Zoopresseschau

Naturschutz-Tierpark Görlitz 24.12.2024
Patenschaft statt Böllernacht Tierpark bittet zum Jahreswechsel um Spenden für Bauprojekt
Während viele Menschen den Jahreswechsel mit fröhlichem Feiern und bunten Lichtern feiern, erleben Haus- und Wildtiere Silvester als stressreiche und angsteinflößende Nacht. Die lauten Knallgeräusche, zischenden Raketen und helle Blitze versetzen sie in Angst und Schrecken, mit möglichen schwerwiegenden Folgen wie Verletzungen oder psychischen Belastungen. Besonders gefährdet sind von Natur aus Fluchttiere, wie die im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec lebenden Hirsche, Antilopen, Kängurus und Vögel. Um den Tierpark-Tieren bestmöglich zu helfen, werden sie bereits Wochen im Voraus auf die Silvesternacht vorbereitet. Es wird mit lauten Geräuschen, die über Lautsprecher abgespielt werden, trainiert und dafür gesorgt, dass die Scheiben blickdicht abgehängt werden, um die Tiere vor Lichtblitzen zu schützen. In der Silvesternacht selbst ist der Tierpark-Direktor mit Mitarbeitern vor Ort, um nach den
Tieren zu sehen. Am Neujahrsmorgen sammeln sie häufig Reste von Feuerwerkskörpern in den Anlagen ein, denn das Verschlucken dieser Teile kann zum Tod durch Fremdkörper im Verdauungstrakt führen. „Wir wünschen natürlich allen einen stimmungsvollen Jahreswechsel“, so Direktor Dr. Sven Hammer. „Ein Verzicht auf Feuerwerk würde unseren Tieren und vielen anderen Wild- und Haustieren aber enorm helfen. Stattdessen laden wir herzlich ein, den Görlitzer Tierpark mit einer Spende zu unterstützen. Das Herzens-Bauprojekt „bedrohte Tibetbären für Görlitz“ bietet zahlreiche Möglichkeiten von Kleinstspenden, über Produkte wie Görlitzer Kuschel-Bären, Patenschaften, bis hin zur Übernahme eines Puzzleteils, womit man sich für viele Jahre an der neuen Anlage verewigt.

Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 23.12.2024
Die Wilhelma zieht eine Jahresbilanz ihrer Artenschutzprojekte – 1 Million Euro für den Artenschutz
Während sich das Jahr 2024 dem Ende zuneigt, zieht die Wilhelma eine Bilanz ihres internationalen Engagements im Artenschutz. Erneut wurden rund 1 Million Euro in mehr als 40 Artenschutzprojekte in aller Welt investiert – von Wiederaufforstungen in Lebensräumen des Orang-Utans in Indonesien, der Schaffung und Überwachung von Brutplätzen für Hornvögel in Thailand, Auswilderungen von Braunen Brüllaffen und Taubenhalsamazonen in Brasilien, dem Schutz von Berggorillas und Bonobos in der Demokratischen Republik Kongo bis hin zu einem Projekt zum Erhalt des Bilbys, einer Beuteltierart in Australien. Ein Meilenstein des Artenschutzes war die Rettung der Goldenen Skiffia: Diese zu den Hochlandkärpflingen zählende Fischart war in ihrer natürlichen Heimat, dem Rio Teuchitlán in Mexiko, bereits ausgestorben. Dank des Engagements von Zoos und Aquarien sowie fachkundiger Privatleute konnte die Art in Menschenobhut erhalten und nach der Renaturierung ihres Lebensraums in Zusammenarbeit mit der Initiative „Plan G“ wiederangesiedelt werden. Besonders effektiv für den Erhalt bedrohter Arten ist der Schutz von Lebensraum. Mit einem Betrag von 170.000 Euro hat der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart daher auch 2024 wieder die ecuadorianische Organisation Jocotoco beim Kauf und der
Renaturierung von insgesamt 240 Hektar Land in drei verschiedenen Schutzgebieten unterstützt. Beispielsweise wurden damit Flächen
innerhalb des Buenaventura-Reservats erworben – der Heimat von 330 Vogelarten sowie endemischer Froscharten. Bei von der Wilhelma
finanzierten Expeditionen wurden wenige Jahre zuvor gleich zwei der Wissenschaft unbekannte Magnolienarten entdeckt, die kurz vor dem Aussterben standen. Ohne Schutzmaßnahmen wären die Arten verschwunden. Mit Setzlingen einheimischer Baumarten, darunter auch der neu entdeckten Magnolien, wurden ehemalige Weideflächen innerhalb der angekauften Parzellen neu aufgeforstet und eine Wiedervernetzung von Lebensräumen erreicht. In der Regel erfordert Artenschutz sorgfältige und langfristige Planung. Manchmal muss es aber vor allem schnell gehen: So wurden im Frühjahr vor der Küste Südafrikas nach starken Stürmen etliche Jungtiere der Unechten Karettschildkröte angespült. Die geschwächten Tiere mussten geborgen, versorgt und wieder ausgewildert werden. Über ihren Nothilfe-Fonds hat die Wilhelma dafür in Zusammenarbeit mit der Aktionsgemeinschaft Artenschutz einen Betrag von rund 20.000 € bereitgestellt. Das Engagement der Wilhelma kam 2024 nicht nur Projekten in Afrika, Südamerika, Asien und Australien zugute – sondern auch dem Schutz gefährdeter Pflanzenarten in Baden-Württemberg. Aktuell beherbergt die Wilhelma im Auftrag des Regierungspräsidiums Stuttgart Dutzende Exemplare der landesweit stark gefährdeten Glänzenden Seerose (Nymphae candida). Ihr Lebensraum, ein Weiher im Landkreis Schwäbisch-Hall, war über die Jahrzehnte so verschlammt, dass er temporär abgelassen und saniert werden musste. Sobald diese Maßnahmen abgeschlossen sind, werden die Seerosen wohlbehalten an ihren Ursprungsort zurückkehren. Ebenfalls auf der Liste der bedrohten Arten in Baden-Württemberg steht die Borstige Glockenblume (Campanula cervicaria). An einem ihrer letzten Standorte auf der Schwäbischen Alb, der kurz vor dem Erlöschen stand, wurden im Vorjahr Samen gesammelt. Die
daraus herangezogenen Pflänzchen wurden im Oktober 2024 auf der Alb in einem weiteren Habitat, in dem die Art bereits verschwunden war, neu ausgepflanzt. Für die Wilhelma als wissenschaftlich geleiteter zoologischer Garten hat Artenschutz oberste Priorität. Daher war es Ehrensache, den ersten World Species Congress als Gold Sponsor zu unterstützen. Die von der Bewegung „Reverse the Red“ – einer Initiative der Weltnaturschutzunion IUCN und dem Weltverband der Zoos und Aquarien WAZA – ins Leben gerufene Veranstaltung fand am 15. Mai 2024 als globales Online-Event statt. Mehr als hundert Artenschutz-Initiativen nutzten die Gelegenheit, über einen Zeitraum von 24 Stunden ihre Projekte vorzustellen, für Unterstützung zu werben und Erfahrungen auszutauschen. Hinzu kamen Satellitenevents an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt, so auch in der Wilhelma. Nicht nur der World Species Congress verstärkte die internationale Vernetzung im Artenschutz: So legte im Sommer ein Team des von der Wilhelma unterstützten CSFI
Shipstern-Reservats in Belize während einer Europa-Reise einen Besuch in Stuttgart ein. Im Herbst durfte die Wilhelma zudem Dr Purnima Barman begrüßen: Die Biologin ist die Gründerin der Hargila Army – einem Zusammenschluss von über 10.000 Frauen, die sich dem Schutz des Argala-Marabus im Norden Indiens verschrieben haben. Die Gäste aus Belize und Indien nutzten die Gelegenheit, sich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des zoologisch-botanischen Gartens auszutauschen und über ihre Projekte zu informieren, die schon seit Jahren von der Wilhelma gefördert werden. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin: „Die Erfolge, die wir zusammen mit unseren internationalen Projektpartnern im Artenschutz erzielen, wären ohne unsere Besucherinnen und Besucher nicht
realisierbar. Der Artenschutz-Euro, der freiwillig über den Eintritt gezahlt wird, gibt uns die Möglichkeit, gemeinsam viel in Bewegung zu setzen, um Tiere, Pflanzen und ihre Lebensräume für die kommenden Generationen zu erhalten. Außerdem danken wir dem Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma, der ausgewählte Projekte mit erheblichen Summen unterstützt.“

Zoo Köln 23.12.2024
Auf Streife im Zoo: Schmalstreifenmungo „Ariary“ neu im Hippodom
Schmalstreifenmungos (Mungotictis decemlineata) sind ausgesprochen selten, vom Aussterben bedroht und stammen ursprünglich aus Madagaskar. Auf der Anlage im Hippodom des Kölner Zoos lebt seit Neuestem das Männchen „Ariary“. Er ist eines von nur 18 Tieren, die von dieser Art in Zoos gehalten werden. Schon bald soll er, gerade geschlechtsreif, mit dem bereits länger in Köln lebenden Weibchen „Kringel“ Nachwuchs zeugen. „Ariary“ ist knapp über zwei Jahre alt. Er kam am 10. Dezember aus Berlin in den Kölner Zoo. Seine künftige Partnerin „Kringel“ ist 15 Jahre alt. Sie lebt seit 2023 auf der Anlage für Schmalstreifenmungos im Hippodom. Schmalstreifenmungos haben ein beige-graues Fell. An ihrem Rücken und an den Flanken erstrecken sich acht bis zehn schmale, dunkle
Längsstreifen. Bauch und die Beine sind hellgrau-beige, der buschige Schwanz hellgrau und ohne deutliches Muster. Der Rumpf ist
langgestreckt, die Gliedmaßen fallen relativ kurz aus. Die Schnauze ist auffallend langgestreckt, die Ohren sind klein und abgerundet. Schmalstreifenmungos erreichen eine Kopfrumpflänge von bis zu 35 Zentimetern. Das Gewicht kann bis 750 Gramm betragen. Die kleinen Raubtiere stammen aus dem trockenen westlichen und südwestlichen Madagaskar. Schmalstreifenmungos sind auf relativ unberührte Wälder angewiesen und reagieren auf Störungen empfindlich. Hauptgefahren sind die Zerstörung ihres Lebensraums und die Nachstellung durch verwilderte Haushunde. Die Weltnaturschutzunion IUCN listet die Art als „stark gefährdet“ (endangered). „Ariary“ ist einer der nur 18 Schmalstreifenmungos, die in Zoos gehalten werden. Davon sind nur 7 männlich, 11 weiblich.

