Zoopresseschau

Zoo Leipzig 02.11.2024
Neuzugang für den Großstadtdschungel – Schabrackentapir-Weibchen Nessa angekommen
Neues Schabrackentapir-Weibchen (Tapirus indicus) Nessa angekommen: Das zwei Jahre alte Weibchen aus dem Zoo Chester ist gestern am späten Abend wohlbehalten in Leipzig angekommen und hat sein neues Gehege in der Tropenerlebniswelt Gondwanaland in unmittelbarer Nähe zu seinem zukünftigen Partner Nuang bezogen, der den Einzug neugierig beobachtete. „Nessa lief gemütlich vom Transporthänger in ihren neuen Stall und erkundete neugierig die Umgebung. Heute Morgen zeigte sie sich entspannt, fraß genüsslich und zeigte uns gegenüber keinerlei Scheu“, fasst Bereichsleiter Michael Ernst die Ankunft zusammen. In den nächsten Tagen erhält Nessa ausreichend Zeit, um sich an ihr neues Zuhause hinter den Kulissen zu gewöhnen, bevor sie die Anlage in der Tropenhalle erstmals unter die Lupe nehmen darf. Zusammen mit dem knapp zwei Jahre alten Tapirmann Nuang, der Ende Juli aus dem Zoo in Kopenhagen nach Leipzig kam und sich sehr gut eingelebt hat, soll ein neues Zuchtpaar in der europäischen Zoopopulation gebildet und etabliert werden. Die Zusammenstellung des Paares erfolgte auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes. „Mit der Abgabe unseres alten Zuchtpaares Laila und Copashi und den Neuzugängen starten wir einen Neuanfang in der Zucht dieser gefährdeten Tierart und hoffen, dass beide Tiere gut miteinander harmonieren und wir uns perspektivisch über Nachwuchs freuen können“, so Kurator Dr. Till Ramm.

Zoo Dresden 01.11.2024
Rabattierte Eintrittspreise ab 1. November
Ab dem 1. November zahlen Zoobesucher nicht mehr den vollen Zooeintritt, sondern können den Zoo zu rabattierten Winterpreisen besuchen. Die Preisstaffelung in Sommer- und Winterpreise erfolgte im Zusammenhang mit der notwendigen Preisanpassung, die seit dem 1. Juli 2024 gilt. Während Zoobesucher von März bis Ende Oktober die regulären Ticketpreise zahlen, gewährt der Zoo für die kühleren Monate von Anfang November bis Ende Februar einen Winterrabatt. So zahlen Erwachsene für ein Tagesticket anstatt 19 Euro nur 16 Euro, Kinder acht anstatt zehn Euro und Familien mit zwei Erwachsenen und bis zu drei Kindern 43 Euro statt 55 Euro. Auch das neue Ticket „Kleine Familie“ für einen Erwachsenen und bis zu drei Kindern kann weiterhin erworben werden und kostet nun 30 Euro anstatt 38 Euro. Auf Gutscheine und Jahreskarten kann der Winterrabatt nicht gewährt werden, da diese ganzjährig gültig sind. Mit der Eröffnung des neuen Orang-Utan-Hauses im Juni dieses Jahres hat der Zoo einen attraktiven Besuchsmagneten hinzugewonnen, sodass ein Besuch im Winter jetzt noch lohnenswerter und wetterunabhängiger ist. Aber auch im Prof. Brandes-Haus, im Afrikahaus oder Giraffenhaus können Besucher nicht nur die tierischen Bewohner aus der Nähe beobachten, sondern sich an kalten Tagen wärmen und verweilen. Eine Übersicht über die ab dem 1. November gültigen Preise finden Sie anbei.

Zoo Landau in der Pfalz 31.10.2024
„Landaus Arm reicht bis nach Kolumbien!“
Der Zoo Landau unterstützte die Erarbeitung eines Dokuments für globales Naturschutz-Engagement für die Weltnaturkonferenz CBD-COP 16 im kolumbianischen Cali Erklärung der Mitgliedszoos des Welt-Zoo- und Aquarien-Verbandes (WAZA) für die Erhaltung der biologischen Vielfalt Die 16. Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (Weltnaturkonferenz CBD-COP 16) findet seit dem 21. Oktober bis zum 1. November 2024 im kolumbianischen Cali statt. Zur Unterstützung des Globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal (Global Biodiversity Framework) hat der Welt-Zoo- und Aquarien-Verband (WAZA) auf der CBD-COP, die Erklärung der WAZA-Mitglieder zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vorgestellt. Die Unterzeichner, darunter der Landauer Zoo, setzen sich für die Stärkung der Rolle der Zoos und Aquarien bei der globalen Erhaltung der biologischen Vielfalt ein. „Die Krise der biologischen Vielfalt war noch nie so schwerwiegend wie heute, da bis zu zwei Millionen Arten von Ausrottung bedroht sind,“ sagt Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel. Als Beiratsmitglied des WAZA Komitees für Naturschutz und Nachhaltigkeit seit 2014 wirkte Heckel an der Erarbeitung der Erklärung mit. Diese unterstreicht die Notwendigkeit dringender, entschlossener und kollektiver Maßnahmen. Die WAZA und die Unterzeichner dieser Erklärung unterstützen u.a. die Initiative „Reverse the Red“, deren Ziel es ist, gemeinsam die negativen Trends der Roten Listen umzukehren. Ansätze dazu sind, sich auf gezielte Maßnahmen zur Wiederherstellung der Bestände gefährdeter Arten zu konzentrieren und auf der Ebene zivilgesellschaftlicher Netzwerke Erhaltungsmaßnahmen zu katalysieren, um die Vertragsparteien bei der Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategien und Aktionspläne (NBSAPs) zu unterstützen. „Durch die aktive Beteiligung entsteht eine einmalige Gelegenheit, die Bemühungen und das Fachwissen der Gemeinschaft progressiver Zoos und Aquarien auf eine gemeinsame Strategie zu vereinen, um dem weiteren Artensterben entgegen zu wirken und zur Erholung von Tierpopulationen beizutragen,“ so Heckel. Weitere Info unter: https://www.waza.org/news/waza- members-strengthen-global-conservation-commitment-through-declaration-on- biodiversity-conservation/ Der Zoo Landau in der Pfalz fördert seit 2000 regionale und internationale Naturschutz- und Umweltbildungsprojekte darunter u.a. Maßnahmen zur Rehabilitierung des Feuchtgebietes „Billigheimer Bruch“, zur Erhaltung des Kiebitz in Rheinland-Pfalz oder für stark gefährdete Tierarten auf den Philippinen, in Westafrika, in Chile oder in Ruanda. Der Zoo ist derzeit an 37 Ex- situ-Erhaltungszuchtprogrammen des Europäischen Zooverbandes beteiligt und führt das Internationale Zuchtbucht für philippinische Prinz-Alfred-Hirsche

Tiergarten Nürnberg 31.10.2024
Tiergarten-Übernachtungen im Blauen Salon
Die Tropen bei Nacht erleben und anschließend zwischen Seelöwen, Seekühen und Fischen übernachten – das ist ab Dezember 2024 wieder im Tiergarten der Stadt Nürnberg möglich. Die Übernachtungen finden im Blauen Salon des Tiergartens statt und richten sich an Kinder zwischen acht und zwölf Jahren. Das Programm beginnt jeweils um 15.30 Uhr und dauert bis zum Folgetag um 10 Uhr. Anmeldungen werden ab Montag, 4. November 2024, ab 9 Uhr telefonisch unter 09 11 / 5 45 48 30 entgegengenommen. Während des Programms können die Kinder am Abend das Manatihaus und Delfinarium erkunden, den pfeifenden Fröschen lauschen und die Seelöwen, Seekühe und Delfine durch die große Unterwasserscheiben aus nächster Nähe beobachten. Das Team der Zoopädagogik vermittelt dabei viel Wissenswertes über die Anatomie der Tiere, ihre Lebensräume sowie die Bedrohung und den Schutz. Die Übernachtungen finden immer von Samstag auf Sonntag an folgenden Terminen statt: 28. auf 29. Dezember 2024 4. auf 5. Januar 2025 18. auf 19. Januar 1. auf 2. Februar 15. auf 16. Februar 1. auf 2. März 8. auf 9. März 22. auf 23. März Das Programm kostet 100 Euro pro Kind. Darin enthalten ist auch die komplette Verpflegung mit Abendessen und Frühstück. Die Einlösung von Teilhabe-Gutscheinen ist möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Kinder pro Übernachtung beschränkt. Mitzubringen sind für jedes Kind eine Isomatte, ein Schlafsack und warme Kleidung. Weitere Informationen erhalten die Eltern nach der Anmeldung

