Zoopresseschau

Zoo Augsburg, 24.04.2021
Aus dem April-Newsletter
Immer noch ist der Zoo geschlossen, die Umsatzeinbußen nähern sich inzwischen den drei Millionen Euro, und weiterhin werden die Zoos in Bayern mit Indoor Institutionen wie Museen, Ausstellung oder Schlössern gleichgestellt. Dazu fehlen inzwischen die Worte und auch die Argumentationen wurden bereits gebetsmühlenartig immer wieder geäußert.
Glücklicherweise gibt es noch Unterstützer und Zoofreunde, die dem Zoo helfen – was natürlich nicht einmal annähernd den Verlust decken kann, aber es hilft uns sehr und ist ein Beweis dafür, welchen Stellenwert der Zoo in der Bevölkerung von Stadt und Land hat.
Unter https://www.zoo-augsburg.de/zoo-unterstuetzen/spenden/ gibt es unterschiedlichsten Möglichkeiten den Zoo zu unterstützen.
Alle Zwergziegen bekamen Nachwuchs, und so toben dort im Gehege jetzt 16 Zicklein.
Geboren wurde außerdem ein weiblicher Rotbüffel.
Im Vogelbestand schlüpfte eine Waaliataube, ein Blutschnabelweber und Kleiner Kubafink. Auch bei den Augsburger Hühnern gab es überaschenderweise schon die ersten Küken. Leider waren zwei der drei geschlüpften nicht lebensfähig.
Insgesamt 9 Pfeilgiftfrösche unterschiedlicher Arten kamen aus Bojnice (SK). Für den Vogelbestand kamen 5 Schmetterlingsfinken und 3 Senegalamaranten aus dem Tiergarten Nürnberg, sowie ein weiblicher Schwalbensittich aus Wien Schönbrunn.
Das männliche Dreihornchamäleon hat eine Partnerin bekommen.
Im Austausch zu den Pfeilgiftfröschen reisten von den Nachzuchten zwei Mosambikgürtelschweife und zwei Seidenreiher in die Slowakei (Bojnice).
Leider starben einige der überwinterten heimischen Amphibien und Reptilien in der Winterruhe (1 Bergmolch, 2 Gelbbauchunken, 1 Würfelnatter und 1 Laubfrosch).
Aus Altersgründen mussten ein Mantelpavian und eine Nilgauantilope eingeschläfert werden. Eine Zwergziegenmutter überlebte die Geburt nicht.
Im November 2019 wurde die „Befüllung“ des Naturschutzfonds im Zoo geändert. Seit diesem Zeitpunkt können ihn die Besucher mit einem freiwilligen Beitrag füllen. Pro Einzeleintritt gehen nun 1.- €, pro Jahreskarte 5.- € und pro Familiensparkarte 8.- € in den Fonds, wenn der Besucher es möchte. Aus diesem Grund wuchs das Volumen der zu verteilenden Gelder von bisher 40.000 auf nun 300.000.- € im Jahr 2020. Dies ist auch bitter notwendig, denn gerade die vom Tourismus abhängigen Projekte, wie der Rhino Fund Uganda, oder auch Schutzprojekte in Madagaskar haben pandemiebedingt unter gravierenden Umsatzeinbußen zu leiden.
Durch die deutlich Erhöhung der zu verteilenden Summe konnten man sich natürlich auch breiter aufstellen und weitere Schwerpunktprojekte realisieren. So geht ein Betrag an den Elefantenschutz in Malaysia und eines an ein Projekt zum Schutz von Schimpansen in Uganda.
Informatinen zu den Projekten gibt es hier: https://www.zoo-augsburg.de/natur-artenschutz/ – außerdem werden sie zur Zeit detailliert auf der Facebookseite des Zoo Augsburg vorgestellt.

Ob ein Zoo geöffnet ist und welche Regeln gelten, entnimmt man am Besten den entsprechenden Webpräsenzen. Nicht alle Zoos haben geöffnet und neben Online-Voranmeldungen werden oft auch negative Schnelltests verlangt.
Die bayrischen Zoos haben derzeit (noch) geschlossen.

Zoo Heidelberg 23.04.2021
Für Tüftler, Entdecker und solche, die es werden wollen – Vorverkauf der Sommer-Programme startet ab sofort
Noch mehr erleben! Zusätzlich zu den bereits verfügbaren Workshop-Angeboten der Zoo-Akademie im Zoo Heidelberg sind ab sofort weitere Workshops im Bereich Technik und Labor buchbar. Im Vorverkauf sind Tickets für die Sommer-Programme erhältlich: Wie wäre es mit einem Technik-Workshop, bei dem die Teilnehmer Roboter entwickeln oder 3D-Drucker kennen lernen? Oder lieber bei einem Workshop im Labor in die Rolle eines Wissenschaftlers schlüpfen? Bei allen Veranstaltungen in der Zoo-Akademie kommen definitiv nicht nur Tierfreunde, sondern auch Tüftler, Entdecker und solche, die es werden wollen, auf ihre Kosten! Spannende Workshops in der Zoo-Akademie sorgen für Abwechslung: Als Einstieg in die Welt der Technik können Kinder und Jugendliche unter anderem das Prinzip der Echoortung erkunden. Dazu wird eine selbst programmierte „elektronische Fledermaus“ aus Robotik-Bausteinen auf Beutesuche geschickt. Im Labor-Workshop „DNA-Check für den Artenschutz“ werden DNA-Proben molekularbiologisch untersucht, um mit Hilfe der Ergebnisse geeignete Zuchtpaare für den Arterhalt zu ermitteln. Auch für Angebote im Bereich Tiere & Natur gibt es noch freie Plätze, zum Beispiel für die Ferienprogramme in den Sommerferien. Aufgrund der hohen Nachfrage wurden zusätzlich drei neue Schnupper-Workshops, darunter ein Workshop mit dem Thema Bionik, ins Programm aufgenommen. Bereits seit vielen Jahren ist der Zoo Heidelberg ein bedeutender außerschulischer Lernort mit vielen Bildungsangeboten für Kinder, Jugendliche, Gruppen, Schulklassen und Erwachsene. Im vergangenen Jahr sind die drei Institutionen Zoo, Zooschule und Explo als Einheit verschmolzen – die gemeinsame Bildungsabteilung wurde zur „Zoo-Akademie“. Bestehend aus vier Bereichen bietet die Zoo-Akademie verschiedene Veranstaltungen, Workshops, Rundgänge, Kurse und Aktionen mit speziellen Schwerpunkten an. Alle greifen die Tier- oder Pflanzenwelt des Zoos mit auf. So wird das Erleben von Tieren, Natur und Technik auf immer wieder neue Weise möglich. Die Zoo-Akademie gliedert sich in vier Schwerpunkte: Im Bereich Tiere & Natur stehen Besuche bei den Zootieren mit besonderen Beobachtungs-angeboten und Anschauungsmaterialien im Vordergrund. Im Bereich Ausstellung tauchen die Zoobesucher in die spannende Welt der interaktiven Ausstellungen ein. Derzeit ist in der Explo-Halle die Wanderausstellung des Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz „Die dünne Haut der Erde – Unsere Böden“ zu sehen. Im Technik-Bereich setzen sich die Teilnehmer beispielsweise mit moderner Fertigungstechnik sowie mit Ansätzen zur nachhaltigen Ressourcennutzung oder mit Bionik auseinander. Der Bereich Labor bietet Teilnehmern die Möglichkeit, in einem authentischen Labor selbst molekularbiologische Untersuchungen oder Umweltanalysen durchzuführen. Tickets buchen und erleben! Ab sofort können alle Programme in den Sommerferien gebucht werden. Eine Übersicht über die Termine gibt es unter www.zoo-akademie.org. Tickets sind per Mail an akademie@zoo-heidelberg.de erhältlich. Das Angebot der Zoo-Akademie wird mit einem Hygienekonzept an die aktuelle Situation im Rahmen der Corona-Pandemie angepasst. Die Gruppengröße der Veranstaltungen wurde beispielsweise minimiert, um Abstände besser einhalten zu können. Sollte das Angebot aufgrund der Pandemie nicht stattfinden können, ist eine kostenlose Stornierung möglich. Die Teilnahmegebühr wird in diesen Fällen entweder als Rückzahlung oder als Gutschein ausgegeben. Angemeldete Teilnehmer werden rechtzeitig über eventuelle Änderungen informiert.

