Zoopresseschau

Verband deutschsprachiger Zoopädagogen 28.11.2020
Neuer Vorstand beim Verband der deutschsprachigen Zoopädagogen (VZP)
Leider mussten in diesem Jahr, aufgrund von Corona, auch die ZoopädagogInnen auf ihre Tagung im Tiergarten Nürnberg verzichten. Trotzdem wurde, wenn auch per Onlinewahl, ein neuer Vorstand gewählt. Den neuen geschäftsführenden Vorstand bilden:•Christian Dienemann (Tiergarten Nürnberg, Vorsitzender)•Jasmin Kuckenberg (Zoo Neuwied, stellv. Vorsitzende)•Lucia Schröder (Kölner Zoo, Schatzmeisterin)Im erweiterten Vorstand sind:•Dr. Elmar Finke (Aquazoo Löbbecke Museum)•Eva Oberauer (Alpenzoo Innsbruck-Tirol)•Norbert Pantel (Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg e.V.)•Daniela Beckert (Zoo Heidelberg)•Martin Becker (Opel-Zoo)•Kathrin Röper (Erlebnis-Zoo Hannover)•Sören Reichhardt (LI-Zooschule bei Hagenbeck)Die bisherige Vorsitzende Maren Sturm (Zoo Augsburg) hat sich in diesem Jahr aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl gestellt. Sie war seit 2014 im Vorstandaktiv und die letzten 4 Jahre als Vorsitzende für den VZP tätig. Wir danken ihr für die gute und tatkräftige Zusammenarbeit und wünschen dem neuen Vorstand für die nächsten 2 Jahre eine produktive und erfolgreiche Zeit

Tierpark + Fossilium Bochum 27.11.2020
Versorgungszentrale für rund 4.000 Tiere – So viel Qualität und Fachwissen steckt im Futtermanagement des Tierpark + Fossilium Bochum
Die einen lieben es frisch, grün und fruchtig, die anderen proteinreich, knackig und noch zappelnd und wieder andere bevorzugen ihr Futter roh und blutig. So unterschiedlich wie auch die Vorlieben und Nahrungsverträglichkeiten bei uns Menschen sind, so divers sind sie auch im Tierreich. Um ihre rund 4.000 Schützlinge optimal versorgen zu können, sind die Zootierpfleger*innen des Tierpark + Fossilium Bochum rund um die Uhr im Einsatz. Die Dreh- und Angelpunkte bilden dabei die drei im Park vorhandenen Futterküchen, in denen die Futtermittel gelagert und das Futter täglich frisch zubereitet werden. Selbst die Corona-Krise bedeutet keine Ausnahme: Während der Tierpark für den Besucherverkehr vorübergehend geschlossen ist, geht die Arbeit mit und für die Tiere für das Zoopersonal wie gewohnt weiter. „Die tiergerechte Versorgung unserer Pfleglinge steht für uns an erster Stelle. Wie in der gehobenen Gastronomie haben dabei Frische, Qualität und Expertise höchste Priorität“, betont Zoodirektor Ralf Slabik und ergänzt: „In diesem Monat traten die Polizei Bochum und das Veterinäramt der Stadt mit einer Beschlagnahmung von sowohl tiefgekühlten, als auch lebenden Meerestieren an uns heran, die ursprünglich für die Gastronomie gedacht waren. Natürlich wurde das beschlagnahmte Gut von uns penibel geprüft. Während ein Großteil der lebenden Tiere, wie Taschenkrebse und Muscheln, als Schautiere in unseren Kaltwasseraquarien untergebracht werden konnten, wurden die Chinesischen Wollhandkrabben, die laut EU-Verordnung Nr. 1143/2014 als invasive Art nicht gehalten werden dürfen, eingefroren und als Futtertiere an benachbarte zoologische Einrichtungen weitergegeben. Die zuvor bereits tiefgekühlten Lebensmittel mussten wir aufgrund der unterbrochenen Kühlkette jedoch letztendlich entsorgen – denn was für den menschlichen Verzehr ungeeignet ist, entspricht auch nicht den Futtermittelansprüchen für unsere Tiere.“ Um Zoobesucher*innen einen Einblick in den Arbeitsalltag der Zootierpfleger*innen zu geben und zu vermitteln, wie viel Aufwand und Fachwissen in der adäquaten Versorgung der Zootiere stecken, setzt die Tierparkleitung auf Transparenz. So ermöglicht beispielsweise die Schaufutterküche einen ungehinderten Blick auf die Zubereitung der Tiermahlzeiten. „Die Tiere leben ja gesünder als wir“ – Diesen Satz hören Tierpfleger*innen im Zoo nur all zu oft. Futtermittelbestimmung, -berechnung und -zusammenstellung sind fester Bestandteil der Ausbildung und Prüfung der Tierpfleger bzw. Tierpflegerinnen der Fachrichtung Zoo. Wie in jedem anderen Beruf, ist jedoch auch die regelmäßige Fort- und Weiterbildung essenziell. Schließlich sieht man sich im Laufe des Berufslebens immer wieder mit neuen Tierarten konfrontiert, die andere Bedürfnisse haben. Jedoch ist nicht nur die Tierart allgemein mit ihren charakteristischen Anforderungen und ihrem spezifischen Stoffwechsel, sondern auch das Individuum zu berücksichtigen. So benötigen sehr junge Tiere eine andere Ernährung als ältere Pfleglinge und Tiere in der Fortpflanzungsphase eine andere Diät, als solche, die sich z.B. gerade in die Winterruhe verabschieden. Auch auf vorhandene Erkrankungen kann und muss mit der Fütterung eingegangen werden. Dabei ist es wichtig, sich auch mit den Inhaltsstoffen verschiedener Lebens- und Futtermittel auseinanderzusetzen. Schließlich spielen auch saisonale Faktoren, wie die Witterung, eine Rolle, sodass die Futterpläne regelmäßig von der zoologischen Abteilungsleitung überarbeitet, angepasst und mit der Zoodirektion sowie dem zuständigen Veterinärmediziner abgestimmt werden. Zoodirektor Ralf Slabik: „In den Köpfen vieler ist noch das veraltete Bild eines Zoos verankert, der seine Tiere über Futterspenden, wie altes Brot, Kastanien, Eicheln oder Fallobst ernährt. Diese Zeiten sind allerdings längst überholt! Das Futtermanagement einer modernen zoologischen Einrichtung verlangt höchste Qualität – angefangen bei der Erstellung von Futterplänen, über den Einkauf und die Lagerung der Futtermittel, bis hin zur Verarbeitung. Die eigentliche Voraussetzung für eine erfolgreiches, qualitativ hochwertiges Futtermanagement bildet aber ein Team aus ausgebildeten Fachkräften, Zootierpflegern, Biologen und einem Veterinärmediziner, das wir hier im Tierpark + Fossilium Bochum vereinen.

