Zoo Augsburg, 23.04.2023
Aus dem August-Newsletter
Leider hat der erste Wurf bei den Erdmännchen nicht überlebt, was aber nicht ungewöhnlich ist für erstgebärende Weibchen – auch Muttersein muss gelernt werden.
Dafür gab es eine erfolgreiche Geburt bei den Muntjaks. Außerdem wurde ein Springtamarin geboren. Bei den Alpakas gab es ein weibliches Jungtier.
Bei den gelbgebänderten Pfeilgiftfröschen haben zwei weitere die Metamorphose abgeschlossen, und eine grüne Baumeidechse ist geschlüpft.
Die Schlupfe im Vogelbestand müssen urlaubsbedingt auf die nächste Ausgabe verschoben werden. Mitteilen können wir allerdings, dass leider alle Eier bei den Flamingos verschwunden sind. Hier hat wohl Raubzeug zugeschlagen. Zur Abklärung wurden nun Nachtsichtkameras aufgestellt.
Zunächst ein kleiner Rückblick auf die in den letzten Monaten angekommenen Tiere: Ta Wan und Assam haben sich von Anfang an super verstanden, wie auch das Video, das hier zu sehen ist zeigt.
Aber es hat sich auch ansonsten wirklich sehr viel getan was Neuzugänge betrifft. Das angekündigte Gürteltierweibchen aus dem Zoo Frankfurt ist eingetroffen, und für die Eingewöhnungszeit wurde Männchen Frodo wieder in den Urlaub zu den Nasenbären geschickt.
Auch die neue Wasserschweindame ist angekommen. Nachdem sich das Nachzucht-Männchen, das sich noch in Augsburg befindet (es wird demnächst nach Neuwied abgegeben), mit dem Neuzugang nicht versteht, musste die Anlage getrennt werden.
Aus Dubai reiste ein männlicher Plumplori an und befindet sich derzeit noch in Quarantäne, bevor er mit Clooney im Gehege des alten Elefantenhauses zu sehen sein wird.
Zur Blutauffrischung der Streifenhörnchengruppe kamen vier weibliche Tiere aus dem Tierpark Eilenburg.
Tierabgaben beim Vogelbestand werden im nächsten Newsletter ausführlich behandelt. Ansonsten wurden fünf Nachzuchten der kleinasiatischen Stachelmäuse an den Zoo Rostock abgegeben.
Verstorben ist ein weiblicher Stirnlappenbasilisk und das Pantherchamäleon. Besonders traurig war auch der ganze Zoo über den Tod von Nashornoma Baby, die im Alter von über 52 Jahren eingeschläfert werden musste, da sich ihr Gesundheitszustand rapide verschlechtert hatte.
Die Dschungelnacht fand planmäßig am letzten Freitag im Juli statt, und was soll ich sagen – es war perfektes Wetter. Aus welchen Gründen auch immer war die Besucherresonanz trotzdem sehr verhalten. Waren es die Konkurrenzveranstaltungen in der Stadt, oder hat sich diese Veranstaltung überlebt? Wir werden dies in den nächsten Monaten intensiv diskutieren.
(Mein Eindruck hier)
Auch das traditionelle Kinderfriedensfest, das wie immer gemeinsam im Zoo und Botanischen Garten stattfand hatte Glück mit dem Wetter. Trotz schlechter Vorhersage blieb es trocken und so konnten viele Kinder, bei kostenfreiem Eintritt, die Angebote in beiden Einrichtungen ausgiebig nutzen.
Traditionell wurde auch die Zoomauer wieder ein Stück weit vom Verein „Die Bunten“ verschönert.
In diesem Jahr gab es ein besonderes Ferienprogramm für die Kids. Unter dem Namen „Tierische Filmstars“ gab es einen Workshop bei der verschiedene Filme erstellt wurden. Neben dem Spaß kam auch das Lernen über die Besonderheiten der jeweiligen Tierarten nicht zu kurz. Gefördert wurde das Projekt von „Stadtkultur eV“. Die Filme werden in den nächsten Tagen auf unseren Social Media Kanälen, sowie auf dem You Tube Kanal des Zoos hochgeladen.
Allwetterzoo Münster 23.08.2024
Allwetterkekse für den Allwetterzoo – Bäckerei Krimphove gratuliert mit Zoo-Plätzchen
Anlässlich des 50. Geburtstages des Allwetterzoos hat die Bäckerei Krimphove eine besondere Keks-Edition auf den Markt gebracht: die Allwetterkekse. Die klassischen Butterkekse sind mit Tiermotiven aus dem Zoo geprägt und ab sofort in allen Filialen der Bäckerei Krimphove sowie direkt im Zoo erhältlich. „Wir freuen uns, dem Allwetterzoo in seinem Jubiläumsjahr dieses Geschenk gemacht zu haben“, erklärt Christopher Krimphove, Geschäftsführer der Bäckerei Krimphove. „Mit den Allwetterkeksen möchten wir nicht nur Freude bereiten, sondern auch die tolle Arbeit des Zoos unterstützen.“ Die Motive auf den Keksen sind Tiere aus dem Allwetterzoo: Elefant, Giraffe, Tiger, Tapir und Pinguin zieren abwechselnd die großen Butterkekse. Krimphove lies extra eine spezielle Plätzchen-Walze anfertigen, damit die beliebtesten Tiere des Zoos abgedruckt werden können. Verpackt ist die gemischte Tiergruppe in 200g-Päckchen. Marketing-Leiter Jan Ruch begrüßt die Initiative der Bäckerei: „Die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen wie der Bäckerei Krimphove ist für uns von besonderem Wert. Sie spiegelt die traditionelle Verbindung der Münsteraner mit unserem Zoo wider.“ Die Allwetterkekse sind nicht nur etwas für große und kleine Zoo-Fans, sondern Krimphove unterstützt mit ihnen auch den Neubau des Giraffenhaues. 1 € pro verkaufte Packung spendet die Bäckerei Ende des Jahres an den Zoo. „Damit gehört die Bäckerei Krimphove neben der Feinbrennerei Sasse und der FH Münster zu den ersten drei Akteuren, die den Neubau des Giraffenhauses mit einer eigenen Idee unterstützen“, freut sich Zoo-Direktorin Simone Schehka. Sasse verkauft in diesem Jahr die Sonder-Edition des Münsterländer Amérie zugunsten des Neubaus und die FH-Münster entwickelte erste architektonische Konzepte für das neue Tierhaus. „Wir freuen uns über weitere Unterstützer!“. Die Allwetterkekse sind ab sofort in allen Bäckerei Krimphove Filialen sowie im Allwetterzoo Münster erhältlich. Die Packungen sind im grün-blauen Misch-Design von Bäckerei und Zoo gestaltet und ein ideales Geschenk für Tier- und Keksliebhaber gleichermaßen. https://www.allwetterzoo.de/de/unterstuetzen/giraffen-haus/
Zoo Berlin 23.08.2024
Doppeltes Panda-Glück im Zoo Berlin
Nachwuchs bei den seltensten Bären der Welt: Zwillingsgeburt im Panda Garden Sie sind da! Der mit Sehnsucht und Aufregung erwartete zweite Nachwuchs von Panda-Dame Meng Meng (11) kam am 22. August um 13:03 und 14:19 Uhr im Panda Garden des Zoo Berlin auf die Welt. Beide Jungtiere sind wohlauf und werden von ihrer Mutter und dem erfahrenen Panda-Team rund um die Uhr liebevoll versorgt. Nun heißt es: Daumen drücken für die kritischen ersten Tage. Nachdem am 11. August bei einer Ultraschalluntersuchung zwei Herzschläge den ersten Beweis einer erfolgreichen Trächtigkeit lieferten, kamen die Zwillinge nur 11 Tage später schon zur Welt. Die Tragzeit betrug 149 Tage. Die inzwischen erfahrene Mutter wusste unmittelbar nach der Geburt, was zu tun ist. „Ich bin erleichtert, dass die beiden gesund auf die Welt gekommen sind. Die Kleinen machen einen munteren Eindruck und Mutter Meng Meng zeigt uns allen, was das Wort „Bärenliebe“ bedeutet – sie kümmert sich rührend um ihren Nachwuchs“, freut sich Tierarzt und Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Bei weniger als 2.000 ausgewachsenen Großen Pandas im natürlichen Lebensraum, ist jedes einzelne Jungtier ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser gefährdeten Tierart. Mein herzlicher Dank geht daher an das gesamte Team im Panda Garden, das durch exzellente Vorbereitung und großes Engagement, die Basis für diesen großartigen Moment geschaffen hat.