Tierpark Goerlitz 23.04.2021
Steinbock Stefan aus Stuttgart
Dreijähriger Nachwuchssteinbock aus der Stuttgarter Wilhelma hat sich im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec eingelebt. Seit Oktober vergangenen Jahres lebt er bereits in Görlitz, der schwäbische Alpensteinbock Stefan. Die ersten Tage und Wochen waren nicht ganz leicht für ihn. Die Görlitzer Steinbockgruppe, zu dem Zeitpunkt bestehend aus zwei erwachsenen Böcken, vier Geißen und drei Jungtieren, machten ihm das Leben nicht leicht. Besonders die Geißen attackierten ihn wiederholt, sodass er sich immer wieder verunsichert in eine Felshöhle zurückzog. Eine Aufgabe für den Zootierarzt. „Per Blasrohr bekamen die zwei ranghöchsten Weibchen eine Dosis Beruhigungsmittel, die ihnen für einige Tage eine rosa Brille bescherte“, so Tierparkdirektor und Zootierarzt Dr. Sven Hammer. Die zwangsverordnete Egal-Einstellung der Geißen sorgte für die Wiederkehr des Selbstbewusstseins bei Stefan. Langsam traute er sich vermehrt aus der Höhle, fraß und interagierte friedlich mit seiner neuen Gruppe. Die Einführung eines neuen potenziellen Zuchtbockes wurde notwendig, da die zwei Altböcke mit je 20 Jahren mittlerweile verstorben sind. Ein Görlitzer Nachwuchsbock verbleibt in der Gruppe. Der hat nun mit dem Stuttgarter Stefan einen ebenbürtigen Sparringspartner gefunden. Auch mit Inkrafttreten der Änderungen des Infektionsschutzgesetzes darf sich der Tierpark über Besucher freuen. Nach wie vor ist dafür ein negatives Corona-Testergebnis erforderlich, welches nicht mehr als 24 Stunden alt sein darf. Um diese Schwelle möglichst niedrig zu halten, wurde eigens ein Testzentrum im Restaurant „Zum gebratenen Storch“ eingerichtet.

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 23.04.2021
Der Alpenzoo kommt ins Klassenzimmer
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Da es aufgrund aktueller COVID-Auflagen nicht möglich ist, den außerschulischen Lernort Alpenzoo in gewohnter Weise zu nutzen, kommt der Alpenzoo ab sofort digital in die Schulklassen. Nach Terminabsprache besteht die Möglichkeit einer Zoom-Schulstunde zusammen mit der zoopädagogischen Abteilung im Alpenzoo. Dabei wird den SchülerInnen für ca. 40-60 Minuten ein im Vorfeld vereinbartes und ins Curricullum passendes Thema aus dem Alpenzoo präsentiert. Die erste digitale Alpenzoo-Schulstunde fand bereits vor dem Bibergehege statt. Dabei erfuhr die Volksschulklasse viel Wissenswertes und Spannendes über den größten Nager der Alpen – natürlich konnten die SchülerInnen auch direkt Fragen an die Zoopädagogin stellen. Zoodirektor Dr. André Stadler freut sich sehr darüber, dass die Nachfrage nach online-Unterricht groß ist und sieht darin ein wichtiges Mittel, gerade in der aktuellen erschwerten Situation, den Schulen weiterhin die Tiere des Alpenzoo näher zu bringen.

Zoologischer Garten Augsburg 23.04.2021
Nach Beschluss: Zoos können wieder öffnen – Verbände appellieren bei Umsetzung an die Bundesländer
Der Verband der Zoologischen Gärten und die Deutsche Tierpark-Gesellschaft begrüßen das gestern vom Bundestag beschlossene und heute vom Bundesrat gebilligte Gesetz zum Bevölkerungsschutz. „Es ist gut, dass es jetzt einheitliche und klare Regelungen auf der Bundesebene gibt und endlich ein Unterschied zwischen dem Risiko an der frischen Luft und Innenbereichen gemacht wird“, sagt Jörg Junhold, Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ). „Für uns und die Mitglieder unserer Verbände bedeutet dies erfreulicherweise, dass wir in sozial angespannten Zeiten unseren Gästen durch den Zoobesuch wieder einen Ausgleich bieten können, auch wenn dieser natürlich an Einschränkungen geknüpft sein wird.“ Dazu zählen unter anderem, dass lediglich die Außenbereiche geöffnet werden können, Hygienekonzepte weiterhin umzusetzen sind und ein negativer Corona-Test vorliegt, der nicht älter als 24 Stunden ist. Junhold, selbst Zoodirektor in Leipzig, appelliert bei den Details der Umsetzung an die Bundesländer: „Dies ist ein kleiner Schritt in Richtung Normalität, der auch die Kommunen entlasten kann. Wir freuen uns über das Vertrauen und sind uns bei den Öffnungen unserer Verantwortung weiterhin vollkommen bewusst; dafür wäre es hilfreich, wenn die eklatanten Unterschiede zwischen den Bundesländern durch einheitliche Kriterien für Zoos beendet werden könnten“, sagt Junhold. Das Gleiche gilt auch für die Ungleichbehandlungen innerhalb eines Bundeslandes gegenüber Outdoorveranstaltung, wie den Zoos und beispielsweise der Landesgartenschau in Ingolstadt, die bereits geöffnet ist. Junhold weiter: „Mir ist allerdings auch bewusst, dass das derzeitige Pandemiegeschehen eine einhundertprozentige Gleichheit zwischen allen Bundesländern wohl nicht zulassen wird“, sagt der VdZ-Präsident weiterhin. „Nach den vielen Monaten der Schließung vor allem zuletzt im Winter und für den Fall, dass also Zoos wieder über längere Zeit geschlossen werden müssen, halten wir mit Nachdruck an unserer Forderung nach einem nationalen, finanziellen Hilfsprogramm zugunsten der Zoos fest. Die Verluste unserer Mitglieder gehen in die Millionen und die Reserven sind aufgebraucht.“