Zoo Wuppertal 30.10.2024
Der Grüne Zoo Wuppertal veröffentlicht zum dritten Mal in Folge seinen Jahresbericht
Der Grüne Zoo Wuppertal setzt seine transparente Berichterstattung fort und veröffentlicht zum dritten Mal in Folge einen umfassenden Jahresbericht. Dieser gibt einen tiefen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten, Entwicklungen und Erfolge des vergangenen Jahres 2023. Der Jahresbericht bietet einen umfassenden Überblick über verschiedene zentrale Themenbereiche. Dazu gehören der Tierbestand, die veterinärmedizinische Versorgung sowie aktuelle Forschungsprojekte. Auch die Weiterentwicklung des Zoos, Maßnahmen im Natur- und Artenschutz sowie die Aktivitäten des Zoo-Vereins werden ausführlich beleuchtet. Darüber hinaus wird über die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing, die Zoopädagogik und Ausbildungsprogramme informiert. Abgerundet wird der Bericht durch statistische Daten, die einen tiefen Einblick in das vergangene Jahr bieten. „Der Jahresbericht ist für uns eine großartige Möglichkeit, die Arbeit des Grünen Zoos transparent darzustellen und zugleich unsere Besucher über die Herausforderungen und Erfolge des vergangenen Jahres zu informieren“, sagt Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz. Ein wichtiger Aspekt der Transparenz besteht darin, dass der Grüne Zoo umfassende Einblicke in die veterinärmedizinische Arbeit der Tierärztinnen und des Teams gewährt. Dabei wird nicht nur die tägliche Betreuung der Tiere beleuchtet, sondern es werden auch besondere Behandlungs- und Pflegemaßnahmen, Diagnosen sowie Vorsorgeuntersuchungen anschaulich vermittelt. So können Besucher*innen besser nachvollziehen, wie viel Sorgfalt und Fachwissen in die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere investiert wird. Ein weiterer Schwerpunkt des Jahresberichts liegt auf der Forschungsarbeit des Zoos. Dabei wird unter anderem ein umfassender Überblick über die bedeutendsten wissenschaftlichen Publikationen gegeben, die entweder direkt im Zoo oder durch die Mitarbeit von Zoobeschäftigten entstanden sind. Diese Veröffentlichungen unterstreichen die wichtige Rolle des Zoos als Forschungsinstitution und zeigen, wie intensiv das Team an der Weiterentwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse arbeitet. Diese und viele weitere Themen sind ausführlich im Jahresbericht nachzulesen. Der Jahresbericht 2024 wird ab sofort sowohl online auf der Website des Grünen Zoos als auch in gedruckter Form gegen eine Schutzgebühr von 3 € in der Zoo-Truhe erhältlich sein. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich ein Exemplar zu sichern und einen Blick hinter die Kulissen des Grünen Zoos zu werfen. Ein besonderes Dankeschön gilt dem Zoo-Verein Wuppertal e.V., der auch in diesem Jahr die Druckkosten des Jahresberichts übernommen hat. Dank dieser großzügigen Unterstützung kann der Bericht wieder in gedruckter Form erscheinen.

Zoologisch-Botanischer Garten Wilhelma Stuttgart 30.10.2024
Schulkinder beweisen ihren grünen Daumen Minigärtner zeigen Einsatz in der Wilhelma
Am 24. Oktober 2024 durften sich die Gärtnerinnen und Gärtner aus dem Fachbereich Parkpflege der Wilhelma über zahlreiche helfende Hände freuen: Eine Gruppe der Europa Minigärtner war nämlich einen Nachmittag lang zu Gast im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart. Die 17 Schülerinnen und Schüler aus der eigentlich 20-köpfigen von Catharina Maier geleiteten Minigärtnergruppe der Filderschule in Degerloch hatten die Aufgabe, ein 50 m² großes Wechselflorbeet vor dem Wilhelma Shop zu bepflanzen. Unter der Anleitung von fachkundigen Gärtnerinnen und Gärtnern wurden zunächst 350 Exemplare von Veilchen, Bellis und Erysimum ausgelegt und gepflanzt. Dann wurde den Minigärtnern gezeigt, wie man Tulpenzwiebeln steckt. Das Ergebnis: 450 Zwiebeln von drei unterschiedlichen, orange, gelb und violett blühenden Tulpenarten, die nun unter der Erde auf den nächsten Frühling warten. Anja Birle, die Bereichsleiterin der Parkpflege im Wilhelma-Park, erklärt: „Wir sind begeistert, wie motiviert die Minigärtner ihren Arbeitseinsatz in der Wilhelma angegangen sind – und wie gespannt sie schon jetzt darauf sind, in welch toller Blütenpracht die von ihnen bepflanzten Beete im Frühjahr erstrahlen werden.“ Bei den Europa Minigärtnern handelt es sich um eine gemeinnützige Initiative. Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren sollen dabei lernen, welche Freude es bereitet, sich gärtnerisch zu betätigen. Sie hat das Ziel, Kinder durch regelmäßige Besuche in Profibetrieben des Gartenbaus an die Natur, das Gärtnern und eine gesunde Ernährung heranzuführen. In diesem Rahmen besuchen die teils von Schulen, teils frei organisierten Gruppen einmal im Monat Betriebe aus dem Bereich des Gartenbaus. Profis zeigen den teilnehmenden Kindern, wie man Blumen pflanzt, Nutzpflanzen anbaut oder Bäume schneidet. Der Fachbereich Parkpflege der Wilhelma, der nicht nur die Parkanlagen des zoologisch-botanischen Gartens, sondern alle landeseigenen Grünflächen in Stuttgart betreut, hat schon mehrfach Pflanzaktionen mit den Europa Minigärtnern durchgeführt.