Wisentgehege Springe 27.11.2020
Wisentgehege: Günstiger die Glocken nie klingen! Jahreskarten-Weihnachtsaktion läuft ab Dienstag bis Heiligabend, 12 Uhr
Das große Fest steht vor der Tür – und damit auch die beliebte Jahreskarten-Weihnachtsaktion vom Wisentgehege Springe. Ob als Geschenk für die Liebsten oder auch um sich selbst mal wieder etwas Gutes zu tun: Ab Dienstag, 01., bis Donnerstag, 24. Dezember, 12 Uhr, können sich Besucher und Fans günstige Jahreskarten sichern, um Waschbär, Elch und Co. an 365 Tagen im Jahr zu bestaunen. Da das Wisentgehege wegen der Pandemie geschlossen ist, erhalten Interessierte zunächst einen Gutschein an der Kasse. Eine personalisierte Jahreskarte kann vorerst nicht ausgestellt werden, da auch der Shop mit dem Jahreskartendrucker geschlossen ist. Beim nächsten möglichen Besuch des Wisentgehege wird die personalisierte Jahreskarte ausgestellt. Gut zu wissen: Die Jahreskarte wird erst ab dem Tag aktiv, an dem der Gutschein eingelöst wird. Statt 110 Euro kosten Familienjahreskarten in den kommenden Wochen bis Heiligabend nur noch 90 Euro. Jahreskarten für Erwachsenen kosten 30 Euro statt 40 Euro. Ermäßigte Jahreskarten für Schüler, Studenten und Menschen mit Behinderung kosten 20 statt 25 Euro. Die Kitz-Card kostet 25 statt 30 Euro, die große Kitz-Card ist für 50 statt 70 Euro zu haben. Wer seinen Lieben ein tierisch wildes Geschenk unter den Weihnachtsbaum legen will, kann sich einen Gutschein ausstellen lassen. Gutscheine für Jahreskarten gibt es auch in der Tourist-Information Hannover und online über die Homepage www.wisentgehege-springe.de. Die Weihnachtsaktion läuft bis Heiligabend, 24. Dezember, 12 Uhr.

Erlebnis-Zoo Hannover 27.11.2020
Erlebnis-Zoo Hannover bereitet sich auf verlängerten Shutdown vor Versorgung der Tiere oberste Priorität – Übernahme von liebenswerten Spendenpatenschaften möglich –Schließung des Panorama Amazonien
Der Erlebnis-Zoo Hannover bereitet sich auf die verlängerten Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19 Pandemie bis in den Januar hinein vor. „Leider müssen wir davon ausgehen, dass das Ziel ‚Stay at home‘ auch eine Öffnung des Erlebnis-Zoos nach dem 20. Dezember nicht wahrscheinlich macht“, so Zoogeschäftsführer Andreas M. Casdorff, „auch wenn unsere Hygienekonzepte bislang sehr gut gegriffen haben und unsere Freiflächen für viele Familien eine wertvolle Erweiterung zur Naherholung darstellen, sehen wir die Notwendigkeit der angestrebten Kontakt-Beschränkungen. Entsprechend haben wir bereits jetzt innerbetrieblich alles Nötige veranlasst.“ So steht die Versorgung der Tiere an erster Stelle, das Tierwohl ist jederzeit sichergestellt. Mit immer wechselnder, einfallsreicher Tierbeschäftigung mit Futter und Spielzeug lenken die Tierpfleger ihre Schützlinge von den fehlenden Besuchern ab. Während des verlängerten Shutdowns arbeitet das Zooteam zudem daran, den Zoo für die Wiedereröffnung herauszuputzen: Holzbeläge werden erneuert, Betonrisse verfugt, verblichene Farben übermalt. „Was immer wir mit eigenen Mitteln stemmen können, geht unser motiviertes Team an“, so Casdorff. „Die Kosten eines Zoobetriebes fallen aber auch ohne Besucher nahezu in gleicher Höhe an“, erklärt Casdorff, „während die Einnahmen bei Eintritten oder Führungen ausbleiben.“ Der Zoo habe alles Machbare heruntergefahren, um Kosten zu sparen – angefangen von der Gastronomie-Technik bis zu den Wellen in Yukon Bay. In Teilen wird auch auf Kurzarbeit zurückgegriffen. Denn einer Schließung im November und Dezember stehen Umsatzausfälle von über 2 Mio. € gegenüber, zumal im Dezember auch sämtliche Veranstaltungen und Weihnachtsfeiern in der Zoogastronomie entfallen. „Wir hoffen, dass die angekündigte Novemberhilfe auch für den Dezember verlängert wird, um zumindest einen Teil auffangen zu können. Umso mehr freuen wir uns über die große Unterstützung unserer treuen Besucher, die ihrem Zoo mit dem Kauf einer Jahreskarte, Gutscheinen oder der Übernahme einer Tierpatenschaft helfen,“ so Casdorff. Selbstverständlich werde den Jahreskarteninhaber aber auch wieder ein Ausgleich für die geschlossenen Tage angeboten. Der Erlebnis-Zoo bietet auf seiner Internetseite auch neue Möglichkeiten zur Unterstützung an – zum Beispiel lustige und liebenswerte Spendenpatenschaften für eher unbekannte Tiere wie die Fette Sandratte, die charmanten Stinktiere, bestechende Stachelschweine, die unzertrennlichen Liebesvögel „Rußköpfchen“ oder Domino-Schaben. „Jeder kleine Betrag hilft“, so Casdorff. Von einer Attraktion muss sich Hannover jedoch verabschieden: Zum Ende des Jahres schließt die Regenwaldwelt Amazonien im Panorama am Zoo. Die coronabedingten Schließungen, der Komplett-Ausfall des Gruppen-Geschäfts, die Absage vieler Veranstaltungen und Konzerte im Panorama, der Ausfall der Schulführungen und die Ungewissheit, wie es mit den kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen im folgenden Jahr überhaupt weitergehe, haben zu dem Entschluss geführt: „In Gesprächen mit allen Partnern des Panoramas haben wir diese schwere Entscheidung gemeinsam getroffen“, erklärt der Zoo-Geschäftsführer. „Wir bedauern diesen Schritt sehr“, so Casdorff, denn das Thema Regenwald sei aktueller denn je und das Panorama habe viel zur Aufklärung und Bewusstseinsbildung beitragen können. Insgesamt blickt der Zoo aber voller Zuversicht nach vorne. Alle Projekte zum weiteren Umbau –und Neubau von Tieranlagen sowie der Ansiedlung neuer Tierarten laufen mit viel Schwung weiter. Die Arbeiten am großen Areal der Elefanten, das Zoologicum oder die Rückkehr der Riesenschildkröten sind im Plan, an vielen weiteren Details wird intensiv gearbeitet. „So sehr uns diese Situation auch belastet, unterstützen wir ein evidenzbasiertes Handeln, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen und alle unsere Besucher, Jung und Alt, Groß und Klein, bald wieder begrüßen zu können“, so Casdorff. „Und wir sind darauf vorbereitet, jederzeit, sobald das Signal aus der Politik kommt, innerhalb von 24 Stunden unsere Tore wieder öffnen zu können!“ Über weitere Entwicklungen informiert der Zoo auf seiner Website unter www.erlebnis-zoo.de

