Zoopresseschau

Zoo Schwerin 25.10.2024
Löwenjunges „Santosh“ im Zoo Schwerin erkundet nun auch Außenanlage
Der jüngste Löwennachwuchs bei den seltenen Asiatischen Löwen im Zoo Schwerin hat seine ersten Schritte im Freien gemacht und erkundet nun gemeinsam mit seiner Mutter „Indi“ neue Bereiche der ca. 3.500 qm großen Anlage. Der kleine Santosh wurde in der Nacht vom 30. auf den 31.07.2024 geboren. Inzwischen wiegt der Welpe 11 Kilogramm und erfreut sich guter Gesundheit. Die letzte tierärztliche Untersuchung des Kleinen fand am vergangenen Mittwoch statt. Santosh erhielt dabei auch wichtige Impfungen gegen Katzenschnupfen, Tollwut und Katzenseuche. „Gerade in den ersten Wochen und Monaten sind Löwenjungtiere noch besonders anfällig für Erkrankungen. Wir sind daher sehr froh, dass sich der Nachwuchs so gut entwickelt“, betont Zoodirektor Dr. Tim Schikora. Santosh nimmt zusätzlich zur Muttermilch inzwischen auch schon Fleischmahlzeiten, darunter Rind und Kaninchen, ein. In den letzten vier Wochen hat er rund drei Kilogramm zugenommen. Aktuell zählt das Schweriner Löwenrudel insgesamt acht Tiere, darunter drei Jungtiere aus dem vergangenen Jahr. Mutter Indi und ihr Junges Santosh sind allerdings separiert von den anderen Tieren. Noch ist das Kräfteverhältnis der Löwen zu ungleich, sodass eine Verletzungsgefahr für das jüngste Rudelmitglied nicht ausgeschlossen ist. Eine vorsichtige Zusammenführung, auch mit dem achtjährigen Vater „Shapur“, ist in den kommenden Wochen geplant. Bis dahin können die Tiere unterschiedliche Teile der Anlage im Wechsel nutzen. „Für das Jungtier ist es wichtig, dass er nun nach und nach alle Bereiche der Außenanlage kennenlernt“, erklärt Schikora. Es bestehe aber jederzeit die Möglichkeit für Mutter und Welpe, sich in die trockenen und warmen Innenbereiche zurückzuziehen. Auch die Schauanlage im Rote Liste Zentrum des Zoos werden alle Löwen zu verschiedenen Zeiten nutzen können. So können Besucherinnen und Besucher mal Shapur beim Aufenthalt auf seinem Lieblingsschlafplatz ebenso wie den kleinen Santosh mit Mutter Indi sowie die anderen Löwen „Heidi“, „Tarak“, „Rubi“, „Kirana“ und „Ravi“ unter anderem bei den öffentlichen Fütterungen beobachten. Asiatische Löwen werden von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „stark gefährdet“ eingestuft, also in einer der höchsten Bedrohungskategorien. Weltweit existieren in Zoos etwa 180 und in der Natur nur noch etwa 350 Individuen. Dort kommen sie ausschließlich im indischen Gir-Nationalpark vor. Um das langfristige Überleben dieser bedrohten Art zu sichern, engagiert sich der Zoo Schwerin im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Dieses koordiniert derzeit rund 130 Individuen dieser Art weltweit.

Zoo Frankfurt 25.10.2024
Neu im Zoo: Vietnamfasane
Ein schönes Paar ist in die Biotop-Volieren im Frankfurter Zoo eingezogen: Vietnamfasane. Das Männchen schillert blauschwarz, sein Weibchen ist schokoladenbraun. Die beiden gehören zu einer vom Aussterben bedrohen Art. Durch die Teilnahme an einem Zuchtprogramm möchte der Zoo zu ihrer Erhaltung beitragen. Der Vietnamfasan (Lophura edwardsi) kommt ausschließlich in Zentralvietnam vor und gilt als vom Aussterben bedroht (CR). Es könnte sogar noch schlimmer sein: Seit dem Jahr 2000 konnte er in seinem angestammten Lebensraum nicht mehr nachgewiesen werden. Möglicherweise ist er also im Freiland bereits ausgerottet. Gründe sind unter anderem Jagd und Lebensraumverlust durch Abholzung. Hoffnung für die Art gibt es, weil sich Zoos und private Halter weltweit um die Zucht der prächtigen Hühnervögel kümmern. „Wie so oft ist es der Mensch, der einer Art durch Eingriffe in die Lebensräume das Überleben schwermacht. Ich freue mich daher, dass sich der Zoo dazu entschieden hat, eine weitere Tierart aufzunehmen, die unsere Unterstützung braucht. Die Zoobesucherinnen und Zoobesucher werden Freude an den schönen Vögeln haben und erfahren können, was auch sie zu deren Schutz beitragen können“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. Das bestätigt auch Marco Dinter, Naturschutzreferent des Frankfurter Zoos: „Bei uns erfüllen die Vietnamfasane eine wichtige Rolle: Sie sind Botschafter für die Kampagne „Vietnamazing – Save Nature“. Der Europäische Zooverband EAZA hat sie ins Leben gerufen, um auf die einzigartige und bedrohte Tierwelt Vietnams aufmerksam zu machen. Zwei Jahre lang stellen Zoos in Europa unterschiedliche Arten in den Mittelpunkt, die von der Ausrottung bedroht sind, darunter der Vietnamfasan, der Gibbon und die Nui Chua Stabschrecke – alle drei auch bei uns im Zoo zu sehen. Im Rahmen der Kampagne bauen die Zoos Erhaltungszuchtprogramme aus und starten Forschungsprojekte. Und sie sammeln Spenden für den Artenschutz vor Ort. So werden zum Beispiel Felduntersuchungen zur Identifikation geeigneter Wiederansiedlungsgebiete finanziert oder lokale Zuchteinrichtungen unterstützt.“ Die Kampagne richtet sich aber auch direkt an die Zoobesucherinnen und -besucher, denn einige der Bedrohungen von Vietnams Tierwelt haben eine unmittelbare Verbindung zu unserem Konsumverhalten in Europa, zum Beispiel zur Textilindustrie. Hier kann ein Umdenken beim Kleiderkauf helfen, die wertvolle Tierwelt Vietnams zu schützen.