Tierpark + Fossilium Bochum 22.04.2021
Fortbildungen zum Umgang mit Wildtieren und Exoten
Die Feuerwehr der Stadt Bochum und der Tierpark + Fossilium Bochum beschließen eine KooperationBochum (Tierpark) —Die Feuerwehr Bochum sieht sich mit einer zunehmenden Zahl von Einsätzen (zurzeit ca. 400 pro Jahr) zum Thema „Tierrettung“ konfrontiert. Dabei kommt es zum Kontakt mit exotischen Tieren, wie Schlangen, Echsen, Schildkröten und Spinnen, aber auch mit heimischen Tierarten, wie Schwänen, Füchsen, Bienen, Wespen bzw. invasiven, gebietsfremden Arten, wie Kanadagänsen oder Nutrias. Umso wichtiger ist es für die Einsatzkräfte, auf eine umfangreiche Artenkenntnis zurückgreifen zu können, sowie einen routinierten Umgang mit Wildtieren zu entwickeln. Für die Ausbildung der Nachwuchskräfte bzw. für die Fortbildung ihrer Wachabteilungen in diesem Einsatzgebiet, möchte die Feuerwehr verstärkt mit dem Tierpark + Fossilium Bochum zusammenarbeiten, um den optimalen Schutz ihrer Mitarbeiter:innen gewährleisten und zugleich dafür sorgen zu können, dass Tiere in solchen Einsätzen art- und fachgerecht behandelt werden. Die offizielle Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung durch Sebastian Kopietz (Stadtdirektor), Simon Heußen (Amtsleiter der Feuerwehr Bochum) und Ralf Slabik (Geschäftsführer der Tierpark Bochum gGmbH) fand am Donnerstag, 22.04.2021, im Tierpark + Fossilium Bochum statt.Stadtdirektor Sebastian Kopietz, dessen Zuständigkeitsbereich auch die Feuerwehr und den Rettungsdienst der Stadt Bochum einschließt, begrüßt die Kooperation der beiden Institutionen: „Bei besonderen Einsätzen der Tierrettung stehen der Schutz von Mensch und Tier im Fokus. Insofern ist es wertvoll und essenziell, dass die Experten der jeweiligen Fachgebiete aus Tierpark, Feuerwehr sowie unserem Ordnungs- und Veterinäramt eng zusammenarbeiten.“„Notfälle im Zusammenhang mit Exoten oder Wildtieren, wie etwa der Kobra-Fall 2019 in Herne oder der Fund einer Schlangenhäutung zu Beginn des Jahres in einer Wattenscheider Kita, bleiben in Erinnerung und sorgen nicht umsonst in der Öffentlichkeit für Aufsehen, denn gerade die Gefährlichkeit einiger Gifttiere ist nicht zu unterschätzen. Da diese besonderentierischen Einsätze inzwischen keine Seltenheit mehr darstellen, sind wir froh einen kompetenten Partner, wie den Bochumer Tierpark, an unserer Seite zu haben, der uns bei der Ausbildung unserer Mitarbeiter:innen unterstützt“, erklärt Simon Heußen, Amtsleiter der Feuerwehr Bochum. Im Rahmen seines Bildungsauftrags, nicht nur als außerschulischer Lernort, sondern auch als Aus- und Weiterbildungszentrum, stellt der Tierpark + Fossilium Bochum seine Expertise in Form von Schulungsangeboten für Auszubildende der Feuerwehrschule und Angehörige der Wachabteilungen der Feuerwehr Bochum zur Verfügung. Das Ziel ist es, sowohl theoretisches Hintergrundwissen zu vermitteln, als auch praktische Handlungsstrategien zum Umgang mit exotischen Tieren und heimischen Wildtieren vorzustellen und unter Anleitung zu erproben. „In unseren Workshops besprechen wir nicht nur grundlegende biologische Merkmale der Tiere, sondern erörtern auch rechtliche Gegebenheiten, wie das Gifttiergesetz oder die Zuständigkeitsbereiche der verschiedenen Behörden. Ein weiteres Augenmerk liegt aber selbstverständlich auf den praktischen Übungen, in denen wir sowohl das Greifen und Sichern von Tieren erproben, als auch notwendiges Equipment und den Einsatz von Schutzausrüstungen vorstellen“, fasst Zoodirektor Ralf Slabik die Ausbildungsinhalte zusammen. Auch für ihn sind Notrufe im Zusammenhang mit ausgesetzten Reptilien oder Wildtieren nicht fremd. Vor allem zur korrekten Artbestimmung oder zur Beratung bezüglich potenzieller Unterbringungsmöglichkeiten werden die zoologischen Experten des Tierparks immer wieder um Rat gebeten. Ralf Slabik: „Leider ist es keine Seltenheit, dass Reptilien von ihren Besitzerinnen oder Besitzern ausgesetzt werden. Die richtige Haltung ist nicht nur mit Fachwissen, sondern auch mit Kosten und Zeitaufwand verbunden. Wir helfen den Einsatzkräften so gut wir können und vermitteln passende Kontakte.“ Die Unterbringung der aufgefundenen Exoten ist schwierig, da Tierheime meist nicht passend ausgestattet sind und es nur wenige Auffangstationen für Reptilien gibt. Dem Tierpark selbst ist es aufgrund von veterinärmedizinischen Vorgaben nicht möglich, Fundtiere aufzunehmen.

Opel-Zoo 22.04.2021
Elefant Zimba im Opel-Zoo gestorben
Nach vierwöchiger Krankheit und intensiver Behandlung ist im Opel-Zoo die Elefantenkuh Zimba im Alter von fast 40 Jahren am Samstag, 10. April 2021 gestorben. „Wie bei uns üblich wurde Zimba zum Landesbetrieb Hessisches Landeslabor in Gießen gebracht, wo sie von den Pathologen seziert wurde“, berichtet die Zootierärztin Dr. Uta Westerhüs. Sie erläutert, dass der erste offensichtliche Befund eine Bauchfellentzündung ist, deren Ursache nun durch weitere Untersuchungen geklärt wird. Zimba kam gemeinsam mit Wankie 1984 als Zweijährige aus Simbabwe nach Kronberg, wo sie zusammen mit Aruba eine Herde bildete und 2013 in die neue Elefantenanlage umgezogen ist. Nachdem vor 7 Jahren Wankie und vor einem Jahr Aruba gestorben sind, lebte sie zusammen mit dem nun 13jährige Jungbulle Tamo, sowie seit August letzten Jahres mit Lilak (50 Jahre alt) und Kariba (15 Jahre alt). Man konnte sie stets gut an ihren mächtigen Stoßzähnen erkennen, die nun ein Gewicht von 22 kg auf die Waage brachten. Auf der Außenanlage hat man sie zumeist im unteren Bereich der Anlage gegenüber der Berberaffenanlage angetroffen, wo sie geduldig ihr Maul für die Möhren aufgehalten hat. Sie war ein ruhiger Elefant, verschmähte nie eine Möhre und nutzte manchmal die Gelegenheit, um Tamo zu erziehen, fürchtete sich dabei aber auch gerne einmal. Sie ist Vielen, besonders aber den Pflegern, die so lange und eng mit ihr gearbeitet haben, sehr ans Herz gewachsen.

Zoo Zürich 22.04.2021
Unerwarteter Tod in der Gorillagruppe
Völlig überraschend musste der Zoo Zürich gestern Mittwoch das Gorillaweibchen Mawimbi euthanasieren. Die Erkrankungsursache wird nun von den Spezialisten der Pathologie untersucht. Der Zoo Zürich musste sich am Mittwoch unerwartet von einem seiner Westlichen Flachlandgorillas verabschieden. Das achtjährige Gorillaweibchen Mawimbi war den Tierpflegerinnen und Tierpflegern am Wochenende als ungewohnt schlapp und appetitlos aufgefallen. Am Montag und Dienstag verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand drastisch, worauf sich die Tierärzte für eine eingehende Untersuchung entschieden. Das Blutbild sowie ein Ultraschall zeigten jedoch keine Auffälligkeiten. Nach der Untersuchung verschlechterte sich Mawimbis Zustand weiter. Sie reagierte kaum mehr auf ihre Umwelt. Eine neuerliche Untersuchung unter Beizug einer Spezialärztin ergab, dass Mawimbi kaum Aussichten auf eine Genesung hatte. Darauf entschied sich der Zoo Zürich in Absprache mit den Tierärzten und beigezogenen Fachspezialisten, Mawimbi zu euthanasieren. Nach dem Tod Mawimbis erhielt die Gruppe Gelegenheit, sich von ihr zu verabschieden.Der Zoo Zürich erhofft sich nun von den pathologischen Untersuchungen Aufschluss darüber, was mit Mawimbi los war. Er wird wieder informieren, wenn die Untersuchungsergebnisse vorliegen. Mawimbi kam am 12. Juli 2012 als Tochter von Mamitu und N’Gola im Zoo Zürich zur Welt. Die Zürcher Gorillagruppe umfasst aktuell nun fünf Tiere. Westliche Flachlandgorillas sind in der Natur vom Aussterben bedroht.