Tierpark Nordhorn 23.12.2024
Faultiernachwuchs zu Weihnachten
Zweiter Zuchterfolg bei den gemütlichen Südamerikanern Pünktlich zu Weihnachten gab es im Faultierhaus im Tierpark Nordhorn eine süße, kleine Überraschung. Nicht in einer Krippe, sondern auf dem Bauch von Faultiermama „Wutz“ lag am Dienstag vor Heiligabend ein kleines Jungtier. „Nala“, der letzte Nachwuchs von „Wutz“, den sie im November letzten Jahres geboren hatte, ist erst vor wenigen Tagen aus der Faultiergruppe ausgezogen. Und nachdem die 16-jährige „Gypsy“ Anfang Juli den kleinen „Otto“ zur Welt brachte, sorgte nun die 15 Jahre alte „Wutz“ für erneuten Zuwachs bei den Faultieren. Die ersten kritischen Tage hat das Jungtier nun gut hinter sich gebracht. Das Geschlecht des jüngsten Mitgliedes der Faultier WG ist noch nicht bekannt, denn echte Sicherheit über das Geschlecht ist nur durch Ultraschall oder eine Fellprobe zu bekommen. Der regelmäßige Nachwuchs bei den Nordhorner Faultieren ist übrigens nicht nur ein Zeichen für ihr Wohlbefinden, sondern auch dafür, dass der aus dem Zoo in Wien stammende Zuchtmann „Sid“ mit seinem österreichischen Charme bei seinen Damen offenbar echt gut ankommt. Die Faultierzucht in Zoologischen Gärten ist übrigens
grundsätzlich kein Selbstläufer, da die bedächtigen Tiere durchaus als wählerisch gelten. Als regionales Arten- und Naturschutzzentrum beteiligt sich der Familienzoo in der Grafschaft Bentheim schon einige Jahre erfolgreich am Ex-situ Zuchtprogramm des Europäischen Zooverbandes EAZA (EEP), welches im Zoo Halle geführt wird. Im Naturschutz sind Ex-situMaßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt solche, die außerhalb des eigentlichen Lebensraums einer Art stattfinden, wie zum Beispiel in Zoos und Tierparks. Mit etwas Glück können die Zoobesucher die beiden Jungtiere auf den Bäuchen ihrer Mütter beobachten. Vor allen Dingen zur
Informationsfütterung dienstags, donnerstags, samstags und sonntags um 15.10 Uhr stehen die Chancen sehr gut.

Zoo Heidelberg 23.12.2024
Ein Löwe unterm Weihnachtsbaum – Im Zoo Heidelberg werden unverkaufte
Weihnachtsbäume zum tierischen Highlight
Was passiert eigentlich mit den Weihnachtsbäumen, die an Heiligabend noch nicht verkauft sind? Im Zoo Heidelberg werden die naturbelassenen Tannen zum Highlight für die Zootiere und enden als Spielmaterial oder weihnachtlicher Leckerbissen. Für Zoobesucher gibt es an den Tagen nach Weihnachten und Neujahr in den Gehegen viel zu entdecken. Vor allem der junge Berberlöwe lässt sich inzwischen sehr gut beim Spielen beobachten. Die Berberlöwen-Familie lässt sich nicht lange bitten: Kaum hat Manuel Stumpf die frische Nordmanntanne ins Gehege gelegt, wälzt sich der stattliche Löwenvater schon genüsslich im Baum und lässt sich
schließlich darauf nieder. Das weckt auch beim Nachwuchs Interesse. Erst anschleichen, dann lostoben: Der kleine Löwe streift durch die duftenden Nadeln, nagt an der Spitze und spielt mit den wackelnden Ästen. Manuel Stumpf beobachtet die Szene zufrieden: „Nouri entwickelt sich klasse. Er ist, wie fast alle jungen Katzen, sehr verspielt und unheimlich entdeckungsfreudig.“ In den letzten Wochen ließ sich beobachten, wie der Löwennachwuchs immer mutiger und aktiver wurde. Ob Kletterturm, Papas Rücken oder Nordmanntanne: alles wird auf Spieltauglichkeit geprüft. Für junge Katzen ist das Spielen ein wichtiger Entwicklungsschritt, denn so
trainieren sie ihre motorischen Fähigkeiten. Wenn es dann noch eine interessant duftende Tanne als Beschäftigungsmaterial gibt, ist das eine willkommene Herausforderung. Auch die Trampeltiere warten schon am Zaun auf ihren weihnachtlichen Snack als sie Tierpflegerin Kim Klene mit zwei Tannen unter dem Arm aufs Gehege zukommen sehen. „Die Trampeltiere knabbern besonders gerne die Rinde ab“, erklärt sie, als sie die Tannen auf die Anlage legt. Sofort machen sich die Tiere an den Stämmen zu schaffen. „Mit den gespendeten Weihnachtsbäumen schaffen wir eine Kombination aus saisonalem Leckerbissen und spielerischer Bereicherung.
Die Bäume sind eine tolle Abwechslung, weil sie neue Gerüche und Texturen in ihren Alltag bringen“, erklärt Zoo-Inspektor Jörg Kubacki. Seit vielen Jahren arbeitet der Zoo Heidelberg mit festen Partnern aus der Region zusammen, die unverkaufte Weihnachtsbäume spenden. „Von Privatpersonen nehmen wir keine Bäume an“, betont Kubacki. „Wir haben hohe Qualitätsansprüche für das Futter und Beschäftigungsmaterial für unsere Tiere. Die Bäume müssen beispielsweise naturbelassen und unbehandelt sein. Das können wir bei privaten Spenden leider nicht sicherstellen. Außerdem kann Weihnachtsbaumschmuck wie Lametta oder Kunstschnee Rückstände hinterlassen, die nicht in Tiermägen gehören.“ Zoo-Besucher können in den Tagen nach Weihnachten und zu Beginn des neuen Jahres selbst entdecken, was die Tiere mit ihren Tannen anstellen. Ob Trampeltiere beim Knabbern oder große und kleine Raubkatzen beim
Spielen – die Weihnachtsbäume sorgen in vielen Gehegen für spannende Beobachtungen. Mit dieser Aktion zeigt der Zoo Heidelberg, wie sich Nachhaltigkeit und das Wohl der Tiere verbinden lassen – ein schöner Abschluss für die Festtage und ein perfekter Start ins neue Jahr.

23.12.2024, Zoo Augsburg
Aus dem Dezember-Newsletter
Nach längerer Zeit sind wieder Straußwachtelküken geschlüpft. Und auch bei verschiedenen Pfeilgiftfröschen wandelten sich Kaulquappen zu Fröschen um, und gelten damit als „geboren“.
Die Familie bolivianischer Nachtaffen hat ein Jungtier bekommen. Nachdem hier die Familie nun auf fünf Köpfe angewachsen ist, kann es passieren, dass das älteste Geschwisterkind die Gruppe verlassen muss, oder erst beim nächsten Nachwuchs … Man wird sehen.
Aus dem Biosphaerium Elbtalaue kam ein junger weiblichen Biber. Leider klappt hier die Zusammengewöhnung nicht so gut, das Weibchen ist erst einmal einzeln gesetzt, damit es Zeit hat, das Gehege alleine zu erkunden.
Fünf Schmalschnabelstare kamen aus dem Zoo Chester (GB).
Die Nachzucht der Rosenhalsfruchttauben wurde an den Zoo Beauval (Frankreich) abgegeben
Leider musste ein Katta musste nach einer schwerwiegenden Verletzung nach Auseinandersetzungen in der Gruppe euthanasiert werden.
Im Vogelbestand verstarben ein Kaptriel, ein Säbelschnäbler, ein Rotschenkel und eine Brandgans.
Für Himalaya sind die Planungen weiter fortgeschritten. Die Angebote für den Abriss sind eingegangen, der ab Mitte Januar beginnen soll. Auch die Baugenehmigung soll noch in diesem Jahr beantragt werden, sodass dann die Arbeiten nahtlos weitergehen.
Endlich tut sich auch etwas beim Weg zwischen Takinen und Zebras. Hier hat das Wurzelwerk der Bäume die Asphaltdecke teilweise fast 10 Zentimeter angehoben. Die Instandsetzung ist deswegen so problematisch, weil der Weg dann gesperrt werden muss (das geht nur in der besucherschwachen Zeit) und der Christmas Garden beendet sein muss. Zwischen Mitte Januar und Ende Februar soll das Bauvorhaben endlich realisiert werden.
Zoobesucher haben es sicher schon entdeckt. Nach den Volieren in der Tropenhalle hat Herr Oschatz auch die Rückwände der Pavian/Rotbüffelanlage verschönert. Möglich war dies durch die Finanzierung vom Zoo-Shop Krätschmer.
Der Christmas Garden läuft inzwischen bereits fast vier Wochen und viele Besucher nutzten bereits die Gelegenheit den beleuchteten Zoo anzusehen. Die Veranstaltung endet am 6. Januar 2025.

Zoo Duisburg 20.12.2024
Kleine Bongo-Antilope geboren: Dieser Nachwuchs hat riesige Ohren
Mit der Entwicklung der weiblichen Antilope ist das Zoo-Team sehr zufrieden. Ihr Name „Najuma“ stammt aus der afrikanischen Bantu-Sprache Suaheli und bedeutet übersetzt „Große Freude“. Gestreiftes Fell, große Kulleraugen und riesige Ohren: Im Zoo Duisburg
wächst eine kleine Bongo-Antilope auf. Im ursprünglichen Lebensraum gelten die Waldantilopen aus Afrika als vom Aussterben bedroht.
Schätzungsweise leben nur noch 70-80 Ostafrikanische Bongos in den dichten Wäldern Kenias. Ihr Überleben hängt somit am seidenen Faden. Aufmerksam erkundet die junge Bongo-Antilope Najuma die Umgebung. Immer an der Seite des Jungtieres ist Mutter Uzuri. Für das siebenjährige Bongo-Weibchen ist es der zweite Nachwuchs. „Uzuri kümmert sich rührend um die Kleine und hat alles im Blick“, erzählt Revierleiter Nico Lohstroh. Der Tierpfleger war bei der Geburt der kleinen Najuma am 19. November dabei. Rund 50 Minuten lang beobachtete der 34-jährige das besondere Ereignis aus der Entfernung. „Jede Geburt ist ein kleines Wunder. Hautnah dabei zu sein und zu sehen, wie ein Jungtier auf die Welt kommt, ist großartig und ein außergewöhnlicher Moment“, freut sich Lohstroh. Nach den ersten Lebenstagen im Stall, hat das Jungtier nun die Außenanlage und die Artgenossen kennengelernt. Wenige Tage nach der Geburt bekam das Duo Besuch von Zootierärztin Dr. Carolin Bunert. „Im Rahmen der Jungtiervisite ist ein allgemeiner Vitalcheck durchgeführt worden. Dabei wurden Herz und Lunge abgehorcht, das Maul kontrolliert und das Geschlecht bestimmt“, erklärt Dr. Bunert.
Ihr Fazit: „Das Jungtier ist fit, munter und gesund“.