Zoo Salzburg 25.10.2024
Neuer Lebensabschnitt: Junge Nashornkuh reist von Salzburg nach Nordspanien
„Sie werden so schnell groß“, heißt es oft. Bei dem am 3. Juni 2020 im Zoo Salzburg geborenen Südlichen Breitmaulnashorn trifft dieser Spruch zumindest nicht vollumfänglich zu. Zwar ist Tamika bereits viereinhalb Jahre alt, dennoch hat sie die Größe ihrer Mutter Tamu noch nicht ganz erreicht. Zudem wiegt sie „nur“ eineinhalb Tonnen. Ein bisschen Luft nach oben hat die junge Nashornkuh also noch. „Dennoch wurde es für sie Zeit, sich abzunabeln und in einen anderen Zoo zu übersiedeln“, stellt Geschäftsführerin Sabine Grebner ein wenig wehmütig fest. „Wir erinnern uns alle noch sehr gut an die mit Spannung erwartete Geburt und Tamikas erste Ausflüge auf die Außenanlage, als sie mit ihren überdimensional großen Füßen gleich losgaloppiert ist.“ Auf den Tag der Abreise in dieser Woche hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zoo Salzburg bereits seit Wochen hingearbeitet. „Damit Tamika die Reise möglichst stressfrei hinter sich bringen kann, wurde bereits Mitte August mit dem Training begonnen“, berichtet Sabine Grebner. Seitdem steht die ebenso stabile wie große Transportkiste auf der Anlage der Breitmaulnashörner. Bereits nach kurzer Zeit bewegte sich Tamika wie selbstverständlich in die Kiste hinein, blieb stehen und fraß oder ruhte darin. „Bei aller Vorbereitung sind die Momente, an denen die inklusive Nashorn vier Tonnen wiegende Transportkiste mit einem Kran auf den LKW geladen wird, immer nervenaufreibend“, erzählt Sabine Grebner. „Aber es hat alles reibungslos funktioniert und Tamika konnte sich sofort auf den Weg in ihre neue Heimat begeben.“ In Zukunft wird die in Salzburg geborene Nashornkuh im Parque de la Naturaleza de Cabárceno in der nordspanischen Region Kantabrien leben. Dabei handelt es sich um einen 750 Hektar großen Wildpark, der vor gut 35 Jahren auf einem ehemaligen Tagebaugebiet entstanden ist. „Die Entscheidung für Cabárceno fiel aufgrund der Empfehlung des EEP-Koordinators für Südliche Breitmaulnashörner“, sagt Kuratorin Lisa Sernow, die zusammen mit zwei Tierpflegern zeitgleich nach Spanien reiste, um Tamika bei der Ankunft zu betreuen. Der Zoo Salzburg engagiert sich mit Erfolg für das Europäische Erhaltungsprogramm der grauen Riesen. Dieses ist für deren Bestand in Menschenobhut und damit für den Erhalt einer gesunden Reservepopulation essenziell. „Gerade bei den Nashörnern ist der Druck auf die in Afrika lebende Population durch Wilderei ungemein hoch“, informiert Lisa Sernow. „Dadurch erhält unsere Arbeit automatisch einen höheren Stellenwert.“ „Auch wenn der Abschied nicht leichtgefallen ist, freuen wir uns, dass in wenigen Wochen eine neue Nashornkuh bei uns in Salzburg einzieht“, schließt Sabine Grebner. So viel sei bereits verraten: Sie ist ebenfalls jung und kommt aus einem Zoo in Deutschland.

Tiergarten Kleve 25.10.2024
Kleiner Affe ganz groß
Tiergarten Kleve freut sich über Nachwuchs bei den Zwergseidenäffchen – der kleinsten echten Affenart. Sie kommen ursprünglich aus dem westlichen Südamerika, sind laut der IUCN Roten Liste „gefährdet“ und gelten als die kleinsten echten Affen der Welt. Die Rede ist von Zwergseidenäffchen, die seit vergangenem Jahr auch im Tiergarten Kleve gehalten werden und die erneut Nachwuchs zur Welt gebracht haben. „Im vergangenen Jahr haben wir unsere neue Krallenaffenanlagen, die als alte Fischerhütten des Amazonas gestaltet sind, eröffnet und konnten damit auch erstmals die gefährdeten Zwergseidenäffchen bei uns in Kleve begrüßen“, so Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Umso größer ist die Freude, dass sich unser Zwergseidenäffchenpaar Luk und Anouk sehr gut eingelebt haben und nun zum zweiten Mal erfolgreich Nachwuchs zur Welt gebracht haben. Ein toller Beitrag für die Erhaltungszucht dieser gefährdeten Tierart!“ Am 11. Oktober 2024 kam der Nachwuchs bei den Zwergseidenäffchen im Familienzoo am Niederrhein zur Welt. Seitdem entwickelt sich das Jungtier prächtig. „Zwergseidenäffchenjungtiere werden meist vom Vater sowie von den älteren Geschwistern getragen“, erklärt Reviertierpflegerin Carolin Detering. „Und so verbringt der Nachwuchs aktuell ist meiste Zeit am Rücken des Vaters Luk, wird aber auch schon von dem älteren Bruder Thorsten sowie ab und zu sogar von Mama Anouk getragen.“ Um der jungen Affenfamilie die nötige Ruhe zu bieten, wurde der Bereich vor dem Zwergseidenäffchenhaus abgesperrt. „Bei dem aktuell sehr schönen Herbstwetter sind unsere Zwergseidenäffchen aber auch recht häufig in ihrer großen Außenvoliere zu sehen, sodass sich unsere BesucherInnen auch jetzt schon an dem niedlichen Nachwuchs erfreuen können“, so Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Außerdem gibt es ein weiteres Jungtier bei den Erdmännchen und mit Faultier Carlo eine neue, faszinierende Tierart in unserem Zoo, sodass ein Herbstspaziergang im Tiergarten Kleve jetzt besonders zu empfehlen ist.“