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 27.11.2020
Niedlich und extrem selten: Zwillingskälbchen im Alpenzoo geboren
Auch wenn der Alpenzoo geschlossen ist, passieren trotzdem schöne Ereignisse. Seit Anfang November tapsen zwei kleine Grauvieh-Kälbchen an der Seite ihrer Mama „Susi“ im Schaubauernhof umher. Die Jungtiere „Frieda“ und „Max“, ein Kuh- und ein Stierkälbchen, genießen das schöne Herbstwetter, bewegen sich übermütig, und wenn es dann am Abend kalt wird, kuscheln sie sich aneinander ins Stroh. Die beiden Kälbchen sind jedoch alles andere als übliche Jungtiere. Eine Zwillingsgeburt bei Kühen ist etwas sehr Seltenes. Deswegen freut es alle Mitarbeiter im Zoo besonders, dass es den Beiden gut geht und sich Mama „Susi“ so toll um sie kümmert. Auch Zoodirektor Dr. André Stadler ist von den Jungtieren angetan: „Wenn wir den Alpenzoo wieder öffnen können, gibt es mit unseren Kälbchen einen wunderbaren Grund mehr, uns zu besuchen.“

Tierpark Hagenbeck 27.11.2020
Trotz Schließung – Hagenbeck öffnet Kasse für Ticketkauf ab 1. Dezember
Gerade zur Weihnachtszeit sind Hagenbeck-Jahreskarten ein beliebtes Geschenk. Damit alle Hagenbeck-Freunde auch während des coronabedingten Lockdowns Eintrittskarten für den Tierpark und das Tropen-Aquarium erwerben können, öffnet Hagenbeck ab Dienstag, den 1. Dezember eine Kasse am Haupteingang, montags bis freitags von jeweils 10.00 bis 16.00 Uhr. Verkauft werden Jahreskartengutscheine sowie Vorverkaufskarten für den Tierpark und/oder das Tropen-Aquarium. Zusätzlich können Eintrittskarten über den Hagenbeck-Online-Shop unter www.hagenbeck.de oder telefonisch über die Servicehotline 040 – 53 00 33 0 erworben werden.