“ Bereits am 18. August hatte Wildtier-Endokrinologin Dr. Jella Wauters von der Abteilung für Reproduktionsbiologie am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung ihr Quartier im Zoo bezogen – mitsamt ihres mobilen Labors. Auch sie hat bereits mehrere Panda-Geburten begleitet und daher einige Erfahrung. Mithilfe ihrer Hormonanalysen, die sie etwa alle vier Stunden anhand von Urinproben durchführte, konnte sie das Zeitfenster für die Geburt zuletzt sehr zuverlässig vorhersagen. „Frau Wauters hat wieder einmal recht behalten mit dem Geburtstermin. Selbst mich überrascht es immer wieder, auf was für einem hohen Stand die Forschung in solchen Hormonanalyse inzwischen ist. Solch zuverlässige Vorhersagen sind nur mit einem sehr umfangreichen Wissen über den Hormonhaushalt von Großen Pandas möglich“, bestätigt Knieriem. Die Grundlage für die erfolgreiche Geburt legte eine künstliche Besamung, die am 26. März von Prof. Dr. Thomas Hildebrandt, Leiter der Abteilung für Reproduktionsmanagement am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) und seiner Kollegin Dr. Susanne Holtze durchgeführt wurde. Die Jungtiere wiegen 169g und 136g und sind ca. 14 cm lang. Wie andere Großbären auch kommen Große Pandas nahezu nackt, taub, blind und rosa auf die Welt. Die typische schwarz-weiße Pandazeichnung entwickelt sich erst später. Die Geschlechter konnten bisher noch nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Etwa die Hälfte aller Geburten in menschlicher Obhut sind Zwillinge. Da Große Pandas bei Zwillingsgeburten in der Regel nur ein Jungtier aufziehen, hat sich der Zoo Berlin in enger Abstimmung mit den Expert*innen der Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding dazu entschlossen, Meng Meng aktiv bei der Aufzucht zu unterstützen. Die Jungtiere sind somit in einem Rhythmus von etwa zwei bis drei Stunden abwechselnd bei der Mutter, um zu trinken und werden sonst in einem kuschelig-warmen Inkubator vom Panda-Team umsorgt. „Wir freuen uns, dass wir zwei erfahrene Kolleginnen aus der Chengdu Panda Base bei der Versorgung der Jungtiere an unserer Seite haben. Bei etwa 20 Geburten im Jahr haben sie viel mehr Erfahrung und können die Entwicklung besser einschätzen“, erklärt Biologe und Panda-Kurator Dr. Florian Sicks und beschreibt den neuen Alltag im Panda Garden: „Zusammen mit unserem Team überwachen die beiden den Inkubator und die Temperaturen der Babys, sie messen und wiegen sie – wie man es von einer Babystation in einem Berliner Krankenhaus kennt. Von dort haben wir tatsächlich auch einen Inkubator bekommen. Für diese großzügige Spende möchten wir uns ganz herzlich bei den DRK Klinken Westend bedanken. Das Gerät ist nun rund um die Uhr bei uns im Panda Garden im Einsatz und für uns ist es besonders praktisch, dass es sowohl auf Deutsch und Englisch als auch auf Chinesisch zu bedienen ist. “Die junge Panda-Familie wird die „Kennenlernzeit“ nun erst einmal im rückwärtigen Bereich des Pandastalls verbringen und ist bis auf Weiteres nicht für die Zoo-Gäste zu sehen. Panda-Männchen sind auch in der Natur nicht in die Aufzucht der Jungtiere involviert. Daher ist Panda-Papa Jiao Qing (14) weiterhin bambusfressend und entspannt im Panda Garden zu sehen
Zoo Duisburg 23.08.2024
Artenschutz im Fokus: Großer Aktionstag im Zoo Duisburg
Artenschutzrallye, viele Mitmachaktionen und zahlreiche Infostände geben Einblick in die weltweite Arbeit zum Schutz der biologischen Vielfalt am 31. August. Der Zoll Düsseldorf zeigt verbotene Souvenirs. Tausende Tier- und Pflanzenarten sind heute weltweit bedroht – und es werden jeden Tag mehr. Dabei gehört der Verlust von Lebensräumen zu einer der häufigsten Ursachen für das globale Artensterben. Am Artenschutztag des Zoo Duisburg (31.08.2024 / 10-17 Uhr) rücken die weltweiten Aktivitäten zum Schutz der biologischen Vielfalt besonders in den Fokus. Vielfältiges Angebot mit Mitmach-Aktionen und Artenschutz-Rallye – Was haben Holzkohle, Toilettenpapier und Handys mit dem Regenwald zu tun? Am Infostand des Zoos gibt es auf diese und viele weitere Fragen und rum die Regenwälder der Erde Antworten. Hier können Gäste unter Anleitung auch auf Tuchfühlung mit verschiedenen Exponaten gehen, diese auch aus der Nähe bestaunten und das XXL-Regenwald-Memory spielen. Gleichzeitig ist der Infostand des Zoos Ausgangspunkt für die kindgerechte Artenschutzrallye, die durch den Zoo und zu allen Artenschutzpartnern führt. Sind alle Fragen gelöst, wartet auf die Teilnehmenden ein Expeditionszertifikat sowie eine kleine Überraschung. In die Rolle der Tierpflegerinnen und Tierpfleger können die Zoobesucher am Informationsstand des Zoo-Fördervereins schlüpfen. Unter Anleitung wird verschiedenes Material zur Tierbeschäftigung gebastelt. Das Zootier des Jahres: Der Gecko – Am Stand der ZGAP (Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz) werden weitere, wenig bekannte Tierarten in den Fokus gerückt. Zu ihnen zählen beispielsweise Prinz-Alfred-Hirsche, Pustelschweine und – der Gecko. Zu Pulver zermahlen, als Tee aufgebrüht oder in Alkohol eingelegt endet manch Gecko und wird damit Opfer eines Gerüchtes, welches den Tieren besondere Heilkräfte zuschreibt. Dafür gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, doch die Nachfrage nach diesen vermeintlichen Medikamenten steigt ins Unermessliche. Auch der Lebensraum vieler Gecko-Arten schwindet. Diese Umstände thematisiert die Kampagne „Zootier des Jahres“. In diesem Rahmen werden auch Spendengelder durch Zoos bereitgestellt, um den Schutz von Geckos zu stärken. Zoll Düsseldorf öffnet Asservatenkammer – Eine Postkarte, ein Fundstück vom Strand oder andere Erinnerungen nehmen Urlaubsreisende gerne ein Andenken aus fernen Ländern mit. Bei einigen Souvenirs ist allerdings Vorsicht geboten. Jede Menge dieser ‚gefährlichen‘ Urlaubssouvenirs haben die Zöllner vom Hauptzollamt Düsseldorf im Gepäck und zeigen auf eindrucksvolle Weise, welche Andenken lieber nicht im Koffer landen sollten. Von hochbedrohten Delfinen und kleinen Zwergplumploris – Die Artenschützer der Organisation Yaqu Pacha e.V. informieren insbesondere darüber, welche Anstrengungen für den Schutz von Delfinen in Südamerika unternommen werden. Im Fokus steht dabei unter anderem der Große Tümmler von Lahill – eine Delfinart, von der es höchstens noch 600 Tiere gibt. Auch über die Gefahren von Müll in den Weltmeeren informiert und den Schutz von Seekühen der Artenschutzpartner des Zoo Duisburg besonders. Am Stand von Plumplori e.V. zeigen die Mitglieder auf eindrucksvolle Weise, wie sie sich für den Schutz der kleinen Primaten einsetzen. Ein Schwerpunkt der Arbeit der Artenschützer liegt außerdem auf der Auswilderung geretteter Plumploris in den Regenwäldern Südostasiens sowie auf Forschungsprojekten, um das Wissen über diese nachtaktive Tierart zu erweitern. Weitere Angebote und Informationen, beispielsweise zum Schutz von Insekten, Ottern und Tierarten der Berge.