Tierpark Hagenbeck Hamburg 30.10.2024
Kürbislieferung für die Eisbären bei Hagenbeck
Wenn Tierbeschäftigung auf Umweltbildung und Gruselspaß trifft Bereits vor ein paar Tagen, pünktlich zum Beginn der Herbstferien, erhielten unsere beiden Eisbären Anouk und Victoria einen ganz besonderen, herbstlichen Besuch. Denn rund 20 kleine Hexen, Zauberer und Gruselgestalten der „Eisbärenklasse“ der Schule Forsmannstraße aus Winterhude, brachten auf zwei Bollerwagen ihre großen, kunstvoll geschnitzten Kürbisse in das Eismeer. Die orangenen Kunstwerke, die natürlich speziell für die Eisbären angefertigt wurden, durften die Zweitklässler im Anschluss zusammen mit den Tierpflegern des Eismeeres mit allerhand Leckereien für die Eisbären bestücken. Lachs, Salat und Apfel rein und Deckel wieder drauf. Zwischendurch wurde gleich noch einmal getestet, wie eine Makrele eigentlich riecht, sich ein Lachs anfühlt oder eine Sprotte überhaupt aussieht. Der Hintergrund dieser besonderen Aktion verbindet gleich mehrere Aspekte. Denn das die gefüllten Kürbisse für die Eisbären nicht nur eine nette Halloween-Leckerei, sondern eine Art des Enrichment-Programms für die Tiere ist, wurde den Kindern neben vielen weiteren spannenden Fakten rund um die Eisbären vermittelt. Umweltbildung mal anders und direkt vor Ort. In der modernen Zootierhaltung sind Programme zur Tierbeschäftigung ein wesentlicher Bestandteil für natürlichere Haltungsbedingungen geworden. Hierbei wird vermehrt auf die Bedürfnisse der Tiere eingegangen und ein abwechslungsreicher Tagesablauf mit verschiedenen Tierbeschäftigungen oder Trainings kreiert. Diese Tierbeschäftigungen sorgen unter anderem dafür, die Tiere zu eigenständig getroffenen Entscheidungen, vielfältigen spielerischen Verhaltensweisen und Lernprozessen anzuregen. Enrichment sollen unter anderem auf natürliche Verhaltensweisen aufbauen, die dafür sorgen, dass die Eisbären ihr Futter nicht einfach im Fressnapf vorfinden, sondern sich aktiv bei der Suche und Beschaffung betätigen dürfen. Und dass bei den Eisbären mit dieser Aktion alles andere als Langeweile aufkommt, davon konnten sich die Schüler der „Eisbärenklasse“ dann im Anschluss direkt überzeugen. Denn Jungeisbärin Anouk und Mutter Victoria hatten sichtlich Spaß die runden, rollenden und schmackhaften Kürbisse zu plündern. Nachdem der Großteil des Inneren weggefressen wurde, benutzte die wasserliebende Jungeisbärin Anouk die Kürbisse als Wasserball, schleppte sie mit dem Maul umher, schleuderte sie in die Luft und vollführte ihre Wasserakrobatik direkt an der Einsichtsscheibe, hautnah neben den begeisterten Zauberern und Hexen der „Eisbärenklasse“.

Zoo Frankfurt am Main 30.10.2024
Vögel und Insekten als Bestäuber – einmalige Lebensgemeinschaften in Südafrika
Erlebnis Zoo – Abenteuer Naturschutz Live Talks und Vorträge im Zoo Dienstag, 5. November 2024 18 Uhr Ort: Grzimekhaus, Zugang über Zooeingang Rhönstraße Vögel und Insekten als Bestäuber – einmalige Lebensgemeinschaften in Südafrika Alexander Neu, Referent für Vogelmonitoring und Vogelschutz in der Staatlichen Vogelschutzwarte Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Vogelkundlichen Beobachtungsstation Untermain e.V. Alexander Neu hat bereits zahlreiche Forschungsreisen nach Südafrika unternommen. Dort beschäftigte er sich mit Zuckerbüschen und deren Vogel- und Insektenbestäubern. Er geht der Frage nach, wie sich die Gemeinschaften von Tier- und Pflanzenarten in diesem dynamischen Lebensraum, der durch das regelmäßige Auftreten von Buschfeuern geprägt ist, entwickeln. Der Eintritt ist frei.

Zoo Heidelberg 30.10.2024
Der Herbst ist da: Zootiere im Kürbisglück!
Ein Besuch im Zoo Heidelberg sorgt für spannende Tiererlebnisse Die Bäume färben sich bunt, das Laub raschelt unter den Füßen und die Besucher im Zoo Heidelberg werden in dieser Jahreszeit immer wieder auf Kürbisse in den Tiergehegen aufmerksam. Was es damit auf sich hat? Kürbisse werden jetzt besonders gerne als Beschäftigung für die Zootiere genutzt. Bei einem Herbstspaziergang durch den Zoo lässt sich daher einiges entdecken. Vom Elefanten bis hin zum Berberlöwenpaar samt Nachwuchs: Die tierischen Zoobewohner freuen sich über die saisonale Beschäftigung. Während der kleine Berberlöwe wagemutig auf dem Kürbis herumklettert und sich geschickt das darin versteckte Fleisch herausangelt, fressen die Weißscheitelmangaben das Fruchtfleisch im Rekordtempo auf. Echte Draufgänger! Die Präriehunde sind weniger am Fruchtfleisch der Kürbisse interessiert. Vielmehr klauben sie die schmackhaften Kerne heraus. Die Kürbisse in allen Größen und Formen bringen Vielfalt in den Speiseplan und den Tagesablauf der Tiere. Abwechslung und persönliche Erfolge im täglichen Leben der Zootiere steigern das physische und psychische Wohlbefinden der Tiere: Durch die regelmäßigen Beschäftigungsangebote, sogenanntes Enrichment, werden die Zoobewohner von ihren Tierpflegern immer wieder vor Herausforderungen gestellt. Die Tierpfleger richten die Gehege immer wieder neu ein und legen das Futter nicht einfach in das Gehege, sondern verstecken es zum Beispiel in Felsspalten, Kisten oder im Herbst in Kürbissen. Bei den Sumatrahäherlingen verteilen die Tierpfleger das Futter in dieser Jahreszeit oft im frischen Laub. Die Vögel verbringen dann wie in der Natur viel Zeit damit, die Blätter auf der Suche nach Insekten umzudrehen. Große und Kleine Zoobesucher kommen dabei ebenfalls nicht zu kurz, denn es ist spannend zu beobachten, wie die Tiere diese Aufgaben mit ihren individuellen Fähigkeiten lösen. Neben den leuchtend orangen Farbtupfen in den Gehegen lädt auch die Parkanlage selbst zu einem farbenfrohen Herbstspaziergang ein: Der vielseitige, alte Baumbestand leuchtet in herbstlichen Farben und die letzten warmen Sonnenstrahlen lassen sich auf den Sitzbänken mit Blick auf die Gehege genießen. Wer ganz genau hinsieht, kann den Roten Panda zwischen den bunten Blättern erkennen – dieser ist durch die bunte Baumkrone sogar noch besser getarnt. Auch die Trampeltiere werden jetzt mit ihrem dichten Fell zum „Hingucker“. Wer Lust bekommen hat auf einen herbstlichen Besuch mit spannenden Tiererlebnissen, kann den Zoo Heidelberg ab November zu den Winteröffnungszeiten von 9 bis 17 Uhr besuchen.