Wilhelma – Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 27.11.2020
Zäsur in der Bärenhaltung / Verstärktes Engagement für Brillenbären – Ambrose, der letzte Bär der Wilhelma, hochbetagt gestorben
Fast 31 Jahre alt ist er geworden: Hochbetagt ist Brillenbär Ambrose am Mittwoch in der Wilhelma in Stuttgart gestorben. Er war der letzte der „Erstbewohner“ der 1991 neu eröffneten „Anlage für Bären und Klettertiere“. In der Berglandschaft hatte der Zoologisch-Botanische Garten neben Brillenbären Eisbären und Braunbären gehalten. Steinböcke und Schneeziegen sowie am Rande Biber sind dort ebenso zu sehen. Ambrose kam im Februar 1990 im Jersey Zoo auf der englischen Kanalinsel auf die Welt. In der Wilhelma war Peruana aus dem Zoo Zürich seine Partnerin. Mit ihr hatte er 1994 zwei Jungtiere: Valentin und Liesel. Der Sohn kam später in den Zoo Wroclaw nach Polen und die Tochter nach Wien in den Tiergarten Schönbrunn. Peruana starb im März 2017 mit rund 28 Jahren. Ambrose blieb danach aufgrund seines bereits hohen Alters allein und kam als Einzelgänger gut zurecht. Bis zuletzt wanderte er bergauf, bergab über die Anlage und ging auch gerne baden. Die Pflegerinnen und Pfleger erleichterten ihm das Seniorenleben, indem sie ihm sein Schlafnest im Innengehege tiefer legten und eine Einstiegshilfe dafür bauten. Als Baumbewohner schlafen Brillenbären ungern auf dem Boden. Dieses größte Raubtier Südamerikas, auch Andenbär genannt, lebt ursprünglich in dem Gebirgszug von Venezuela bis Argentinien auf Höhen zwischen 200 und 4000 Metern Höhe. Gerade Nebelwälder haben es ihm angetan, in denen er gerne und geschickt klettert. Dort steigt er Bromelien nach, die auf Astgabeln wachsen. Die Triebe und Früchte solcher Aufsitzer-Pflanzen sind die Leibnahrung des Allesfressers, der auch Nüsse und Samen, Insekten und Kleintiere sowie Eier und Aas vertilgt. Die allergrößte Leckerei für Ambrose waren in der Wilhelma derweil Kirschen. Der Tod von Ambrose bedeutet eine Zäsur. Die Wilhelma hat nun die Möglichkeit, die frei gewordene Anlage zu modernisieren. „In drei Jahrzehnten hat sich in der Zoologie viel getan“, sagt Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Es ist an der Zeit, die Gesamtanlage den neuen Erkenntnissen anzupassen. Das geht allerdings immer erst, wenn dort aktuell keine Tiere leben. Einen alten Baum verpflanzt man nicht – das gilt auch für betagte Bären.“ Nachdem Eisbären, Braunbären und Brillenbären ihren Lebensabend geruhsam verbringen durften, stellt die Wilhelma die Weichen neu. „Ein solch massives Betonbauwerk lässt sich nicht komplett umbauen, doch es lässt sich vieles umgestalten und besser nutzen“, so Kölpin. „So würde man ein Eisbärengehege zum Beispiel heute in der Form nicht mehr bauen. Aber zu einer Anlage für Geparden lässt sich der Teil sehr gut umformen. Das erlaubt uns, in die Zucht der bedrohten Raubkatzen-Art einzusteigen. Und auf der anderen Seite des Hügels setzen wir künftig nicht mehr auf zwei Arten, sondern wollen auf Braunbären verzichten, die nicht bedroht sind, und dafür den Brillenbären das ganze Terrain zur Verfügung stellen.“ Nach einer Auffrischung der Technik und Bepflanzung sollen im Frühjahr neue Brillenbären einziehen. In der Natur geht ihr Bestand beständig zurück. Ihr Lebensraum zerfällt in immer kleinere Parzellen, weil die Landwirtschaft unaufhörlich Raum greift. Deshalb fördert die Wilhelma seit diesem Jahr ein Artenschutz-Projekt in Ecuador, um dort das Habitat der Brillenbären zu erhalten. Mit Geldern aus ihrem Artenschutz-Budget und Spenden der Besucherinnen und Besucher konnte die Wilhelma der Naturschutzorganisation „Jocotoco“ bereits helfen, das Schutzgebiet Tapichalaca durch Landkauf um rund 180 Hektar zu erweitern.

Tiergarten Schönbrunn 27.11.2020
Faultier-Nachwuchs Pauline als Lockdown-Baby
Schlafen, essen und herumhängen: So stellen wir uns ein gemütliches November-Wochenende vor. Die Faultiere im Tiergarten Schönbrunn verbringen jeden Tag auf diese Weise. Alberta und Einstein haben derzeit ein Jungtier. Das Kleine ist bereits am 24. April während der ersten Schließung des Zoos aufgrund des Lockdowns im Frühjahr zur Welt gekommen. Gesehen haben es die Besucherinnen und Besucher bis jetzt allerdings noch nicht. „In der Hauptsaison hatten wir das Vogelhaus aufgrund der schmalen Wege geschlossen. In der kalten Jahreszeit beim geringen Besucheraufkommen wollten wir es öffnen und unser Jungtier vorstellen. Doch es kam anders und der Tiergarten wurde wie alle Freizeiteinrichtungen wieder geschlossen. Jetzt möchten wir den vielen Faultierfans zumindest mit Bildern des Nachwuchses eine Freude bereiten“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Das Jungtier ist mittlerweile sieben Monate alt und wiegt etwa drei Kilogramm. Es liegt auf seiner Mutter wie in einer Hängematte und wird von ihr herumgetragen. Kurze Strecken hantelt es sich mit Hilfe der gebogenen Krallen schon selbst am Seil entlang. Auch das Geschlecht ist bereits bekannt: Es ist ein Weibchen und hat vom Tierpfleger-Team den Namen „Pauline“ bekommen. Hering-Hagenbeck: „Zweifingerfaultiere sind in den Regenwäldern Südamerikas heimisch. Wir züchten sie im Rahmen des Europäischen Zuchtbuchs. So faul wie ihr Ruf sind unsere Faultiere nicht. Für Alberta und Einstein ist Pauline immerhin bereits das zehnte Jungtier.“ Pauline wird noch gesäugt, frisst aber auch schon mit den Eltern mit. Das Schönbrunner Faultier-Menü besteht aus verschiedenen Salat- und anderen Gemüsesorten sowie gekochtem Reis. Als besonderen Leckerbissen schätzen sie ein gekochtes Ei.