Zoom Gelsenkirchen 21.04.2021
Erster Rentiernachwuchs in der ZOOM Erlebniswelt
Jungtiere auch in der Erlebniswelt Afrika und im Grimberger Hof Gelsenkirchen. Anfang der Woche ist der erste Rentiernachwuchs des Jahres in der ZOOM Erlebniswelt geboren worden. Für das erfahrene Rentierweibchen Greta war es ein seltener Zufall und ein ganz besonderes Geschenk: Sie brachte ihre Tochter an ihrem zehnten Geburtstag, dem 19. April, zur Welt. Ein Tierpfleger aus der Erlebniswelt Alaska hatte die beiden am späten Nachmittag kurz vor seinem Feierabend entdeckt. Mutter und Jungtier sind wohlauf und auf der Anlage zu sehen. Das kleine Jungtier trinkt problemlos bei der Mutter und konnte wie alle Rentiere schon kurz nach der Geburt aufstehen und laufen. Einen Namen gibt es für die Kleine noch nicht – der wird von den Tierpflegern in den nächsten Tagen vergeben. Mitte April bis Ende Mai gibt es bei den Rentieren aus dem Gelsenkirchener Zoo regelmäßig Nachwuchs. In diesem Jahr werden noch ein bis zwei Jungtiere in den nächsten Tagen und Wochen erwartet. Mit dem weiblichen Nachwuchs zählt die Gruppe derzeit zehn Tiere. Auch in der Erlebniswelt Afrika hat es Neuzugänge gegeben: Im Afrikanischen Dorf springen und hüpfen derzeit fünf kleine Somalischafe sowie zehn Zwergziegen durch das Gehege. Mit dabei ist auch ein junges Watussirind: „Mathador“ wurde am 22. Februar dieses Jahres geboren. Die kleinen Ziegen und Schafe sind nach Kinderfilmen benannt: So finden sich dort unter anderem Hanni und Nanni, Pettersson und Findus oder Black und Beauty. Auf der Busch-Baumsavanne können Besucher ebenfalls zwei Jungtiere bei den Nyalas beobachten. Glori und Phill wurden im Januar geboren und haben die erste Zeit im Stall hinter den Kulissen verbracht. Als sie alt genug für die großzügige Busch-Baumsavanne waren, durften sie auf die Außenanlage zu den Giraffen, Blessböcken und Impalas. Nicht zuletzt gibt es auch im Grimberger Hof Nachwuchs zu beobachten: Dort finden sich kleine Moorschnucken und Pfauenziegen.

Zoo Köln 21.04.2021
Alt-„Hennes VIII.“ verstorben
„Hennes VIII.“ war von 2008 bis 2019 als Wappentier des 1. FC Köln im Amt. Dieses Amt musste der Ziegenbock damals schon aus Gesundheitsgründen aufgeben Köln, 21. April 2021. „Hennes VIII.“ musste am gestrigen Dienstag leider eingeschläfert werden. Grund war sein sich stark verschlechternder Allgemeinzustand. Die Fachleute des Kölner Zoos wollten ihm Leiden ersparen. Daher haben sich Zoodirektor, die Tierärztinnen, der zuständige Biologe sowie die Verantwortlichen des 1. FC Köln nach sorgfältiger tiermedizinischer Analyse gemeinsam zu diesem schweren Schritt entschieden. „Hennes VIII.“ erlebte eine ausgesprochen erfüllte Amtszeit, zu der u.a. mehrere Aufstiege und die Europapokalteilnahme des 1. FC Köln in der Saison 2017/2018 zählten. „Hennes VIII.“ war zudem das erste Wappentier in der langen Ahnengalerie Kölner FC-Geißböcke, das im Zoo zusammen mit anderen Tieren leben durfte. Auf dem „Clemenshof“ im Kölner Zoo, einem Bauernhof nach bergischem Vorbild, leben auf mehr als 4.000 Quadratmetern verschiedene seltene Haustierarten und u.a. auch weitere Ziegen. 2019 hatten die Verantwortlichen von Zoo und 1. FC Köln mit der Wahl von „Hennes IX.“, dem es gesundheitlich bestens geht und der bereits mehrfach Vater wurde, rechtzeitig die Nachfolge geregelt.

Zoo Heidelberg 21.04.2021
Jungbärin Merle auf Entdeckungstour Mutter und Tochter stundenweise auf Außenanlage
Im Zoo Heidelberg durfte die junge Bärin Merle diese Woche das erste Mal die Außenanlage erkunden – natürlich gemeinsam mit Mutter Ronja. Der erste Ausflug war für die drei Monate junge Bärin ein aufregendes Erlebnis. Zu Beginn sind Mutter und Tochter nur stundenweise auf der Anlage zu sehen und können sich jederzeit, wenn sie möchten, in das Innengehege zurückziehen. Alle „Bären-Beobachter“ werden gebeten, die geltenden Abstandsregelungen unbedingt einzuhalten. Die junge Syrische Braunbärin Merle hat sich seit der Erstuntersuchung in der Vorwoche sehr gut entwickelt und zeigte sich den Tierpflegern im Innengehege fit und neugierig. Tierpfleger und Zoo-Tierärztin entschieden daher, den nächsten Schritt zu wagen und das Tor zum Außengehege für das Mutter-Tochter-Gespann zu öffnen. Die vielen Eindrücke, Hindernisse, Gerüche und Begegnungen auf der Außenanlage spielen sowohl für die Entwicklung einer gesunden Motorik, als auch für das Selbstbewusstsein der kleinen Bärin eine wichtige Rolle. Ihre erste Entdeckungstour hat Bärin Merle gut gemeistert. Nach einigen vorsichtigen Blicken durch das Tor, wagte sie die ersten Schritte auf die Außenanlage. Zurückhaltend, aber neugierig, untersuchte sie ganz genau den sandigen Boden der Anlage. Mutter Ronja blieb stets an ihrer Seite. Die Bärinnen haben jederzeit die Möglichkeit, sich in den Innenbereich zurückzuziehen, beispielsweise um zu fressen oder zu ruhen. Bis Bärin Merle ihre Entdeckungstour auf die komplette Anlage ausweiten kann, wird es noch eine Weile dauern. Die Bärenanlage im Zoo Heidelberg besteht aus zwei Bereichen, die mit einer beweglichen Brücke verbunden werden können. Zunächst nutzen Mutter und Tochter nur den kleinen Teil der Anlage. Erst später, wenn die Jungbärin diesen Teil des Geheges gut kennt, wird sie das größere Areal jenseits der Brücke erobern. Es wird spannend, die junge Bärin bei der Erkundung ihrer Umgebung zu begleiten und zu beobachten. Bereits vor dem Zooeingang begrüßen die Heidelberger Bären die Zoo-Gäste entlang der Tiergartenstraße. Die großen Glasscheiben laden bereits hier zum Beobachten ein. Der Zoo Heidelberg bittet eindringlich, die allgemein gültigen Abstands- und Kontaktregelungen während der Corona-Pandemie an den Beobachtungspunkten entlang der Tiergartenstraße einzuhalten. Für den Zoobesuch ist ein Online-Ticket erforderlich. Wer seinen Besuch plant, informiert sich vorab unter www.zoo-heidelberg.de/coronainfo über die aktuell gültigen Regelungen.

Tierpark Chemnitz 21.04.2021
Tierpark Chemnitz: Frühlingserwachen bei den Kreuzottern
Mit den steigenden Temperaturen zum Frühlingsbeginn werden auch die Kreuzottern im Tierpark Chemnitz wieder aktiv. Nachdem sie den Winter über in einer frostfreien Höhle im Freiland-Terrarium geruht haben, kommen mit der Frühlingssonne als erstes die Männchen wieder hervor. Ein bis drei Wochen später folgen die Weibchen. Weil Kreuzottern wie alle Schlangen zu den Kriechtieren gehören und wechselwarm sind, legen sie sich in den ersten Wochen nach dem Winter jeden Tag für viele Stunden lang in die Sonne, um ihren Körper aufzuwärmen. Dafür verbreitern sie ihre Körperoberfläche, um möglichst viel Sonnenstrahlen einfangen zu können. Bei passendem Wetter ist dieses Verhalten im Tierpark zu beobachten. Im vergangenen Jahr hat der Tierpark mit der Kreuzotter eine besonders spannende einheimische Tierart neu in seinen Bestand aufgenommen. Hierfür wurde ein Freiland-Terrarium gebaut, in dem die Schlangen ganzjährig unter naturnahen Bedingungen gehalten werden können. Die Kreuzotter zählt sicherlich zu den einheimischen Tierarten, die den meisten Menschen zwar vom Namen her bekannt sind, aber in der Natur zu Gesicht bekommen haben sie die wenigsten.