Zoo Heidelberg 30.10.2024
Zoo Heidelberg begrüßt Artenschutz-Team aus Myanmar
Austausch zum Projektfortschritt des Elefantenschutzprojekts in Myanmar Der Zoo Heidelberg wählt die Projekte, die mit dem Erlös des Artenschutz-Euros gefördert werden, sorgfältig aus. Neben der finanziellen Unterstützung ist dem Zoo der persönliche Austausch mit den Projektbeteiligten wichtig, um ein tieferes Verständnis für die Arbeit vor Ort zu stärken und neue Impulse zu setzen. Am vergangenen Dienstag begrüßte der Zoo Heidelberg das Elephant Conservation Team des Elefantenschutzprojekts in Myanmar. Medizinisches Training, Fußpflege und ein Blick hinter die Kulissen der Jungbullenhaltung des Zoo Heidelberg standen am Dienstag für das Artenschutz-Team von Chances for Nature e.V. und Friends of Wildlife aus Myanmar auf dem Programm. Im Gegenzug hatten Khine Khine Swe, Direktorin von Friends of Wildlife und Aung Myint Htun, Tierarzt und Projektleiter aktuelle Informationen über den Projektfortschritt und Einblicke in die Situation im UNESCO Biosphärenreservat Indawgyi-See im Gepäck. Das Elefantenschutzprojekt im Norden Myanmars gehört seit 2022 zu den Projekten, die der Zoo Heidelberg mit den Einnahmen aus dem Artenschutz-Euro unterstützt. Konkret ermöglicht der Zoo Heidelberg mit den Spendengeldern Maßnahmen, um den wachsenden Konflikt zwischen Menschen und Elefanten vor Ort zu entschärfen. Denn der Mensch verändert den natürlichen Lebensraum des Asiatischen Elefanten in Myanmar zunehmend: Wälder werden gerodet, neue Siedlungen gebaut. So verursachen die Dickhäuter beispielsweise auf der Suche nach Nahrung große Ernteschäden. „Elefanten werden von den Bewohnern vor Ort als Bedrohung ihrer Existenz gesehen und nicht in erster Linie als schützenswerte Schlüsselart“, erklärt Dr. Ann-Kathrin Oerke, die das Projekt wissenschaftlich betreut. Um diese konfliktträchtigen Begegnungen zu minimieren, verfolgen die Artenschützer einen mehrstufigen Ansatz. „Unser Team macht die Felder vor Ort mit natürlichen Mitteln für die Elefanten so unattraktiv wie möglich. Beispielsweise werden dort zusätzlich Chilipflanzen gesetzt, die die Tiere nicht mögen“, beschreibt Khine Khine Swe. „Die Felder werden darüber hinaus durch das sogenannte Biofencing geschützt. Hier wird ein dichter Pflanzstreifen unter anderem mit Zitrusbäumen um die Felder angelegt“, sagt die Direktorin von Friends of Wildlife. So lenkt das Team die Wanderrouten der Elefanten gewaltfrei und nachhaltig um. Gleichzeitig bieten sie den Tieren auf anderen Flächen mit bevorzugten Futterpflanzen, Salzlecken und Wasserstellen eine Alternative. Dr. Christian Matauschek, 2. Vorsitzender von Chances for Nature e.V. ergänzt: „Wir berücksichtigen auch die Sicherheitsbedenken der Bewohner. In zwei Dörfern haben wir unter anderem Wachtürme errichtet und Elephant Response Teams ausgebildet. Diese erheben auch Daten für uns. So bekommen wir ein immer genaueres Bild von der Elefanten-Population vor Ort.“ Am Ende des Tages nehmen die Artenschützer viele Eindrücke aus der Tierpflegearbeit im Zoo Heidelberg mit. „Vor allem der kooperative Umgang zwischen Mensch und Tier sowie der Ansatz des positiven Bestärkens sind wertvolle Impulse für die Arbeit vor Ort“, so Projektleiter und Tierarzt Aung Myint Htun. Auch Tobias Kremer, stellvertretender Revierleiter bei den Elefanten zieht nach dem Austausch ein positives Fazit: „Mit Besuchen wie diesen entsteht ein echtes Wir-Gefühl im Artenschutz und ein aktives Informationsnetzwerk auf vielen Ebenen, die solche Projekte voranbringen.“ Über das Elefantenschutzprojekt in Myanmar von Chances for Nature e.V. Natürliche Lebensräume zu schützen und die dort vorkommende Artenvielfalt zu erhalten, ist das Anliegen von Chances for Nature e.V. Zusammen mit lokalen Partnern setzt die Naturschutzorganisation dies in ausgewählten Schutzgebieten weltweit um. Dabei werden die Interessen der lokalen Bevölkerung eingebunden und nach neuen, ökologisch nachhaltigen Lösungen gesucht. Das UNESCO Biosphärenreservat Indawgyi-See im Norden von Myanmar ist ein Rückzugsort für einen Teil der rund 2.000 wilden Elefanten Myanmars. Die Elefanten nutzen das Reservat häufig als Wanderroute zwischen überlebenswichtigen Waldgebieten. Um hier Konflikte zwischen Mensch und Tier zu vermeiden, setzt das Projekt auf Schutzmaßnahmen für Ackerflächen und Umwelt-Bildungsprogramme, die die Bewohner für die Bedrohung der Elefanten sensibilisieren. Zudem hilft ein umfassendes Monitoring dabei, mehr über die Lebensweise der wilden Elefanten in dieser Region zu erfahren. Je mehr über die Wanderrouten, die Populationsgröße und das Verhalten der Elefanten bekannt ist, desto besser können Tier und Mensch geschützt werden. Über den Artenschutz-Euro Mit dem Artenschutz-Euro können sich Zoobesucher ganz einfach beim Ticketkauf an den Artenschutzaktivitäten des Zoo Heidelberg beteiligen. Der freiwillige Beitrag fließt direkt in spezielle Artenschutzprojekte, die der Zoo teilweise bereits seit einigen Jahren unterstützt. Neben dem Elefantenschutzprojekt in Myanmar ist das beispielsweise WAPCA, West African Primate Conservation Action, das Anfang 2001 auf Initiative das Zoo Heidelberg gegründet wurde und sich dem Schutz der vom Aussterben bedrohten Roloway-Meerkatzen und Weißscheitel-Mangaben widmet.

Zoo Köln 30.10.2024
Seltene südamerikanische Schweifaffen: Weißkopfsaki im Kölner Zoo geboren
Die Warmhäuser im Zoo sind bunte Gute-Laune-Macher an Herbst- und Wintertagen Köln, 30. Oktober 2024. Zuwachs im „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ im Kölner Zoo: Das beliebte Weißkopfsaki-Paar „Liv“ und „Kourou“ hat Nachwuchs. Das Jungtier kam am 21. Oktober, also vergangene Woche Montag, zur Welt. Es krallt sich aktuell noch im Fell von Mutter „Liv“ fest, die sich über den Köpfen der Gäste bewegt. Der Zoo kann das Geschlecht erst in den kommenden Wochen bestimmen, da die frühe Mutter-Kind-Bindung nicht gestört werden soll. Dann erhält das Kleine auch einen Namen. Erste Einschätzungen lassen ein männliches Jungtier vermuten. Mutter „Liv“ wurde 2016 im Zoo Frankfurt geboren. Vater „Kourou“ kam im selben Jahr in einem englischen Zoo zur Welt. Nach einem gemeinsamen Zwischenaufenthalt im Zoo Overloon, Niederlande, kamen sie 2021 nach Köln. Ihr Zuhause ist das „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ mit frei sich bewegenden Säugetieren, Vögeln sowie Fischen Mittel- und Südamerikas. „Liv“ und „Kourou“ haben in Köln zuvor bereits vier Jungtiere großgezogen. Weißkopfsakis gehören zu den Schweifaffen. Ihr Fell ist auffällig buschig. Männchen und Weibchen unterscheiden sich farblich. Männchen sind schwarz und haben eine weiße Gesichtsmaske. Weibchen sind durchgehend braungrau. Sakis bewegen sich oft auf den Hinterbeinen laufend oder in großen Sprüngen fort. Sie leben in monogamen Familienverbänden, schließen sich aber kurzzeitig auch mit anderen Gruppen zusammen. Die Jungen werden ausschließlich von der Mutter versorgt. Sakis sind nicht nur durch die Rodung ihres Lebensraums für den Holzeinschlag bedroht, sondern werden auch wegen ihres Fleisches bejagt. Echter Hingucker und Gute-Laune-Macher Das wachsende Ökosystem im „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ macht – nicht nur – an grauen Herbst- und Wintertagen gute Laune. In der Warmhalle sorgen Goldene Löwenäffchen, Riesentukan oder Sonnenralle für exotische Farbtupfer. Die Faultiere „Jumi“ und „Perez“ zeigen samt Nachwuchs „Jamiro“, dass man sich ruhig einmal hängen lassen darf. Warm ums Herz machen auch botanische Kostbarkeiten wie Kakao- und Breiapfelbaum, Kaffeestrauch oder seltene Bromelien. Das denkmalgerecht kernsanierte Tropenhaus – ehemals „Historisches Südamerikahaus“ genannt – steht seit Herbst 2021 für Besucher offen. Gekoppelt an Artenschutzprojekt im Ursprungsgebiet Als Teil seines breiten und sukzessive größer werdenden Engagements für den Schutz der Biodiversität hat der Kölner Zoo die Sanierung an die Unterstützung eines Artenschutzprojekts im Ursprungsgebiet der Tiere, die im „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ leben, geknüpft. Konkret arbeitet der Zoo mit dem International Tropical Conservation Fund zusammen. Gemeinsam erreichte man bereits u.a., dass im mittelamerikanischen Staat Belize ein mehr als 400 Quadratkilometer großes Schutzgebiet aus seltenen und wertvollen Waldtypen – von tropischen Trocken- bis Sumpfwäldern – geschaffen wurde. Gleichzeitig werden Umweltbildungs- und Ökotourismus-Maßnahmen gefördert, siehe auch www.koelnerzoo.de/artenschutz.