26.11.2020, Zoo Augsburg
Aus dem November-Newsletter
Im Berichtszeitraum gab es weder Geburten noch Schlupfe.
Endlich wieder Wiedehopfe – zwei Nachzuchten aus dem Zoo Goldau (CH) kamen in Augsburg an. Aus dem Vogelpark Olching kam ein Stelzenläufer.
Der Transport von dem zweiten weiblichen Nashorn aus dem Zoo Erfurt konnte realisiert werden. Das Ausladen funktionierte ohne Probleme und inzwischen konnte sie, zuerst mit der jungen Wiesje (die einige Tage vor ihr ankam), dann aber auch mit den anderen Damen im Vorgehege Kontakt aufnehmen. Nur Bantu ist momentan noch außen vor, aber das wird in nächster Zukunft auch noch passieren.
Ein Alpakahengst wurde an den Leo Wildpark in Italien abgegeben. Der Zoo in Dvur Kralowe (Tschechien) erhielt zwei Krickenten und eine Waaliataube. An den Vogelpark Olching gingen zwei Nachzuchten der Straußwachteln, sowie eine männliche Mandarinente. Ebenfalls nach Tschechien reisten vier Chinesische Bambushühner, nämlich in den Zoo Ostrava.
Leider verstarben die drei Bergmolche in der Überwinterung. Das Zuchtweibchen der Zwerggürtelschweife musste aus Altersgründen eingeschläfert werden. Verstorben ist außerdem ein Blauer Pfau und das Männchen der Schmuckloris.
Und natürlich leidet auch der Augsburger Zoo unter den Einschränkungen der COVID-Pandemie.
Der Zoo hat seit dem 31.10. geschlossen. 900 Eintrittskarten waren bereits verkauft, und es war eine größere Aktion alle Käufer zu informieren, dass der Zoo bereits geschlossen ist. Leider hat die Information einige Personen nicht erreicht, die dann vor verschlossenen Türen standen. Dafür entschuldigt sich der Zoo natürlich.
Die Einbußen durch die Novemberschließung (inklusive Herbstferien) vergrößert natürlich die Einnahmelücke enorm. Es bleibt für den Zoo nur die Hoffnung, dass die angekündigten 75% des Umsatzes über die sogenannten Novemberhilfen fließen werden. Wie es im Dezember aussieht weiß derzeit noch niemand – aber die Prognosen sind nicht sehr positiv.
Sollte der Zoo geschlossen bleiben müssen, wird natürlich erstmals seit mehr als 30 Jahren keine Holztierkrippe im Löwenhaus aufgebaut, und auch der beliebte Weihnachtsbazar des Freundeskreises muss ausfallen.
Damit die Besucher doch noch das eine oder andere Geschenk erwerben können, wird die Zookasse jeden Samstag von 11 – 14 Uhr geöffnet sein. Hier kann man Wimmelbücher, Buba Bücher, oder auch den Zookalender des Freundeskreises kaufen. Außerdem natürlich Jahreskarten, Tierkontaktgutscheine und auch Eintrittskarten. Wer es nicht schafft in den Zoo zu kommen – all das gibt es auch in unserem Online Shop https://www.zoo-augsburg.de/ticket-shop/.
Derzeit sind die Schimpansen und der Umbau der Anlage in aller Munde. Nachdem die Stadt Augsburg leider den Investitionskostenzuschuss von 500.000.- €, der für den Umbau erforderlich gewesen wäre, abgelehnt hat, wurde intensiv wegen eines Plan B überlegt. Ursprünglich geplant war ein Zuschuss seitens des Freundeskreises des Augsburger Zoos in Höhe von 250.000.- € plus die 500.000.- € der Stadt Augsburg. Nach dem Ablehnungsbescheid hat der Freundeskreis spontan beschlossen dem Zoo zu helfen und die Kosten für den gesamten Umbau zu übernehmen.

