Krans positioniert
Der Aufbau der diesjährigen China Lights im Tiergarten Kleve geht in die finale Phase. Seit mittlerweile anderthalb Monaten sind 14 chinesische Laternenkünstler damit beschäftigt, die fantasievollen Lichtinstallationen im Tiergarten zu errichten. Am 30. September wurde mit Hilfe eines Schwerlastkrans der rund 300 Kilogramm schwere Drachenkopf an seine vorgesehene Stelle gehoben und komplettiert den 30 Meter langen Riesendrachen, der eines der spektakulären Highlights der diesjährigen Lichtershow darstellt. Ebenfalls per Kran wurde ein beeindruckender Feuerfisch platziert, der die Gäste während der China Lights in eine farbenprächtige Unterwasserwelt entführt. „Mit dem Riesendrachen und dem Feuerfisch haben wir zwei absolute Publikumsmagnete geschaffen, die den Besucherinnen und Besuchern unvergessliche Momente bescheren werden“, freut sich Tiergartenleiter Martin Polotzek. China Lights Kleve 2025 findet vom 10. Oktober bis 30. November jeweils täglich von 18 bis 21 Uhr statt, letzter Einlass ist um 20:30 Uhr. Die Besucherinnen und Besucher können sich auf Hunderte von leuchtenden Figuren, fantasievollen Installationen und zahlreiche neue Motive freuen, die den Tiergarten nach Einbruch der Dunkelheit mittels tausenden LEDs in ein buntes Lichtermeer verwandeln. Neben dem 30 Meter langen Drachen und der farbenprächtigen Unterwasserwelt erwarten die Gäste leuchtende Tierfiguren, mystische Wesen und jede Menge Möglichkeiten für eindrucksvolle Fotos. Eintrittskarten für China Lights sind online über die Website des Tiergartens oder an der Tages- sowie Abendkasse erhältlich. Erwachsene zahlen 17 Euro, Kinder zwischen 2 und 13 Jahren 10,50 Euro. Neu in diesem Jahr sind Kombitickets für den Besuch des Tiergartens und der China Lights zum Preis von 24,50 Euro für Erwachsene und 15,50 Euro für Kinder. Jahreskarteninhaber erhalten 15 Prozent Rabatt, wenn die Tickets direkt an der Tiergartenkasse erworben werden. Personen mit einem B- oder H-Eintrag im Schwerbehindertenausweis können eine Begleitperson kostenlos mitbringen. Da für jeden China Lights Abend ein begrenztes Ticketkontingent zur Verfügung steht, ist es ratsam, sich rechtzeitig seine Tickets zu sichern. Der Tiergarten empfiehlt allen Besucherinnen und Besuchern, möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad anzureisen. Parkplätze stehen unter anderem an der Gesamtschule am Forstgarten, an der Wasserburgallee, im Stillen Winkel oder am Minoritenplatz zur Verfügung. Hunde dürfen während der China Lights nicht mit in den Tiergarten gebracht werden. Mit der Montage des Drachenkopfes und des Feuerfisches sind die größten Aufbauschritte abgeschlossen. In den kommenden Tagen werden weitere Lichtinstallationen und Details ergänzt, sodass pünktlich zum 10. Oktober 2025 der Tiergarten Kleve erneut zu einem funkelnden Lichtermeer erstrahlen kann.