Zoo Schwerin, 20.1202024
Erfolgreiche Zusammenführung im Zoo Schwerin: Löwenjungtier „Santosh“
ist nun Teil des Rudels

Der Zoo Schwerin informiert kurz vor Weihnachten über eine besondere Etappe für seinen jüngsten Löwennachwuchs: Jungtier Santosh, geboren in der Nacht vom 30. auf den 31. Juli 2024, wurde erstmals mit dem Rest des Löwenrudels zusammengeführt. Die Integration des Jungtiers in das achtköpfige Rudel ist ein wichtiger Schritt für das gesunde Aufwachsen des kleinen Löwen. Der Zoo Schwerin beteiligt sich mit der Haltung und Aufzucht am Europäischen Erhaltungsprogramm (EEP) der seltenen Asiatischen Löwen, die von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „stark gefährdet“ eingestuft werden. Das soziale Miteinander spielt bei Löwen eine große Rolle. Neben der Mutter übernehmen in der Regel auch die anderen Löwinnen Verantwortung für das Jungtier. Das Rudel, zu dem insgesamt acht Tiere gehören, darunter der achtjährige Vater „Shapur“ sowie drei Jungtiere aus dem vergangenen Jahr, hatte bislang keinen direkten Kontakt zu Santosh. „Diese erste Begegnung ist für die Tiere und natürlich für uns als Zoo eine besondere Situation. Wir beobachten die Tiere dabei sehr aufmerksam“, erklärt Zoodirektor Dr. Tim Schikora. Santosh ist nicht der erste Löwennachwuchs in Schwerin. Im Jahr 2023 konnte sich der Zoo über die erfolgreiche Aufzucht von „Ravi“ und „Kirana“ “ und kurz darauf von „Tarak“ bei den Asiatischen Löwen freuen. Die Erfahrungswerte haben dem Zoo dabei geholfen, einen passenden Zeitpunkt für die Zusammenführung auszuwählen. Dennoch sei die Integration eines Jungtiers in ein bestehendes Rudel immer auch mit Risiken verbunden, so Schikora. So könnten die älteren Geschwister beispielsweise zu grob mit dem schwächeren Jungtier umgehen und es beim Spielen verletzen. Im Fall von Santosh zieht der Zoo ein erstes positives Fazit: Das Rudel habe sich zwar für den Neuzugang interessiert, ihn aber nicht zu hart angegangen.

Alpenzoo Innsbruck 20.12.2024
Futterspende erreicht Zoo Kiew rechtzeitig vor Weihnachten
Pünktlich vor Weihnachten ist eine dringend benötigte Futterspende im Zoo Kiew angekommen. Die Versorgung der rund 4.000 Tiere bleibt weiterhin schwierig, da die Futtermittel aufgrund der anhaltenden Kriegssituation in der Ukraine knapp sind. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere leiden unter den dramatischen Umständen des Konflikts. Die Hilfslieferung wurde durch den Zoo Berlin und den Tierpark Berlin ermöglicht. Der Alpenzoo Innsbruck und der Tiergarten Schönbrunn unterstützten die Initiative der Zoologischen Gärten Berlin, um den Zoo Kiew in dieser schwierigen Zeit zu entlasten. Trotz der schwierigen Umstände zeigt das Team im Zoo Kiew außergewöhnliches Engagement. Mit großer Hingabe und unter oft gefährlichen Bedingungen setzen sie alles daran, die Tiere weiterhin zu versorgen. Die Hilfslieferung bringt nun eine wichtige Entlastung und ist ein Symbol der internationalen Solidarität unter zoologischen Einrichtungen. Zoodirektor Dr. André Stadler stellt die Selbstverständlichkeit dar:
„Ich kann mir kaum vorstellen, wie es sein muss, in einer andauernden Kriegssituation die Versorgung der Mitarbeiter und Tiere
sicherzustellen. Deswegen haben wir mit voller Überzeugung bei dieser Aktion mitgemacht“.

Zoo Salzburg 20.12.2024
Zwei echte Weihnachtsvorboten: Neue Waldrentiere aus Finnland angereist
Während die „Kinderlein noch kommen“, sind die Rentiere schon da. Inmitten der Adventszeit haben sich zwei weihnachtliche Vorboten aus dem hohen Norden ins weit entfernte Salzburg aufgemacht, um die kleine Rentierherde im Zoo zu ergänzen. „Ulpukka und Lumme kommen tatsächlich aus dem Heimatland des Weihnachtsmanns. Sie wurden vor eineinhalb Jahren in einem finnischen Zoo geboren“, erzählt Geschäftsführerin Sabine Grebner. „Vielleicht handelt es sich bei den beiden Rentierkühen ja wirklich um zwei Helfer von Santa Claus“, meint Sabine Grebner. „Immerhin muss es sich bei Rudolph mit der roten Nase eigentlich um ein weibliches Tier gehandelt haben, da die männlichen Rentiere ihr Geweih im Winter bereits abwerfen.“ Dagegen behalten die Weibchen ihres bis zum
Frühjahr.

Zoo Hof 19.12.2024
Liebesbande zwischen Hof und Frankreich
Am 19.12 reiste aus dem französischen Zoo de La Boissière du doré , gelegen bei Nantes (Frankreich), ein junger Chevalier an die Saalestadt. Diese weite Reise war nötig geworden, da das verwitwete Hofer Weibchen mit einem Großteil der Tiere in Deutschland verwandt ist. Bei den Beiden handelt es sich um Weißborstengürteltiere, vorkommend in Südamerika. Diese Tiere leben meist in trockenen, offenen Landschaften wie Savannen oder Halbwüsten und sind vorwiegend Insektenfresser. Das Weißborstengürteltier steht jedoch bereits auf der Liste der bedrohten Tiere der Weltnaturschutzorganisation. Die größte Gefahr geht von der Zerstörung seines Lebensraums durch landwirtschaftliche Nutzung und Urbanisierung aus. Auch illegale Jagd und der Verlust von Nahrungsquellen, den Insekten, stellen eine Bedrohung dar. Zudem wird das Tier durch die Klimaerwärmung und die damit verbundenen Veränderungen in seinem Lebensraum weiter in seiner Existenz gefährdet. Letztmalig wurde der Bedrohungsstatus dieser Art 2014 erfasst und seitdem nicht mehr evaluiert. Biologen verzeichnen jedoch seit geraumer Zeit eine Abnahme der Bestände, vor allem durch den menschlichen Einfluss.

Tierpark Dessau 19.12.2024
BärenCam wieder aktiv
Die Kragenbären haben sich zur Winterruhe begeben – und dennoch ist es wohl die spannendste Zeit im Bärenjahr. „Für uns auf jeden Fall“, bestätigt Konstanze Thomas, Tierpflegerin bei Anastasia und Dmitry. „Natürlich erhoffen wir uns wieder Nachwuchs bei den Kragenbären, wollen aber die Winterruhe nicht stören.“ Dazu sind nun endlich wieder die Winterruhen-Kameras eingeschaltet. So können die Tierpflegenden und auch wieder jeder Interessierte außerhalb des Tierparks das Bärenverhalten miterleben. Während der Winterruhe bewegen sich die Bären nicht oder nur sehr selten aus ihrer Höhle heraus. Dennoch strecken sie sich ab und zu, drehen sich
hin und her. „Die Bevölkerung hat uns Bilder von Dmitry in den witzigsten Bären-Yoga-Positionen zugesendet“, freut sich Tierparkleiter Jan Bauer. Natürlich sind auch in diesem Winter alle dazu eingeladen mitzufiebern, denn die Winterruhe ist auch die Zeit, in der die Bären ihre Jungtiere zur Welt bringen. In der Neujahrsnacht 2023 kamen die Bärenbrüder Fritz und Franz zur
Welt. Zwar waren sie bei der Geburt kaum größer als ein Meerschweinchen. Weil der Nachwuchs zu diesem Zeitpunkt noch nicht das typische dichte, schwarze Fell hat, waren sie dennoch auf der BärenCam gut zu beobachten. Der Link zur Bärencam mit Einblick zu Anastasia und Dmitry ist auf der Webseite des Tierparks Dessau zu finden: tierpark.dessau-rosslau.de.