Zoo Osnabrück 26.11.2020
Osnabrücker Löwen erkunden unbeobachtet neues Außengehege – Spenden für die Tiere: Zoo Osnabrück bleibt weiterhin geschlossen
Auch wenn die neue Löwenanlage im Zoo Osnabrück noch nicht komplett fertig gestellt ist, durften die fünf Löwen am vergangenen Dienstag den ersten Teil ihres neuen Außenbereichs erkunden – ganz ohne Besucher. Das wird sich kurzfristig auch nicht ändern, denn im Dezember muss der Zoo voraussichtlich weiterhin geschlossen bleiben. Wer den Zootieren in dieser schwierigen Zeit helfen will, kann dies per Spende machen, die bis zum 31.12.20 von der Stadt Osnabrück verdoppelt wird. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge beobachtete Dr. E.h. Fritz Brickwedde, Präsident der Zoogesellschaft Osnabrück e.V., am gestrigen Mittwoch die fünf Löwen auf ihrem ersten Teil der neuen Außenanlage: „Es ist wirklich toll, diese imposanten Tiere von dem neuen Höhenpfad zu beobachten, sie wirken so nah und so groß – ganz ohne Barriere betrachtet. Doch die weitere Schließung, die nun ja feststeht, macht uns natürlich auch Sorgen.“ Zu 75 Prozent setzt sich das Budget des Zoos aus Eintrittsgeldern zusammen – Einnahmen, die seit dem 1. November zum zweiten Mal in diesem Jahr komplett wegfallen und das wohl auch noch für längere Zeit. „Das Fleisch für unsere Löwen kostet monatlich zwar nur 1.500 Euro, allerdings belaufen sich die Gesamtkosten allein für Futter und Pflege der insgesamt rund 2.200 Tiere aus 290 Arten auf 400.000 Euro im Monat. Das ist ein ganz schöner Batzen.“ Aktuell wirbt der Zoo deshalb um Spenden, denn diese helfen bis Ende des Jahres zweifach: Die Stadt Osnabrück verdoppelt bis dahin jede Spende an die Zootiere. Doch auch der Kauf von Weihnachtsgeschenken wie zum Beispiel Jahreskarten oder anderen Zoo-Artikeln im Zoo-Online-Shop (shop.zoo-osnabrueck.de) hilft die Tiere weiter zu versorgen. Löwen erkunden neugierig neue Außenanlage – Von all den Sorgen bekommen die fünf Raubtiere nicht viel mit. Als sich am Dienstag um 14 Uhr das Tor vom neuen Stall auf den ersten Bereich der neuen Außenanlage erstmals öffnete, liefen vier der fünf Osnabrücker Löwen neugierig hinaus. Katze Shaba machte gelassen den Anfang, die kastrierten Männchen Amani, Mahiri und Kipangi folgten ihr. Lediglich Rudelanführer Nakuru zögerte und ließ die anderen zunächst die Lage prüfen. „Das ist typisch für Nakuru, er schickt erstmal die Vorhut“, lacht Kerstin Seifert, Revierleiterin bei den Löwen. „Ich bin hellauf zufrieden vom Verlauf und die Löwen auf der Anlage zu sehen, das ist ein tolles Bild. So viel wie jetzt sieht man sie sonst nur selten laufen. Das zeigt, wie aufgeregt und neugierig sie sind. Heute Nacht gibt das bestimmt spannende Träume“, freut sich die Tierpflegerin. Der bereits fertiggestellte, neue Teil der Außenanlage liegt leicht am Hang und bietet für die Raubkatzen viel Abwechslung. Im unteren Bereich befindet sich ein Wasserlauf, viele Flächen sind mit Gras bewachsen, eine Sandkuhle lädt zum Wälzen ein und Bäume spenden Schatten. Vor allem sticht aber ein mit roter Tonerde bedeckter Teil hervor, auf dem ein imposanter Baobab Baum steht. Die imposante Nachbildung aus Spritzbeton hat einen Seilzug im Inneren, sodass das Futter am Baum hoch in die Luft gezogen werden kann. „Das fordert die Löwen ein bisschen heraus, so ist die Nahrungsbeschaffung wie in der Wildnis mit etwas Anstrengung verbunden“, erklärt Seifert. Fast 500.000 Euro durch Verein „Löwen für Löwen“ – Ermöglicht wurde der 2,5 Millionen teure Um- und Ausbau der bisherigen Anlage auch durch den Verein „Löwen für Löwen e.V.“, der extra für das Projekt ins Leben gerufen wurde. „Fast 500.000 Euro hat der Verein durch verschiedene Aktionen und Events gesammelt, das ist ein tolles Ergebnis. Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Löwenfans“, so Brickwedde, ebenfalls Vorsitzender des Vereins. Eine zusätzliche Förderung des Projekts in Höhe von einer Million Euro, das mit der bereits 2019 erweiterten Nashornanlage die Tierwelt „Mapungubwe“ ergibt, konnte der Zoo aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung über die N-Bank gewinnen. Seit gut einem Jahr laufen die Bauarbeiten auf dem insgesamt knapp 2.200 Quadratmeter großen Bereich, der nach und nach erweitert und umgebaut wurde. Beeindruckender und barrierefreier Blick auf die Löwen – Eine Besonderheit der neuen Löwenanlage ist der 132 Meter lange und bis zu 5 Meter hohe Höhenpfad. Dieser führt an der Anlage entlang und ermöglicht einen barrierefreien Blick sowie eine sanfte Steigung auf dem hügeligen Gelände. „Natürlich müssen sich die Löwen auch an die neue Situation gewöhnen. Dass die Besucher erhöht an ihrem Gehege entlanggehen, kannten sie bislang nicht. Aber im Oktober hielten sich die Raubtiere schon häufiger im Vorgehege direkt neben dem neuen Löwenhausanbau auf. Von dort konnten sie die neue Umgebung bereits ausführlich beobachten“, erklärt Andreas Wulftange, Zoologische Leitung im Zoo Osnabrück. Nebenan in der alten Außenanlage sind die Bauarbeiten währenddessen noch im vollen Gange. Voraussichtlich Anfang des Jahres wird das komplette Gehege bezugsfertig sein. „Dann werden die Löwen einen drei Mal so großen Außenbereich haben, den wir bei Bedarf auch in zwei separate Anlagen trennen können, zum Beispiel um neue Tiere einzugewöhnen“, so Wulftange. Auch im Löwenhaus haben die Tiere durch einen Anbau mehr Platz. „Wenn die alte Anlage inklusive Haus bis Anfang 2021 erneuert ist, können wir hoffentlich auch wieder Besucher empfangen. Denn die vermissen die Tiere und wir derzeit doch sehr“, bedauert Zoopräsident Brickwedde. Bis dahin können Zoofreunde die tierischen Bewohner auf den Social Media Kanälen und der Homepage des Zoos (www.zoo-osnabrueck.de) besuchen und hier auch ganz einfach für das Futter der Tiere spenden.

Tierpark Hellabrunn 26.11.2020
Elefant Otto trifft seine Tanten
In dieser Woche traf der kleine Otto zum ersten Mal auf zwei weitere Bewohnerinnen des Hellabrunner Elefantenhauses: Seine Tanten Mangala und Panang, die bereits die Geburt aus nächster Nähe beobachten konnten, begrüßten Otto sehr entspannt und freundlich. Das erste direkte Zusammentreffen von Otto und seinen Tanten verfolgten natürlich Mama Temi, aber auch das Tierpfleger-Teams ganz genau. Zwar ist die Situation mit einem Jungtier für Mangala und Panang – beide waren bereits bei Ludwigs Geburt im Jahr 2011 dabei – nicht neu, dennoch war es spannend, wie die beiden auf Otto reagieren würden. „Das erste Treffen verlief insgesamt sehr harmonisch“, so Tierpfleger Lorenz Schwellenbach. Otto nahm gleich neugierig Kontakt zu den beiden Tanten auf. Anfangs verlief sich der Kleine unter Panangs Bauch – da kam kurz Nervosität auf, aber Temi machte sich schnell bemerkbar und so wusste Otto, wo der richtige Bauch ist“, erzählt Schwellenbach. Nachwuchs in der Gruppe ist zwar eine neue, aber keine unbekannte Situation für die Hellabrunner Elefantenkühe. Besonders Mangala verstand sich mit dem 2011 geborenen Elefantenbullen Ludwig sehr gut. Anders geht es da Vater Gajendra, der bisher noch keinen direkten Kontakt zu Jungtieren hatte. „Als er Otto das erste Mal sah, war er sichtlich irritiert vom Nachwuchs und bewegte sich ganz vorsichtig und rückwärts nach draußen“, so Schwellenbach. Auch im natürlichen Lebensraum sind Elefantenbullen bei der Aufzucht von Jungtieren nicht involviert. Sie leben als Einzelgänger und treffen nur zur Paarung auf die Kühe, während sich diese im Familienverband um die Jungtiere kümmern und zusammenleben. Dabei ist es durchaus üblich, dass sich auch andere Elefantenkühe an der Aufzucht beteiligen. Sobald die Tiere Bullen geschlechtsreif sind, verlassen sie die Mutterherde. Doch bis es soweit ist, vergeht in Hellabrunn noch sehr viel Zeit – sodass nicht ausgeschlossen ist, dass Otto und Gajendra sich im direkten Kontakt begegnen können. Zunächst aber darf sich der kleine Elefantenbulle an die neue Situation im Haus gewöhnen. In den kommenden Tagen werden Otto und Temi immer mehr Zeit gemeinsam mit Mangala und Panang auf der Innenanlage des Elefantenhauses verbringen. Der erste Ausflug auf die Außenanlage wird vorrausichtlich noch einige Wochen dauern. Der kleine Otto ist inzwischen 15 Tage alt und entwickelt sich nach wie vor prächtig. Er wird von Tag zu Tag neugieriger und erkundet die vielen Spielmöglichkeiten im Elefantenhaus. Außerdem wird er immer geschickter mit seinem Rüssel, der für Elefanten ein wichtiges Instrument zum Tasten, Gestikulieren und natürlich zur Nahrungsaufnahme ist.