Zoo Zürich 21.04.2021
DICKE MÄNNCHEN, STARKE WEIBCHEN
Totenkopfäffchen verdanken ihren besonderen Namen ihrer charakteristischen Gesichtszeichnung. Auch sonst zeichnen sie sich durch einige spezielle Eigenschaften aus. Sie lieben es, sich mit ihrem eigenen Urin zu parfümieren. Sie lassen sich von anderen Affen ans Futter lotsen. Und während die Männchen vor der Paarungszeit ganz fett werden, sind es innerhalb der Gruppe die kleineren Weibchen, die den Ton angeben. Totenkopfaffen, vielen bekannt als die «Meerkatze» Herr Nilsson aus den Pippi-Langstrumpf-Filmen, sind soziale Tiere, die in Gruppen mit 35–65 Mitgliedern leben. Bei den Bolivianischen Totenkopfaffen bilden die Weibchen den Kern der Gruppe und sind dominant gegenüber den etwas grösseren Männchen. Diese leben meist in der Peripherie der Gruppe und schliessen sich nur zur Paarungszeit den Weibchen an. Während die Weibchen ein Leben lang in der Gruppe bleiben, verlassen junge Männchen ihre Geburtsgruppe im Alter von 4–5 Jahren und bilden Junggesellengruppen. Koalitionen von Männchen versuchen dann, sich gemischten Gruppen anzuschliessen. Diese Koalitionen wechseln alle 2–3 Jahre zwischen den Gruppen hin und her. Nicht alle Totenkopfaffen leben jedoch so. Die insgesamt sieben Arten unterscheiden sich in ihrer Sozialstruktur. So gibt es auch Arten, in denen die Männchen in der Geburtsgruppe verbleiben und die Weibchen abwandern oder Arten, in denen die Männchen das dominante Geschlecht sind. Multifunktionelles Urinwaschen Untereinander verständigen sich Totenkopfaffen durch eine Vielzahl akustischer Laute sowie mit olfaktorischen Signalen. So urinieren sich die Tiere regelmässig auf die Hände und reiben sich damit die Fusssohlen und das Fell ein. Dieses Urinwaschen ist wahrscheinlich ein olfaktorisches Signal, um den sexuellen und sozialen Status jedes einzelnen Tieres anzuzeigen. Jedoch hat man auch beobachtet, dass sich Bolivianische Totenkopfaffen häufiger mit Urin einreiben, wenn die Temperaturen höher sind. Dies lässt auf einen zusätzlichen Kühleffekt des Urinwaschens schliessen. Fette Männchen haben Vorteile Vor der zwei Monaten dauernden Paarungszeit nehmen Männchen bis zu 20% ihres Körpergewichtes zu. Dies geschieht vor allem durch Wassereinlagerungen zwischen Haut und Muskeln und wird durch ein höheres Testosteronlevel ausgelöst. Das dominanteste Männchen wird dabei am dicksten und scheint die weniger dicken Männchen sexuell zu unterdrücken. Die Weibchen bevorzugen die dominanten Männchen. Nach der Paarung bildet das männliche Sperma einen Pfropfen, um fremdem Sperma eine Befruchtung zu verunmöglichen. Dieser Pfropfen hält für mehrere Stunden nach der Paarung. Die Weibchen gebären nach 150–170 Tagen meist ein Jungtier, das sie zuerst auf dem Bauch, dann auch auf dem Rücken tragen. Neben der Mutter kümmern sich häufig auch andere Weibchen um die Jungtiere, wobei sie diese teilweise sogar säugen. Mischgruppen mit Kapuzineraffen Bolivianische Totenkopfaffen werden häufig in Gesellschaft von Kapuzineraffen beobachtet. In gewissen Gebieten verbringen sie bis zu 90% der Zeit in solchen gemischten Gruppen. Man geht davon aus, dass die Kapuzineraffen, die in viel kleineren Gruppen leben und auch kleinere Streifgebiete haben, ein besseres Wissen über die lokalen Fruchtbäume haben. Dieses Wissen nutzen die Totenkopfaffen, indem sie den Kapuzineraffen auf der Nahrungssuche folgen. Totenkopfaffen decken ihren Proteinbedarf vor allem über Insekten, den Energiebedarf über Früchte. Den Grossteil der Futtersuche verwenden die Affen für das Aufspüren von Insekten. Die intelligenten Totenkopfaffen haben ihre Techniken dafür perfektioniert; zum Beispiel in der Art, wie sie Raupen fressen. Um sich der Gifthaare zu entledigen, rollen sie die Raupen solange herum, bis alle Haare abgestreift sind. Totenkopfaffen im Zoo Zürich Der Zoo Zürich beherbergt im Moment sechs Bolivianische Totenkopfaffen: drei Weibchen, ein Männchen, ein männliches Jungtier aus dem letzten Jahr und ein neues Jungtier aus dem März dieses Jahres. Da die Männchen in ihrer südamerikanischen Heimat regelmässig die Gruppe wechseln, versucht man auch in den Zoos, die Männchen regelmässig zu tauschen. Im Zoo Zürich wurden diese 2019 letztmals getauscht. Im Zoo Zürich können die Gäste die Totenkopfäffchen auf der Affeninsel im Pantanal besuchen. Soweit es die Witterung zulässt, ist die Insel jeweils mittwochnachmittags und am Wochenende für die Besucherinnen und Besucher offen, sowie während der Stadtzürcher Schulferien täglich. Tagesaktuelle Infos zu den Öffnungszeiten gibt es auf zoo.ch/affeninsel. Aktuell ist aufgrund der Corona-Restriktionen zudem die Anzahl Personen auf der Insel limitiert.

Zoo Leipzig 21.04.2021
Quirliger Löwennachwuchs – Kigali und Majo kümmern sich um vier kleine Racker
In der Höhle des Löwen – der Makasi Simba im Zoo Leipzig – zeigt sich gegenwärtig ein harmonisches Bild: Das Löwenpaar Kigali und Majo kümmert sich gemeinsam um die vier Jungtiere, die die ersten Lebenswochen genutzt haben, um zu propperen Junglöwen heranzuwachsen. Bislang haben ausschließlich die Eltern Kontakt zu dem Quartett. „Wir beobachten die Entwicklung aus der Distanz, aber sehr intensiv“, sagt Zoodirektor Jörg Junhold, der aufgrund der heftigen, für den Nachwuchs teils tödlichen Reaktionen Kigalis bei früheren Würfen, weiter Vorsicht walten lässt. Die „goldene Regel“ besagt: Drei Tage, drei Wochen, drei Monate – dann erst sind Jungtiere weitestgehend stabil. Nachdem der letzte Nachwuchs, die drei Löwen Hanna, Elsa und Matteo, im Herbst nach Berlin abgegeben wurde, hatten Majo und Kigali ihre Zuneigung zueinander wiederentdeckt. Am 7. März 2021 kam der Wurf mit zwei Katern und zwei Katzen nach einer Tragzeit von 110 Tagen zur Welt. „Die beiden sind ein super Paar und kümmern sich seit dem ersten Tag gemeinsam um die Jungtiere, die nun langsam anfangen, selbst am Fleisch zu knabbern und ihren Eltern folgen“, erzählt Tierpfleger Jörg Gräser. Symbolisches Geschenk zur Geburt Aufgrund der anhaltenden Corona-bedingten Schließung seit dem 2. November können Besucher den Zoo Leipzig gegenwärtig nicht besuchen. Wer den Zoo unterstützen und zur Geburt des Löwennachwuchses ein kleines Präsent überbringen möchte, kann im Rahmen der Spendenaktion „Ein Leckerbissen für dein Lieblingstier“ unter www.zooleipzig. de/spendenaktion eine symbolische Kiste Fleisch für die hungrigen Mäuler spendieren.