Tiergarten Kleve 22.08.2024
Ein Tag rund um den Artenschutz – Tiergarten Kleve lädt zum Artenschutztag am 1. September 2024 ein
„Eine der wichtigsten Hauptaufgaben eines modernen, wissenschaftlich geführten Zoos ist der Artenschutz“, so Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Jeden Tag sterben schätzungsweise bis zu 140 verschiedene Tierarten weltweit aus. Daher ist der Artenschutzauftrag, dem sich Zoos wie auch der Tiergarten Kleve verschrieben haben, umso wichtiger.“ Durch den neuen Masterplan „Tiergarten Kleve 20+“ befindet sich der Tiergarten Kleve im Wandel zu einem modernen Natur- und Artenschutzzentrum, in dem die Gäste bedrohte Wild- und Haustiere erleben und mit dem Kauf ihrer Eintrittskarte auch gleichzeitig etwas für den Artenschutz tun. „Im Jahr 2022 haben wir den Artenschutz- und Ausbaueuro eingeführt, sodass von jeder bei uns gekauften Eintrittskarte ein gewisser Betrag an Artenschutzprojekte fließt“, berichtet Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Und mit diesem Geld konnten wir in den letzten Jahren zahlreiche Artenschutzprojekte sowohl vor Ort als auch in der ganzen Welt unterstützen, die man nun beim Artenschutztag 2024 kennenlernen kann.“ So wird beispielsweise auch die Biologische Station im Kreis Wesel e.V. beim diesjährigen Artenschutztag im Tiergarten Kleve vertreten sein, denn nahezu alle der 25 heimischen Fledermausarten werden auf der „Roten Liste“ geführt. Neben dem Rückgang ihrer Hauptnahrungsquelle, den Insekten, trägt auch der Verlust und Mangel an Schlafplätzen zu einem Rückgang der Bestände bei. Der Tiergarten Kleve hat seit einigen Monaten über 30 Schlafkästen für einheimische Fledermausarten installiert und unterstützt seit mehreren Jahren die Errichtung von Winterquartieren im Kreis Wesel, worüber man sich bei den Experten der Biologischen Station im Kreis Wesel e.V. beim diesjährigen Artenschutztag mehr erklären lassen kann. Auch die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), in der der Tiergarten Kleve sich seit 2022 als Premiumpartner intensiv für den Schutz bedrohter Greifstachlerarten in Brasilien einsetzt und die regelmäßig die Artenschutzkampagne „Zootier des Jahres“ organisiert, wird vor Ort sein und aus erster Hand über ihre Projekte berichten. „Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr auch erstmals Plumploris e.V. unterstützen, die ebenfalls beim Artenschutztag vor Ort sein werden“, so Polotzek. „Damit haben wir zahlreiche Projektpartner am 1. September 2024 bei uns in Kleve, die unseren Gästen Infos aus erster Hand über deren und unsere Artenschutzarbeit geben und mit verschiedenen Mitmachaktionen wie beispielsweise ein Wollmemory den Artenschutztag zu einem spannenden Tag für Groß und Klein machen.“ Der Artenschutztag 2024 findet am 01.09.2024 im Tiergarten Kleve statt. Für die zahlreichen Aktionen und Infostände ist lediglich der normale Tiergarteneintritt zu entrichten.
Neunkircher Zoo 22.08.2024
Das Zoofest des Neunkircher Zoos steht in den Startlöchern
Am Sonntag, 01.09.2024, findet das alljährliche Zoofest statt. Wie in den Jahren zuvor beginnt das Zoofest des Neunkircher Zoos um 10 Uhr und endet um 17 Uhr. Der Zoo selbst ist regulär von 08:30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Der Zoo wird am Zoofest seine Besucherinnen und Besucher mit einigen tierischen Highlights begeistern. Es werden verschiedene kommentierte Fütterungen angeboten und Sprechstunden, bei denen die Gäste des Tages mehr über die jeweilige Tierart erfahren. So lädt beispielsweise Zoodirektor Dr. Norbert Fritsch zu einem Talk über Mantelpaviane ein, bei dem er Interessierten mehr über diese spannenden Tiere erzählt während man sie auf ihrer Anlage betrachten kann. Die Zoopädagogik präsentiert sich dieses Jahr bei den Islandpferden und dort darf man direkt in Kontakt mit den drei Islandpferden treten. In der Zoofalknerei können die Zuschauer die beeindruckenden Vögel bei den zwei Flugshows bewundern. Es ist dem Neunkircher Zoo eine besondere Freude, dass er erneut einige Kooperationspartner gewinnen konnte, die sich an diesem Tag vorstellen möchten und einige tolle Angebote bieten. Mit dabei ist auch wieder der Musikverein Lyra Eschringen, der live an der Zooschule spielen wird. Dort präsentiert sich auch der Zooverein Neunkirchen e.V., der mit leckeren Kuchen zum Schlemmen einlädt. Zudem ist natürlich durch die Zoogastronomie für das leibliche Wohl gesorgt.
Tierpark Berlin 22.08.2024
Doppeltaufe im Tierpark Berlin – Berti und Emily: Die beiden „kleinen“ Rothschild-Giraffen haben nun einen Namen
Im Tierpark Berlin sind in diesem Sommer zwei Jungtiere bei den Rothschild-Giraffen auf die Welt gepurzelt. Der Nachwuchs wurde am 24. Juni und am 11. August in der Savannenlandschaft inmitten der Giraffenherde geboren – für die Tierpark-Gäste ein einmaliges Erlebnis. Ab heute haben die beiden Halbgeschwister einen Namen: Der junge Giraffenbulle heißt „Berti“, das weibliche Jungtier wurde „Emily“ getauft. Der Tierpark Berlin hatte zusammen mit der HOWOGE, der langjährigen Patin der Giraffenherde und Medienpartner B.Z. Anfang August zur Namenssuche aufgerufen. Hunderte von Vorschlägen gingen daraufhin ein. Eine Jury, bestehend aus dem Geschäftsführer der HOWOGE Ulrich Schiller, der HOWOGE-Pressesprecherin Sabine Pentrop, Ressortleiter Lokales B.Z. und BILD Berlin-Brandenburg Johannes Malinowski, der stellvertretenden Online-Chefin der B.Z. Isabel Herwig, sowie Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem und Revierleiterin der Giraffen, Claudia Walther hatte sich dann für die beiden Namen entschieden. „Eine Schulklasse aus Brandenburg hat uns mit ihrer herzerwärmenden Giraffen-Geschichte rund um ihr Giraffen-Maskottchen Gisbert so begeistert, dass wir uns alle schnell einig waren. Da wir Gisbert ein wenig sperrig fanden, wurde kurzerhand ‚Berti“ daraus“, berichtet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem aus der Jurysitzung. Die Schulklasse hatte ihrer Lehrerin zuvor als Abschiedsgeschenk einen Lieblingstierbesuch bei den Giraffen im Tierpark geschenkt und seitdem den Nachwuchs in ihr Herz geschlossen. Im Zuge der Jurysitzung wurde kurzerhand auch ein Name für das inzwischen geborene Schwesterchen gefunden: „Emily“, in Anlehnung an die Tochter des Zoo- und Tierparkdirektors, die mit ihren 18 Jahren inzwischen ebenso groß ist wie die neugeborene Rothschild-Giraffe im Tierpark-– nämlich etwa 1,80 Meter. Rothschild-Giraffen sind in ihrer Heimat in Kenia und Uganda vor allem durch illegale Jagd und die starke Ausweitung der Landwirtschaft bedroht. Die Landwirtschaft bewirkt die Fragmentierung und Zerstörung von Lebensräumen, welche dazu geführt haben, dass die Rothschild-Giraffe fast in ihrem gesamten früheren Verbreitungsgebiet ausgerottet wurde.„Es ist uns eine wirkliche Freude zu sehen, wie die Giraffenherde im Tierpark Berlin wächst und gedeiht“, berichtet Ulrich Schiller, Geschäftsführer der HOWOGE und fügt hinzu: „Der Tierpark Berlin ist nicht nur für mich und meine Familie ein ganz besonderer Naherholungsort, auch für viele der 150.000 Menschen in unseren Wohnquartieren. Deshalb freuen wir uns, den Tierpark Berlin als zuverlässige Partnerin langfristig zu unterstützen und gleichzeitig etwas zum Erhalt dieser majestätischen Tiere beizutragen.“ Bei der feierlichen Taufe in der Giraffenlodge am Donnerstag zeigten sich „Berti“ und „Emily“ selbst von all der Aufmerksamkeit reichlich unbeeindruckt und erkundeten lieber zusammen die großzügige Savannenlandschaft im Tierpark. Auch Vertreter*innen der giraffenstarken Grundschulklasse waren bei der Taufe dabei. Der erstgeborene „Berti“ ist bereits das vierte Jungtier von Giraffenmutter Amalka (11). Seine Halbschwester „Emily“ ist das erste im Tierpark geborene Jungtier von der erfahrenen Giraffenmutter Katharina (19). Vater beider Jungtiere ist Bulle Jabulani (12). Vielleicht gibt es schon bald noch mehr Grund zu Freude: Auch das Weibchen Maude ist derzeit trächtig, ein drittes Jungtier könnte die Herde im September noch weiter vergrößern. Außerdem sind noch die Giraffenkühe Paula (21), Andrea (17), Inge (17) und Jette (22) teil der Tierpark-Herde.Hintergrund – Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN werden Giraffen in ihrem Gesamtbestand seit einigen Jahren als „gefährdet“ gelistet. Bei einem Großteil der neun Unterarten sinken die Populationszahlen. Der Tierpark Berlin trägt nicht nur durch die koordinierte Erhaltungszucht im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes außerhalb des natürlichen Lebensraumen zum Schutz der Giraffen bei. „Berlin World Wild“, das Artenschutzprogramm von Zoo und Tierpark Berlin unterstützt das Wild Nature Institute in Tansania, um die Giraffen in ihrem natürlichen Lebensraum besser zu schützen. Die Wissenschaftler*innen des Wild Nature Institute erforschen die Giraffen vor Ort, um wirkungsvolle Maßnahmen zum Giraffenschutz empfehlen zu können. Zudem betreiben sie Umweltbildung, um vor allem bei Schulkindern eine Faszination für das größte Landsäugetier der Welt zu wecken.