Zoo Hof 30.09.2025
Gut gepanzert und doch bedroht: Weißborstengürteltier ist „Zootier des Monats“ im Zoo Hof
Nach dem Edelpapagei steht im Zoo Hof nun ein Tier im Mittelpunkt, das vielen Besucherinnen und Besuchern bisher vielleicht weniger vertraut ist: das Weißborstengürteltier. Mit seinem knöchernen Panzer und seiner ungewöhnlichen Lebensweise gehört es zu den ältesten Säugetieren der Erde – und ist damit das neue „Zootier des Monats“. Gürteltiere sind eng verwandt mit Faultieren und Ameisenbären und kommen ausschließlich auf dem amerikanischen Kontinent vor. Sie leben als Einzelgänger in selbstgegrabenen Bauen und halten große Reviere. Ihr auffälligstes Merkmal ist der Panzer, der aus Knochenplatten besteht und wie Schuppen ineinandergreift – eine natürliche Rüstung, die es seit Millionen Jahren gibt. Trotz ihrer eher kleinen Größe können Weißborstengürteltiere ein erstaunliches Alter erreichen: In Zoos sind Lebensspannen von mehr als 15 Jahren dokumentiert. Auf Nahrungssuche gehen sie vor allem nach Einbruch der Dunkelheit und ernähren sich von Insekten, Würmern und kleinen Wirbellosen. Ihre scharfe Nase hilft ihnen, Beute unter der Erde aufzuspüren – Und wenn Gefahr droht, verlassen sie sich nicht nur auf ihren Panzer, sondern graben sich zusätzlich blitzschnell ein – so sind sie im Boden fast unsichtbar. Viele Arten sind nur schwer zu beobachten, sodass über ihre Bestände bis heute wenig bekannt ist. Sicher ist jedoch: In vielen Regionen gehen die Zahlen dramatisch zurück. Die Gründe sind vielfältig: In Südamerika werden Gürteltiere noch immer wegen ihres Fleisches gejagt. Hinzu kommen die Zerstörung ihrer Lebensräume durch Abholzung, den Ausbau von Palmöl-, Reis- und Holzplantagen sowie die Erdölförderung. Auch der Einsatz von Pestiziden gefährdet die Tiere, weil ihre wichtigste Nahrungsquelle – Insekten – immer stärker zurückgeht. Während im Zoo Hof die kleineren Weißborstengürteltiere leben, stehen 2025 ihre großen Verwandten, die Riesengürteltiere in Brasilien und die Savannengürteltiere in Kolumbien, als „Zootier des Jahres“ im Mittelpunkt einer internationalen Schutzkampagne. Mit der Aktion soll auf ihre Bedrohung aufmerksam gemacht und konkrete Projekte vor Ort unterstützt werden. Auch der Zoo Hof beteiligt sich an dieser Initiative und trägt damit dazu bei, den Schutz dieser faszinierenden Tiere in ihrer Heimat zu stärken. Wer die gepanzerten Tiere einmal im Zoo Hof erlebt, versteht schnell, warum sie so faszinierend sind: Sie wirken urtümlich und zugleich erstaunlich flink, wenn sie unterwegs sind. Ein Besuch lohnt sich – und auf den Social-Media-Kanälen des Zoos gibt es weitere spannende Einblicke.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 30.09.2025
Riesen-Ferkelei
Nachwuchs bei den Husumer Protestschweinen im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec Im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec herrscht ausgelassene Ferkelfreude: Die Husumer Protestschweine haben für eine wahre Riesen-Ferkelei gesorgt! Sau Alva, selbst noch kein Jahr alt, meisterte ihre Mutterrolle auf Anhieb und kümmert sich fürsorglich und souverän um gleich elf quietschfidele Ferkel. Ihre Schwester Hedda steht bereits in den Startlöchern – auch sie erwartet bald ihren ersten Wurf. Die ursprünglich als Rotbuntes Husumer Schwein bekannte Rasse hat eine spannende Geschichte. „Anfang des 20. Jahrhunderts nutzten die in Nordfriesland lebenden Dänen die auffällige Färbung dieser Schweine als Symbol, um heimlich ihre rot-weiße Flagge zu zeigen – daher der Name Protestschwein“, erklärt Zooinspektorin Steffi Späthe mit einem Schmunzeln. Nachdem die Rasse in den 1960er Jahren beinahe ausgestorben war, gelang in den 1980er Jahren die Wiederentdeckung. Seither setzt sich die Interessengemeinschaft Rotbuntes Husumer Schwein für die Reinzucht und den Erhalt dieser seltenen und gefährdeten Haustierrasse ein. Im Tierpark können Besucherinnen und Besucher die fröhliche Ferkelei im liebevoll gestalteten „Schweineterrarium“ erleben. Und auch an anderer Stelle wuselt es: Im Tibetdorf brachte Tibetsau Hildegard acht kerngesunde Ferkel zur Welt.