Zoo Duisburg 30.10.2024
Zoo Duisburg: Taucher machen sensationelle Entdeckung
Zum ersten Mal wachsen am Kaiserberg junge Perlenrochen auf. Die sechs Jungtiere leben nun in ihrer Kinderstube hinter den Kulissen. Duisburg Die kleine Sensation im Zoo Duisburg trägt ein Perlenmuster und hat einen Durchmesser von rund 8 cm. Gleich sechs junge Perlenrochen schwimmen durch ihre Kinderstube hinter den Kulissen des Aquariums. Das Besondere: In keinem anderen Zoo in Deutschland lassen sich diese Tiere beobachten. Die nun geborenen Jungtiere sind somit auch die erste Nachzucht eines deutschen Zoos. Verdacht der Tierpfleger bestätigt – Taucher entdecken Nachwuchs Im Rahmen der regelmäßigen Tauchgänge im weitläufigen Wasserareal der Tropenhalle Rio Negro entdeckten Taucher die sechs kleinen Rochen. Damit bestätigte sich die Vermutung von Tierpfleger Kevin Schulwitz. Denn schon seit einiger Zeit beobachtete das Pfleger-Team, dass das Rochenweibchen des Zoos an Umfang zunahm. „Die Freude ist natürlich riesengroß“, strahlt Tierpfleger Schulwitz. „Insbesondere, weil es die erste Nachzucht für uns und sogar in allen deutschen Zoos ist“. Junge Rochen sind „kleine Giftzwerge“ Perlenrochen sind lebendgebärend, die Jungtiere kommen vollständig entwickelt auf die Welt und sind sofort auf sich allein gestellt. „Die Eltern“, erklärt Kevin Schulwitz, „kümmern sich nicht um den Nachwuchs“. Um sich vor möglichen Fressfeinden zu schützen, haben die Jungtiere – wie auch die Erwachsenen Perlenrochen – einem Giftstachel. „Der sitzt bei den Tieren in der Mitte des Schwanzes. Er fällt regelmäßig aus und wird durch einen Neuen ersetzt“, erklärt Schulwitz. Um die Aufzucht der kleinen Perlenrochen besser begleiten zu können, zog der Nachwuchs in die Kinderstube hinter den Kulissen um. Hier umsorgen die Tierpflegerinnen und Tierpfleger ihre gepunkteten Schützlinge. Mehrmals am Tag wird gefüttert: Muscheln, Würmer und Garnelen stehen auf dem Speiseplan. Ihre Beute finden Rochen, auch wenn sich diese im Sand befindet, mit Hilfe ihrer Elektrorezeptoren, die sich an der Unterseite der Nase und umlaufenden am ganzen Körper befinden. Perlenrochen wurden erst 2016 entdeckt – und sind schon stark gefährdet Wissenschaftler entdeckten den Perlenrochen (Potamotrygon jabuti) erst im Jahr 2016 in Brasilien. Dort lebt die Tierart insbesondere in flachen Uferzonen und Nebenflüssen des Rio Tapajós – und dürfte schon heute, nur acht Jahre nach der Erstbeschreibung, gefährdet sein. Rochen gehören zu den weltweit am stärksten gefährdeten Tieren. Insbesondere Lebensraumzerstörung, Abwässer und die Fischerei setzen ihnen weltweit zu.

Tierpark Nordhorn 29.10.2024
Baustart für die Amurleoparden Spatenstich für neue Anlage im Tierpark Nordhorn
Beim Fördervereinsgrillen Anfang September dieses Jahres löste Landrat Uwe Fietzek großen Applaus aus, als er Zoodirektor Dr. Nils Kramer die Genehmigung für die neue Leopardenanlage übergab. Nachdem die Planungsphase durch die Coronapandemie unfreiwillig verlängert wurde, kann es nun endlich losgehen. Die im Nordhorner Familienzoo gehaltenen Amurleoparden sind die seltensten Großkatzen der Welt. „In der Wildbahn war der Amurleopard schon fast ausgerottet! Weniger als 50 Tiere konnten noch gezählt werden,“ so Dr. Nils Kramer. „Nur dank großer Artenschutzanstrengungen aller Beteiligten und der unter Schutzstellung des Lebensraumes konnten die Bestände dieser faszinierenden Tiere wieder auf etwa 100 angehoben werden! In Nordhorn wollen wir unseren Teil dazu beitragen, diese Art zu weiter zu erhalten und die Bestände in Zukunft zu stabilisieren!“ Der Schutz von Leoparden hat im Nordhorner Tierpark eine lange Tradition. In der Erhaltungszucht, dem Schutz, der Bildung und der Erforschung. „Diesen Erfolg wollen wir mit der neuen Anlage fortsetzen!“ so Direktor Dr. Nils Kramer weiter. Bereits 2014 feierte der Zoo einen weltweit einmaligen Zuchterfolg, denn hier wurden die ersten beiden mittels künstlicher Besamung befruchteten Leoparden geboren. Damals hielt der Tierpark noch die ebenfalls stark bedrohten Nordpersischen Leoparden. Am vergangenen Freitag konnten nun die hübsch gepunkteten Spaten symbolisch in den Sand gesteckt werden. Neben der kompletten Geschäftsführung des Nordhorner Tierparks waren die beiden Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung, Bürgermeister Thomas Berling und Landrat Uwe Fietzek, gekommen, sowie Architekt Erwin Veenhuis und Dietmar Brookmann, der Fördervereinsvorsitzende. Bereits seit 2016 ist der Förderverein des Tierparks mit der Sammlung für den Neubau der Leopardenanlage aktiv. Die geschätzten 2,7 Millionen Euro, die der Zoo für die Anlage aufwenden muss, werden durch Spenden und Eigenmittel gedeckt. Die Bauzeit schätzt Zoodirektor Nils Kramer auf etwa zweieinhalb Jahre. Der hintere Rundweg wurde nun im Bereich der Afrikaställe, der sogenannten „Scheune Busch“, gesperrt. Die Gehege bis zur Sperrung bleiben aber für die Besucher weiterhin geöffnet, sie werden lediglich für einige Monate eine Sackgassenregelung in Kauf nehmen müssen. Am Ende wird die Leopardenanlage, die auf einem Teil der Afrikaanlage entsteht, eine Größe von 1700 Quadratmetern haben. Neben einer großen Außenanlage mit Aussichtsturm wird ein 250 Quadratmeter großes Stallgebäude entstehen. Über die gesamte Außenanlage und die Vorgehege spannt sich ein spezielles Netz, getragen von massiven Pylonen. Der erste Bewohner der neuen Leopardenanlage wird der 6jährige Kater „Baikal“ sein. Nach kurzer Zeit soll eine Katze dazukommen. Während in den letzten Jahren vor allen Dingen im neuen Parkbereich mit seinen vielen historischen Gebäuden investiert wurde, beginnt mit dem Spatenstich für die Leopardenanlage die Erneuerung des Altparkbereiches. Es ist ein wichtiger Schritt zur Steigerung der Attraktivität für die Besucher. „Wir setzen in Nordhorn bewusst auf einen Arten-Mix. Als reiner Schaubauernhof mit ausschließlich regionalen Haustierrassen können wir nicht existieren,“ betont Dr. Nils Kramer in seiner Ansprache an die geladenen Gäste, zu denen auch zahlreiche Nachbarn zählen. Mit dieser Parkentwicklung stellt sich der Zoo für die Zukunft auf. „Wenn alles gut läuft und das Wetter mitspielt, werden noch in diesem Jahr erste Gebäudeteile stehen,“ ist sich der Zoodirektor sicher.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 29.10.2024
50% Eintritts-Rabatt an Montagen
Naturschutz-Tierpark Görlitzer-Zgorzelec bietet an Montagen von November 2024 bis Januar 2025 50% Rabatt auf den Tageseintritt Der Görlitzer Tierpark freut sich, seinen Besuchern in der kälteren Jahreszeit eine besondere Aktion anzubieten: Von November bis Januar erhalten alle Gäste montags einen Rabatt von 50 % auf den Tages-Eintrittspreis. „Diese Initiative wurde ins Leben gerufen, um auch sozial schwächeren Besuchern die Möglichkeit zu geben, unseren Tierpark zu besuchen. Gleichzeitig möchten wir uns mit dieser Aktion für die zahlreichen Besucher und deren Unterstützung in der Saison bedanken und etwas zurückgeben. So können wir eine breitere Öffentlichkeit begrüßen und für die Schönheit und Vielfalt unserer Tierwelt begeistern“, erklärt Dr. Sven Hammer, Direktor des Tierparks. In der kalten Jahreszeit hat der Görlitzer Tierpark einen ganz besonderen Reiz. Viele Tiere zeigen sich in ihrem prächtigen Winterkleid: darunter Kamele, Yaks, Manule, Steinböcke und Sika-Hirsche mit dichtem Fell. Chinasittiche, Temminck-Tragopane, Ohrfasane, Otter und Schneeeulen kommen aus Kaltregionen und fühlen bei den niedrigen Temperaturen sichtlich wohl. Bei den Roten Pandas ist jetzt sogar Paarungszeit – die kleinen Katzenbären sind in dieser Phase besonders aktiv. Und abseits des Saisontrubels können die Besucher die Tierparktiere bei der Heufütterung besonders nah erleben. Also, nix wie hin in den Tierpark Görlitz! Auf was NEUES! Der Görlitzer Tierpark spart auf den Neubau der Tibetbären-Anlage und freut sich über jede Unterstützung unter dem Kennwort „Tibetbär“ (IBAN: DE07 8505 0100 0000 0122 03). Weitere Informationen und eine aktuelle „BÄRichterstattung“ zum Projektstand gibt es unter www.tierpark-goerlitz.de/Tibetbaer.html