Kölner Zoo 22.08.2024
Großer Erfolg für den Artenschutz: Naturbrut bei den vom Aussterben bedrohten Philippinenkrokodilen im Kölner Zoo
In der Terrarien-Abteilung des Kölner Zoos ist erneut die Vermehrung von Philippinenkrokodilen gelungen. Die Art ist vom Aussterben bedroht. Ende Dezember 2023 ließen die Tierpflegerinnen das ansonsten separat gehaltene Kölner Philippinenkrokodil-Pärchen „Pinoy“ und „Mindo“ zur Paarung zusammen. Philippinenkrokodile sind außerhalb der Paarungszeit einzelgängerisch und eher unverträglich, daher die ansonsten getrennte Haltung. Das Video der Ende des vergangenen Jahres „händchenhaltenden“ Krokodile in Paarungsstimmung erzielte damals großes Interesse in den Sozialen Medien https://www.instagram.com/p/C080neAMlnJ/. Nach Nestbauphase und intensiver Nestpflege durch das Weibchen kam es am 19. April 2024 zur Eiablage. Nicht alle abgelegten Eier entwickelten sich. Am 8. Juli fand der erste Schlupf statt. Am 29. Juli schlüpfte das dritte und letzte Jungtier. Das erste Jungtier aus der aktuellen Naturbrut stieß zum Schlupf mit seiner Schnauze, auf der sich zu diesem Zeitpunkt ein sogenannter Eizahn zum Durchstoßen der Eierschale befindet, durch das Ei. Das Weibchen half anschließend den Jungen aus dem Nisthügel bzw. trug sie mitsamt Eierschalen in das Wasser, um ihnen dort aus dem Ei zu helfen. Experten nennen dies den „Maultransport“. Dies wurde für diese Art bisher noch nicht in freier Wildbahn dokumentiert und zeigt auch, welch wichtige Forschungsarbeit in Zoos geleistet werden kann. Schon mehrere Examensarbeiten Kölner Studierender hatten das Sozialverhalten der hier gepflegten Philippinenkrokodile zum Thema und haben mitgeholfen, es nach und nach zu entschlüsseln. So hat man in Köln z.B. auch herausgefunden, dass Mutter und Junge mindestens zwei Jahre friedlich zusammenleben können. Derzeit sind die drei Jungen mitsamt Mutter „Mindo“ für die Gäste im Nistbereich der Krokodilanlage zusammen zu sehen, wo sie gemeinsam mit der bewachenden und beschützenden Mutter aufwachsen können. Alles für den Arterhalt: Tiere sollen später rückgeführt werden – Dies ist die insgesamt dritte gelungene Naturbrut im Kölner Zoo. Der Nachwuchs aus beiden Vorgänger-Naturbruten ist jeweils auf die Philippinen zurückgeführt worden. Auch die aktuell aufgezogenen Jungtiere sollen später einmal zurück auf die Philippinen gebracht werden, so die Pläne der philippinischen Behörden und von Vicente P. Mercado und Rainier Manalo von Crocodylus porosus Philippines Inc (CPPI), einer philippinischen NGO, die sich für den Krokodilschutz auf den Philippinen einsetzt und mit der der Kölner Zoo eng kooperiert. Es ist beabsichtigt, die Jungen etwa im Alter von 1,5 bis zwei Jahren zurückzusenden, um letztlich die lokalen Populationen weiter aufzustocken. Da sie wie die bereits zuvor vom Zoo rückgeführten Jungtiere aus einer Naturbrut entstammen – d.h., dass ihre Eier im mütterlichen Gehege schlüpfen, und die Schlüpflinge nach dem Schlupf von der Mutter ins Wasser getragen werden können, – sind sie bestens für eine Auswilderung geeignet. Denn der Nachwuchs konnte gemeinsam mit der Mutter und fürsorglich beschützt von dieser aufwachsen. Solch eine natürliche Sozialisierung ist Grundvoraussetzung für ein späteres Auswildern. Solch eine Auswilderung braucht ihre Zeit. Nach dem Rückflug müssen die Krokodile zunächst in die Quarantäne, dann in eine sogenannte Halbfreianlage, wo sie sich an natürliche Bedingungen anpassen. Danach können sie zurück in die Natur, wobei sie auch dann noch nicht aus den Augen gelassen werden, denn im Rahmen von Monitoring-Programmen – durchgeführt von unseren Partnern auf den Philippinen – werden sie weiter beobachtet, ob es ihnen gut geht. Mit Mitteln der durch die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) initiierten „Zootier des Jahres Kampagne“ aus dem Jahr 2021 wurde eine Station am Rande des Naturschutzgebiets „Siargao Islands Protected Landscape and Seascape (SIPLAS)“ errichtet, wo die zurückgeführten Kölner Jungen zum Jahresende aus ihrer bisherigen, weiter entfernten Halbfreianlage umziehen. Von dort können sie später direkt in das Schutzgebiet entlassen werden. Zu diesem Umzug Ende des Jahres wird auch der Kölner Aquariums-Kurator Prof. Dr. Thomas Ziegler, der auch Koordinator des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für das Philippinenkrokodil ist, auf die Philippinen fliegen. Weltnaturschutzunion unterstützt Zoo-Artenschutz-Strategie – „Dies alles zeigt, wie von Zoos koordinierte Erhaltungszuchtprojekte aktiv zu in situ-Schutzmaßnahmen, also direkt vor Ort, im Heimatland, beitragen oder, wie in diesem Fall, überhaupt erst möglich machen“, so Prof. Dr. Thomas Ziegler, der auch Mitglied der Crocodile Specialist Group der Weltnaturschutzunion IUCN ist. Prof. Theo B. Pagel, Kölner Zoodirektor, fasst zusammen: „Das ist ein weiteres erfolgreiches Beispiel für den ,One Plan Approach’ von Zoos. Er wird von der IUCN unterstützt und zielt darauf ab, für den Artenschutz verstärkt integrative Strategien zu entwickeln, die das Zusammenwirken von in situ (vor Ort) und ex situ Maßnahmen (also Erhaltungszucht in und durch Zoos) und Expertengruppen fördern.“ Status „Höchst bedroht“: Nur noch rund 100 Exemplare leben in der Wildnis – Das Philippinenkrokodil (Crocodylus mindorensis) ist eine mittelgroße Krokodilart, die es nur auf den Philippinen gibt. Mit nur noch etwa 100 Tieren in freier Wildbahn zählt es zu den seltensten Krokodilen der Welt. Deswegen wird die Art in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „vom Aussterben bedroht“ geführt. Sie hat den höchsten Schutzstatus (Anhang I) auf dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Aufgrund dieser besorgniserregenden Lage in der Natur und um die Art nicht zu verlieren, hat die IUCN Crocodile Specialist Group (CSG) schon vor Jahren ex situ Maßnahmen empfohlen, d. h. den Aufbau von Erhaltungszuchten in Zoos. Internationale Erhaltungszuchtprogramme, geregelt durch Verträge mit der Philippinischen Regierung, wurden zunächst in den USA und Australien aufgebaut, später auch in Europa. Das Erhaltungszuchtprogramm (ESB) in Europa wurde im April 2012 von der Europäischen Vereinigung der Zoos und Aquarien (EAZA) ins Leben gerufen. Koordiniert wird das europäische Programm vom Kölner Zoo. Ziel war der Aufbau einer Reservepopulation in Europa. Dazu wurden 2006 15 junge Philippinenkrokodile aus dem Palawan Wildlife Rescue & Conservation Center (PWRCC) nach Europa eingeflogen. Sie sind eine Leihgabe des Department of Environment and Natural Resources (DENR) der Philippinischen Regierung. Kurz darauf gelang im Kölner Zoo im Juli 2013 die Erstzucht des Philippinenkrokodils für Europa – ein Meilenstein. Es folgten weitere Nachzuchterfolge im tschechischen Krokodil-Zoo Protivin, im englischen ZSL London Zoo und im dänischen Krokodile Zoo. So wuchs die Anzahl an Philippinenkrokodilen in Europa stetig an, sodass es jetzt insgesamt über 50 Tiere sind, verteilt auf mittlerweile doppelt so viele Institutionen wie zu Beginn des Erhaltungszuchtprogramms. Genetisch reinerbig – Da Kreuzungen zwischen Philippinenkrokodilen und ebenfalls auf den Philippinen vorkommenden Leistenkrokodilen aus philippinischen Farmen und Haltungen bekannt wurden und diese Arthybriden äußerlich nicht von reinerbigen Tieren zu unterscheiden waren, war von da an klar, dass Wiederauswilderungen auf den Philippinen nicht mit lokalen Beständen funktionieren. So musste der mühsam eingeführte europäische Zoobestand genetisch untersucht werden, da reinerbige Tiere eine Grundvoraussetzung für von wissenschaftlich geführten Zoos durchgeführte Erhaltungszuchtprogramme sind, insbesondere mit dem Ziel der späteren Wiederauswilderung. Die Kölner und darüber hinaus auch alle anderen im ESB geführten Philippinenkrokodile stellten sich im Rahmen der umfassenden genetischen Untersuchungen nachfolgend glücklicherweise als reinerbig heraus, so dass sie bestens zur Wiederauswilderung auf den Philippinen geeignet sind..