Tierpark Hellabrunn 25.10.2024
Abendführung mit Laternen für Familien im Tierpark Hellabrunn
Am Freitag, den 15. November 2024 um 17 Uhr findet im Tierpark Hellabrunn erstmals eine ganz besondere Abendführung statt: Ausgestattet mit bunten Laternen dürfen Familien den Tierpark in der Abenddämmerung erleben. Die 90-minütige Führung bietet spannende Einblicke in das Verhalten der Tiere, wenn die Sonne untergeht und die Nacht hereinbricht – welche tierischen Bewohner in Hellabrunn schlafen bereits und wer wird erst jetzt so richtig aktiv? Die Führung ist speziell für Familien konzipiert und bietet eine außergewöhnliche Gelegenheit, Hellabrunn im Dunkeln zu erleben. Und weil sicher jedes Kind seine Laterne nochmals nach Sankt Martin ausführen möchte, dürfen für diese besondere Führung Laternen (aus Sicherheitsgründen nur mit LED-Licht) mitgebracht werden. Veranstaltungsdetails: Begrenzte Teilnehmerzahl, eine Anmeldung vorab ist notwendig! Kosten: 9,50 € pro Person zzgl. ermäßigtem Eintritt (Erwachsene: 13,00 €, Kinder (4-14 Jahre): 7,00 €, Kinder unter 4 Jahren kostenfrei; Eintritt entfällt für Jahreskarteninhaber) Sprache: Die Führung findet auf Deutsch statt Besonderheit: Kinderwägen sind erlaubt

Zoo Heidelberg 24.10.2024
Erster Gesundheits-Check beim Löwennachwuchs
Kleiner Berberlöwe ist ein Kater und entwickelt sich prima Zwei Monate nach der Geburt des jungen Berberlöwen Ende August stand nun der nächste Meilenstein im Zoo Heidelberg an: die tierärztliche Erstuntersuchung. „Der Kleine ist topfit und entwickelt sich prima“, sagt Zoo-Tierärztin Dr. Barbara Bach. Auch die Frage nach dem Geschlecht und seinem Namen wird nun beantwortet. Ganz geheuer ist dem kleinen Löwen die Untersuchung nicht. Revierleiterin Bianca Weißbarth und Tierärztin Dr. Barbara Bach beeilen sich, damit das Jungtier schnell wieder zu seiner Mutter kann. Mit geschultem Auge checkt Dr. Bach den Welpen einmal komplett durch: Gebiss, Augen, Nabel – alles in Ordnung. Ein Blick auf die Waage: rund sieben Kilogramm. Die Frage nach dem Geschlecht ist eindeutig geklärt: Der kleine Löwe ist ein Kater. Das Tierpflegeteam wird ihn „Nouri“ rufen, „der Leuchtende“ (arabisch). „Nouri entwickelt sich sehr gut. Löwenmama Binta macht das klasse“, stellt die Zoo-Tierärztin zufrieden fest. Nouri hat nicht nur die Herzen der Zoobesucher im Sturm erobert, sondern auch seine Umwelt. „Der kleine Löwe ist ein echter Schnellstarter. Nach vier Tagen hatte er die Augen offen, tapste schon kurze Zeit später sicher durchs Gehege und war bereits früh auf der Außenanlage unterwegs. Inzwischen probiert er sich sogar schon am Fleisch“, erklärt die Revierleiterin. Jetzt noch die Impfung und der reiskorngroße Chip, mit dem der Berberlöwe zukünftig eindeutig identifiziert werden kann. Nach nicht einmal fünf Minuten ist der Check-up vorbei. Löwenmutter Binta putzt ihr Jungtier gründlich sauber und auf den kurzen Schreck gibt es erstmal eine Milch. Wenig später sind die beiden wieder draußen bei Vater Chalid. „Die kleine Löwenfamilie ist in den letzten Wochen zu einem richtigen Rudel zusammengewachsen“, freut sich Bianca Weißbarth. Schon von Beginn an ließ das Team den Raubkatzen die Wahl, wie und wann sie als Familie zusammenkommen. Eine eher ungewöhnliche Entscheidung. „Normalerweise bleibt der Kater einige Zeit vom Nachwuchs getrennt. Aber wir haben mit der Strategie, den Tieren die Wahlmöglichkeit zu geben, bereits bei unseren Tigern sehr gute Erfahrungen gemacht“, erklärt die Revierleiterin. Und auch hier lagen die Tierpfleger richtig. Binta sucht mittlerweile die Nähe zu Chalid, Nouri turnt auf dem Rücken seines Vaters herum, und der lässt alles geduldig mit sich machen, selbst wenn der Nachwuchs fest an der Mähne zerrt. Schöne Momente, die die Zoobesucher aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Anlage beobachten können. Mindestens zwei Jahre wird Nouri im Zoo Heidelberg bleiben. Ob der gebürtige Heidelberger danach hier bleibt oder in einen anderen wissenschaftlich geführten Zoo wechselt, wird gemeinsam mit dem Projektteam des europäischen Erhaltungszuchtprogramms entschieden. Denn der Junglöwe leistet einen Beitrag zum Artenschutz für die äußerst seltenen Berberlöwen, die seit etwa 100 Jahren in ihrer Heimat Nordafrika ausgerottet sind.