Zoo Berlin 29.10.2024
Toni auf Tauchgang Neue Perspektiven beim ersten „Unterwasserspaziergang“ in der Hippo Bay
Ein paddelndes Mini-U-Boot galoppiert schwerelos wie ein Astronaut durch eine Unterwasserlandschaft. Im Zeitlupentempo hüpft, tanzt und kugelt es vergnügt über den felsigen Untergrund, um sich kurz darauf mit einem grazilen Sprung vom Boden abzustoßen, an der Wasseroberfläche Luft zu schnappen und das Wasser aus den rotierenden Propeller-Ohren zu schütteln: Toni, das berühmte Mini-Zwergflusspferd aus dem Zoo Berlin hat ihren ersten Tauchgang vor Publikum in der naturnahen Innenanlage der Hippo Bay mit Bravour gemeistert. Wochenlang hat sie mit Mama Debbie im ca. 1,20m tiefen Außenbecken fleißig geübt und ist nun pünktlich zum Herbst bereit für tiefere Gewässer. Dabei eröffnen sich für die Zoo-Gäste völlig neue Perspektiven: Durch die verglaste Scheibe des 22 Grad warmen Innenbeckens können große und kleine Hippo-Fans nun endlich auch Tonis Unterwasser-Abenteuer beobachten und den drolligen Wonneproppen durchs Wasser gleiten sehen. „In den letzten Wochen wurde Toni behutsam an das tiefere Becken gewöhnt. Es gab zunächst einen Probelauf im Innenbecken für den wir den Wasserstand im ca. 1,80 m tiefen Becken um etwa 40 cm abgesenkt haben“, erklärt Biologe und Flusspferd-Kurator Dr. Florian Sicks. „Zwergflusspferde können nicht schwimmen, sie stoßen sich am Boden ab und bewegen sich gleitend durch das Wasser. Wie wir heute sehen konnten, beherrscht Toni das nun perfekt.“ Dass sich das viele Üben gelohnt hat, davon können sich Zoo-Gäste in der Hippo Bay von nun an auch täglich selbst überzeugen. Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem freut sich besonders für die Zoo-Gäste: „Im natürlichen Lebensraum gibt es nur noch weniger als 2.500 ausgewachsene Zwergflusspferde – die Tendenz ist abnehmend. Umso wichtiger also, dass sich Menschen für die seltenen Tiere begeistern und sich für den Erhalt ihrer Art einsetzen. In unserer Hippo Bay sind Mensch und Tier nur durch eine Glaswand getrennt. So können unsere Gäste ganz hervorragend beobachten, wie sich Zwergflusspferde und ihre größeren Nachbarn unter Wasser verhalten. Balletttanz trifft auf Raumfahrt – das beschreibt es aus meiner Sicht ganz gut.“ Im November wird es eine gemeinsame Versteigerung zusammen mit dem Fußballstar und Ehrenpaten Antonio Rüdiger geben, deren Erlöse einem Artenschutzprojekt für Zwergflusspferde in Sierra Leone zugutekommen. Details folgen in Kürze. Hintergrund Bereits 1921 gelang dem Zoo Berlin die europäische Erstzucht der stark gefährdeten Tierart. Zwerghippo-Mutter Debbie hat selbst bereits in den Jahren 2004, 2007 und 2008 erfolgreich Jungtiere aufgezogen. Zwergflusspferd-Vater Tobi ist an der Jungenaufzucht nicht beteiligt. Zwergflusspferde sind scheue Einzelgänger und haben feste Reviere. Das erste Zwergflusspferd kam 1873 aus Sierra Leone nach Europa.