Tiergarten Schönbrunn 22.08.2024
Hitze? Von wegen! Königspinguin im Polarium geschlüpft
Während ganz Österreich in diesem Sommer immer wieder unter der Hitze stöhnt, gibt es Nachwuchs an einem der kühlsten Orte Wiens: im Polarium des Tiergarten Schönbrunn. Am 15. Juli ist dort ein Königspinguin-Küken geschlüpft. „Mit einer Körpergröße von bis zu 95 Zentimetern ist der Königspinguin nach dem Kaiserpinguin die zweitgrößte Pinguinart. Königspinguine bauen keine Nester, sondern brüten ihr Ei rund 55 Tage lang stehend in einer Bauchfalte aus“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Nach dem Schlüpfen „wohnt“ das Küken noch einige Zeit gut versteckt zwischen den Füßen der Eltern, bis ihm ein wärmendes Dunenkleid gewachsen ist. Nun ist es aber auch für die Besucherinnen und Besucher des Tiergartens schon gut zu sehen. Mit der ersten Mauser im Alter von rund 10 Monaten bekommt das Küken ein wasserabweisendes Gefieder und unternimmt erste Schwimmversuche. Königspinguine brüten auf den subantarktischen Inseln der Südhalbkugel. Der Tiergarten Schönbrunn hat mit dem Polarium einen speziellen Lebensraum geschaffen, um die Bedürfnisse dieser Meeresvögel zu erfüllen. „Dazu gehört in erster Linie, dass die Luft- und Wassertemperatur im Jahresverlauf den natürlichen Bedingungen in der Wildbahn angepasst sind. Aktuell liegt beides bei rund 10 Grad Celsius.“ Durch eine Sandfilter-Anlage im Keller und die temporäre Zugabe von Ozon wird das Wasser stets sauber gehalten und wiederverwendet. Ausgewählte Meeresfische, vor allem Makrelen und Heringe, werden alle zwei Monate als hochwertige Futtermittel geliefert. Eine Maschine erzeugt frisches Eis, das den Tieren in erster Linie als Beschäftigung dient. All das würde aber nicht zu den Zuchterfolgen führen ohne das erfahrene Tierpflegerteam, das sich mit viel Engagement um die Tiere kümmert. Wer einen Blick hinter die Kulissen des Polariums werfen möchte, kann dies im Rahmen einer Backstage-Tour tun.
Alle Informationen dazu finden Sie unter folgendem Link:
https://www.zoovienna.at/fuehrungen/backstage-touren/
Zoo Heidelberg 22.08.2024
Afrikanische Schweinepest So schützt der Zoo Heidelberg seine Schweine
Anfang August hat die Afrikanische Schweinepest den Rhein-Neckar-Kreis erreicht. Um seine Schweine vor dem für Haus- und Wildschweine hochansteckenden Virus zu schützen, ergreift der Zoo Heidelberg strenge Maßnahmen. Für Menschen und andere Tierarten ist diese Tierseuche ungefährlich. Zoobesucher müssen sich daher keine Sorgen machen. Die neun kleinen Ferkel beim Herumtoben in der Sommersonne erleben, das können Besucher des Bauernhofs im Zoo Heidelberg nach wie vor. Allerdings vorerst nur durch einen Doppelzaun. Auf das Streicheln und Füttern der Tiere müssen Besucher zum Schutz der Tiere jedoch verzichten. Der Grund dafür ist die Afrikanische Schweinepest (ASP), die Anfang August erstmals bei einem Wildschwein im Rhein-Neckar-Kreis nachgewiesen wurde. Eine Gefahr für Menschen und andere Tierarten geht laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) von der ASP nicht aus. Besucher müssen sich also keine Sorgen machen. „Haus- und Wildschweine stecken sich oft durch den direkten Kontakt untereinander an. Das Virus kann aber auch indirekt übertragen werden, zum Beispiel durch kontaminierte Futter- und Lebensmittel oder verunreinigte Gegenstände wie Werkzeuge, Fahrzeuge, Schuhe oder Kleidung. Ein in den Wald geworfenes Wurstbrot reicht mitunter aus, um die Seuche weiterzutragen. Deshalb kommt es für den Schutz der Tiere auf uns alle an“, appelliert Dr. Barbara Bach, Tierärztin im Zoo Heidelberg. Mit Hinweisschildern an den Zäunen des Schweinegeheges klärt der Zoo über die ASP auf. Der Zoo Heidelberg sorgt sich um seine Schweine und tut alles dafür, um diese zu schützen. Vieles davon geschieht hinter den Kulissen: Nur die Tierpfleger des Bauernhofs haben Kontakt zu den Tieren und halten sich an strenge Hygieneregeln. Die Mitarbeiter desinfizieren sich beispielsweise vor und nach jedem Betreten des Schweinegeheges die Hände und verwenden zum Reinigen des Geheges Werkzeuge, Schutzkleidung und Stiefel, die ausschließlich dort zum Einsatz kommen – und anschließend ebenfalls desinfizieren werden. Die Schweine bekommen kontrolliertes Schweinefutter. Heu und Stroh lagern zunächst mehrere Monate separat bis ein Einsatz bei den Schweinen laut Schweinepest-Verordnung unbedenklich ist. Was ist die Afrikanische Schweinepest? Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Schweine, die an der ASP leiden, bekommen meist Fieber, sind schwach, haben keine Lust mehr zu Fressen oder haben Durchfall. Auch Bewegungsstörungen und Atemprobleme gehören zu den meist schweren Symptomen. Die ersten Krankheitserscheinungen treten in der Regel zwei bis 15 Tage nach der Ansteckung auf. Die Krankheit verläuft in den meisten Fällen tödlich. Die Virusinfektion ist ausschließlich für Haus- und Wildschweine hochansteckend und unheilbar. Menschen und andere Tierarten können sich nicht anstecken und erkranken.
Zoo Vivarium Darmstadt 22.08.2024
„Wie Tiere lernen“ – Führungen für Schulanfänger im Zoo Vivarium am 27. und 29. August
Junge Tiere gehen nicht in die Schule und haben keine Hausaufgaben, die Regeln für das Leben und Überleben in der Natur müssen sie dennoch lernen. Um Schulanfängerinnen und -anfängern den Eintritt in die Schulzeit etwas zu erleichtern, bietet der Zoo Vivarium am Dienstag, 27. August, und Donnerstag, 29. August, jeweils um 14 Uhr die Führung „Wie Tiere lernen“ an. Die Führung dauert 45 Minuten. Für Darmstädter Schulanfängerinnen und -anfänger ist der Eintritt im Rahmen der Führungen frei, Begleitpersonen zahlen den regulären Eintritt. Treffpunkt ist an der Zooschule. Um eine telefonische Anmeldung unter 06151-1346900 wird gebeten.
Zoo Duisburg 21.08.2024
Tierische Ferienwochen: Anmeldung ab sofort möglich
Kinder im Alter von 6 bis 9 sowie 10 bis 12 Jahren können in den Herbstferien mit erfahrenen Zoobegleitern auf Expedition gehen. Die verfügbaren Plätze sind begrenzt. Eine Anmeldung ist über den OnlineShop erforderlich. In den Herbstferien bietet der Zoo Duisburg die beliebte Ferienwoche an. Täglich gehen tier- und zoobegeisterte Kinder von 9.00 – 15.00 Uhr auf Expedition. Das erwartet die Schulkinder zur Ferienzeit: Tierfütterungen, Tierbeobachtungen und Einblicke in die Arbeitsweise moderner zoologischer Gärten: Das Programm der Ferienbetreuung ist interaktiv und soll für den Schutz der biologischen Vielfalt begeistern. So werden die Kinder beispielsweise die australische Tierwelt näher kennenlernen, gemeinsam mit den Tierpflegern ausgewählte Tierarten füttern und Futter zubereiten. Die Expedition führt auch in die Regenwälder Südamerikas und zu Tierarten der Ozeane. Aktuelle Themen, wie die globale Verschmutzung der Meere und das stete Verschwinden der Regenwälder, stehen auch auf dem Programm. Dabei bekommen die Teilnehmenden auch Einblicke, wie sich Zoologische Gärten für Artenschutzprojekte engagieren.