Tiergarten Kleve 24.10.2024
Tiergarten Kleve nimmt neue Futterküche in Betrieb
Während der Herbstferien bietet der Zoo täglich um 15 Uhr eine kostenlose Backstageführung in die neue Futterküche an. Über 300 Tiere leben im Tiergarten Kleve. Viele von Ihnen sind bedrohte Wildtiere wie Lisztaffe, Roter Panda und Zwergotter, die besondere Anforderungen an ihre Nahrung haben. „Unsere alte Futterküche hatte ihre besten Jahre hinter sich und ist dem hohen Anspruch, den wir an unsere Tierhaltung stellen, nicht mehr gewachsen“, erklärt Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Daher haben unsere Handwerker in den vergangenen Jahren in Eigenleistung eine alte Scheune in eine moderne Futterküche umgebaut, die unserem immer exotischer werdenden Tierbestand und unseren höheren Ansprüchen an eine artgerechte Fütterung gerecht wird. Zeitgleich haben sich durch die neue Futterküche die Arbeitsbedingungen für unsere TierpflegerInnen deutlich verbessert.“ Möglich wurde der Bau der neuen Futterküche erst durch eine großzügige Spende der Zevens-Stiftung, die dem Tiergarten bereits seit vielen Jahren wohlgesonnen ist und die durch die Spende für die neue Futterküche einen großen Beitrag zur stetigen Verbesserung der Tierhaltung geleistet hat. „Ich danke der Zevens-Stiftung herzlich für die großzügige Unterstützung zu unserer neuen Futterküche“, bedankt sich Tiergartenleiter Martin Polotzek für die Unterstützung. „Außerdem gilt mein besonderer Dank unserem Handwerker-Team für die hervorragende Arbeit beim Neubau der Futterküche und unseren engagierten TierpflegerInnen, die jeden Tag alles dafür geben, dass es unseren über 300 Tieren gut geht.“ Ebenfalls wurde der Tiergarten Kleve beim Bau der neuen Futterküche durch die Firmen Estriche Gebr. Gründemann aus Kleve sowie Kälte- und Klimatechnik Kück aus Kranenburg unterstützt. „Neben einer neuen Isolierung der Futterküche und dreifach verglasten Fenstern sind auch die neuen Kühlhäuser besonders energiesparend“, freut sich Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Außerdem ist in Kooperation mit den Stadtwerken Kleve auf dem Dach der neuen Futterküche eine Photovoltaikanlage installiert, die den Tiergarten Kleve mit grünem Strom versorgt und dafür sorgt, dass wir noch nachhaltiger werden.“ Exklusiv in den Herbstferien können die BesucherInnen des Familienzoos am Niederrhein einen ersten Blick in die neue Futterküche werfen. Noch bis zum 27. Oktober 2024 kann man um 15.00 Uhr bei einer kostenlosen Backstageführung hinter die Kulissen des Familienzoos am Niederrhein blicken und als einer der ersten einen Blick in die neue Futterküche des Zoos werfen. Wo wird das Futter für die über 300 Tiere gelagert und zubereitet? Wie wird der Tiergarten Kleve von Tag zu Tag nachhaltiger? Antworten auf diese und noch viele weitere Fragen gibt es bei der täglichen Backstageführung um 15.00 Uhr, exklusiv in den Herbstferien. Es ist lediglich der normale Tiergarteneintritt zu entrichten. Treffpunkt für die Backstagetour ist das Versorgungshoftor zwischen Roter Pandaanlage und Shetlandponys. Eine extra Anmeldung ist nicht erforderlich

Tiergarten Nürnberg 23.10.2024
Lesung auf dem Klimawaldpfad im Tiergarten
Am Mittwoch, 30. Oktober 2024, um 16.30 Uhr liest der Forstwissenschaftler Dr. Christian Köllings im Tiergarten aus seinem Buch „Wälder in Bewegung“. Zuvor führt er gemeinsam mit Dr. Dag Encke, Leitender Direktor des Tiergartens, und Jörg Beckmann, stellvertretender Direktor und Biologischer Leiter, über den Klimawaldpfad. Im Anschluss an die Lesung, die im Grünen Klassenzimmer auf dem Pfad stattfindet, gibt es die Möglichkeit zur Diskussion. Treffpunkt ist der Eingang zum Klimawaldpfad neben dem Tiergartenrestaurant Waldschänke, etwa 20 Gehminuten vom Tiergarteneingang entfernt. Tickets zum Preis von 10 Euro, die auch zum Eintritt in den Tiergarten ab 15.30 Uhr berechtigen, sind unter https://tgnbg.de/36 erhältlich. Wer vorher schon auf das Zoogelände möchte, benötigt zusätzlich eine Tageskarte. Die Veranstaltung ist für Kinder nicht geeignet. Dr. Christian Kölling beschäftigt sich als promovierter Forstwissenschaftler seit über zwanzig Jahren mit dem Thema „Wälder im Klimawandel“. Er arbeitet in der Praxis des Waldumbaus als Bereichsleiter Forsten beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim. In seinem Buch nimmt er die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise durch hundert Jahre Wald und Klimazukunft. Ganz zentral dabei ist der Blick auf die Landkarte: Das künftige Klima bewegt sich aus dem Süden heran – dies sollte auch für die Wälder gelten. Ein Beispielszenario: Wenn Nürnberg im Jahr 2100 den Klimawandel in einer starken Form hinter sich hat, wird es sich hier so ähnlich anfühlen wie im Südwesten Frankreichs. Die Betrachtung dieser sogenannten Zwillingsregionen gibt also einen Ausblick darauf, wie sich Klima und Vegetation hierzulande entwickeln könnten. „Das Ökosystem Wald würde für diese Anpassung aber Jahrhunderte brauchen“, sagt Dr. Christian Kölling: „Deshalb braucht es unsere Unterstützung. Wenn sich das Klima bewegt, können unsere Wälder nicht stillstehen. Wir müssen sie behutsam mit den Baumarten anreichern, die zum neuen Klima passen. Damit eröffnet sich für unsere Wald und Klimazukunft eine hoffnungsvolle Perspektive.“ Die Bedeutung von widerstandsfähigen Zukunftswäldern und das Prinzip der durchdachten Anreicherung wird auch auf dem im Juli 2024 eröffneten Klimawaldpfad deutlich: So führt der Weg zunächst durch einen Buchenwald – ein Wald, den es bei fortschreitendem Klimawandel so in hundert Jahren vielleicht nicht mehr geben wird. Mitten auf dem Pfad wurden außerdem sogenannte Zukunftsbäume gepflanzt. Sie zeigen, welche Arten im Reichswald künftig zu finden sein könnten. „Wenn wir Seite 2 von 2 hier den Wald erhalten wollen, müssen wir ihn fit für die Zukunft machen. Wir möchten den Menschen bewusst machen, wie sich unser Reichswald verändert und dass wir aktiv eingreifen müssen, um ihn zu schützen“, sagt Jörg Beckmann. „Deshalb haben wir den Zukunftswald zu einem zentralen Thema am Klimawaldpfad gemacht. Wir sind dankbar, dass uns dabei Experten wie Dr. Christian Kölling kompetent beraten und tatkräftig unterstützt haben“, sagt Dr. Dag Encke. Für den Tiergarten spielt der Waldumbau eine wichtige Rolle. Als Forstbetrieb der Stadt Nürnberg ist er für rund 220 Hektar Wald verantwortlich und in dieser Rolle auch am Umbau des Reichswalds beteiligt: Gemeinsam mit den Bayerischen Staatsforsten, dem AELF Fürth-Uffenheim, dem Umweltamt und dem Servicebetrieb Öffentlicher Raum hat er eine Strategie entwickelt, die den Reichswald fit für den Klimawandel machen soll. Vor diesem Hintergrund pflanzte der Tiergarten in den letzten Jahren zahlreiche klimaresistente Baumarten wie Flatterulmen, Bergahorn, Hainbuchen, Winterlinden, Eichen, Esskastanien oder Libanonzedern. Als ausgewiesenes Schutzgebiet der EU gemäß der Vogelschutz und Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ist der Tiergarten zudem Lebensraum von zahlreichen seltenen Tierarten wie dem Eremit und der Bechsteinfledermaus. Der Klimawaldpfad führt Gäste steigungsfrei durch alle Stockwerke des Waldes – vom Boden bis zur Krone. An Erlebnis und Spielstationen können Besucherinnen und Besucher sich ausprobieren und den Wald aus einer neuen Perspektive entdecken. Ruheplätze laden zum Verweilen und Genießen ein. Ermöglicht wurde der Klimawaldpfad durch eine Förderung der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg in Höhe von 4,1 Millionen Euro. Das Buch „Wälder in Bewegung“ ist 2024 im Oekom-Verlag erschienen und für 22 Euro im Buchhandel erhältlich, ISBN 9783987261046.