Zoo Zürich 29.10.2024
PANTANAL VOLIERE: DIE KRÄNE STEHEN!
Die erste Etappe der neuen Pantanal Voliere ist geschafft, die Erd- und Vorbereitungsarbeiten sind weitestgehend abgeschlossen. Nun kann der eigentliche Bau der Voliere beginnen. Dafür sind neu drei Kräne mit Höhen zwischen 32 und 49 Metern auf der Baustelle montiert worden. Die fertige Pantanal Voliere wird 35 Meter hoch sein. Durch die Kräne lassen sich die Ausmasse der Voliere nun erstmals erahnen. Sieben Monate sind seit den ersten Abriss- und Baumassnahmen für die neue Pantanal Voliere vergangen. Bevor es losgehen konnte, musste die Fläche zunächst gerodet werden. Ein Teil des Baumbestandes wurde erhalten. 30 besonders wertvolle und grosse Bäume wurden ausgegraben und in eine Baumschule im unteren Zooteil transportiert. Dort sind sie in speziellen Töpfen zwischengelagert und werden später in die neue Voliere zurückgepflanzt. Nach der Rodung erfolgten die Abriss- und Aushubarbeiten. Auch musste durch die Lage des Zoos am Zürichberg die 11’000 Quadratmeter grosse Fläche durch Baugrubenabschlüsse gesichert werden, um Hangrutschungen zu verhindern. DREI KRÄNE FÜR GEBÄUDEARBEITEN Nun sind die Vorbereitungen weitestgehend abgeschlossen, notwendige Leitungen für beispielsweise Fernwärme und Wasser verlegt, so dass mit der sichtbaren Konstruktion der neuen Anlage begonnen werden kann. Dazu stehen neu drei Kräne auf der Baustelle. Die beiden äussern sind jeweils 32 bzw. 34 Meter hoch, der mittlere ist 49 Meter hoch. Die unterschiedlichen Höhen sind notwendig, damit die Kräne sich beim Rangieren nicht in die Quere kommen. In den kommenden Monaten werden nun einerseits die Fundamente für die 35 Meter hohe Stahlkonstruktion entstehen. Zusätzlich werden in regelmässigen Abständen sogenannte Mikropfähle im Boden versenkt. Dies gewährleistet die Statik der Voliere, die gänzlich ohne Stützpfeiler auskommt. Die gesamte Last der zehn Stahlbögen sowie des 13’500 Quadratmeter grosse Gitternetz mit einem Gesamtgewicht von rund 1400 Tonnen liegt später auf dem Volierenrand. CHIPSYSTEM FÜR INNENANLAGEN Auch wird bis zum Frühjahr der sogenannte Ara-Hub gebaut. Die Planung des Gebäudes stammt vom Architekturbüro L3P Architekten. Die Architekt*innen mussten klug vorgehen. Im Hub werden sich künftig die Innenanlagen eines Grossteils der mehr als 14 verschiedenen Vogelarten der Voliere befinden. Damit jede Art später auch jeweils im ihr angedachten Innenraum landet, wird der Chip jedes Vogels beim Betreten ausgelesen und öffnet dann den entsprechend richtigen Durchgang. Jeder Vogel trägt quasi den Haustürschlüssel für seine Wohnung im Mehrfamilienhaus immer bei sich. Im Gebäude ist auch das 800 Kubikmeter fassende Retentionsbecken für die Überschwemmungsfläche der Anlage untergebracht. Dem Original Pantanal Feuchtgebiet in Südamerika nachempfunden beherbergt auch die Pantanal Voliere eine Sumpflandschaft. In regelmässigen Abständen wird diese künftig überschwemmt. Das Wasser dafür wird durch ein spezielles System gefiltert und kann so jeweils wiederverwendet werden. Über die letzten vier Jahren wurden zudem verschiedene Bepflanzungen getestet, die den Bedingungen in der Voliere standhalten. STAHLKONSTRUKTION BEGINNT IM FRÜHJAHR 2025 Die Kräne werden bis zum Frühjahr 2025 auf der Baustelle zum Einsatz kommen. Im Anschluss beginnt das Aufstellen der bis zu 124 Meter langen Stahlbögen für die Voliere, so dass bis dahin alle grösseren Betonarbeiten abgeschlossen sein müssen. Für den Aufbau der Stahlkonstruktion wird dann einer der grössten Pneukräne der Schweiz zum Einsatz kommen. Das Aufstellen der Bögen und Einsetzen des Netzes wird rund 1,5 Jahre dauern. 2027 wird die Voliere dann vollständig stehen. Nach Fertigstellung erfolgen dann noch der Innenausbau sowie Gartenarbeiten und die Einwachszeit aller Pflanzen. Die Eröffnung der Pantanal Voliere ist für Frühjahr 2028 geplant. Die Gesamtplanung der neuen Voliere liegt beim Landschaftsarchitekturbüro vetschpartner. FÜR MEHR TIERWOHL UND DEN NATURSCHUTZ Für den Zoo Zürich ist die Voliere ein weiterer wichtiger Meilenstein im Entwicklungsplan 2050. Sie wird in vielerlei Hinsicht neue Massstäbe setzen und alle vier Hauptaufgaben eines modernen wissenschaftlich geführten Zoos auf sich vereinen: Arten- und Naturschutz, Forschung und Bildung. In dem 35 Meter hohen Luftraum können sich die verschiedenen gefährdeten Vogelarten in Schwärmen durch die Lüfte bewegen. Ähnlich wie in der Natur werden die Tiere in einem Lebensraum vergesellschaftet zusammenleben, was für zusätzliche Interaktionen und damit Verhaltensanreicherungen sorgt. Die Voliere ist zudem darauf ausgelegt, Forschung unter kontrollierten Bedingungen durchzuführen, wie sie in dieser Form sonst nicht möglich ist. So lassen sich wichtige Erkenntnisse u. a. zum Paarungs- und Brutverhalten von Papageien für den Artenschutz gewinnen. MEHR ALS 15 GEFÄHRDETE TIERARTEN Auch kann der Zoo seine Natur- und Artenschutzbemühungen weiter ausbauen. Mehr als 15 verschiedene gefährdete Arten wie Ameisenbär, Flachlandtapir, Rotschwanzamazone oder Sonnensittich werden in der Voliere zusammenleben. Das ermöglicht es dem Zoo Zürich sich an den entsprechenden Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) zu beteiligen und so zum Schutz der Tierarten beizutragen. Das EEP der Hyazintharas wird vom Zoo Zürich selbst koordiniert. Die Naturschutzorganisation «Instituto Arara Azul» in Brasilien ist der neuste Naturschutzpartner des Zoo Zürich und eng mit der neuen Voliere verknüpft. Die Organisation setzt sich vor Ort u. a. durch das Aufhängen von künstlichen Nistkästen und ein engmaschiges Monitoring für den Erhalt der im brasilianischen Pantanal beheimateten Hyazintharas ein. Mit dem Zoo der Zukunft stärken wir unsere Bemühungen im Natur- und Artenschutz auf vielen Ebenen, optimieren das Wohl unserer Tiere und bieten unseren Gästen ein einzigartiges Naturerlebnis.

Wisentgehege Springe 29.10.2024
Probelauf: Wisentgehege erlaubt Hunde ab 1. November
Die Hunde Runde schließt begehbare Anlagen für Vierbeiner aus Gute Nachrichten für Hundebesitzer: Ab Freitag, 1. November dürfen sie ihre Vierbeiner mit ins Wisentgehege Springe nehmen. „Wir wissen seit Ewigkeiten, dass sich viele Hundebesitzer das wünschen“, sagt Wisentgehegeleiter Thomas Hennig. „Jetzt wollen wir ausprobieren, ob sich die als Probelauf gestartete Hunde Runde bewährt.“ Das Angebot gilt vorerst zwei Monate. Hundeführer erhalten an der Kasse einen Flyer mit Wegweiser für den Rundgang und Regeln, die beachtet werden müssen. Es hängt also von dem Verhalten der Hundebesitzer ab, ob das Wisentgehege dieses Projekt aufrechterhalten wird. Allerdings dürfen Besucher mit Hunden nicht das gesamte Wisentgehege erkunden. Es gibt eine spezielle Hunde Runde, die ausgeschildert ist. Begehbare Anlagen sind für Vierbeiner verboten. Ebenso das Freigehege von Rotwild und Sikawild. „Wir denken dennoch, dass wir mit diesem Angebot Hundebesitzern entgegenkommen“, sagt der Wisentgehegeleiter. Noch ein Hinweis: Um Besucher bei angekündigten Sturmböen wegen des alten Baumbestandes nicht zu gefährden, muss das Wisentgehege immer öfter seine Tore schließen. Besucher sollten sich vorab auf der Homepage erkundigen, ob ein Besuch möglich ist. Ein entsprechender Hinweis ist dort ab 8 h morgens zu lesen.