Zoo Innsbruck 21.08.2024
Eine neue Wolfsanlage im Alpenzoo
Ein Bild, das draußen, Himmel, Baum, Spielplatz enthält. Automatisch generierte Beschreibung Genau 25 Jahre nach der Eröffnung der alten Wolfsanlage war es heute soweit: die Wölfe haben im Alpenzoo eine neue Anlage bekommen. Neben dem Fuchs, Dachs und Freunde Bau ist nach 11 Monaten Bauzeit ein 2063m2 großes neues Gehege entstanden. Dieses wurde in Anwesenheit von Bundesminister Norbert Totschnig, Bürgermeister Johannes Anzengruber, Alpenzoopräsident Günther Platter, dem Obmann der Freunde des Alpenzoo Christoph Kaufmann, Zoodirektor André Stadler und vielen Ehrengästen feierlich eröffnet. Im neuen Gehege können die drei Wolfsdamen sowohl einen Teich, mehrere Unterstände als auch Wärmeflächen nutzen. Zudem gibt es für den Fall der Fälle auch ein Absperrgehege. Besonders genießen werden die Tiere wahrscheinlich die Möglichkeit, sich komplett zurückziehen zu können, da die Anlage sehr natürlich bewachsen ist. Der alte Baumbestand und die Vegetation sind bestmöglich erhalten geblieben und bieten den Tieren viele Versteckmöglichkeiten. Es kann also sein, dass man vielleicht einen zweiten Blick wagen muss, um die Tiere zu entdecken. „Aber das ist auch so gewollt, denn die Arbeit im Alpenzoo ist zu 110% auf das Tierwohl ausgelegt. Den gesamten Umzug und damit verbunden das Wohlbefinden der Tiere wurde beim Umzug auch im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie überprüft. Eine unserer Studentinnen sammelte sowohl vor als auch nach dem Umzug ins neue Gehege Kotproben, die nun auf Stresshormone analysiert werden. So können wir dann auch wirklich sagen: „Schöner Wohnen für die Wölfe im Alpenzoo“ freut sich Zoodirektor Dr. André Stadler. Aber auch die Alpenzoo Besucher haben etwas Neues bekommen. Auf dem Dach des benachbarten Fuchs, Dachs und Freunde Bau ist ein Sonnendach mit Bar und Wellnessliegen, ein Spielplatz sowie einer Hollywoodschaukel mit Selfie Point entstanden. So kann das Beobachten von Wolf, Fuchs und Co. noch mehr genossen werden.
Zoo Heidelberg 21.08.2024
Rekordjahr für den Steinkauz in der Metropolregion: Artenschutzprojekt „Gemeinsam für den Steinkauz“ von lokalen Naturschutzverbänden und Zoo Heidelberg verzeichnet großen Erfolg
2020 war nur noch ein Steinkauzbrutpaar im Rhein-Neckar-Raum bekannt. Die kleine Eulenart drohte aus der Region zu verschwinden. Vier Jahre später zogen nun mindestens zehn Brutpaare 47 Jungtiere auf – eine Trendwende, die alle Beteiligten des Artenschutzprojekts „Gemeinsam für den Steinkauz“ enorm motiviert. Ein besonderer Glücksfall: In einer der Nisthilfen fanden Betreuer ein Steinkauzweibchen aus dem Zoo Heidelberg, das im vergangenen Jahr als Nestling in ein wildes Gelege ausgewildert wurde. Der Wiederfund belegt gleich im ersten Jahr eindrücklich die Wirkung der besonderen Auswilderungsmethode des Projekts. Ist der Steinkauz aus unserer Region verschwunden? – 2020 war diese Sorge zum Greifen nah. Um den Bestand der seltenen Eulenart in der Metropolregion wieder zu stärken, arbeiten der Zoo Heidelberg, mehrere lokale BUND- und NABU-Gruppen sowie unzählige unterstützende Privateigentümer unter der Projektleitung von Michael Ziara, Vorsitzender des BUND Ortsverband Dossenheim, eng zusammen. Schon in den vergangenen beiden Jahren gab es mit einem ersten Zuwachs an Brutpaaren neue Hoffnung für die Steinkauzpopulation der Region. Die Brutsaison 2024 belohnt nun den großen Einsatz aller Beteiligten: Als die Betreuer die inzwischen 137 Nisthilfen kontrollierten, konnten im Auftrag der Vogelwarte Radolfzell 40 Jungtiere beringt werden. „Wir führen den sprunghaften Anstieg in diesem Jahr unter anderem auf das reiche Nahrungsangebot an Mäusen und Maikäfern zurück“, erklärt Michael Ziara. Besonders wertvoll sind die ersten Wiederfunde von Steinkäuzen, die spannende Erkenntnisse über das Migrationsverhalten und die Brutpopulation der Eulenart liefern. Es handelt sich dabei um erwachsene Tiere, die im Rahmen des Artenschutzprojekts als Jungvögel in den vergangenen Jahren bereits beringt wurden. Darunter auch ein Steinkauz aus dem Zoo Heidelberg. Das Weibchen ließ sich ganz in der Nähe der Nisthilfe nieder, in der es im vergangenen Jahr selbst als Nestling erfolgreich ausgewildert wurde und zog vier Jungtiere auf. Ein wichtiger Schritt für die Genvielfalt dieses angestammten Steinkauzreviers, dessen geringe Gelegegrößen und ausbleibende Bruterfolge die Experten seit Jahren mit Sorge beobachteten. „Wir sind stolz mit unseren Nachzuchten zur Stützung des Bestandes beigetragen zu haben. Der große Erfolg in diesem Jahr stimmt uns zuversichtlich für die kommenden Jahre“, erklärt Dr. Klaus Wünnemann aus dem Zoo Heidelberg. Die besondere Art der Auswilderung, die das Projekt „Gemeinsam für den Steinkauz“ zusammen mit dem Zoo Heidelberg verfolgt, nennt sich Supplementierung und ist der Schlüssel für eine gesunde genetische Vielfalt der lokalen Population: Die im Zoo geschlüpften Jungvögel werden bereits mit etwa drei Wochen in das Nest von altersgleichen wildlebenden Steinkäuzen dazugesetzt, bei denen nur wenige Jungvögel geschlüpft sind. So können die Nestlinge direkt in ihrem zukünftigen Lebensraum aufwachsen und ausfliegen. Schon jetzt steigt die Spannung auf das kommende Jahr: Vier weitere Steinkauznestlinge aus dem Zoo Heidelberg sind im Mai erfolgreich ausgewildert worden. Junge Steinkäuze suchen sich gleich im ersten Jahr ein eigenes Revier im Umkreis von weniger als zehn Kilometern um ihren Geburtsort und können bereits im Folgejahr brüten
Zoo Schwerin 20.08.2024
Tausend Mal berührt im Zoo – Neuer Audiorundgang von SCHWERINtogo erreicht mehr als 10.000 Klicks
Seit dem 15. Juli bietet der Schweriner Zoo seinen Besuchern einen ganz besonderen Service: Per QR-Code können sie zehn Hörgeschichten für Erwachsene und weitere zehn speziell für Kinder abrufen und dabei Spannendes zum Artenschutz, den Gehegen oder einzelnen Tierarten erfahren. Bildergalerien zu jeder Station und einzelne 360-Grad-Panoramen sind zudem auch was fürs Auge. Die Bilanz nach einem Monat ist sehr gut. Die QR-Codes wurden mehr als 1.000 Mal eingescannt. Jeder 40. Besucher hat das digitale Angebot genutzt. „Ein neues System muss sich immer etablieren“, so Zoodirektor Dr. Tim Schikora. „Aber schon jetzt zeigt sich, dass viele Zoobesucher mit ihrem Smartphone das Portal entdecken und den Audios lauschen. Am beliebtesten ist tatsächlich das Erwachsenen-Hörstück zum Löwenrudel, gefolgt vom Kinder-Hörstück zur Roten Liste. Das freut uns sehr, denn wir sehen daran, dass wir mit dem Rundgang das Thema Artenschutz wirklich gut in den Blickpunkt rücken können.“ Die digitale Zootour in SCHWERINtogo funktioniert ganz einfach: Metalltafeln mit dem QR-Code-Männchen weisen am Zooeingang oder an einzelnen Gehegen auf eine neue Hörgeschichte hin. Die Kinder-Stücke sind dabei durch eine wuschelige Löwenmähne im Logo gekennzeichnet. Wer den Code einscannt, gelangt direkt zur bestimmten Station und kann in der Bildergalerie stöbern oder den Audiobeitrag anhören. Außerdem gibt es den Gesamtüberblick über alle weiteren Rundgangspunkte, sodass diese nun bequem angeklickt werden können. „Ein weiterer Scan ist also am nächsten Gehege möglich, aber nicht mehr notwendig, um weitere Hörgeschichten abzurufen“, so Janine Pleger, die Projektverantwortliche für SCHWERINtogo. „Insgesamt sind die Audios rund um Löwe, Nashorn, Pinguin oder aber auch zum Forschercamp, Humboldtpfad und Artenschutz rund 10.000 Mal angehört worden.“ Wenn demnächst auch die ersten Videos mit den digitalen Stationen verbunden sind, dann gibt es noch mehr Möglichkeiten, um auch hinter die Kulissen des Schweriner Zoos zu schauen – gerade beim neu geborenen Löwenbaby wird das sicher spannend.