Tierpark Chemnitz 23.10.2024
Nachwuchs bei Kleinkatzen-Art – Tierpark Chemnitz: Amurkatzen-Jungtier zu sehen
bei den Kleinkatzen im Chemnitzer Tierpark ist Nachwuchs zu sehen. Das Amurkatzen-Jungtier ist bereits am 8. August geboren worden. Die Jungtiere werden blind geboren, öffnen nach ungefähr 14 Tagen ihre Augen und verlassen nach knapp einem Monat das Versteck. Inzwischen ist das Jungtier immer öfter auf der Anlage unterwegs. Für das Amurkatzen-Pärchen, das seit Ende 2019 zusammen in Chemnitz lebt, ist es der vierte Nachwuchs. Die Amurkatze ist eine Unterart der Bengalkatze und kommt im Osten Sibiriens sowie der nördlichen Mongolei vor. Aufgrund ihrer Herkunft haben Amurkatzen – im Gegensatz zu den in südlichen Regionen lebenden Unterarten – eine feste Paarungszeit. Die meisten Geburten fallen deshalb auf den Mai. Im Frühjahr herrschen nämlich sowohl für die Mütter, die zusätzliche Energie für die Muttermilchbildung benötigen, als auch für die Jungtiere optimale Voraussetzungen. In zoologischen Einrichtungen kann die Paarungszeit abweichen, da hier die Voraussetzungen das ganze Jahr über gut sind. Aufgrund ihres großen Verbreitungsgebiets gilt die Bengalkatze als Art als nicht gefährdet. Bei einzelnen Unterarten wie der Amurkatze ist allerdings davon auszugehen, dass diese in ihrem Bestand stark bedroht ist, denn neben der Lebensraumzerstörung setzt ihr auch die Jagd zu, da ihr Fell sehr begehrt ist. Diese gut an Kälte angepasste Kleinkatze wird im Tierpark Chemnitz schon seit vielen Jahren gehalten. In anderen zoologischen Einrichtungen findet man sie dagegen eher selten. In Deutschland sind es neben dem Tierpark Chemnitz nur drei weitere Haltungen.

Tierpark Hagenbeck Hamburg 23.10.2024
Neue Tierart bei Hagenbeck Hej und Bienvenue kleine Sechsbinden-Gürteltiere
Ein flexibler Panzer, kurze Beine mit mächtigen Krallen zum Buddeln, ein schuppenbesetzter Schwanz, mausartig nach oben stehende Ohren und kleine, schwarze Augen – seit wenigen Wochen gehören die Sechsbinden-Gürteltiere (Euphractus sexcinctus) als neue Tierart zu den tierischen Bewohnern des Tierparks. Die ersten Tage haben beide Tiere, ein acht Monate altes Weibchen aus Paris und ein neun Monate altes Männchen aus Randers in Dänemark, erst einmal hinter den Kulissen verbracht, um sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Ganz gemächlich ließen sich die Neuankömmlinge dann heute von Reviertierpfleger Tobias Taraba für einen kleinen Gesundheits-Check-up begutachten und ganz offiziell für die Besucher behutsam in ihr neugestaltetes Gehege setzen lassen. Als kleinen Snack vorweg gab es für Amelie und Falko, wie das Gürteltier-Pärchen getauft wurde, zuerst ein paar verstreute Mehlwürmer, ehe beide den Obst- und Gemüseteller mit Süßkartoffel und Rote Beete genüsslich verspeisten. Deutlich neugierig und aktiver am Tag als vergleichsweise andere Gürteltierarten, wühlen sich beide Tiere immer mit der Nase am Boden weiter auf der Suche nach schmackhaften Würmern und streifen quirlig durch ihr bereits bekanntes Gehege. Neben vielen Versteckmöglichkeiten, Schlafhöhlen und Felsen bietet die Anlage eine dicke Bodenschicht, um das natürliche Buddelverhalten der Tiere zu ermöglichen. Eine weitere Besonderheit ist die Vergesellschaftung der Sechsbinden-Gürteltiere mit den insgesamt 15 aktuell bei Hagenbeck lebenden Grünflügelaras. Beide Tierarten verbindet die ursprünglich Heimat Südamerikas. Während sich die Gürteltiere bereits an die Tierpfleger und auch an die Gesellschaft des jeweils anderen gewöhnt haben, sind sich die Grünflügelaras und Gürteltiere jedoch bisher noch nicht begegnet. Solange die Wetterverhältnisse in der Außenvoliere der Aras noch relativ angenehm sind, wird die erste direkte Begegnung beider Tierarten noch auf sich warten lassen. Dass sich Amelie und Falko gut eingelebt und aneinander gewöhnt haben, konnte auch Reviertierpfleger Tobias Taraba bestätigen. Die beiden bereits geschlechtsreifen Gürteltiere konnten schon bei der ersten Paarung beobachtet werden. “Gürteltiere sind in der Zoowelt zwar gut vertreten, dennoch würden wir uns freuen mit beiden Tieren zukünftig züchten zu können“, so Dr. Westhoff, Zoologischer Direktor des Tierparks Hagenbeck. Dieser freut sich ganz besonders über die faszinierenden Neuzugänge. „Wir freuen uns eine ganz neue Tierart im Tierpark zeigen zu können und vor allem eine Säugetiergruppe zu präsentieren, die wir bisher noch gar nicht bei Hagenbeck thematisiert haben – die Nebengelenktiere zu denen auch Ameisenbären oder Faultiere gehören“, so Westhoff weiter. Dass es aus den insgesamt 21 Gürteltierarten ausgerechnet das Sechsbinden-Gürteltier sein sollte, liegt am überwiegend tagaktiven Verhalten dieser Art, um den Tierparkbesuchern das Beobachten dieser Tiergruppe etwas zu erleichtern. „Weiterhin faszinierend an Gürteltieren ist, dass sie die einzigen Säugetiere mit einem Rückenpanzer aus Knochen sind, der sie vor Fressfeinden oder Verletzungen schützt“, so Westhoff weiter. Im Vergleich zu anderen Gürteltierarten können sich die bei Hagenbeck lebenden Gürteltiere bei Gefahr jedoch nicht zusammenrollen und vergraben sich stattdessen in den Boden. Neben den zwei Neuzugängen als Highlight für die kältere Nebensaison, wurden in den vergangenen Monaten insgesamt vier Innenbereiche in den für die Besucher zugänglichen Tierhäusern für ein verbessertes Tierwohl und eine modernere Gehegegestaltung umgebaut. Neue Kunstkulissen, Bodenbereiche, Wandbemalungen und Fachwerkverkleidungen, aber auch Erneuerungen der Wasser-, Heiz- und Lichtsysteme wurden im Mandrill-, Ibis- und Grünflügelara-Haus sowie den Innenbereich des Haustierrevieres durchgeführt. Somit können die Besucher durch die geschaffene Atmosphäre nicht nur mehr in die Welt der jeweiligen Tiere eintauchen, sondern in der kalten Jahreszeit in den beheizten Bereichen auch eine wärmende Pause vom Rundgang durch den Park einlegen.