Zoo Hoyerswerda 26.11.2020
Spenden statt Böllern – Zum Schutz der Tiere, der Umwelt und unserer Gesundheit.
Der Zoo Hoyerswerda startet Silvester-Spendenaktion. Unter dem Motto „Spenden statt Böllern“ möchte der Zoo dazu ermutigen, statt Geld für Feuerwerkskörper zu „verballern“ in diesem Jahr den tierischen Bewohnern des Zoos eine Spende zukommen zu lassen und so auch gleichzeitig dem Appell der Bundesregierung zu folgen. Die Bundesregierung sowie die 16 Landesregierungen riefen die Bürger*innen gemeinsam dazu auf, in diesem Jahr auf ein Silvesterfeuerwerk zu verzichten und so Rettungskräfte, Polizei und vor allem Krankenhäuser während der Pandemie zu entlasten. Besonders für Tiere bedeuten Feuerwerkskörper enormen Stress. Das grelle Licht und der laute Knall können zu schwerwiegenden Folgen bis hin zum Tod führen. Um unnötige Lärm- und Lichtbelästigungen zu vermeiden schließt der Zoo Hoyerswerda jedes Jahr am 31.12. So können die Tiere des Zoos schon während des Tagesverlaufes in die Innenställe gebracht, Fenster abgehängt bzw. verdunkelt und im Extremfall kann durch den Tierarzt auch ein Beruhigungsmittel verordnet werden. Fluchttiere wie beispielsweise Zebras, Affen oder Vögel reagieren verstärkt auf die Lärm- und Lichtbelästigung und müssen im Bedarfsfall häufiger kontrolliert werden. In den vergangenen Jahren wurden nach Silvester vermehrt Reste der Feuerwerkskörper in den Gehegen der Tiere gefunden. Besonders die Plastikkappen der Raketen oder Reste von Böllern, an denen sich noch Spuren der Inhaltsstoffe befinden, können zu gesundheitlichen Problemen bei den Tieren führen. Mit der Aktion „Spenden statt Böllern“ hofft der Zoo Hoyerswerda aber auch, die durch die coronabedingte Schließung, entfallenen Einnahmen ansatzweise ausgleichen zu können. Unterstützen kann man den Zoo Hoyerswerda durch Online-Spenden über die Website (www.kulturzoo-hy.de) unter der 03571/20937700 oder zoo@zookultur.de. Unter allen Spender*innen verlost der Zoo am 11.12.2020 das perfekte Weihnachtsgeschenk für Tierfreunde: Eine Tierpatenschaft fürs Lieblingstier inklusive spannender Erlebnisführung mit dem Zoodirektor.

Tiergarten Nürnberg 25.11.2020
Erwiderung von Tiergartenchef Dr. Dag Encke auf Berichterstattung des Senders Antenne Bayern: „Afrikareise des Löwen Subali ist eine ‚Ente‘“
Der Radiosender Antenne Bayern hat in seiner Sendung „Wünsch Dir was“ eine angeblich notwendige Rettung des Asiatischen Löwen Subali aus dem Tiergarten der Stadt Nürnberg initiiert. Am heutigen Mittwoch, 25. November 2020, wurde als Ergebnis ein möglicher Umzug Subalis in einen Katzenpark in Südafrika angekündigt. Hierzu bezieht Dr. Dag Encke, der Direktor des Tiergartens der Stadt Nürnberg, wie folgt Stellung: „Der Radiobeitrag ist eine Ente. Der Tiergarten plant derzeit keinen Löwentransport und es gibt zurzeit auch keine Pläne, die Situation des Löwen in Nürnberg zu verändern. Die Verantwortlichen des Tiergartens sind deutlich verärgert über die eigenmächtige Initiative des Radiosenders, die weder realisierbar noch notwendig ist. Dass das Leben des Löwen weder aktuell noch faktisch gefährdet ist, ist seit Wochen hinreichend in den Medien kommuniziert worden. Dazu bedarf es keiner weiteren Kommentare seitens des Tiergartens. Da der Löwen dem Sender zudem nicht gehört, ist es gelinde formuliert eine juristische Anmaßung, so zu tun, als könne er entscheiden, was mit einem Tier des Tiergartens künftig zu geschehen habe und wohin es transportiert werden soll.“ Die Initiative des Radiosenders war nicht mit den Verantwortlichen des Tiergartens der Stadt Nürnberg abgesprochen. Die Aussage des Senders, dass alle Dokumente und Zertifikate für den Transfer vorliegen, kann nicht stimmen. Alle legalen artenschutzrechtlichen Dokumente für den Löwen liegen sicher verwahrt beim legitimen Halter und den zuständigen Behörden. Ein legaler Transport eines Löwen von Deutschland nach Südafrika würde Monate der Vorbereitung in Anspruch nehmen. Es bleibt beim bereits mehrfach kommunizierten Plan: So werden in den nächsten Monaten ein Hormonprofil der beiden Nürnberger Löwen erstellt, die Ergebnisse ausgewertet und Schlussfolgerungen gezogen. Daraufhin sind eventuell weiter Untersuchungen notwendig oder es wird gemeinsam mit dem Arterhaltungszuchtprogramm der europäischen Zoo seine Lösung für das zuchtfähige Tier gesucht. Tiergartendirektor Dr. Dag Encke fügt hinzu: „Dies ist ein vollkommen normales Vorgehen in zoologischen Zuchtprogrammen von bedrohten Tieren. Antenne Bayern wird dabei kein Mitspracherecht haben.“