Tierpark Nordhorn 20.08.2024
Oldtimer-Blaulichttag im Tierpark Nordhorn Verein „Blaulichtfreunde Nord-West e.V.“ wieder zu Gast im Familienzoo
Am Sonntag, den 01. September 2024 findet in der Zeit von 10 bis 17 Uhr bereits zum dritten Mal ein Oldtimer-Blaulichttag im Tierpark Nordhorn statt. Der Verein für historische Feuerwehr-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzfahrzeuge hat seinen Sitz im „Haus der Vereine“ in Osterwald, Grafschaft Bentheim. Die Mitglieder des Vereins sind Freunde und Liebhaber alter Fahrzeuge mit Blaulicht, zumeist von Freiwilligen Feuerwehren oder Hilfsorganisationen. Die Blaulichtfreunde Nord-West e.V. und einige befreundete Feuerwehren- und Vereine aus NRW und Ostfriesland stellen in diesem Jahr mehr als 25 alte Schmuckstücke im Tierpark aus. Die Veranstaltung passt gut in das Konzept des Familienzoos, der sich seit vielen Jahren sehr um die Regionalhistorie bemüht. Erprobt ist eine derartige Ausstellung auch durch den jährlich stattfindenden Oldtimertreff im Zoo. Hier kamen in der Vergangenheit zum Teil bis zu 100 Oldtimer aus der Grafschaft, NRW, Ostfriesland und den Niederlanden für einen Tag im Zoo zusammen. In diesem Jahr findet der beliebte Oldtimertreff am Sonntag, den 13. Oktober statt. Wer aber vorher schon Lust auf alte Fahrzeuge und hier speziell Blaulichter hat, der ist am ersten Septembersonntag im Tierpark Nordhorn gut aufgehoben. Neben den großen Originalen sind auch einige kleine Modell der Blaulichtfahrzeuge zu bewundern. Und natürlich sind die Mitglieder des Vereins immer in der Nähe der Fahrzeuge um die neugierigen Fragen der kleinen und großen Besucher zu beantworten.
Tierpark Berlin 20.08.2024
Tierpark Berlin: Kleine Tierkinder, große Mission
Nachwuchs bei den vom Aussterben bedrohten Somali-Wildeseln und Schopfmakaken Die beiden Rothschild-Giraffen im Tierpark Berlin wurden bereits kurz nach ihrer Geburt zu absoluten Publikumslieblingen. Doch unweit der größten Jungtiere des Tierparks gab es im August noch weiteren Nachwuchs, der eine herausragende Rolle für das Überleben seiner Art spielt: Die Somali-Wildesel und die Schopfmakaken haben Verstärkung bekommen. Am 6. August purzelte eines der seltensten Fohlen der Welt in den Tierpark-Sand: Lange spitze Eselsohren mit schwarzen Rändern, schwarz-weiß geringelte Beinchen und tiefschwarze Augen – das Somali-Wildesel-Fohlen kommt ganz nach seiner berühmten Mama Beatrice. Die gilt aufgrund ihrer seltenen Gene als eines der wichtigsten Tiere im weltweiten Erhaltungszuchtprogramm. Mit seiner Ankunft vergrößert das Stutfohlen die Herde im Tierpark Berlin aktuell auf acht Tiere – eine der größten Herden in Europa. „Im Tierpark Berlin wurden seit 1979 insgesamt 56 Somali-Wildesel geboren. Dieser Nachwuchs ist sehr wichtig, denn der Somali-Wildesel ist in der Natur vom Aussterben bedroht“, betont Christian Kern, Zoologischer Leiter von Zoo und Tierpark Berlin. „Forschende gehen von schätzungsweise 25 bis 200 Individuen im natürlichen Lebensraum aus. Diese faszinierenden Tiere zählen beinahe unbemerkt zu den am stärksten bedrohten Tierarten der Erde und stehen leider unmittelbar am Rande der Ausrottung.“ Somali-Wildesel lebten einst in Wüsten- und Halbwüstenregionen sowie Busch- und Grassavannen in Nordost-Afrika und sind perfekt an den kargen und heißen Wüstenlebensraum angepasst. Die letzten Tiere leben inzwischen zurückgedrängt in den steinigen Hochebenen in Äthiopien und Eritrea. Die illegale Jagd aufgrund ihres Fleisches, aber auch die Nutzung zu medizinischen Zwecken und eine enorme Wasserknappheit gefährden den Bestand. Die Population der Somali-Wildesel im natürlichen Lebensraum hat innerhalb der letzten 35 Jahre um etwa 95% abgenommen. Daher sind Reservepopulationen in menschlicher Obhut enorm wichtig für den Erhalt dieser Tierart. Beim Aufbau dieser Reservepopulation spielt der Tierpark Berlin seit 45 Jahren eine wichtige Rolle. Ein weiteres im August geborenes Jungtier spielt ebenfalls für die Mission „Artenschutz“ eine bedeutende Rolle. Am 2. August kam Nachwuchs bei den Schopfmakaken auf der Otterinsel zur Welt. Auch für diese Affenart mit ihrer namensgebenden Haarpracht und dem markanten Gesicht, geht es ums Überleben. Die Primaten mit der Punkfrisur werden wegen ihres Fleisches gejagt und als Haustiere gehalten. Gleichzeitig schrumpft ihr Lebensraum auf der indonesischen Insel Sulawesi durch illegale Abholzung des Regenwaldes für Kokosnussplantagen und für Felder, die von Dorfbewohnern neu angelegt werden. Die Geburt des kleinen Affen ist daher ein großer Erfolg für den Tierpark Berlin. „Es freut uns immer sehr, wenn Jungtiere solch seltener und vom Aussterben bedrohter Tierarten bei uns zur Welt kommen, denn die Erhaltungszucht ist eine wichtige Aufgabe moderner Zoologischer Gärten“, berichtet Tierpark- und Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem: „Beide Jungtiere sind bereits für unsere Gäste zu sehen und ich kann jedem nur einen Besuch ans Herz legen.“
Naturschutz-Tierpark Görlitz 20.08.2024
Rabattaktion auf den Tageseintritt in allen Tierparks der Oberlausitz
Eine Vereinbarung der Tierparks/Zoos in Bischofswerda, Görlitz, Hoyerswerda, Weißwasser und Zittau macht das möglich. Die Einrichtungen gewähren ihren Besuchern mindestens 20% Rabatt und mehr auf den jeweiligen Tageseintritt, wenn diese sich mit einer gültigen Jahreskarte eines Partnerzoos aus dem Verbund ausweisen können. „Wir freuen uns sehr, unseren langjährigen Besuchern durch dieses Angebot ein kleines Dankeschön zurückgeben zu können“ sagt Tierparkleiter Dr. Sven Hammer. „Diese Aktion zeigt auch, dass wir uns nicht als Konkurrenten, sondern als Partner verstehen. Unser gemeinsames Ziel ist es, Menschen für die Vielfalt der zoologischen Einrichtungen im Kulturraum zu begeistern und Bildung erlebbar zu machen. Langfristig wollen wir so einer zunehmenden Naturentfremdung unserer Gesellschaft entgegenwirken und für Natur- und Artenschutz sensibilisieren.“
Tiergarten Nürnberg 19.08.2024
Tiergarten wildert Ziesel in Tschechien aus
Neue Heimat für vier Europäische Ziesel (Spermophilus citellus) aus dem Tiergarten der Stadt Nürnberg: Sie wurden im Juli gemeinsam mit vielen weiteren Zieseln aus europäischen Zoos in Tschechien ausgewildert. Ursprünglich war die Nagetierart in weiten Teilen Europas verbreitet – auch in Deutschland. Inzwischen kommen Ziesel nur noch in kleinen Gebieten Mittel- und Osteuropas vor. Die Weltnaturschutzunion stuft die Art als „stark gefährdet“ ein. Die vier Ziesel aus Nürnberg, zwei Männchen und zwei Weibchen, sind im Tiergarten geboren und aufgewachsen. Kurze Zeit vor der Auswilderung kamen sie in ein Zwischenquartier im Tiergarten. Später ging es dann in einer Transportbox weiter nach Tschechien. Vor Ort wurden die Ziesel in Auswilderungsgehege gesetzt, in denen sie Unterschlupfmöglichkeiten und Futter fanden. Hier konnten sie sich dann in den folgenden Tagen herausgraben. Der Vorteil dieser Gehege: Die Tiere haben zunächst einen sicheren Unterschlupf und werden davon abgehalten, direkt nach der Auswilderung unvorsichtig davonzurennen und möglicherweise gleich gefressen zu werden. Projekt mit vielen Partnern Insgesamt wurden bei der Aktion im Juli rund 70 Ziesel ausgewildert. Die weiteren Tiere kamen aus dem Opel-Zoo Kronberg im Taunus, dem südböhmischen Zoo Hluboká und einer tschechischen Wildtierauffangund Zieselzuchtstation. Die Auswilderungsaktion, die nun schon das sechste Jahr in Folge stattfand, wurde vom Museum Karlovy Vary und der Agentura ochrany přírody a krajiny ČR (Agentur für Natur- und Landschaftsschutz der Tschechischen Republik) initiiert. Das Auswilderungsgebiet „Odolický vrch“ liegt etwa 80 Kilometer nordöstlich von Prag und bedeutet „Sanfte Hügel“. Die Tiere sollen dort ein neues Vorkommen gründen und sich mit den umliegenden Populationen vernetzen und untereinander genetisch austauschen. In der Gegend haben die Projektpartner bereits mehrere Male Ziesel ausgewildert. „Da die Tiere aus verschiedenen Zoos kommen bringen sie eine recht große genetische Vielfalt mit, die für die Anpassungsfähigkeit an die Lebensraumbedingungen und mögliche klimatische Änderungen entscheidend sein kann“, sagt Jörg Beckmann, biologischer Leiter und stellvertretender Direktor des Tiergartens. Seit 2014 hat der Tiergarten insgesamt rund 130 Ziesel ausgewildert. „Projekte wie diese müssen langfristig angelegt werden – besonders bei Arten wie den Zieseln, die in der Nahrungskette weiter unten stehen, und die von Natur aus regelmäßig gefressen werden. Auswilderungen haben auch das Ziel, genau diese natürlichen Prozesse wiederherzustellen“, sagt Beckmann. „Mit der Zucht und Auswilderung der Ziesel können wir dazu beitragen, den Bestand der Tiere in Tschechien zu stützen. Aktionen wie diese sind ein gutes Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen Zoos und Naturschutz gelingen kann.