Tierpark Hellabrunn München 29.10.2024
Bodensanierung der Zebra-, Takin- und Nilgauanlage abgeschlossen
Wer in den Sommermonaten Hellabrunn besucht hat, wird die Bauarbeiten bei den Zebras, Kudus, Takinen, Nilgau- und Hirschziegenantilopen bemerkt haben. Der Grund für diese Arbeiten war eine umfassende Sanierung der Gehegeböden, die nun erfolgreich abgeschlossen sind. Gerade bei Huftieranlagen ist der Gehegeboden besonderen mechanischen und biologischen Belastungen ausgesetzt. Eine regelmäßige Sanierung ist somit unerlässlich und auch für die Gesundheit der bewohnenden Tiere essentiell. Denn durch die Hufe verhärtet im Laufe der Zeit der Boden in den Gehegen und aufgrund der besonderen kiesigen Bodenstruktur in Isarnähe lösen sich dabei größere Steine, die dann auf der Anlage liegen. Um Verletzungen zu vermeiden, mussten diese dringend entfernt werden. Zudem wird bei der regelmäßigen Reinigung mit Besen und Rechen unweigerlich immer etwas Material vom Boden abgetragen. Die Kanten zu Futterplattformen, Wassergräben und zum Stall wurden dadurch höher und mussten entsprechend wieder aufgefüllt werden. Die Zeit der Bauarbeiten wurde auch dazu genutzt, die Bepflanzung auf den Anlagen aufzubessern und die Futterstellen neuzugestalten. Damit sich das Bodengemisch verfestigt, war trockenes, warmes und vor allem dauerhaft frostfreies Wetter für die Sanierung nötig. Deshalb fanden die Arbeiten während der trockeneren Sommermonate statt. Nach einigen Umzügen haben sich nun alle Tiere wieder auf ihren jeweiligen Anlagen eingewöhnt. Hier gab es auch die ein oder andere Verbesserungsmaßnahme: Die Zebras und Kudus können nun auch getrennt voneinander auf der großen Außenanlage stehen, was auch ein nächtliches Pendeln von Stall zu Außenanlage ermöglicht. Außerdem können die Tiere getrennt voneinander gehalten werden, sollte es einmal zu Unstimmigkeiten zwischen einzelnen Tieren kommen oder es ein Jungtier bei einer der beiden Arten geben. Auch die Nilgauanlage ist wieder bewohnt: Die Nilgauantilopen sind wieder gemeinsam mit den Hirschziegenantilopen auf der weitläufigen Anlage gegenüber des Nashornhauses zu sehen. Nachwuchs ist zukünftig nicht mehr ausgeschlossen: Mitte Oktober ist ein Nilgaubock zu den Weibchen auf die Anlage gezogen. Nur die zwei älteren Axishirsche sind in ihrer Interimsanlage direkt neben den Yaks geblieben. Und auch bei den Takinen bringt die neugestaltete Anlage eine Veränderung im Tierbestand mit sich: Neben den zwei Weibchen lebt bald wieder ein Takin-Männchen in Hellabrunn. Nachwuchs-Optionen nicht ausgeschlossen – schließlich beteiligt sich Hellabrunn auch am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für Mishmi-Takine, die in ihrem natürlichen Lebensraum im Himalaya-Gebirge als „Gefährdet“ gelten. Neben größeren und aufwändigeren Bauprojekten, wie die komplette Sanierung der Hellabrunner Dschungelwelt oder die Sanierung der Pinguinanlage in der Polarwelt, sind immer wieder auch kleinere Instandhaltungsmaßnahmen wie die Bodensanierungen notwendig, um die Lebensqualität der Tiere nachhaltig zu optimieren und den natürlichen Lebensräumen so nahe wie möglich zu kommen.

Zoo Leipzig 28.10.2024
Warum Languren Salzwasser trinken
Vom Aussterben bedrohte Cat Ba Languren trotzen schlechten Umweltbedingungen und zeigen bemerkenswerte Anpassung Göttingen/Leipzig, x. Oktober 2024 – Eine Studie des Deutschen Primatenzentrums – Leibniz-Institut für Primatenforschung und des Zoos Leipzig zeigt die bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit der stark bedrohten Cat Ba Languren. Trotz einer geringen genetischen Vielfalt haben die Languren entscheidende genetische Merkmale bewahrt, die ihnen helfen, in ihrer isolierten Umwelt auf der Insel Cat Ba in Vietnam zu überleben. Eine dieser bemerkenswerten Anpassungen ist die Fähigkeit, Salzwasser zu trinken (Nature Communications). Die Untersuchung widmet sich den genetischen Herausforderungen, mit denen die weniger als 100 verbliebenen Individuen dieser Primatenart konfrontiert sind. Durch den dramatischen Rückgang ihrer Population leidet die Art unter genetischer Verarmung, hoher Inzucht und einer potenziell erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten. Dennoch zeigt die Analyse ihrer Erbinformation, dass genetische Vielfalt in funktionell wichtigen Bereichen ihrer Erbinformation aufrechterhalten wurde. Das ermöglicht den Cat Ba Languren (Trachypithecus poliocephalus) weiterhin mit veränderten Umweltbedingungen adäquat umzugehen. „Ihre Anpassungsfähigkeit macht die Tiere einzigartig. Salzwasser zu trinken ist dafür ein herausragendes Beispiel“, sagt Liye Zhang, Genetiker am Deutschen Primatenzentrum (DPZ) und Hauptautor der Studie. Diese außergewöhnliche Fähigkeit ist eine direkte Folge ihrer isolierten Inselheimat, auf der es nur begrenzte Süßwasserquellen gibt. Die Forschenden zeigen, dass Veränderungen in bestimmten Genen die Toleranz gegenüber Salzwasser wahrscheinlich erhöht haben. Diese genetischen Anpassungen ermöglichen es den Languren, den hohen Natriumgehalt des Salzwassers zu bewältigen und tragen somit zu ihrem Fortbestand in dieser einzigartigen Umgebung bei. Der Cat Ba Langur: Symbol für Anpassungsfähigkeit und dringenden Schutzbedarf. Der Cat Ba Langur, eine der seltensten Primatenarten der Welt, ist nicht nur stark bedroht, sondern steht auch sinnbildlich für die bemerkenswerte Fähigkeit der Natur, sich an herausfordernde Bedingungen anzupassen. „Diese Forschungsergebnisse verdeutlichen die Dringlichkeit, den Cat Ba Languren und seinen Lebensraum besser zu schützen“, betont Christian Roos, Wissenschaftler am DPZ und Mitautor der aktuellen Studie. Obwohl viele Säugetierpopulationen weltweit rückläufig sind, bleiben die genetischen Auswirkungen solcher Bestandsrückgänge oft unerforscht. Der Cat Ba Langur stellt ein wertvolles Modell dar, um die Folgen von starken Populationseinbrüchen auf die genetische Vielfalt einer Art zu untersuchen. Einst umfasste die Population dieser Langurenart mehrere hundert Tiere, sie wurde jedoch durch Jagd, Wilderei und Lebensraumverlust bis 2004 auf alarmierende 40 Individuen reduziert. Inzwischen hat sich der Bestand auf etwa 85 Tiere erholt. Dennoch ist die Art weiterhin vom Aussterben bedroht, insbesondere durch die Fragmentierung ihres Lebensraums, Störungen durch unkontrollierten Tourismus und die zunehmende Inzucht. Diese Bedrohungen unterstreichen die Notwendigkeit, bestehende Schutzmaßnahmen auszuweiten und gezielte Erhaltungsprogramme zu intensivieren, um das Überleben dieser Primatenart langfristig zu sichern. Das Cat Ba Langur Conservation Project Das im Jahr 2000 vom Allwetterzoo Münster und der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. initiierte Cat Ba Langur Conservation Project setzt sich gemeinsam mit dem Cat Ba Nationalpark für den Schutz der Primaten und anderen bedrohten Tier- und Pflanzenarten sowie ihres einzigartigen Lebensraums ein. Seit dem Jahr 2019 ist der Zoo Leipzig für die Umsetzung des Projekts auf Cat Ba verantwortlich, der in Vietnam auch ein Auffang- und Artenschutzzentrum für bedrohte Primaten betreibt. Dort werden Nachfahren von ursprünglich aus dem illegalen Wildtierhandel beschlagnahmten Cat Ba Languren versorgt und gezüchtet. „Gemeinsam mit den vietnamesischen und internationalen Partnern haben wir für den Schutz dieser einzigartigen Languren und ihres Lebensraums in den letzten Jahren sehr viel erreicht. Die Verdopplung der Population ist ein herausragendes Beispiel für einen gelungenen ganzheitlichen Arten- und Naturschutz. Dennoch wäre es zu früh, diese hochbedrohte Art als gerettet zu bezeichnen. In den nächsten Jahren wird es verstärkt darauf ankommen, den Lebensraum langfristig effektiv zu schützen und ggf. andere Lebensräume auf der Insel wieder zubesiedeln“, betont Jörg Junhold, Direktor des Zoo Leipzig.

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