Tiergarten Schönbrunn 30.09.2025
Neue Professur für „Zoo Conservation Science“ von Tiergarten Schönbrunn und Universität Wien startet
Angela Stöger-Horwath wird Professorin für Artenschutz Der 1. Oktober bildet den Auftakt für eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Universität und Tiergarten Schönbrunn. Die Zoologin Univ.-Prof. Dr. Angela Stöger-Horwath übernimmt die neue Professur „Zoo Conservation Science“ mit Schwerpunkt Ex-situ-Artenschutz, also der Haltung und Zucht von bedrohten Tierarten außerhalb ihres natürlichen Lebensraums. „Mit Forschungsschwerpunkten wie den Herausforderungen der modernen Tiergärtnerei und des Ex-situ-Artenschutzes ist die Stiftungsprofessur derzeit einzigartig. Damit setzen wir einen Impuls für die Tiergarten-Biologie weltweit. Wir streben danach, unser Wissen stetig zu vertiefen, dieses aber auch weiterzugeben sowie öffentlich zugänglich zu machen“, so Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck. Die weltweite Biodiversität nimmt in einem noch nie dagewesenen Ausmaß ab, und täglich sterben Tierarten aus. Neben dem Schutz natürlicher Lebensräume gewinnt die langfristige Erhaltung von Reserve-Populationen in zoologischen Gärten zunehmend an Bedeutung. Diese dienen, sofern die notwendigen Bedingungen im natürlichen Lebensraum wiederhergestellt sind, auch als Backup für potenzielle Auswilderungen. Die Stiftungsprofessur „Zoo Conservation Science“ soll vertiefte wissenschaftliche Grundlagen schaffen, um nachhaltig gesunde Ex-situ-Reservepopulationen zu erhalten. Univ.-Prof. Dr. Angela Stöger-Horwath verfolgt dabei einen integrativen Ansatz, der Ex-situ- und In-situ-Forschung miteinander verbindet: Erkenntnisse aus natürlichen Lebensräumen fließen in Haltung und Zucht bedrohter Arten in menschlicher Obhut ein, während Ergebnisse aus Zoos wichtige Impulse für den Schutz wildlebender Tiere liefern. Moderne Technologien wie künstliche Intelligenz werden eingesetzt, um Tierverhalten besser zu analysieren und daraus Managementstrategien in Zoos sowie Schutzmaßnahmen im natürlichen Lebensraum abzuleiten. Auch Studierende profitieren von der engen Verbindung zwischen Universität und Zoo, indem sie praktische Erfahrungen in der Haltung und Erforschung bedrohter Tierarten sammeln. Diese praxisnahe Lehre ergänzt die theoretischen Studieninhalte und vermittelt wertvolle Kompetenzen für Artenschutz und wissenschaftliche Arbeit. „Die Professur ‚Zoo Conservation Science‘ eröffnet die Chance, meine Forschung im angewandten Bereich des Ex-situ-Artenschutzes sowie beim Aufbau und Erhalt von Reservepopulationen zu vertiefen. Mein Ziel ist es, Brücken zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis, praktischer Tierhaltung und dem Schutz bedrohter Arten zu schlagen“, so Stöger-Horwath. Über Angela Stöger-Horwath Die promovierte Zoologin leitete mehrere Jahre das Mammal Communication Lab an der Universität Wien, das später an das Institut für Schallforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wechselte. Ihre Forschung konzentrierte sich auf das Verhalten und die Kommunikation von Säugetieren, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Elefanten. Zudem leitete sie in den vergangenen zwei Jahren die Animal Care Facility an der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien. Die Besetzung der Stiftungsprofessur am Department für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien erfolgt zunächst für fünf Jahre. Sie wird vom Tiergarten Schönbrunn mit 100.000 Euro jährlich finanziert. „Die Zusammenarbeit mit dem Tiergarten Schönbrunn war schon bisher sehr wichtig für unsere Fakultät, weil sich die gegenseitigen Expertisen sehr gut ergänzt haben. Mit der neuen Stiftungsprofessur soll diese Kooperation nicht nur vertieft, sondern auf ganz neue Beine gestellt werden“, so Univ.-Prof. Mag. Dr. Karl-Heinz Wagner, Dekan der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien. Rektor Univ.-Prof. Dr. Sebastian Schütze ergänzt: „Der Erhalt der Biodiversität ist weltweit ein zentrales Thema. Die Stiftungsprofessur setzt hier neue Maßstäbe und wäre ohne Kooperation mit dem Tiergarten Schönbrunn so nicht möglich gewesen.“

Zoo Magdeburg 30.09.2025
Zoo-Ferienprogramm vom 13. bis 17. Oktober 2025 Wer möchte ein Experte im Artenschutz werden?