“ Unter Umständen ist so zukünftig auch eine Einwanderung von Zieseln nach Deutschland möglich. Dort kam die Tierart noch bis in die 1980er Jahre im Erzgebirge vor. Ziesel sind kleine, etwa 200 bis 400 Gramm schwere Nagetiere, die sonnige und niedrig bewachsene Lebensräume wie Trockenrasen bevorzugen. Dazu gehören auch menschengemachte Lebensräume wie Flugfelder oder Golfplätze. Diese wurden bereits von Nürnberger Zieseln in Tschechien besiedelt. Mehrere Zieselkolonien im Tiergarten Im Tiergarten sind die Europäischen Ziesel unter anderem im Mediterraneum zu sehen. Daneben gibt es noch weitere Kolonien, die im östlichen Teil des Tiergartens rund um den Kinderzoo und bei der Anlage der Visayas-Pustelschweine leben. Durch diese verschiedenen Kolonien kann der Tiergarten mehr Tiere halten und Nachzuchten für die Wiederansiedelung zur Verfügung stellen. In mehreren Auswilderungsprojekten engagiert Neben den Zieseln beteiligt sich der Tiergarten auch mit anderen Arten regelmäßig an Auswilderungsaktionen. In den letzten Jahren hat er beispielsweise Alpensteinböcke in Österreich, Sumpfschildkröten in Hessen und Waldrappe in Spanien ausgewildert. Außerdem ist er am Auswilderungsprojekt für Bartgeier in Berchtesgaden beteiligt.
Tierpark Nordhorn 19.08.2024
Daten und Zahlen für die Rettung von Arten in weltweit größter tierischer Datenbank Tierpark Nordhorn trägt zum globalen Artenwissen bei
Der Schwund der Biodiversität bzw. das menschengemachte Artensterben ist eine der großen Katastrophen unserer Zeit. Allein in Deutschland gelten laut Roter Liste im Jahr 2020 schon 41% der Säugetiere als bestandsgefährdet oder ausgestorben. 9 % sind „extrem selten“. Nur 33% der Säugetiere in Deutschland gelten als ungefährdet. „Fast täglich verschwinden Tierarten von unserem Planeten. Und dieser Schwund ist unwiederbringlich! Einmal ausgerottet heißt für immer ausgerottet!“ so Zoodirektor Dr. Nils Kramer. „Deshalb setzen sich Zoos weltweit für die Rettung von Arten und ihrer Lebensräume ein!“ Ohne Vernetzung und Wissensaustausch kann Artenschutz nicht gelingen. Deshalb haben sich die Zoos zu einem riesigen Datennetz zusammengeschlossen. Wussten Sie, dass der Tierpark Nordhorn eine zentrale Rolle bei der Schaffung der weltweit größten und umfassendsten Wissensdatenbank zu mehr als 22.000 Arten spielt? Als Mitglied der globalen gemeinnützigen Organisation Species360 steuert der Familienzoo regelmäßig Daten zu den Tieren und Gruppen bei, die sich in seiner Obhut befinden. Die Informationen werden im Zoological Information Management System (ZIMS) von Species360 erfasst, das mittlerweile 50 Jahre alt ist und die weltweit größte Datenquelle zu den verschiedenen Tierarten darstellt. Bis heute hat der Tierpark Daten zu mehr als 6.318 Tieren und 362 Arten, Unterarten und Rassen beigetragen. ZIMS kombiniert die Daten des Nordhorner Tierparks mit Beiträgen von gleichgesinnten Artenschutzinstitutionen weltweit. Das Ergebnis verändert das Wissen über Tiere und ihre Umwelt, einschließlich Erkenntnissen zu Krankheitsbehandlungen, Tierschutz, Populationsgesundheit und Artenschutz. „Wir sind stolz, Teil dieser internationalen Bemühungen und ihrer Auswirkungen auf den Tierschutz und die Erhaltung der Tierwelt zu sein. Im Rahmen unseres Engagements für den Naturschutz und das Tierwohl erfassen wir sorgfältig Daten zu unseren Tierbeständen. Dies stellt sicher, dass unsere Tiere die beste Pflege erhalten und trägt zur Bestandsverwaltung und Erhaltung der Arten bei. Indem wir unser Wissen und unsere Expertise weiterhin teilen, können wir noch größere Fortschritte beim Schutz der Artenvielfalt unseres Planeten erzielen“, sagte Dr. Nils Kramer, Geschäftsführender Leiter der Tierpark Nordhorn gGmbH. Der Familienzoo verwendet wie andere Zoos, Aquarien und Wildtiereinrichtungen weltweit ZIMS, um über jedes Tier und jede Gruppe gut informiert zu sein. Darüber hinaus gibt es noch weitere Tools. So hilft beispielsweise Species360 „Global Medical Resources“, Teil des ZIMS-Moduls für Tiermedizin, weltweit den Zootierärzten bei der Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten, indem hier z.B. Vergleichswerte für normale Bluttestergebnisse bereitgestellt werden. ZIMS für Zuchtbücher wird von Naturschutzteams weltweit verwendet, um die genetische Vielfalt und Gesundheit von Tierpopulationen in menschlicher Obhut sicherzustellen. Dies ist von entscheidender Bedeutung für Wiederansiedlungsprogramme, bei denen Naturschutzinstitutionen daran arbeiten, einheimische Arten in ihren natürlichen Lebensräumen wieder anzusiedeln und sicherzustellen, dass diese Populationen gesund und nachhaltig sind. Damit die Tierbestände auch im Hinblick auf mögliche Wiederauswilderungen genetisch gesund gehalten werden, werden die verschiedenen Arten in Zuchtbüchern, den sogenannten Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) gemanagt. Diese erfüllen die Archefunktion, um die Tierarten über die Zeit zu bewahren und ihnen eine Chance auf ein Überleben auf Dauer zu sichern. Der Tierpark Nordhorn beteiligt sich mittlerweile an 13 dieser Zuchtprogramme. So beherbergt der Familienzoo die weltweit seltenste Großkatze, den Amurleopard. Nur noch rund 100 Tiere gibt es im ursprünglichen Lebensraum. Weitere rund 100 Tiere werden mittlerweile im entsprechenden EEP vor der Ausrottung bewahrt. Bereits im ursprünglichen Lebensraum ausgerottet sind leider die Vietnam Sikahirsche des Tierparks. Diese anmutigen Tiere haben nur überlebt, weil engagierte Menschen sich für ihren Erhalt eingesetzt haben. Um der vollkommenen Ausrottung des Blaulatzsittichs zuvorzukommen, wurden über das EEP Restbestände zur Erhaltungszucht zusammengeholt. In Ost-Brasilien leben schätzungsweise nur noch 3.000 – 4.000 Individuen mit stark abnehmender Tendenz. Der Zweck des Zuchtprogrammes ist der Aufbau eines stabilen Bestandes in den Zoos und die Hoffnung, nach der Schaffung eines Schutzraumes im ursprünglichen Verbreitungsgebiet, Tiere dort wiederansiedeln zu können. Genauso wurde mit den Habichtskäuzen verfahren, die in Deutschland fast und in Österreich komplett ausgerottet waren. Über das EEP für Habichtskäuze gehen Nachzuchten aus Zoos in zwei Auswilderungsprojekte. Der Tierpark Nordhorn hat aktuell die erste erfolgreiche Nachzucht an die Auswilderung im Biosphärenreservat Wienerwald abgegeben. Zoodirektor Dr. Nils Kramer freut sich über die Beteiligung des Zoos an diesem erfolgreichen Auswilderungsprojekt: „Es wäre schön, wenn auch der kleine Nordhorner Kauz in Zukunft zur Arterhaltung beitragen wird! Und wir hoffen sehr, dass ihm noch viele weitere Jungtiere aus dem Familienzoo folgen werden.“