19.12.2024, Verband der Zoologischen Gärten (VdZ)
Zootier des Jahres 2024: Geckos schützen, Lebensräume bewahren
Kampagne zieht Bilanz über Erfolge
Zootier des Jahres 2024: Geckos schützen, Lebensräume bewahren / Kampagne zieht Bilanz über Erfolge
Verspeist, gehandelt oder zu fragwürdiger Medizin verarbeitet – zu den größten Bedrohungen für viele Geckoarten weltweit zählen nicht nur der Klimawandel und die Zerstörung und Verschmutzung ihrer Lebensräume, sondern auch die Verwendung der Tiere u.a. als Delikatesse oder in der traditionellen Medizin. Mit gezielten Schutzmaßnahmen setzt sich die Zoogemeinschaft mit der Kampagne Zootier des Jahres dafür ein, die Lebensräume dieser außergewöhnlichen Arten zu bewahren und deren Vorkommen zu schützen.
„Die Ergebnisse der diesjährigen Kampagne lassen hoffen und zeigen eindrucksvoll, wie moderne Zoos und Artenschutzprojekte Hand in Hand wirken können, um bedrohten Arten wie dem Himmelblauen Zwergtaggecko oder dem Cat-Ba-Tigergecko eine Zukunft zu sichern“, sagt Volker Homes, Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ). „Für 14 verschiedene Geckoarten konnten wir durch die Kampagne Verbesserungen ihrer Situation erzielen. Etwa durch den Schutz und die Aufwertung ihrer Lebensräume, bei besonders stark bedrohten Arten, durch den Aufbau von Erhaltungszuchtstationen in den Ursprungsländern und gleichzeitig in den Zoologischen Gärten Europas. Dabei arbeiten wir im engen Austausch mit den örtlichen Behörden und binden die lokale Bevölkerung in die Schutzprojekte ein“, ergänzt Dr. Jens-Ove Heckel, Vorsitzender der Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP).
Schutzmaßnahmen von Tansania bis Vietnam
Er ist nur wenige Zentimeter groß, leuchtet in strahlendem Blau, lebt nur auf einer Pflanzenart in einem winzigen Gebiet in Tansania und steht am Rande der Ausrottung: Der Himmelblaue Zwergtaggecko. Im Rahmen der Kampagne Zootier des Jahres wurden zahlreiche Schutzmaßnahmen auf den Weg gebracht, um diese faszinierende Art zu bewahren.
Aktuell wird ein neues Schutzgebiet aufgebaut, das die beiden Waldgebiete verbindet, in denen die Geckos voneinander isoliert vorkommen. Die Fläche wird durch gezielte Aufforstung zu einem wertvollen Lebensraum für die Geckos und viele andere Tierarten aufgewertet. Die Landeigentümer erhielten im Tausch für diese Flächen hochwertiges Ackerland und profitieren damit von dem neuen Naturschutzgebiet. Außerdem arbeitet das Projektteam daran, Waldbrände durch verschiedene Maßnahmen zu reduzieren, die Wilderei einzudämmen und bekämpft invasive Pflanzen, welche die heimischen Arten verdrängen.
Auch in Vietnam profitieren Geckos von der Kampagne, darunter verschiedene Bogenfingergeckos, Tigergeckos, der Psychedelische Felsengecko oder Tokeh-Geckos. Jedes Jahr fallen Millionen von Tokehs der Herstellung Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) zum Opfer. Obwohl diese Geckos bereits seit Hunderten von Jahren in der Medizin genutzt werden, ist die Nachfrage nach diesen Produkten in den letzten Jahren stark gestiegen. Um dem entgegen zu wirken, wird in Nordvietnam ein Erhaltungszuchtprogramm für die Reeves-Tokeh-Geckos in Zusammenarbeit mit europäischen Zoos aufgebaut. Die Nachzuchten dienen als Reservepopulation in menschlicher Obhut, auch um in Zukunft die natürlichen Populationen wieder stärken zu können. Die Möglichkeit der Wiederansiedlung wird in der Umgebung der Me Linh-Station für Biodiversität sowie im Cat Ba-Nationalpark geprüft. Zu diesem Zweck werden unter anderem Gefährdungsanalysen und Populationserhebungen durchgeführt. Zudem wird verstärkt Öffentlichkeitsarbeit geleistet, um den Einsatz von Tokeh-Geckos in der TCM zu verringern.
In Vietnam und ganz Südostasien sind Geckos eine der am meisten vernachlässigten Wirbeltiergruppen, da von den Behörden bisher nur wenige Mittel für ihren Schutz bereitgestellt wurden. Dies soll mit den Spenden der Zootier des Jahres-Kampagne zumindest für 12 der am stärksten bedrohten Geckoarten Vietnams verbessert werden.
Zoos als Schnittstelle: Der One Plan Approach im Artenschutz
Die Geckos stehen stellvertretend für viele bedrohte Arten in Asien, deren Lebensräume durch Abholzung und Wilderei unter Druck geraten. Gemeinsam mit dem Team des Kölner Zoos um Prof. Thomas Ziegler, Leiter des Kölner Aquariums, werden in diesem Jahr verstärkt mit den vietnamesischen Partnern Schutz- und Erhaltungszuchtprojekte in Vietnam auf- und ausgebaut. Und das nicht nur für Geckos, sondern im Rahmen der Partnerkampagne „Vietnamazing“ der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) auch für viele weitere hoch bedrohte Tierarten Vietnams.
Die Bilanz zeigt, wie wichtig die Verknüpfung von Aktionen im natürlichen Lebensraum und Maßnahmen in den Zoos für den Artenschutz ist. Der „One Plan Approach“ verfolgt die Strategie, die Schutzmaßnahmen in den natürlichen Lebensräumen der Tiere mit den wissenschaftlich geführten Zoos und deren reichhaltigen Wissensschatz eng miteinander zu verknüpfen. Hier arbeiten Zoos, Behörden und lokale Projektpartner Hand in Hand. Zoologische Gärten leisten dabei durch ihre wissenschaftliche Expertise und gezielte Erhaltungszuchtprogramme einen entscheidenden Beitrag.
Ein Rückblick auf acht Jahre Kampagne
Seit 2016 macht die Kampagne „Zootier des Jahres“ auf bedrohte Tiere aufmerksam, die oft im Schatten anderer Tiere und damit weniger im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit stehen. Dank der Unterstützung durch Partner wie die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), die Deutsche Tierpark-Gesellschaft (DTG), die Gemeinschaft der Zooförderer (GdZ) und dem VdZ konnten bereits zahlreiche Erfolge erzielt werden.
So konnten bereits Projekte für Rotohraras in Bolivien, Scharnierschildkröten in Kambodscha oder Java-Pustelschweine in Indonesien umgesetzt werden. Und eines gilt für alle ehemaligen „Zootiere des Jahres“: Die Aufmerksamkeit gilt auch deren Zukunft, denn die Schutzmaßnahmen werden über das eine Jahr hinaus fortgesetzt und die Tierarten vor Ort weiter geschützt.
Am 13. Januar 2025 wird das neue „Zootier des Jahres“ bekannt gegeben.

Tiergarten Worms 18.12.2024
„Die Wölfe sind los!“ – Feierliche Wiedereröffnung der Wolfsanlage im
Tiergarten Worms

Der Tiergarten Worms hat eine neue Ära eingeläutet: Nach mehr als einem Jahr ohne Wolfspräsenz wurde die neu gestaltete Wolfsanlage feierlich wiedereröffnet und die neuen Wölfe willkommen geheißen. Zu diesem besonderen Ereignis hatten Achim Herb, 1. Vorsitzender des Freundeskreis Tiergarten Worms e.V., Beigeordneter Timo Horst und Nina Scharer, Geschäftsführerin Tiergarten Worms gGmbH, eingeladen. Oberbürgermeister Adolf Kessel, zahlreiche geladene Gäste, darunter Vertreter des Freundeskreises, und weitere Ehrengäste versammelten sich, um der festlichen Zeremonie beizuwohnen. Begleitet von den Klängen der Wormser Jagdhornbläser unter der Leitung von Beatrix Horn wurde der Einzug der vier jungen männlichen Wölfe in ihr neues Zuhause, gebührend gefeiert. „Die Wölfe sind seit Anbeginn des Tiergartens, 1972, fest im Tierbestand und für uns von unschätzbarer Bedeutung,“ betonte Achim Herb, der 1.
Vorsitzende des Freundeskreis Tiergarten Worms e.V., in seiner Begrüßung. „Das neue Gehege ist ein eindrucksvolles Symbol für das
großartige Zusammenspiel aller Beteiligten. Besonders stolz sind wir auf die Wolfsbrücke, deren Geländer unser langjähriges Mitglied – passenderweise Herr Wolf – mit viel Engagement und Eigeninitiative gefertigt hat. Solche Projekte verdeutlichen, wie eng Freundeskreis und Tiergarten Worms miteinander verbunden sind und bleiben. Ohne Freundeskreis keine Wölfe – und ohne Wölfe kein Tiergarten.“ Zum Abschluss seiner Rede bedankte sich Herb beim Team des Betriebshofes und bei den Tierpflegern für die hervorragende Arbeit und verkündete spontan, dass der Freundeskreis die Schirmherrschaft für die neue Anlage übernehmen werde und verblüffte alle Anwesenden. Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst bezeichnete Achim Herb als „Banker mit Herz“, als ehemaliger Sparkassendirektor hatte er sich bereits vor Jahrzehnten während seiner beruflichen Karriere für den Tiergarten eingebracht: „Dankeschön insbesondere an Sie Herr Herb, Dank der großartigen Unterstützung des Freundeskreises Tiergarten, der einen großen Teil der Kosten übernommen hat, konnten wir ein neues Wolfsrudel aus vier Brüdern in den Tiergarten Worms bringen.“ Weiter hebt Horst die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements hervor und dankt für die Leidenschaft, mit der sich alle Beteiligten immer wieder für den
Tiergarten Worms einsetzten – anwesende Sponsoren, Förderer und engagierte Privatpersonen, wie die Wolfspaten: „Mit Ihrem Beitrag helfen Sie alle, unseren gemeinnützigen Tiergarten nicht nur zu erhalten, sondern auch weiterzuentwickeln – dafür sind wir Ihnen von Herzen dankbar.“ Oberbürgermeister Adolf Kessel hob die Bedeutung der Wölfe und der neuen Anlage für den Tiergarten und die Stadt Worms hervor: „Das Wolfsgehege hat von Anfang an eine magische Anziehungskraft auf die Besucher ausgeübt. Es ist ein Vorzeigeprojekt, das weit über die Stadtgrenzen hinaus Anerkennung finden wird.“ Die Wiedereröffnung ist für viele ein emotionaler Moment, der zudem an die besondere Geschichte der Wölfe im Tiergarten erinnert. Mit dem altersbedingten Tod von „Der Kleine“, dem letzten Altwolf, ging im vergangenen Jahr, begleitet von großem öffentlichem Interesse, eine Ära zu Ende. Die legendären Rudel um
die Wölfinnen Anouk und Takaja hatten über viele Jahre hinweg das Gesicht des Tiergartens geprägt. Tiergartenleiter Marco Mitzinger
erinnert sich gerne daran zurück: „Die Wölfe begleiten mich seit den Anfängen meiner Tätigkeit hier im Wormser Tiergarten. Es war eine intensive Zeit, und ich freue mich, dass wir heute durch das Engagement des Freundeskreises das nächste Kapitel dieser Geschichte aufschlagen können. Wir wissen dabei auch, dass Wölfe stark polarisieren. Unter der Leitung von Biologin Miriam Schall werden wir in der Tiergartenschule wichtige Wissensvermittlung leisten und den Besuchern die Komplexität sowie die bedeutenden Zusammenhänge rund um diese Tiere vermitteln.“ Die vier neuen Wölfe, ein Geschwisterrudel aus der zoologischen Einrichtung
Wildparadies in Tripsdrill, Baden-Württemberg, haben sich bereits gut eingelebt und entwickeln sich prächtig. Ihr genaues Alter lässt sich nur schätzen: Sie wurden vermutlich Ende April oder Anfang Mai geboren. Erst Anfang Juni konnte erstmals ein Blick in die Wurfhöhle geworfen werden. Die Elterntiere stammen aus Frankreich. Fast auf den Tag genau vor vier Wochen waren die Tiere im Tiergarten angekommen, die Umsiedlung verlief reibungslos. Revierleiterin Nina Au beschreibt ihre Eindrücke der Wölfe nach den ersten Tagen: „Es sind faszinierende Tiere mit ausgeprägten individuellen Charakterzügen. Drei der Wölfe halten sich meist als
Gruppe zusammen, während einer etwas abseits bleibt. Das vermutlich ranghöchste Tier zeigt sich bereits neugierig und selbstbewusst und bevorzugt die Anhöhe vor der Wolfsbrücke als seinen Präsentationsplatz. Die anderen wirken noch zurückhaltender und reagieren eher scheu und vorsichtig“, was sich auch beim Anblick der Menschentraube und den Klängen der Jagdhornbläser zeigte. Sie erhalten daher weiterhin die Möglichkeit in Ruhe anzukommen und sich in den nächsten Wochen und Monaten an die Menschen zu gewöhnen. Ab sofort können sie in ihrem neuen Zuhause im Wormser Tiergarten besucht werden.