„Wer schon immer einmal ein Experte im Artenschutz sein wollte, ist beim diesjährigen Ferienprogramm vom 13. bis 17.Oktober 2025 im Zoo genau richtig!“, informiert die Zoopädagogin Carolin Boehlke. Artenschutz gehört zu den Kernaufgaben des Zoos und ist ein wesentlicher Schwerpunkt in der Zoopädagogik in Magdeburg. Grund genug, das Thema im diesjährigen Zoo-Ferienprogramm in den Mittelpunkt zu stellen. Im abwechslungsreichen Programm lernen die Ferienkinder, warum Tierarten weltweit vom Aussterben bedroht sind und wie sie geschützt werden können. Die Zoo-Guides zeigen anhand anschaulicher Beispiele, wie Zoos zum Artenschutz beitragen. So erfahren die Kinder zum Beispiel, wie ein Wald-Ranger sich für den Schutz der Roten Pandas engagiert. Außerdem können die Teilnehmer in die Rolle eines Krallenaffen schlüpfen, dessen Lebensraum immer kleiner wird. Spielerisch übernehmen die Kinder die Aufgabe eines Zollbeamten, der Reisegepäck nach verbotenen Souvenirs durchsucht. Dabei erfahren sie, wie Tiere illegal transportiert werden. Jeder darf auch das Verpacken eines gefährlichen Tieres einer Tier-Attrappe – selbst ausprobieren. Am Ende der Tour sind die Kinder echte Experten für Artenschutz.

Zoo Berlin 29.09.2025
Gartengespräch in Berlin: Zoos als Brückenbauer für Umweltbildung – Erfolgreiches Gartengespräch zur Rolle zoologischer Gärten im Zeichen von Artenverlust und Klimawandel
Mit dem Format „Gartengespräch“ hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) ein wichtiges Forum geschaffen, um den Dialog über die gesellschaftliche Rolle naturwissenschaftlicher Einrichtungen zu fördern. Beim diesjährigen Gartengespräch im Zoo Berlin stand die Frage im Mittelpunkt, wie Zoos im Zeitalter des globalen Artensterbens und der Klimakrise noch stärker als Orte der Bildung, Forschung und des praktischen Naturschutzes wirken können. An der Veranstaltung nahmen Vertreter*innen aus Bundesministerien, nachgeordneten Behörden, dem Bundestag sowie aus Politik, Verbänden, Stiftungen und Wissenschaft teil. Die breite Beteiligung machte deutlich, wie relevant das Thema der Rolle zoologischer Einrichtungen in Zeiten von Artenkrise und Klimawandel ist. Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), betonte in ihrem Grußwort an die rund 100 Gäste: „Ziel der Gartengespräche ist es, Wissenschaft, Behörden und Aktive im Naturschutz miteinander ins Gespräch zu bringen zum Thema Biodiversität in Zeiten des Klimawandels. Wichtig ist dabei auch die Umweltbildung. Zoos und botanische Gärten leisten hier einen wichtigen Beitrag. Sie erreichen Menschen, die über klassische Naturschutzveranstaltungen oft nicht zu erreichen sind. So öffnen sie vielen Besucherinnen und Besuchern auf ganz unmittelbare Weise das Tor zur Faszination und Bedeutung biologischer Vielfalt.“ Dr. Andreas Knieriem, Direktor von Zoo und Tierpark Berlin, hob das große Potenzial zoologischer Einrichtungen für Umweltbildung und Artenschutz hervor: „Mit mehr als fünf Millionen Besucher*innen im Jahr verfügen wir über ein enormes Potenzial, um Themen wie Artenvielfalt und Klimawandel in die Mitte der Gesellschaft zu tragen – nicht nur durch das direkte Tiererlebnis, sondern auch über Ausstellungen, interaktive Formate, Kooperationen mit Schulen und innovative Bildungsangebote. Zu unseren Aufgaben gehört, eine emotionale Brücke zu bauen und Artenvielfalt erlebbar zu machen, um für den Schutz der Natur zu werben.“ Ein zentrales Element des Engagements des Zoo Berlin ist das internationale Artenschutzprogramm Berlin World Wild. Unter diesem Dach bündeln Zoo und Tierpark ihr weltweites Engagement für bedrohte Arten – mit derzeit über 30 geförderten Projekten. Ziel ist es, gefährdete Tierarten langfristig zu sichern – durch Schutz in ihren natürlichen Lebensräumen, ebenso wie durch Erhaltungszucht und gezielte Wiederauswilderung. Diese Maßnahmen erfolgen in Kooperation mit lokalen Partnern: Beispielsweise werden Wisente im Kaukasus, Przewalski-Pferde in Kasachstan oder Bartgeier in den Alpen ausgewildert. Diese Erfolge basieren auf langjähriger Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, Schutzgebieten und wissenschaftlichen Einrichtungen. Hintergrund: Zoologische Einrichtungen in Zahlen Rund 40 Millionen Menschen besuchen jährlich die wissenschaftlich geführten Zoos im deutschsprachigen Raum. In über 400 Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEPs) engagieren sich VdZ-Zoos für den Erhalt bedrohter Tierarten. Ca. 350 Mio USD geben Zoos, Tierpark und Aquarien weltweit jährlich für Artenschutz aus.

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