Tierpark + Fossilium Bochum 23.10.2024
Europäischer Zooverband zertifiziert
Screening der EAZA erfolgreich gemeistert
Gute Nachrichten für den Tierpark + Fossilium Bochum: Er erfüllt alle Standards des Europäischen Dachverbands der Zoos und Aquarien (EAZA), erhält die offizielle Akkreditierung und bekommt somit seine uneingeschränkte Vollmitgliedschaft bestätigt. Seit 1992 hat sich der Bochumer Tierpark als Gründungsmitglied der EAZA dem innovativen, europäischen Gedanken verschrieben, Zootierpopulationen grenzüberschreitend und einrichtungsübergreifend zu verwalten und damit einen Rahmen zu schaffen, der eine erfolgreiche Zusammenarbeit aller Mitglieder-Einrichtungen auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau gewährleistet. Zurzeit umfasst die EAZA rund 400 Institutionen aus rund 50 Ländern Europas und Westasiens, die den gemeinschaftlich definierten Richtlinien folgen. „Wir sind sehr stolz über die Akkreditierung und die damit verbundene Anerkennung des Tierparks als moderne zoologische Einrichtung“, freut sich Zoodirektor Ralf Slabik, „nach der Ernennung zum BNE-Regionalzentrum im Juni dieses Jahres können wir somit eine weitere Auszeichnung unserer Arbeit entgegennehmen. Eine Arbeit, die mit leidenschaftlichem Einsatz tagtäglich vom gesamten Team mit hoher fachlicher Expertise zum Wohle unserer Tiere geleistet wird.“ Das EAZA-Akkreditierungsprogramm (EAP) ist ein zyklisches System der Qualitätskontrolle für bestehende, und neue Mitglieder. Mussten die Screeningtermine in 2020 und 2021 noch coronabedingt ausfallen, konnte der Termin in 2023 endlich stattfinden. Der aufwendige Zertifizierungsprozess erstreckte sich über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren, begann mit der Bearbeitung eines umfangreichen Fragenkatalogs zu den Themen der Haltungssysteme, der veterinärmedizinischen Betreuung, der Tierbestandsplanung, der Futtermittelversorgung, des Populationsmanagements, des Artenschutzengagements, des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, der technischen Sicherheit, der Umweltbildung, der Forschungsprogramme, der behördlichen Genehmigungen, der Datenverarbeitung, der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, des Besucherservice und des betriebswirtschaftlichen Managements, um nur einige Punkte beispielhaft zu nennen. Darauf aufbauend, folgte im Dezember letzten Jahres eine Vor-Ort-Qualitätsprüfung durch ein Screening-Team, das sich aus einem nationalen und einem internationalen Prüfer, sowie einem Vertreter der EAZA zusammensetzte. Zwei Tage wurden alle Bereiche des Tierparks begangen, Betriebsabläufe und Organisationsformen hinterfragt, ein Prozess, bei dem Geschäftsführung, Abteilungsleitungen, Revierleitungen und Tierarzt Rede und Antwort standen. Nach Zustellung und Kommentierung des offiziellen Screeningberichtes, beschloss der EAZA-Council bei seinem Treffen auf der diesjährigen EAZA-Jahrestagung in Leipzig Anfang Oktober, dass der Tierpark + Fossilium Bochum die vorbehaltlose Akkreditierung erhält. „Der fachliche Austausch unter Kollegen, die einen externen Blick auf das Unternehmen werfen, stellte in diesem Zusammenhang eine absolute Bereicherung dar“, erläutert Ralf Slabik, „Vieles wurde anerkennend wertgeschätzt, darüber hinaus gab es auch wertvolle Denkanstöße für zukünftige Projekte.“ Fazit: Der Tierpark + Fossilium Bochum ist und bleibt also ein ausgezeichneter Bestandteil der europäischen Zoogemeinschaft, der durch die Erhaltung gesunder Tierpopulationen und die Vermittlungsarbeit im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt, sowohl im natürlichen Lebensraum als auch in menschlicher Obhut, leistet.