Tierpark Berlin 18.12.2024
Tierische Weihnachten
Adventsstimmung und Winterabenteuer in Zoo und Tierpark Berlin Während der weihnachtliche Trubel die Straßen Berlins fest im Griff hat, bieten Zoo und Tierpark Berlin ein entspannendes Kontrastprogramm: Ob bei einer geführten Tour durch die winterliche Tierwelt, dem Winterferienprogramm für Kinder oder einfach einem ruhigen Spaziergang – beide Einrichtungen laden dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und neue Kraft zu schöpfen. „Gerade in der hektischen Weihnachtszeit sehnen sich viele nach einem Moment der Ruhe“, so Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Unsere Pforten stehen Zoo- und Tierpark-Gästen daher auch an den
Weihnachtsfeiertagen, an Silvester und Neujahr offen. Unsere Gäste können die Tiere in winterlicher Umgebung beobachten und die Ruhe
genießen, die in dieser besonderen Jahreszeit herrscht.“ Auch das Aquarium Berlin lädt mit seiner stimmungsvollen Beleuchtung und der faszinierenden Unterwasserwelt zu einem besinnlichen Besuch ein. In Zoo und Tierpark Berlin können Gäste bei speziellen Advents- und Weihnachtstouren die winterliche Tierwelt erkunden und mehr über die speziellen Anpassungen der Tiere an die kalte Jahreszeit erfahren. Wer ist perfekt an das Leben in der Kälte angepasst? Und wer die größte Frostbeule unter den Tieren? Die Touren finden an allen Adventswochenenden sowie rund um die Weihnachtsfeiertage im Zoo und Tierpark Berlin statt. Auch während den immer näher rückenden Winterferien bieten Zoo und Tierpark ein besonderes Programm: Vom 2. bis 6. Januar 2025 stehen Kinder zwischen 8 und 12 Jahren im Mittelpunkt. Im Rahmen des Winterferienprogramms werden spannende Thementage angeboten, die kreative Aktivitäten, Experimente und exklusive Einblicke hinter die Kulissen umfassen. Das Programm richtet sich an neugierige Nachwuchsforscher*innen, die die Welt der Tiere hautnah erleben möchten. Und noch eine liebgewonnene Tradition wird Anfang Januar erneut stattfinden: Die beliebte Tannenbaumverfütterung im Zoo Berlin. Der genaue Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben. Tickets für sämtliche
Programme und Angebote sind online erhältlich: https://shop.zoo-berlin.de/erlebnisse bzw. https://shop.tierpark-berlin.de/erlebnisse.

Tiergarten Kleve 18.12.2024
Von bellenden Präriehunden bis zur Hummel, die ein Rind ist
Tiergarten Kleve bietet vom 20.12.2024 bis 06.01.2025 eine Weihnachtsferienrallye an und ist auch über die Weihnachtsfeiertage
täglich ab 9 Uhr geöffnet. Die bevorstehenden Weihnachtsferien werden tierisch gut- zumindest im Tiergarten Kleve. Nachdem vor wenigen Tagen passend zur Weihnachtszeit die ersten Rentiere im Familienzoo am Niederrhein eingezogen sind, bietet die beliebteste Freizeiteinrichtung in Kleve vom 20. Dezember bis zum 6. Januar eine Weihnachtsferienrallye. Diese ist kostenlos an der Kasse erhältlich und bringt einen zu den verschiedenen Tieren des Tiergartens, sodass man hier auch neue Infos über die Tiere lernt. „Eine wichtige Aufgabe moderner Zoos ist neben Erholung, Forschung und Artenschutz auch die Bildung“, so Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Daher bieten wir wieder in den Weihnachtsferien unsere beliebte Ferienrallye an, bei der man unter anderem Lernen kann, wann Präriehunde bellen oder dass nicht alle Hummeln Insekten sind.“ Um an der Weihnachtsferienrallye mitzumachen, ist lediglich der normale Tiergarteneintritt zu entrichten. Jahreskarten sind selbstverständlich auch zu dieser Aktion gültig. Bei der Rallye
kann man nicht nur Spannendes über die Tiergartenbewohner lernen, es gibt auch etwas zu gewinnen, wie Polotzek verrät: „Jeder, der die Weihnachtsferienrallye richtig gelöst an der Kasse abgibt, erhält eine Packung Tierfutter gratis.“

Zoo Hoyerswerda 17.12.2024
Neuer Partner für Faultier-Dame Carla Faultier Karl ist jetzt im Zoo
Hoyerswerda Zuhause

Die Faultier-Dame Carla aus dem Zoo Hoyerswerda hat jetzt einen neuen Partner. Das zweijährige Faultier-Männchen Karl bezog heute die Tropenhalle des Zoos. Bereits Mitte Oktober kam Karl aus dem Zoo Leipzig ins Lausitzer Seenland und war bis jetzt hinter den Kulissen. „Wir haben ihm viel Zeit gegeben, sich an uns und die neue Umgebung zu gewöhnen“, erläutert Carolin Adler, Reviertierpflegerin im Vogelrevier. Heute Vormittag wurde Karl mit seiner Schlafbox in die Tropenhalle des Zoo Hoyerswerda getragen. Danach hat er sich, natürlich in typischer Faultier-Manier, ausreichend Zeit gelassen, diese zu verlassen. Mit ein wenig Hilfe von Leckereien und Neugier wagte sich das zweijährige Faultier-Männchen dann doch aus der Box und fing an, sein neues zu Hause
zu erkunden. Die sechsjährige Carla bekam von alldem nichts mit und verschlief die Ankunft ihres neuen Partners. „Wir sind zuversichtlich, dass auch Carla bald Interesse an Karl zeigt“, sagt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerda. Der Partnerwechsel bei den Faultieren im Zoo Hoyerswerda wurde notwendig, da vermutet wird, dass das vorherige Faultiermännchen-Carlo unfruchtbar ist. Carlo lebt seit Mitte September im Tierpark Kleve und hat sich dort in seiner WG mit vier Lisztaffen gut eingelebt. Seit 2018 hält der Zoo Hoyerswerda Zweifingerfaultiere in der Tropenhalle des Zoos. Mit circa zweieinhalb Jahren werden sie geschlechtsreif. Nun hofft der Zoo, frühestens ab 2026 mit Nachwuchs rechnen zu können. Faultiere stammen ursprünglich aus den
tropischen Wäldern Südamerikas. Sie sind Einzelgänger, schlafen viel und bewegen sich sehr langsam. Carla, Karl und ihre Artgenossen ernähren sich überwiegend pflanzlich und bevorzugen dabei Blätter sowie ab und zu auch Blüten und Früchte. Etwa einmal pro Woche verlassen Faultiere ihren Platz im Grünen, um am Boden ihr Geschäft zu erledigen.

Tiergarten Nürnberg 17.12.2024
Afrikanische Schweinepest: Keine Gefahr für Pekaris
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine oft tödlich verlaufende Virusinfektion bei Schweinen, die sich in den vergangenen Jahren weltweit alarmierend ausgebreitet hat. Im Fall eines Ausbruchs treten strenge Maßnahmen zur Tierseuchenbekämpfung in Kraft. Diese betreffen sowohl Haus- als auch Wildschweine – und möglicherweise weitere empfängliche Arten. Sogenannte Nabelschweine, die Pekaris (Tayassuidae) zählen nicht dazu: Das konnte das Friedrich-LoefflerInstitut (FLI) in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem Tiergarten der Stadt Nürnberg und anderen zoologischen Gärten nun herausfinden. Pekaris gehören zur Familie der Schweineartigen (Suina), werden aber taxonomisch von den Echten Schweinen (Suidae) unterschieden. Sie stammen vor allem aus Süd- und Mittelamerika. In europäischen Zoos werden wichtige Reservepopulationen für zwei bedrohte Arten gehalten: das Weißbartpekari (Tayassu pecari), das als gefährdet gilt, und das Chaco-Pekari (Catagonus wagneri), das sogar als stark gefährdet eingestuft wird. Im Tiergarten leben derzeit drei Chaco-Pekaris – ein Eber und zwei Bachen. Eine aktuelle Untersuchung des FLI in Zusammenarbeit mit dem Tiergarten
Nürnberg und anderen zoologischen Gärten gibt für die Pekaris nun Entwarnung: Das ASP-Viru s ist für sie nicht gefährlich. Diese Erkenntnis stellt nicht nur eine Erleichterung für Zoos dar, sondern trägt auch zum Schutz der gefährdeten Pekari-Arten bei. Denn in ihrem Fall sind umfangreiche Seuchenbekämpfungsmaßnahmen nicht erforderlich. Bisher war über die ASP-Empfänglichkeit von Pekaris nur sehr wenig bekannt, lediglich eine Art wurde bisher in den 1960er Jahren wissenschaftlich daraufhin untersucht. „Wir konnten zeigen, dass die Zellen von Pekaris nicht empfänglich für ASP-Viren sind“, sagt Dr. Virginia Friedrichs, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Nationalen Referenzlabor für Afrikanische Schweinepest am FLI. Dieses Ergebnis kommt in einer akuten Phase: Denn auch in Deutschland breitet sich die ASP rasant aus und ist bereits in einem Wildpark aufgetreten. Zoos, die empfängliche, zum Teil stark gefährdete Arten halten, bereitet diese Entwicklung große Sorge. Pekaris müssen bei ASP-Ausbruch nicht gekeult werden Zoologische Gärten
wie der Tiergarten Nürnberg, der Tierpark Nordhorn, der Zoo Berlin und der Tierpark Berlin kooperieren intensiv mit dem FLI bei der Bekämpfung der ASP. Ziel ist es, das Risiko für Wildtierbestände, landwirtschaftliche Betriebe und Zoopopulationen zu minimieren. Für die nun gewonnene Erkenntnis über die Pekaris haben die zoologischen Einrichtungen dem FLI Blutproben zur Verfügung gestellt. „Auf Grundlage der erhobenen Daten können die Pekaris aus den Bekämpfungsmaßnahmen ausgeschlossen werden“, sagt Dr. Sandra Blome, Leiterin des Nationalen Referenzlabors für ASP. Wäre ein Zoo von der ASP betroffen, müssten die Pekaris nicht gekeult werden, noch müssten sie wie andere potenziell betroffene Arten im Stall bleiben. Auch ein Transportverbot wäre nicht nötig. „Mit dieser ersten wichtigen Erkenntnis zur aktuellen, gemeinsamen ASPForschung können wir die gefährdeten Pekaris vor vorbeugenden Keulungen schützen und damit die Reservepopulationen in Zoos,“ sagt der biologische Leiter und stellvertretende Direktor des Tiergartens Nürnberg, Jörg Beckmann. „Dies verdeutlicht wieder das große Potential von Zootieren für die Wissenschaft und leistet auch einen sehr wertvollen Beitrag zum Schutz bedrohter Pekaris in der Natur.“