Zoo Basel 21.04.2021
Neue Drachen im Zoo Basel
Im Zoo Basel sind zwei Drachen eingezogen. Es handelt sich um eine speziell farbenfrohe Muränenart, die erstmals im Vivarium gezeigt wird. Wegen ihrer Flecken wird sie oft als Leopardmuräne bezeichnet. Aufgrund des drachenähnlichen Kopfes ist «Drachenmuräne» aber der treffendere Name. Letzten Dezember hielten zwei Drachenmuränen Einzug im Schaubecken 18 im Vivarium. Zuvor durchlebten sie vier Wochen lang hinter den Kulissen die übliche Quarantäne. Spektakulär gefärbt, aber nicht aktiv giftig Im Schaubecken 18 im Vivarium dreht sich alles um Gifte im Meer. Muränen sind zwar recht bissig, ihr Biss selbst ist aber ungiftig, da sie keine Giftdrüse haben. Wie bei jedem Biss eines Tieres kann es jedoch zu einer Infektion durch Übertragung von Keimen kommen, die in der natürlichen Maulflora enthalten sind. Giftig sind Muränen trotzdem – und zwar sogenannt passiv giftig, weshalb man sie nicht verzehren sollte. Das Gift befindet sich bei ihnen in Form von hämolytischen Proteinen im Blut. Die Drachenmuräne warnt ihre Feinde vor ihrer Giftigkeit mit einer Färbung, die spektakulärer ist als bei allen anderen Muränenarten: Auf einer orangen bis roten Grundfärbung befinden sich unregelmässige weisse Flecken mit einer bläulichen oder schwarzen Umrandung. Ein Kopf wie ein chinesischer Drache Muränen haben vier Nasenlöcher, wobei die vorderen zwei röhrenförmig nach vorne verlängert sind. Bei der Drachenmuräne sind auch die beiden hinteren Nasenöffnungen deutlich verlängert. Diese langen und fleischigen Überaugententakel verleihen ihrem Kopf das Aussehen eines chinesischen Drachens. Da die Kiefer am vorderen Ende nach innen gebogen sind und die Zähne bei geschlossenem Maul sichtbar bleiben, wird diese Ähnlichkeit noch unterstrichen. Mit 90 Zentimetern gehört die Art zu den eher kleinen Muränenarten. Man findet sie im tropischen westlichen Indopazifik, vor allem in der Meeresregion von Madagaskar und den umliegenden Inseln, an der Südküste der Arabischen Halbinsel und im Pazifik südlich von Japan und bei Französisch-Polynesien. Dort lebt sie in Korallenriffen und felsigen Gebieten in einer Tiefe von 8 bis 60 Metern. Die Drachenmuräne versteckt sich gerne in Höhlen und ernährt sich von kleinen Fischen und Krebstieren. Da ihre Bestände noch relativ gut sind, wird die Art als «nicht gefährdet» geführt.

Wisentgehege Springe 20.04.2021
„Nur“ eine Geburt – aber Hoffnung für eine ganze Art Das erste Wisentkalb der Saison ist im Wisentgehege Springe zur Welt gekommen
Am 14. April, ungewöhnlich früh, kam das erste Wisentkalb der Saison zur Welt. Ihr Name „Nadzieja“ bedeutet auf Polnisch „Hoffnung“. Der Name ist Programm. Mutter Inga ist eine der letzten lebenden Vertreterinnen einer fast erloschenen Mutterlinie. Nur weibliche Kälber können dazu beitragen, diese Mutterlinie fortzuführen. „Deshalb ist die Freude im Wisentgehege aber auch in Polen, wo das internationale Zuchtbuch geführt wird, riesig groß“, sagt Wisentgehegeleiter Thomas Hennig. Alle heute lebenden Wisente gehen nur auf zwölf sogenannte „Gründertiere“ zurück. Das waren fünf blutsfremde, nicht verwandte Bullen und sieben Kühe. Von diesen sieben Mutterlinien existieren nur noch vier und die Gefahr ist groß, zwei weitere Linien zu verlieren. „Nadzieja verkörpert nun die Hoffnung, dass die Europäische Wisentzucht das Verschwinden dieser Mutterlinie noch auf den letzten Drücker vermeiden kann“, hofft Hennig. Im Wisentgehege hat man den sowieso schon hohen Standard der Beobachtung und Überwachung von Jungtieren und ihren Müttern noch einmal erhöht, um im Falle eines Falles einzugreifen, oder frühzeitig den Tierarzt zu Rate ziehen zu können. Zur Dokumentation werden tägliche Beobachtungsprotokolle durch die jeweils zuständigen Tierpfleger geschrieben. Bei Gelegenheit werden auch Handyfotos aufgenommen. Für Wisentgehege-Chef Thomas Hennig ist es noch zu früh, eine echte Lebensplanung für Nadzieja zu erstellen. Klar ist für ihn allerdings, dass sie wegen ihrer enormen Bedeutung für die Tierart ihr Leben in Menschenhand verbringen wird, um unter kontrollierten Bedingungen hoffentlich als Mutter vieler weiblicher Kälber ihren Beitrag zur Erhaltung des Wisents zu leisten. Nachzutragen ist noch, denn darüber wurde schon häufig berichtet, dass der offizielle Zuchtbuchname „SP-Nadzieja“ lautet. Das SP steht für „Springe“ und ist eine Vorgabe des Zuchtbuches, die bereits seit der Gründung im Jahre 1928 existiert. Die Kleine ist bereits das 377. Kalb, das in Springe geboren wurde. Routine, sollte man meinen. „Aber im Ranking der genetischen Bedeutung steht Nadzieja ganz weit vorne“ freut sich der Wisentgehegeleiter.