Tierpark Hellabrunn München 23.10.2024
Gibbons in Hellabrunn – eine hochbedrohte Primatenfamilie
Am 24. Oktober ist Welt-Gibbon-Tag. Dieser Tag wurde von der Welt-Naturschutz-Union (IUCN) ins Leben gerufen, um auf die wenig bekannten, aber stark bedrohten Gibbons aufmerksam zu machen. In Hellabrunn können Besucher Silbergibbons und Siamangs beobachten. Seit 2024 leitet der zoologische Kurator Dr. Hanspeter Steinmetz das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Siamangs. Wenn man an Menschenaffen denkt, kommen einem meist Schimpansen und Gorillas in den Sinn. Doch auch Gibbons gehören zur Familie der Menschenaffen. Diese Kletterkünstler, die für ihren lauten Gesang bekannt sind, leben vor allem in Indonesien. Insgesamt gibt es 20 verschiedene Arten, die alle stark bedroht sind. Die Gründe dafür sind vielfältig: die eingeschränkte Verbreitung in Ostasien, die fortschreitende Zerstörung der Regenwälder sowie Jagd und illegaler Handel als Haustiere. Als wissenschaftlich geführter Zoo hat es sich der Tierpark Hellabrunn zur Aufgabe gemacht, dieser hochbedrohten Art zu schützen. Im Rahmen des ex-situ-Artenschutzes, also des Arterhalts außerhalb des natürlichen Lebensraumes, kümmert sich Kurator und Tierarzt Dr. Hanspeter Steinmetz darum, die genetische Vielfalt und Gesundheit der Siamang-Population in europäischen Zoos zu erhalten. In Europa leben derzeit 168 Siamangs in 49 Zoos. Alle relevanten Daten und Fakten über diese Tiere werden in einem EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm), registriert. Steinmetz gibt zudem Zucht- und Transferempfehlungen und behält den Überblick über die Fortpflanzungsmöglichkeiten und Geschlechterverteilung der Tiere in den Zoos. „Die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme sind eine wichtige Maßnahme, wenn Lebensräume stark bedroht sind oder die Wildpopulationen so klein geworden sind, dass sie ohne menschliche Hilfe nicht überleben können. Ex situ-Artenschutz bietet zudem Möglichkeiten für Forschung, Bildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Artenschutz“, erklärt Steinmetz. Siamangs sind die größten und lautesten Gibbons und erreichen eine Körperlänge von bis zu einem Meter. Ihr markanter Gesang ist regelmäßig im Tierpark Hellabrunn zu hören. Aktuell leben zwei Siamangs in der Welt der kleinen Affen. Dr. Hanspeter Steinmetz betont: „Da nur vier Prozent der Lebensräume der Siamangs geschützt sind, engagieren wir uns gemeinsam mit unseren Partnern im EEP für den Schutz der Regenwälder Südostasiens.“ Silbergibbons, eine etwas kleinere Gibbonart, sind neben Hellabrunn nur in einem weiteren Zoo in Deutschland zu sehen. In ihrer Heimat, der indonesischen Insel Java, wird der Bestand auf nur noch etwa 2.500 Tiere geschätzt. „Wenn man davon ausgeht, dass man schützt, was man kennt, so können unsere Silbergibbons und Siamangs als Botschafter für ihre Artgenossen in Südostasien einen Beitrag dazu leisten, diese hochbedrohten Affenarten besser kennenzulernen und ein Bewusstsein für Arten- und Naturschutzes zu schärfen“, sagt Tierparkdirektor Rasem Baban. Beide Gibbonarten spielen eine wesentliche Rolle in ihrem Ökosystem, indem sie zur Verbreitung von Samen und zur Aufrechterhaltung der Waldstruktur beitragen. Gibbons erreichen in der Regel ein Alter von bis zu 35 Jahren, in Menschenobhut können manche sogar über 50 Jahre alt werden. Gemeinsam mit ihren nicht erwachsenen Jungtieren bilden sie einen kleinen Familienverband von bis zu sechs Tieren. Ein Gibbon-Paar bleibt ein Leben lang zusammen. Auch hier in Deutschland kann man zum Schutz des Lebensraums von Gibbons und vielen anderen Tieren beitragen, in dem man auf den Kauf von Kosmetikprodukten und Lebensmitteln mit nachhaltigem Palmöl achtet oder Papier und Holz mit FSC-Zertifizierung wählt. Weitere Informationen zu Gibbons und ihrem Schutz gibt es auf der Website der IUCN: https://gibbons.asia/what-you-can-do/