Tierpark Berlin 17.12.2024
Mangrovenwälder als Lösung für die Klima- und Biodiversitätskrise?
Expert*innen diskutieren in Berlin über die Bedeutung von Mangrovenwäldern weltweit und für Deutschland
Mangrovenwälder haben einen unschätzbaren Wert für Mensch und Natur in den Tropen: Sie schützen Küsten vor Erosion und Stürmen, speichern immense Mengen an Kohlenstoff und bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig sichern sie die Lebensgrundlage von Millionen Menschen weltweit. Doch Mangroven sind bedroht: Durch Abholzung, Umweltverschmutzung und den Klimawandel gehen diese ökologisch und wirtschaftlich wertvollen Lebensräume alarmierend schnell verloren. Um auf die Bedeutung der Mangrovenwälder aufmerksam zu machen und konkrete Lösungen für ihren Schutz und ihre Wiederherstellung zu entwickeln, haben das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), der WWF Deutschland und die Zoologischen Gärten Berlin zum Mangroven-Zukunftstag eingeladen. Die Veranstaltung bringt Forschende, politische Entscheidungsträger*innen und Vertreter*innen der Gesellschaft im Tierpark Berlin an einen Tisch, um Strategien für eine nachhaltige Zukunft zu diskutieren. Gleichzeitig bietet die Veranstaltung die Möglichkeit, neue Partnerschaften für eine zielgruppengerechte Kommunikation und Bildung zu initiieren, um diese Thematik künftig noch effektiver in der Gesellschaft zu adressieren. Eröffnet wird die Veranstaltung von Sebastian Unger, Meeresschutzbeauftragter der Bundesregierung: „Mangroven sind ein unverzichtbarer Bestandteil gesunder Meeresökosysteme und essenziell für den Küstenschutz. Der Mangroven-Zukunftstag ist eine wichtige Gelegenheit, um die in Deutschland ansässige Expertise in einem Raum zusammenzubringen und den Mangrovenschutz weltweit voranzutreiben.“ Dr. Véronique Helfer, Mangrovenökologin am ZMT, Sprecherin des ZMT im
Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität und Initiatorin des bereits zum dritten Mal stattfindenden Mangroven-Zukunftstags, betont: „Am ZMT sehen wir Mangroven als Schlüsselfaktoren für eine nachhaltige Entwicklung. Wir freuen uns, beim Mangroven-Zukunftstag erneut Menschen und Ideen zusammenzubringen. Auch bei dieser Veranstaltung konnten wir innovative Lösungen diskutieren, die sowohl den sozialen Wert dieser Wälder sichern als auch ihre nachhaltige Nutzung fördern.“ Mitveranstaltet wird der Mangroven-Zukunftstag vom WWF Deutschland, der in Mittelamerika und Ostafrika mehrere Feldprojekte zum Schutz dieser Küstenwälder durchführt. Axel Krumsiek, Leiter Meeresschutz beim WWF Deutschland, erklärt: „Mangroven sind Klimaschützer, Lebensraum und Einkommensquelle
zugleich. Der Schutz dieser einzigartigen Wälder muss Priorität haben – nicht nur für die Natur, sondern auch für die Menschen. Wir arbeiten gemeinsam mit den vor Ort lebenden Gemeinden daran, die Mangroven nachhaltig zu schützen und langfristig nachhaltige Lebensgrundlagen zu schaffen.“ Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft der freien Hansestadt Bremen, Kathrin Moosdorf: „Mangroven sind einzigartige Ökosysteme und ein wichtiger Lebensraum für unzählige Tierarten. Sie dienen als Kinderstube für marines Leben, sind hocheffiziente CO2-Speicher und bieten einen natürlichen Schutz für Küsten vor Stürmen. Trotz ihrer enormen Bedeutung sind Mangroven weltweit bedroht. Die Wissenschaft spielt eine entscheidende Rolle, um diese Entwicklung aufzuhalten und umzukehren. Mit guten Forschungsansätzen und den richtigen Methoden können wir Mangroven gezielt schützen und ihre Regeneration vorantreiben. Der Wissenschaftsstandort Bremen ist ein Leuchtturm bei den Meereswissenschaften. In Bremen und Bremerhaven engagieren sich eine Vielzahl international renommierter Forschungseinrichtungen dafür, die Mangroven und das Leben in den Ozeanen nachhaltig zu schützen und wiederzubeleben.“ „Als zoologische Einrichtung sehen wir es als unsere Aufgabe, Menschen einen Zugang zur Natur zu ermöglichen und sie für den Schutz unserer Umwelt zu sensibilisieren. Mit knapp sechs Millionen Besuchenden pro Jahr haben wir eine einzigartige Gelegenheit, ein breites Publikum zu erreichen und aufzuklären. Umweltbildung ist ein zentraler Baustein unserer Arbeit, und wir glauben fest daran, dass kontinuierliche Bildungsarbeit einen entscheidenden Beitrag zum Natur- und Artenschutz leisten kann“, erklärt Gastgeber und Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Mit ihrem Artenschutzprogramm Berlin World Wild unterstützen die Zoologischen Gärten seit 2022 gezielt die wichtige Forschung des ZMT, um den Schutz bedrohter Ökosysteme wie der Mangroven voranzutreiben. Hintergrund Mangroven Mangrovenwälder sind einzigartige Küstenökosysteme, die in tropischen und subtropischen Regionen weltweit vorkommen. Sie bestehen aus einer Vielzahl von Baumarten, die spezielle Wurzelsysteme entwickelt haben, mithilfe derer sie in den oft weichen, sumpfigen Böden von Küstenregionen überleben können. Diese Bäume zeichnen sich durch zahlreiche Anpassungen an salzhaltige und wechselnde Umweltbedingungen aus und bilden eine besondere Brücke zwischen Land und Meer. Diese
Wälder spielen eine entscheidende Rolle im Umweltschutz: Sie schützen Küsten vor Erosion, indem sie das Land stabilisieren und als natürliche Barrieren gegen Stürme und Fluten wirken. Besonders in Zeiten des Klimawandels, in denen extreme Wetterereignisse zunehmen, sind Mangroven somit von unschätzbarem Wert. Zudem speichern Mangroven große Mengen Kohlenstoff und leisten so einen beachtlichen Beitrag zum globalen Klimaschutz. Schätzungen zufolge können Mangroven bis zu fünfmal mehr Kohlenstoff speichern als die gleiche Fläche tropischer Regenwald. Neben zahlreichen Ökosystemleistungen für Menschen sind Mangrovenwälder wichtig für die Artenvielfalt und bieten einen Lebensraum für zahlreiche Tierarten, darunter Fische, Vögel und Insekten, die auf die speziellen
Bedingungen im Küstenlebensraum angewiesen sind. Sie sind Laich- und Aufwuchsgebiete für Fische, Krebse und Garnelen, von denen einige später Korallenriffe oder andere Ökosysteme der Küstengewässer bevölkern. Mangrovenwälder und ihre Ressourcen stellen außerdem eine wertvolle Nahrungsquelle für viele Küstengemeinden dar und unterstützen deren Wirtschaft durch Fischerei und Tourismus. Trotz ihrer Bedeutung sind Mangroven weltweit gefährdet. Durch Abholzung für die Landwirtschaft, insbesondere für den Anbau von Palmöl und Reis, sowie durch Umweltverschmutzung und den Klimawandel verschwinden sie in alarmierendem Tempo. Der Verlust von Mangrovenwäldern gefährdet nicht nur die Biodiversität, sondern auch die Lebensgrundlagen der Menschen, die von ihnen abhängen. Ihr Schutz und ihre Wiederherstellung sind daher dringende globale Aufgaben, um sowohl die Natur als auch die betroffenen
Gemeinschaften zu unterstützen.

Tierpark Hagenbeck Hamburg 17.12.2024
Bei Hagenbeck steigt die Hoffnung auf Impfstoff gegen Elefantenherpes –
Stiftung Hagenbeck investiert 150.000 Euro für Forschungsprojekt

Am 05. Dezember kam er aus dem niederländischen Zoo Amersfoort in den Tierpark Hagenbeck: Maurice, ein 23-jähriger Asiatischer Elefantenbulle, der in naher Zukunft für Nachwuchs in der Elefantenherde sorgen soll. So groß die Freude über den 4,5 Tonnen schweren Zuwachs ist, so bleibt die Angst, dass wieder ein Jungtier an dem gefährlichen Herpesvirus stirbt. In den vergangenen fünf Jahren starben vier Elefantenjungtiere an dem Virus, für den es bislang keinen Impfstoff gibt. Umso erfreulicher ist es, dass die Stiftung Hagenbeck nun einen großen Beitrag leistet, um die baldige Entwicklung eines Impfstoffes voranzubringen. Denn 20 % der in
Zoos geborenen Asiatischen Elefanten sterben an den Folgen einer EEHV-Infektion (Herpes). Auch in freier Wildbahn sind in den letzten Jahrzehnten viele junge Elefanten der Krankheit zum Opfer gefallen. In fast allen Fällen handelt es sich um Elefanten im Alter zwischen zwei und neun Jahren. „Seitens der Stiftung Hagenbeck freuen wir uns, dass nunmehr die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die gefährliche Erkrankung in greifbarer Nähe ist. Wir unterstützten die Forschungsarbeiten sehr gern, da der Schutz und die Erhaltung bedrohter Tierarten eine der wesentlichen Aufgaben unserer Stiftung ist. Dies gilt für Tiere sowohl in menschlicher Obhut als auch im Freiland,“ erläutert Cord Crasselt, Biologe und Vorstandsmitglied der Stiftung Hagenbeck, das Engagement. Mit insgesamt 150.000 €, verteilt auf fünf Jahre, unterstützt die Stiftung Hagenbeck die Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Utrecht, die mit der Erprobung eines Impfstoffs begonnen hat. Die ersten Impfungen fanden bereits im Zoo Rotterdam statt. Ein erstes Ziel der Studie ist es nun, die nun maßgeblich von der Stiftung Hagenbeck mitfinanziert wird, das Virus frühzeitig zu erkennen und
anhand von Tests festzustellen, ob die Impfung ein wirksames Mittel zum Schutz junger Elefanten bietet. „Die Gefahr von Elefantenherpers in Europa ist hochaktuell. Umso wichtiger ist es, dass die Forschung nun schnell voranschreitet und alle Jungtiere innerhalb der europäischen Zoogemeinschaft von einem Impfstoff profitieren, sodass kein Jungtier mehr an dem Virus verenden muss“, zeigt sich Dr. Westhoff, Zoologischer Direktor bei Hagenbeck, zuversichtlich über die Entwicklung. Mit Kandy und Shila leben im Moment zwei zuchtfähige Elefantenkühe bei Hagenbeck, die mit Maurice nach einer Tragzeit von rund 22 Monaten Elefantennachwuchs zeugen könnten.