Tiergarten Nürnberg 20.04.2021
Tiergarten baut einen Waldpfad
Im Tiergarten der Stadt Nürnberg entsteht mit Unterstützung der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg ein Waldpfad im obersten Bereich des Geländes. Seit 2006 entwickelt der Tiergarten ein umweltpädagogisches Konzept zur Vermittlung des Lebensraums des einheimischen Reichswalds. Ein Kernpunkt dieses Konzeptes ist die Idee, Besucher und Schülergruppen gezielt in die Kronenregion der heimischen Bäume zu führen. Bei dem bis zu 20 Meter hohen Waldpfad treffen die Zoogäste Waldvögel auf Kopfhöhe und Leoparden in der Baumkrone, spielen in schwindelerregender Höhe zwischen Himmel und Erde oder knien am Boden, um einen Feuersalamander zu beobachten. Das Waldpfad-Projekt ist lange gereift und wird nun durch die großzügige Zuwendung der Zukunftsstiftung der Sparkasse in Höhe von drei Millionen Euro realisierbar. Oberbürgermeister Marcus König: „Die Sparkasse Nürnberg engagiert sich mit ihrer Zukunftsstiftung nachhaltig für die Stadt Nürnberg, für Natur und Umwelt und für die Bildung unserer Kinder. Mit der Förderung für dieses Projekt vereint sie alles drei: eine großzügige Spende für die Stadt, den Schutz unseres heimischen Waldes und ein pädagogisches Konzept, das Kindern die Natur näher bringt. Ich bedanke mich herzlich im Namen der Stadt dafür, dass wir dieses Projekt jetzt realisieren dürfen.“ Dr. Matthias Everding, Stiftungsvorstand der Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg: „Mit unserer Zukunftsstiftung wollen wir genau solche Projekte wie den Waldpfad ermöglichen. Denn hierbei es geht um unsere Zukunft, um unseren Wald, unser Klima. Der Waldpfad schafft die Verbindung zwischen umweltpädagogischem Konzept und dem Erlebnis mitten in den Baumkronen zu spazieren. Er wird Groß und Klein die Bedeutung des Waldes für unser aller Zukunft näherbringen. Eine Bereicherung für den Tiergarten und seine Besucher, die wir anlässlich unser 200-jährigen Sparkassenjubiläums sehr gerne mit drei Millionen Euro, der größten Zuwendung in der Geschichte der Zukunftsstiftung, möglich machen.“ Aus einem zweckgebundenen Nachlass für Asiatische Leoparden in Höhe von 960.000 Euro kann zudem ein „baumumfassendes“ Leopardengehege in den Waldpfad integriert werden. Bereits 2010 entwickelte der Tiergarten nach umfangreichen Recherchen ein Konzept für einen waldschonenden und barrierefreien Baumwipfelpfad. Daraus ging der Entwurf für einen Waldpfad auf dem Gelände des Tiergartens hervor. Der Waldpfad beginnt und endet ebenerdig und ist über den gesamten Streckenverlauf barrierefrei. Der Pfad ist nach Themen unterteilt. Auf dem Zoogelände des Tiergartens sollen Tiergehege unter den Pfad gelegt werden, in denen typische Waldbewohner Europas und Asiens vorgestellt werden. Ein Segment widmet sich den mittlerweile auch in Europa stark bedrohten Amphibien, speziell dem Feuersalamander. Ein künftiger thematischer Höhepunkt soll eine Waldvogelvoliere für heimische Waldvögel sein, in der die Vielfalt und Schönheit der heimischen Vogelwelt erlebbar gemacht wird. Für Asiatische Leoparden wird im Wald ein Bereich eingenetzt. Dieses Gehege ist noch nicht projektiert, da es erst in der aktuellen Projektphase im Förderantrag bei der Zukunftsstiftung der Sparkasse als Eigenanteil des Gesamtprojektes entwickelt wurde. Bürgermeister Christian Vogel: „Der Waldpfad erschließt nicht nur neue Tiergehege, sondern ragt weit über den Tiergarten hinaus in den Reichswald. Hier thematisieren wir die ökologische Bedeutung des Waldes und die Bedeutung alter Baumbestände. Das alles machen wir waldschonend in 20 Metern Höhe, der Waldboden bleibt unangetastet und der Wald kann sich durch Neupflanzungen erholen. Wir schaffen außerdem direkt in den Baumkronen ein grünes Klassenzimmer als Lernort, aber auch Stellen, an denen man spielen, klettern, schaukeln oder liegen und verweilen kann.“ Alleinstellungsmerkmale dieses Waldpfads werden einerseits die integrierten Tiererlebnisse am Boden (Amphibien), in Kopfhöhe (Waldvögel) und in der Kronenregion (Leopard) sein, andererseits die vielfältigen kleinen Verweilzonen, die dazu einladen gezielt den Blick in die Baumkronen zu lenken. Das „grüne Klassenzimmer“ soll Raum bieten für Schüler- oder Besuchergruppen von bis zu 24 Personen und ausgerichtet sein für Übernachtungen von kleinen Schülergruppen. Außerhalb der Unterrichtszeiten bietet das Klassenzimmer den Besuchern einen Wetterschutz und Verweilort in wankender Höhe. Die Lage des Pfads ist speziell auf die Bedarfe von Familien ausgelegt. Ein- und Ausgang liegen nah beieinander und sind vom Biergarten der Waldschänke aus gut zu sehen. So können Eltern ihre Kinder sorglos auf den Pfad schicken, denn sie werden in jedem Fall wieder bei der Waldschänke herauskommen. Die Waldschänke garantiert die sanitäre Infrastruktur wie auch die Verpflegung von Klassen und Gruppen, die ein Erlebnis-Programm zum Wald absolvieren.

Tiergarten Schönbrunn Wien 20.04.2021
Happy Birthday! Koala-Mädchen Millaa Millaa wird eins
Die Koala-Fans trifft die Schließung des Tiergarten Schönbrunn besonders hart. Denn Koala-Mädchen Millaa Millaa wird morgen ein Jahr alt. Rechtzeitig zum Geburtstag veröffentlicht der Zoo neue Bilder. „Millaa Millaa hat sich prächtig entwickelt“, freut sich Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. „Sie kann alles, was ein kleiner Koala können muss. Sie frisst Eukalyptus, trinkt aber auch noch Muttermilch. Beim Klettern ist sie sehr geschickt.“ Immer wieder hüpft sie von Ast zu Ast. So viel Action traut man den sonst so verschlafenen Koalas gar nicht zu. Rund 25 verschiedene Eukalyptusarten stehen auf dem Speiseplan der Schönbrunner Koalas. „Im Gegensatz zu ihrer Mutter Bunji hat Millaa Millaa noch keine Vorlieben. Sie ist sehr gefräßig und probiert alle Arten durch“, erzählt Revierleiterin Simona Gabrisova. Millaa Millaa wurde am 21. April 2020 geboren und ist der erste Koala-Nachwuchs in der Geschichte des Tiergartens. Bei der Geburt ist ein Koala-Jungtier nur so groß wie eine Bohne, nackt, blind und gehörlos. Dennoch krabbelt es selbstständig vom Geburtskanal in den Beutel und hängt sich an eine der beiden Zitzen. Im Alter von etwa sieben Monaten verlässt das Jungtier erstmals den Beutel. Gabrisova: „Größenmäßig hat Millaa Millaa schon drei Viertel von ihrer Mutter erreicht, lässt sich aber noch immer gerne von ihr am Rücken tragen. Das ist für Bunji schon recht anstrengend.“ Der Name „Millaa Millaa“ stammt von einem hübschen Wasserfall im australischen Bundesstaat Queensland, wo diese Koala-Unterart heimisch ist. Der prominente Nachwuchs hat auch einen prominenten Paten: Tennis-Star Dominic Thiem.

Tiergarten Kleve 19.04.2021
Die Umbauarbeiten gehen weiter…
Nachdem in den vergangenen Wochen mit Mara und Strauß zwei neue, attraktive Tierarten in den Tiergarten Kleve eingezogen sind, gehen die Veränderungen im Zoo an der Tiergartenstraße weiter. Als neues Projekt wird die Außenanlage der Erdmännchen umgestaltet. „Erdmännchen gehören zweifelsohne zu den Publikumslieblingen bei uns im Tiergarten“, berichtet Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Daher ist es mir ein ganz besonderes Anliegen, dass wir die Erdmännchenanlage umbauen, um den Tieren zukünftig noch bessere Bedingungen zu bieten.“ So wird derzeit der alte Boden der Anlage komplett entfernt. „Bisher wurden unsere Erdmännchen auf Sand gehalten, der zum Graben nicht optimal ist. Daher wird dieser nun durch lehmhaltige Muttererde ersetzt, die genügend Stabilität für die Gänge der Erdmännchen bietet. Und da Erdmännchen in der Wildbahn nicht nur selber buddeln, sondern auch die Baute anderer Tierarten wie beispielsweise Erdhörnchen verwenden, bieten wir unseren Tieren auch demnächst einige künstliche Gänge an.“, so Polotzek. Zusätzlich zu den Erdarbeiten wird die Anlage auch neu bepflanzt und die Mauer sowie der künstliche Termitenhügel neu gestrichen. Während den Umbauarbeiten, die von den TiergartenmitarbeiterInnen komplett in Eigenregie durchgeführt werden, befinden sich die Erdmännchen in der Innenanlage und sind somit auch weiterhin für die BesucherInnen zu sehen. Und auch bei der Großbaustelle der Weißkopfseeadler-Voliere tut sich einiges. „Mittlerweile konnten unsere Handwerker die Wände der Voliere mit Draht bespannen. Als nächsten Schritt muss das Dach vollständig mit einem Netz verschlossen werden. Und danach kann es an die Inneneinrichtung wie den Horstplatz zum Brüten und das Wasserbecken gehen“, freut sich Polotzek über den Fortschritt der Bauarbeiten. Mit dem Umbau der Voliere vergrößert sich die Fläche für das Adlerpaar um mehr als das Doppelte. Um einen Teil der neuen Anlage zu finanzieren, hat der Tiergarten Kleve gemeinsam mit der Volksbank Kleverland eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Unter gemeinsam-fuer-das-kleverland.viele-schaffen-mehr.de/adlervoliere kann jeder, der den Tiergarten bei diesem Projekt unterstützen möchte, für die neue Adlervoliere spenden.