23.10.2024, Zoo Augsburg
Aus dem Oktober-Newsletter
Naturgemäß sind im Herbst weniger Geburten zu verzeichnen. Es wurde eines Rotbüffelbulle vermelden.
Bei den Baumsteigern hat ein weiteres Tier die Metamorphose abgeschlossen.
Als derzeit einziger Europäischer Zoo wird der Augsburger Zoo künftig Brillenweber zeigen, die nach ihrer Quarantäne in die Tropenhalle ziehen.
Wie vielen Besuchern in der Vergangenheit aufgefallen sein dürfte, hat sich einiges an der Mähnenwolfanlage getan. Nun sind die Arbeiten so gut wie abgeschlossen, sodass noch in dieser Woche die beiden jungen Mähnenwölfe aus dem Zoo Brno (Tschechien) und dem Münchner Zoo Hellabrunn einziehen können.
Seit dem letzten Newsletter wurden keine Tiere abgegeben.
Verstorben ist nun leider auch das letzte Erdmännchenjungtier aus dem zweiten Wurf. Da sich die gesamte Erdmännchen-Familie um das Einzelkind kümmern wollte, liegt die Vermutung nahe, dass es bei all dem Trubel zu wenig gesäugt werden konnte.
In hohem Alter verstarb der letzte Fennek. Hier wurde bereits Kontakt mit dem EEP aufgenommen, um zu besprechen, wie die Haltung im Zoo Augsburg fortgeführt wird.
Ebenfalls verstorben sind eine Türkistangare und eine Chinesische Zwergwachtel.
Sehr plötzlich kam der Abschied von Nashorn Kibibi nehmen. Wie in den sozialen Medien und in der Presse bereits berichtet, ereilte sie eine schnelle und schwere Erkrankung. Anhand einer Blutprobe wurde ein Nierenversagen diagnostiziert. Da sie keine Reaktion auf die Behandlung zeigte und es keine Chance auf eine Verbesserung oder Heilung gab, wurde die Entscheidung zum Wohle des Tieres getroffen, Kibibi zu erlösen. Von der Berufsfeuerwehr Augsburg wurde sie zur Pathologie nach München an die LMU gebracht, wo nun die Ursache der Erkrankung untersucht wird.
Am 09.10. wurde in der Kerschensteiner Grund- und Mittelschule die neue Lese-Insel eingeweiht. Der Zoo Augsburg übernahm gemeinsam mit dem Umweltbildungszentrum die Patenschaft für diese Schulbücherei und wird dort am Welt-Vorlese-Tag am 15. November teilnehmen.
Die einmal im Monat während der Sommerzeit stattfindende Abendführung wird traditionell im Herbst von der Frühaufsteherführung abgelöst. Dabei geben die Zoobegleiter interessante Einblicke und beantworten Fragen wie: warum Enten nicht in den zugefrorenen Gewässern festfrieren und wie bereiten sich die Tiere eigentlich auf die Kälte vor? Die Führung dauert etwa 1,5 Stunden und wird durch Materialien wie Felle, Federn und Eier auch kindgerecht gestaltet. Die erste Frühaufsteherführung in diesem Jahr findet am 27. Oktober um 9:00 statt und es sind noch ein paar Plätze frei. Es ist eine Voranmeldung erforderlich, die unter (0821) 5671 490 erfolgen kann.
Wie schon im vergangenen Jahr wird Christmas Garden wieder im Anschluss an die Öffnungszeit des Zoos für unvergessliche Momente mit ihren Lichterinstallationen sorgen. Die diesjährige Premiere findet am Donnerstag den 28.11. statt.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 22.10.2024
Nicht jeder Igel braucht Hilfe
Hochbetrieb in der Wildtierauffangstation des Naturschutz-Tierparks Görlitz-Zgorzelec Am heutigen Tag wurden bereits vier Igel ausgewildert, fünf neue Tiere aufgenommen und bis zum frühen Nachmittag zwölf Anfragen zum Thema Igel bearbeitet. 2024 scheint ein echtes „Igeljahr“ zu sein – noch nie gab es in den vergangenen Jahren so viele stachelige Patienten im Tierpark. Mögliche Gründe dafür sind die Wahl des Igels zum Tier des Jahres 2024 durch die Deutsche Wildtierstiftung und damit ein wachsendes Bewusstsein in der Bevölkerung für das Wohl dieser Tiere. Allerdings benötigt nicht jeder Igel menschliche Hilfe. Da bis in den September Jungtiere geboren werden, ist es nicht außergewöhnlich auch jetzt noch relativ kleine Igel anzutreffen, was aber nicht zwangsläufig Grund zur Sorge ist. Solange sie nicht krank oder verletzt wirken, sollten sie in ihrer natürlichen Umgebung bleiben. Wer Igel unterstützen möchte, kann dies am besten in ihrem gewohnten Lebensraum tun. „Eine Zufütterung mit getrockneten Insekten, Katzenfutter, gekochtem Ei oder angebratenem Hackfleisch kann helfen, die Winterreserven der Tiere aufzufüllen“, erklärt Tierpark-Kuratorin Catrin Hammer. „Wichtig ist jedoch: Auf keinen Fall Milch geben, da diese lebensbedrohliche Durchfälle verursacht. Auch Obst gehört nicht auf den Speiseplan der Insektenfresser.“ Desweitern kann man Igel sinnvoll unterstützen, indem man ihnen wettergeschützte Versteckmöglichkeiten in Form von Reisig- oder Laubhaufen sowie isolierten Holzkisten anbietet. Bei offensichtlich kranken oder verletzten Tieren oder bei Fragen rund um das Thema Igel hilft die Wildtierauffangstation des Naturschutz-Tierparks Görlitz-Zgorzelec unter der Nummer 0160 90 95 48 00 gern weiter.

Tierpark Bern 21.10.2024
Trauriger Verlust im Tierpark Bern
Die unglückliche Verkettung mehrerer Umstände hat den Tod eines unserer Tiere nach sich gezogen. Am 11.10. 2024 ist das bereits 15-jährige Moschusochsenweibchen «Maike» an einer schweren Pansenübersäuerung und Darmentzündung gestorben. Als Ursache wurde am Institut für Tierpathologie der Universität Bern ein Übermass an gefressenen Eicheln diagnostiziert. 2024 ist ein sogenanntes Mastjahr bei Eichen, Buchen und Ahornbäumen. Dies und die vorangegangenen regnerischen und teilweise windigen Wetterbedingungen haben dazu geführt, dass viele Eicheln von der mächtigen Eiche in die Anlage gefallen sind. Dadurch bildete sich wiederholt in kurzer Zeit ein Überangebot an Eicheln. Den Moschochsen ist ihr natürliches Verhalten zum Verhängnis geworden. Moschusochsen leben in der kargen Tundra und fressen alles, was ihnen in ihrem Lebensraum als Nahrung zur Verfügung steht. Da unsere Tiere Tag und Nacht in der Aussenanlage leben können, haben sie in den Abend- und Nachtstunden augenscheinlich immer wieder zu viele Eicheln gefressen. Bei übermässiger Aufnahme können Giftstoffe in den Eicheln die Schleimhäute des Verdauungstrakts und auch die Nieren direkt schädigen. Während für das Weibchen eines Morgens bedauerlicherweise jede Hilfe zu spät kam, konnten unsere Tierarzt*innen mit tatkräftiger Unterstützung der Wiederkäuerklinik und der klinischen Anästhesie der Vetsuisse Fakultät Bern das Moschusochsen-Männchen rechtzeitig behandeln und ihm helfen, die schwere Vergiftung zu überstehen. Um weitere Vorfälle vermeiden zu können, wird heute Montag, 21.10. 2024, eine provisorische Abschrankung installiert. Da die mächtige Eiche möglichst erhalten werden soll, wird eine dauerhafte Abschrankung in der Anlage geplant.

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