Tierpark Hellabrunn München 17.12.2024
Neuer Quallenkreisel im Hellabrunner Aquarium
Mit dem neuen, strahlend blau leuchtenden Becken ist eine besondere Tierart ins Hellabrunner Aquarium zurückgekehrt: Ohrenquallen. Diese faszinierenden Meeresbewohner beeindrucken mit ihrem schirmartigen, nahezu durchsichtigen Körper und spielen zugleich eine bedeutende Rolle im Ökosystem der Meere. Der neue Quallenkreisel, ein ovaler Ausschnitt eines Salzwasserbecken, das durch stetige Wasserbewegung sicherstellt, dass sich die filigranen Quallen nicht verletzen, wird am 17. Dezember 2024 mit einer exklusiven Führung von Kurator Dr. Eric Diener für den Hellabrunner Förderkreis eröffnet. „Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung der Förderinnen und Förderer konnte dieses besondere Becken entstehen – und es freut mich sehr, dass wir nun wieder Quallen
in Hellabrunn zeigen können. Sie gehören zu den faszinierendsten Lebewesen unseres Planeten“, so Diener. Auch Tierparkdirektor Rasem
Baban ist zufrieden, dass zum Jahresende noch eine Neuerung im beliebten Hellabrunner Aquarium fertiggestellt wurde: „„In Interviews werde ich oft nach meiner Lieblingstierart gefragt – und das sind definitiv Quallen. Sie sind eine unterschätzte Lebensart und werden nun mit dem neuen, hochmodernen Quallenkreisel wieder in den hochverdienten Fokus gerückt.“ Weltweit gibt es rund 2.000 Quallenarten, darunter die sogenannten Schirmquallen, zu denen auch die Ohrenquallen zählen. Diese Tiere bewegen sich mithilfe von Pulsationen ihres Schirms: Sie ziehen ihn zusammen und dehnen ihn wieder aus, wodurch sie einen Rückstoß erzeugen. Dadurch können sie allerdings nur kurze Strecken überbrücken, denn Quallen sind insgesamt schlechte Schwimmer und lassen sich eher passiv von Meeresströmungen treiben. Auf ihren Tentakeln sitzen Nesselzellen, die kleine mit Nervengift überzogene Harpunen enthalten, womit sie Plankton und andere Kleinstlebewesen aus dem Wasser fangen. Das Gift in den Nesselzellen mancher Quallenarten ist so potent, dass es auch zur Verteidigung gegenüber Fressfeinden eingesetzt wird. So gehört das Gift der Würfelqualle beispielsweise zu einem der stärksten Gifte im ganzen Tierreich und eine bloße Berührung ist für Menschen bereits lebensgefährlich. Die in Hellabrunn gehaltenen Ohrenquallen haben nur sehr kurze Tentakel, sind auf den Fang von Kleinkrebsen spezialisiert und für Menschen ungefährlich. Quallen sind unverzichtbar für die Stabilität und Gesundheit der Meere. Sie spielen eine zentrale Rolle in
der Nahrungskette, da sie sowohl Beute für Meeresschildkröten, Fische und Vögel sind als auch selbst Plankton und kleine Fische regulieren. Nach ihrem Tod sinken Quallen auf den Meeresboden, wo sie von Bakterien zersetzt werden und wichtige Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor freisetzen, die das Wachstum anderer Organismen fördern. Darüber hinaus bewegen sich Quallen zwischen verschiedenen Wasserschichten, was zur Verteilung von Nährstoffen von der Tiefsee hin zur Oberfläche führt. Die Populationen von Quallen reagieren auf Faktoren wie Temperaturanstieg, Überfischung und Verschmutzung, und sind deshalb auch Indikatoren für
Umweltveränderungen. Fehlen ihre Fressfeinde, wie z. B. Meeresschildkröten oder Großfische, kommt es zu Überpopulationen, die
auf für Menschen problematisch werden können. Dies unterstreicht die Bedeutung eines intakten und ausgewogenen Ökosystems. Ein großes Problem für das Gleichgewicht der Ozeane ist die Verschmutzung durch Plastik und Mikroplastik. Diese Materialien gelangen auch aus dem heimischen Haushalt hier in München und Deutschland durch Flüsse und Seen in die Meere, schädigen den sensiblen Lebenskreislauf der Meeresbewohner und finden letztlich ihren Weg in die Nahrungskette der Menschen. Dr. Eric Diener, in Hellabrunn auch zuständiger Kurator für Artenschutz-Themen, dazu: „Die Rückkehr der Quallen in das Hellabrunner Aquarium ist daher auch eine Erinnerung an die Zerbrechlichkeit unserer Ökosysteme und die Notwendigkeit, die Ozeane zu schützen.“

Naturschutz-Tierpark Görlitz 17.12.2024
Tierischer Winterspaß
Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec bietet einen kostenlosen Winter-Rätselbogen zum Entdecken, Rätseln und Lernen! Der Görlitzer
Tierpark lädt alle kleinen Tierfreunde ein, sich auf eine spannende Winterentdeckungstour zu begeben! Ab dem 21. Dezember 2024 bis zum Ende der Winterferien können sich Besucher an der Kasse des Tierparks einen kostenlosen Winter-Rätselbogen abholen. Bei diesem speziell für Kinder konzipierten Bogen erfahren sie, wie Tiere sich an die kalte Jahreszeit anpassen und was es alles in der winterlichen Natur zu entdecken gibt. „Auch Tipps für nachhaltige Silvesterfreude, sind enthalten“ sagt Zoopädagogin Kati Sommer. „Die Natur und ihre Bewohner sind auch im Winter faszinierend. Das kann man bei uns im Tierpark, als auch vor der eigenen Haustür erleben. “ Winterschlaf ist im Tierpark zu dieser Jahreszeit keinesfalls angesagt. Besonders abseits des Saisontrubels können die Besucher in der weitläufigen Parkanlage entspannen und die Tiere hautnah erleben. Der überwiegende Teil stammt aus Europa oder
Zentralasien und ist auch im Winter aktiv. Kamele, Yaks und Steinböcke zeigen sich in ihrem schönen dichten Winterfell und bei den Roten Pandas fällt sogar die Paarungszeit in den Winter, weshalb die kleinen Katzenbären bei Schnee besonders agil sind. Aktuell gibt es eine wunderbare Möglichkeit, den Görlitzer Tierpark zu unterstützen: Derzeit können Spenden für den Neubau der Tibetbärenanlage geleistet werden. Jede Spende, egal ob 5 €, 50 € oder 25 €, hilft und für eine Spende von 200 € kann sogar ein Puzzleteil der neuen Anlage übernommen werden. So wird man namentlich an der Anlage genannt und hinterlässt einen bleibenden Fußabdruck, während man gleichzeitig Gutes tut.

Zoo Zürich 17.12.2024
ERÖFFNUNG FORSCHUNGSSTATION: MEHR WISSEN FÜR ERFOLGREICHEN ARTENSCHUTZ!
Wie lassen sich Pfeilgiftfrösche erfolgreich züchten? Und stimmt es, dass beim Goldenen Pfeilgiftfrosch nur das Männchen die Brutpflege übernimmt? Die wichtigste Ressource für erfolgreichen Natur- und Artenschutz ist Wissen. Aktuell ist der Zoo Zürich an über 70 Forschungskollaborationen beteiligt. Die neue Forschungsstation gewährt Einblick in einen Teil dieser wissenschaftlichen Arbeit des Zoos und zeigt auf, wie Wissen für den Erhalt der Artenvielfalt generiert wird. Sie ist ein weiterer wichtiger Meilenstein aus dem Entwicklungsplan 2050 auf dem Weg zum Zoo der Zukunft. Vorsichtig kämpft sich der kleine gelbe Frosch durchs tropische Unterholz. Er sucht eine Pfütze. Aber nicht irgendeine. Sie darf nicht zu klein sein und vor allem darf sie nicht
austrocknen. Denn auf seinem Rücken transportiert er wertvolle Fracht: mehrere winzige Kaulquappen. Es ist sein eigener Nachwuchs, den er derart fürsorglich betreut. Zuvor hatte das Froschmännchen bereits ausgeharrt und auf den Schlupf der Kaulquappen gewartet. Nun ist es an ihm, jedes Jungtier an einen geeigneten, dauerhaft mit Wasser gefüllten Ort zu bringen, wo der Nachwuchs die Metamorphose von der Kaulquappe zum Frosch durchlaufen kann. Froschweibchen als Notfallreserve? Für eine Amphibienart ist die elterliche Fürsorge beim Goldenen Pfeilgiftfrosch ungewöhnlich stark ausgeprägt. Und die meiste Arbeit hat hier offensichtlich der Vater. Nur warum ist das so? Welche Bedingungen sind nötig, damit diese Form von Aufzucht stattfindet? Und was passiert, wenn
das Männchen fehlt? Springt dann die Mutter ein? Tatsächlich gibt es einzelne Beobachtungen, die vermuten lassen, dass auch das
Froschweibchen die Kaulquappen transportiert, wenn dies notwendig wird. Wissenschaftliche Belege dafür gibt es beim Goldenen Pfeilgiftfrosch bisher nicht. Ein ähnliches Verhalten wurde nur bei wenigen anderen Pfeilgiftfroscharten untersucht. Neue Erkenntnisse soll künftig die Forschungsstation im Zoo Zürich liefern. In Forschungsraum 2 wird sich der Zoo Zürich in Kollaboration mit der Verhaltensbiologin Prof. Dr. Eva Ringler der Universität Bern unter anderem genau dieser Fragestellung widmen. Die Natur simuliert Damit aus Vermutungen und Beobachtungen wissenschaftlich basierte Fakten werden, braucht es eine exakt kontrollierbare Forschungsumgebung. Die sechs Räume der Forschungsstation funktionieren daher wie Klimakammern. So kann beispielsweise der Jahresverlauf eines Habitats klimatisch präzise simuliert werden. Möglich macht es eine Hightech-Anlage im Hintergrund
der Station. Jede einzelne Einstellung ist dabei immer exakt nachvollziehbar und dokumentiert. Die Natur wird also kontrolliert 1:1
simuliert. Es kann davon ausgegangen werden, dass Tiere, die sich in einer solchen Umgebung bewegen, genauso verhalten wie sie es auch in der Natur tun würden. Wird nun das Pfeilgiftfrosch-Männchen entnommen, ist sichergestellt, dass das gezeigte Verhalten des Weibchens einzig und allein eine Folge dieser Aktion ist. Wissen beruht auf Fakten Alle anderen Faktoren, die die Reaktion des Weibchens beeinflussen könnten, sind kontrolliert und entsprechen den Bedingungen in der Natur. So lässt sich das Brutpflegeverhalten der Art genau beobachten und erforschen. Um die Beobachtung einer zufälligen Reaktion des Weibchens auszuschliessen, wird die Beobachtungsstudie an zahlreichen weiteren Froschpaaren wiederholt. Die Stichprobe ist also gross genug, um belastbare, wissenschaftlich fundierte Daten zu liefern. Relevant ist das beispielsweise auch bei der Erforschung des vom Aussterben bedrohten Tafelberg-Baumsteigers. Sein natürliches Verbreitungsgebiet ist aufgrund von Lebensraumverlust extrem klein und geprägt von starken klimatischen Schwankungen. Die Zucht dieser Frosch-Art ist äusserst komplex und schon wenig reicht aus, dass diese nicht mehr gelingt. Zucht als Schlüssel zum Erfolg Für eine erfolgreiche Vermehrung der Frösche, braucht es einen
exakten Tag-NachtRhythmus mit einem Temperatursturz von 5 bis 10 Grad Celsius während der Nacht, eine deutliche Schwankung der
Luftfeuchtigkeit und ausreichend UV-Licht. Alles Parameter, die auch den natürlichen Lebensraum des Tieres, einen Tafelberg im Amazonasbecken Venezuelas, stark prägen. Fehlen diese, kommt der Frosch nicht in Laichstimmung. Auch wenn schon einiges bekannt ist, so ist der Idealzustand für eine erfolgreiche Zucht noch nicht wissenschaftlich evaluiert. Eine erfolgreiche Zucht aber ist der Schlüssel zu erfolgreichem Artenschutz. Denn genau darin besteht eine weitere Hauptaufgabe von Zoos: Sie erhalten Reservepopulationen gefährdeter Arten und nehmen so eine tragende Rolle im sogenannten One Plan Approach der Weltnaturschutzunion IUCN ein. Dieser beschreibt Artenschutz als eine gesamtheitliche Aufgabe, die gemeinschaftlich durch die Zusammenarbeit aller am Schutz einer Art mitwirkenden Institutionen und Personen bewältigt wird. Das schliesst nicht nur Zoos, sondern auch Schutzgebiete wie zum Beispiel Nationalparks mit ein. One Plan Approach bringt alles zusammen Dieser Ansatz lässt sich gut am Lehmanns
Baumsteiger erklären. Auch diese vom Aussterben bedrohte, mancherorts bereits ausgerottete Pfeilgiftfroschart wird in die Forschungsstation einziehen. Im Rahmen des Naturschutzprojekts Amphibian Survival des Zoo Zürich in Kolumbien konnten bis heute bereits 117 Lehmanns Baumsteiger ausgewildert werden. Möglich, weil der Zoo die Zucht der Art im Zoo Cali unterstützt und in engem Austausch mit den Expert*innen vor Ort steht. Möglich, weil der Zoo den Erhalt des Lebensraums des Frosches mithilft zu sichern. Und künftig zudem möglich, weil der Zoo die Erforschung der idealen Zuchtbedingungen der Art weiter optimieren und dokumentieren
wird. Andere Zoos sowie Privatpersonen können das gesammelte Wissen nutzen und sich ebenfalls an der Reservepopulation beteiligen. Und der Zoo Cali kann die Frösche besser und effektiver züchten und so noch mehr Tiere im Regenwald Kolumbiens wiederansiedeln. Tierarten schützen, Natur erhalten, Wissen vertiefen Die Forschungsstation gibt nun erstmals Einblick in all diese Tätigkeiten und vereint die vier Hauptaufgaben eines modernen Zoos – Artenschutz, Naturschutz, Forschung und Bildung – an einem Ort. Erforscht werden aber nicht nur Frösche, sondern auch Ameisen, Fische und Wirbellose. Gerade bei diesen Tierarten gibt es noch sehr viele Wissenslücken. Der Besatz der Forschungsräume ist daher auch nicht abschliessend. Es kommen neue Arten hinzu, die Fragenstellungen
werden sich ändern und auch die Kollaborationen mit renommierten Forschungsinstitutionen wie der Universität Zürich, der ETH Zürich, der Vetsuisse und vielen mehr wechseln. Der Zoo verfolgt dabei jedoch immer ein konkretes Ziel: Wir forschen, um Tierarten zu schützen, Natur zu erhalten und Wissen zu vertiefen – im Zoo und bei unseren Gästen. Und mit etwas Glück wird in ein paar Jahren dann eindeutig geklärt sein, ob die Jungenaufzucht beim Goldenen Pfeilgiftfrosch vielleicht doch nicht nur reine Männersache ist.