Zoo Landau in der Pfalz 19.04.2021
Zoo Landau und Sphenisco e.V. rufen zum Weltpinguintag zum Schutz für die Humboldt-Pinguine auf
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus – momentan sind im Zoo Landau neun Paare der Humboldt-Pinguine fleißig mit dem Brüten beschäftigt. Beide Partner halten ca. 38 bis 41 Tage lang gemeinsam oder abwechselnd die beiden Eier warm, und das Zooteam durfte sich am Wochenende bereits über das erste Küken freuen. Alle Paare haben schon im letzten Jahr gemeinsam gebrütet, manche sind schon seit vielen Jahren erfahrene Eltern, sodass man davon ausgehen kann, dass im Zoo Landau auch in diesem Jahr wieder eine erfolgreiche Pinguin-Brutsaison bevorsteht. Im Zoo finden die Pinguine ja auch die besten Bedingungen vor – ausreichend Fisch, sauberes Wasser, sichere Bruthöhlen, Schutz vor Feinden. Im natürlichen Lebensraum sieht es für den Humboldt-Pinguin allerdings ganz anders aus, und sein größter Feind ist der Mensch. In seinem Verbreitungsgebiet, das sich von Peru bis Süd-Chile an der südamerikanischen Westküste erstreckt, lauern fast unzählige, menschengemachte Gefahren. Beim Jagen verenden Humboldt-Pinguine in Fischernetzen als unerwünschter Beifang, die industrielle Fischerei fängt ihnen die Nahrungsgrundlage quasi vor dem Schnabel weg, auf den Brutinseln wird der Bruterfolg durch illegalen Guano-Abbau, unkontrollierten Tourismus und Menschen, die Eier absammeln verringert. Verschmutztes Wasser und Plastikabfall im Meer stellen weitere Gefahrenquellen dar, und der Klimawandel verschärft die Situation durch das häufigere Auftreten des El Nino Phänomens, was durch ausbleibende Fischschwärme und heftigen Regen die Fitness und wiederum den Bruterfolg der Art verringert. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion steht der Humboldt-Pinguin als „gefährdet“. Fast weltweit werden Humboldt-Pinguine in Zoos gehalten und gezielt nachgezüchtet, um eine stabile und gesunde Reservepopulation in Menschenobhut zu erhalten. Auch der Zoo Landau ist Teil des Europäischen Ex-situ-Programms (EEP) für die Art. Doch der Ex-situ-Schutz ist nicht der einzige Weg, auf dem sich Zoos für den Arterhalt einsetzen. Besonders wichtig ist das gleichzeitige Engagement vor Ort im natürlichen Verbreitungsgebiet, um den Lebensraum zu schützen (In-situ-Artenschutz). Hier engagiert sich der Zoo Landau als aktives Mitglied der Artenschutzorganisation „Sphenisco-Schutz des Humboldt-Pinguin e.V.“. Seit der Gründung im Jahr 2008 setzt sich Sphenisco mit Unterstützung europäischer Zoos, von Privatmitgliedern und Institutionen in Chile und Peru für den Schutz der Brutinseln und des umgebenden Meeres, für die wichtige Umweltbildung der lokalen Bevölkerung und von Touristen ein und unterstützt Forschungsvorhaben, die zum Erhalt der Art und des Lebensraums beitragen. Am 25. April wird international der Weltpinguintag begangen. Seinen Ursprung hat der Gedenktag einem kuriosen Umstand zu verdanken: Wissenschaftler auf der amerikanischen McMurdo-Station in der Antarktis bemerkten, dass jedes Jahr am 25. April die Adélie-Pinguine nach vielen Monaten auf See in ihre Brutkolonie an Land zurückkehren – zuverlässig jährlich am gleichen Tag zur selben Stelle. Der Tag des Erscheinens der Pinguine wurde für die Forscher zu einem eigenen Feiertag, der sich nach und nach weltweit etablierte (Quelle: Pressestelle Umweltbundesamt). Anlässlich des Weltpinguintags möchten auch der Zoo Landau und Sphenisco e.V. auf die Gefahren, die dem Humboldt-Pinguin drohen, aufmerksam machen. In den vergangenen Jahren hat Sphenisco seine Mitglieder zu öffentlichkeitswirksamen Aktionen aufgerufen. Pandemiebedingt musste im Zoo Landau schon letztes Jahre der „Große Pinguin-Aktionstag“ ausfallen, und auch in diesem Jahr wird es nicht möglich sein, eine solche Aktion zu starten. Wer sich für den Humboldt-Pinguin engagieren möchte, findet Informationen rund um die Arbeit und die Unterstützungsmöglichkeiten für Sphenisco unter www.sphenisco.org. Peru und Chile scheinen weit weg, aber jede*r kann auch von hier aus etwas für den Humboldt-Pinguin tun, in dem wir auf Plastiktüten und -verpackungen verzichten und diese ordnungsgemäß entsorgen, indem wir keinen Guano-Dünger verwenden, beim Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten auf Nachhaltigkeit achten und das Klima nicht unnötig weiter anheizen!

Thüringer Zoopark Erfurt 19.04.2021
Zwergelefanten enthüllt
Das Zoo-Jahr 2021 steht für eine gute Zusammenarbeit mit der Zooparkstiftung und dem Zooparkverein. Montagmittag wurde deshalb gemeinsam ein fertiges Projekt präsentiert und über ein zukünftiges gesprochen. Am Rande des Besucherwegs, neben der Außenanlage des Elefantenhauses beginnt sie – eine Zeitreise zu den kleinsten Rüsseltieren der Welt: den Sizilianischen Zwergelefanten. Vor ca. 800.000 – 100.000 Jahren kamen sie auf den Inseln Malta und Sizilien vor. Nun zog die Nachbildung einer Zwergelefanten-Familie in den Erfurter Zoopark ein. Das gemeinsame Projekt des Zooparks, der Stiftung und des Vereins konnte allerdings nur mit großzügiger Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei sowie des Erfurter Künstlers Thomas Lindner realisiert werden. Bei der feierlichen Enthüllung der Skulpturen war außerdem unser Dezernent Matthias Bärwolff anwesend. Die Sizilianischen Zwergelefanten sind die kleinste Elefantenart, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen je lebte. Ein ausgewachsener Bulle hatte eine Schulterhöhe von nicht einmal einem Meter – zum Vergleich: unser Kibo ist fast 2,80 Meter hoch. Neugeborene waren gut 30 Zentimeter hoch – Ayoka zur Geburt schon 93 cm! Anatomische Besonderheiten des Skeletts lassen darauf schließen, dass diese Zwergelefanten deutlich flinker waren als ihre afrikanischen Verwandten. Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass die Zwergelefanten eine spärliche Behaarung und relativ kleine Ohren hatten. Beides soll dem Wärmeverlust entgegenwirken. Die Lebenserwartung lag bei etwa 36 Jahren und die Tragzeit bei 314 Tagen. In Thomas Lindner haben wir einen Künstler gefunden, dem das Wiederherstellen des Habitus unter Zuhilfenahme von Skeletten, Skizzenanfertigungen unseres Zoopädagogen Roy Bäthe sowie eigenen Beobachtungen an unseren Elefanten sehr gut gelungen ist. Zunächst hat er ein Metallgerüst gebaut, dieses macht die Plastik stabil – denn schließlich ist der Zoodirektorin Dr. Dr. Sabine Merz wichtig, dass die Figuren durch Kinder bespielt werden können. Mit Styrodur wurde der Körper des Tieres modelliert. Die finale Körperoberfläche ist mit Epoxidharz gestaltet worden. Ein neues Projekt in 2021 wird die seit 2015 geplante Aussichtsplattform oberhalb der Elefantenanlage sein. Dank unserer Partner Stiftung und Verein kann das Projekt sogar größer geplant und umgesetzt werden, denn sie haben dafür Spenden akquiriert, weitere werden dafür gerne entgegengenommen. Mit der Aussichtsplattform können die Besucher über die grüne Landeshauptstadt blicken, während die Elefanten unterhalb flanieren.

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