Zoo Leipzig 16.12.2024
Magisches Tropenleuchten im Zoo Leipzig Der Kartenvorverkauf startet
heute

Das beliebte Winter-Highlight im Zoo Leipzig kehrt zum Start in das neue Jahr zurück: Das Magische Tropenleuchten verspricht ab dem 9. Januar 2025 und bis zum 9. Februar wieder ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie. Ab heute, 16. Dezember 2024, startet der Kartenvorverkauf für dieses einzigartige Event, das die Besucher durch illuminierte Zoobereiche hindurch in eine verzauberte, lichtdurchflutete Tropenerlebniswelt Gondwanaland entführt. Kunstvoll inszenierte Lichtinstallationen tauchen die Wege dabei in ein spektakuläres Farbspektrum. Die Gäste erleben, wie die Natur bei Nacht erstrahlt und der Zoo Leipzig in einer faszinierenden Stimmung zum Leben erwacht. Besondere Höhepunkte sind die Bühnenprogramme mit Feuer- und Lichtshows im Konzertgarten und an der Hacienda Las Casas. Ein LED-Lichtermeer und eine neu konzipierte Lichtshow im Entdeckerhaus Arche säumen den Weg in
die liebevoll inszenierte Tropenwelt, die die Besucher auf eine zauberhafte Reise durch den Regenwald entführt. Der Duft exotischer
Pflanzen, die tropische Wärme und die faszinierenden Lichteffekte machen das Magische Tropenleuchten zu einem unvergesslichen Erlebnis für kleine und große Abenteurer und Genießer, deren kurze Hosen und Flip Flops bei sommerlichen 26 Grad die Winterruhe unterbrechen können. Ab dem 16. Dezember können die Tickets für das Magische Tropenleuchten im OnlineVorverkauf und an den Tageskassen erworben werden – die ideale Gelegenheit, um sich dieses winterliche Highlight zu sichern und gleichzeitig ein besonderes Weihnachtsgeschenk zu finden. Die Eintrittskarten sind das perfekte Geschenk für alle, die sich einen
strahlenden Start ins neue Jahr wünschen und die Magie der tropischen Lichterwelt erleben möchten. Tickets gibt es auf der offiziellen Website des Events unter www.tropenleuchten.de.

Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 16.12.2024
Sensationeller Nachzuchterfolg in der Wilhelma in Stuttgart
Erster Koala-Nachwuchs in Süddeutschland Der Wilhelma in Stuttgart ist wieder einmal ein sensationeller Zuchterfolg gelungen. In der erst im Juli 2023 eröffneten Terra Australis können die Besucherinnen und Besucher des zoologisch-botanischen Gartens daher seit wenigen Tagen erstaunliche Beobachtungen machen: Bei den beiden Koala-Weibchen Scar und Auburn zappelt etwas im Beutel. Mit etwas Glück sieht man auch schon einmal ein winziges Bein oder sogar ein Köpfchen herausragen. Damit steht es endgültig fest: In der Wilhelma sind dieses Jahr zwei Koalas zur Welt gekommen. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin zeigt sich begeistert: „Wir sind überglücklich, dass sich bei unseren Koalas schon im ersten Jahr nach ihrem Einzug in die Wilhelma Nachwuchs eingestellt
hat – der beste Beweis, dass wir der sensiblen Art beste Bedingungen bieten.“ Bereits im Mai wurde den Tierpflegerinnen und Tierpfleger der Terra Australis klar, dass das sechsjährige Koala-Männchen Aero Interesse für die drei Jahre alte Auburn und die fünf Jahre alte Scar zeigte. Mehrfach kam es zu Paarungen. Das dreijährige Männchen Navy dagegen konnte die beiden Weibchen noch nicht von sich überzeugen. Volker Grün, der stellvertretende Direktor der Wilhelma und gleichzeitig Kurator der Terra Australis, erklärt: „Geboren wurden die beiden Jungtiere bereits Mitte Juni nach gerade einmal 35 Tagen Tragzeit. Die Joeys – so nennt man den Nachwuchs bei Beuteltieren – waren damals nackt, blind und so groß wie ein Gummibärchen. Direkt nach der Geburt mussten sie in die Beutel ihrer Mütter kriechen, wo sie für uns alle unsichtbar heranwuchsen – eine sehr sensible Phase. Umso mehr freuen wir
uns, dass schon bald zwei kleine Koalas aus den Beuteln blicken werden.“ Die Haltung und Zucht der sympathischen Australier gilt als höchst anspruchsvoll. Schließlich sind Koalas Nahrungsspezialisten, die nichts außer Blättern und Rinde des Eukalyptus fressen. Von diesem gibt es allerdings zahlreiche Arten, die nicht in allen Wachstumsphasen als Nahrung geeignet sind. Zudem gibt es auch bei Koalas Feinschmecker, welche manche Eukalyptussorten bevorzugen und andere links liegen lassen. Die Baby-Koalas ernähren sich in den ersten Wochen nach ihrer Geburt ausschließlich von Muttermilch. Ab der 22. Lebenswoche kommt der sogenannte „Pap“ hinzu: Dabei handelt es sich um einen im Blinddarm der Muttertiere gebildeten sehr weichen Kot. Er enthält neben wichtigen Proteinen auch Mikroorganismen, die für die Entwicklung des Verdauungssystems der Jungtiere lebenswichtig sind – nur mit ihrer Hilfe
können später ab einem Alter von sechs bis sieben Monaten die eigentlich giftigen Eukalyptusblätter verdaut werden. Um die Koalas optimal zu versorgen, bezieht die Wilhelma zweimal die Woche 90 Bund frischen Eukalyptus aus einer Spezialgärtnerei. Hinzu kommt als „eiserne Reserve“ für den Fall, dass mal eine Lieferung ausfällt, ein eigenes Gewächshaus mit rund 100 Eukalyptusbäumchen. Der hohe Pflegeaufwand ist einer der Gründe, warum Koalas in Deutschland und Europa eine Rarität darstellen. Bundesweit werden sie nur in drei weiteren Zoos gehalten. Volker Grün, der außerdem Ko-Koordinator des europäischen Zuchtbuches für Koalas ist, erläutert: „Unsere Tiere stammen direkt von der Dreamworld Wildlife Foundation in Australien. Sie sind damit nicht näher mit den anderen
Zoo-Koalas in Europa verwandt. Unsere Nachzucht ist daher ein wichtiger Baustein, um eine genetisch vielfältige Reservepopulation der Koalas in menschlicher Obhut weiterzuentwickeln.“ Dr. Thomas Kölpin ergänzt: „Angesichts der Tatsache, dass Koalas aufgrund von Lebensraumzerstörung und Buschbränden als gefährdet gelten, ist das eine wichtige Aufgabe – auch für Zoos außerhalb von Australien. Außerdem sind die Sympathieträger von Down Under Botschaftertiere, die uns helfen, bei unseren Besucherinnen und Besuchern ein Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels und die Biodiversitätskrise zu wecken.“

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