Tierpark Berlin 25.11.2020
Auswilderung trotz Hindernissen – Tierpark Berlin und WWF wildern Wisente im Kaukasus aus
Ein wuchtiger Schädel, ein kräftiger Vorderkörper und bis zu einer Tonne Gewicht – es ziehen wieder urige Wisente durch den Kaukasus. Vor über 90 Jahren wurde der letzte Wisent im Kaukasus erschossen und die Tierart somit in ihrem natürlichen Lebensraum ausgerottet. Nun ist es erneut gelungen, fünf weitere Wisente aus europäischen Zoos wohlbehalten in den Norden Aserbaidschans – in die Auswilderungsstation im Shahdag-Nationalpark – zu transportieren. Darunter befindet sich mit dem im Zoo Berlin geborenen Wisentbullen Beppo (2) auch ein waschechter Berliner. „Durch ihren großen Nahrungsbedarf üben Wisente einen beachtlichen Einfluss auf die Vegetation aus“, erläutert WWF-Experte Aurel Heidelberg die Wichtigkeit der Großpflanzenfresser für die Natur. „Dank ihnen entstehen im Wald offene Flächen und damit Lichtungen und Sonneneinstrahlung bis zum Boden. Dies wiederum unterstützt eine natürliche Dynamik und die Strukturierung der Bergwälder mit Nischen für viele Tier- und Pflanzenarten.“ Die Wiederansiedlung der Wisente leistet also einen maßgeblichen Beitrag für den Erhalt der biologischen Vielfalt im Kaukasus. In diesem Jahr hätte die weltweite Pandemie den wilden Wisenten jedoch beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ursprünglich war die große Reise für das Frühjahr 2020 geplant, doch aufgrund der, durch das Corona-Virus verursachten, unsicheren Lage musste die gesamte Aktion verschoben werden. Doch nun konnten – gerade noch rechtzeitig vor der großen Winterkälte – die fünf zotteligen Riesen am 23. November 2020 endlich ihre weite Reise antreten. Der Berliner Wisentbulle wurden dabei von vier Kühen begleitet, die im Rahmen des internationalen Projekts aus dem Zoo Rostock, dem Tiergarten Bernburg und dem belgischen Wildtierpark Domaine de Grottes de Han vor einigen Monaten in den Tierpark Berlin gezogen waren. Die nächsten Monate wird die Wisent-Herde sich in einem umzäunten Areal an die neue Heimat gewöhnen, bevor die Tiere im kommenden Frühjahr am Fuße des Kaukasus-Gebirges ausgewildert werden. „Um ihren Aufenthaltsort nachvollziehen zu können, wurden die Wisente mit modernen GPS bzw. Sende-Halsbändern ausgestattet. So werden die Tiere auch aus der Ferne auf ihrem neuen Lebensweg begleitet “, erklärt Tierpark Kurator Dr. Florian Sicks. „Es ist uns sehr wichtig, dieses Projekt – trotz aller Hürden vor denen wir aktuell stehen – auch in diesem Jahr unterstützen. Auch wenn aktuell andere Themen die Nachrichten dominieren, benötigen bedrohte Tierarten auch in diesen Zeiten unsere Hilfe“, verkündet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative des aserbeidschanischen Umweltministeriums, dem WWF, der EAZA (europäischer Verband der Zoos und Aquarien) sowie nationalen Partnern vor Ort. Die Finanzierung wurde unter anderem durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über die KfW-Entwicklungsbank sichergestellt. Hintergrund: Der Wisent wurde 1927 in der Natur durch den Menschen gänzlich ausgerottet, als die letzten Wisente im Kaukasus erschossen wurden. Nur Dank weniger Tiere in der Obhut zoologischer Einrichtungen, konnte diese Tierart vor dem endgültigen Aussterben gerettet werden. Um das weitere Überleben der Art zu sichern, wurde im August 1923 durch die Initiative europäischer Zoodirektoren und Wissenschaftler die „Internationale Gesellschaft zur Erhaltung des Wisents“ im Zoo Berlin gegründet. Diese gemeinsamen Bemühungen sind somit der Vorläufer der heutigen Erhaltungszuchtprogramme für viele bedrohte Tierarten. Bereits seit 1872 zählen Wisente zum Tierbestand des Zoo Berlin. Auch der Tierpark trägt seit seiner Eröffnung 1955 beachtlich zur Erhaltungszucht der Wisente bei. Bis heute wurden in den Zoologischen Gärten Berlin über 200 Wisente geboren. Der Wisent gilt laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdete Tierart.

Zoo Landau in der Pfalz 25.11.2020
Landauer Studierende belegen hohe Vielfalt an Wildvogelarten im Zoo Landau in der Pfalz – Abschied vom friedfertigen „Salam“ – Die Weihnachtszeit beginnt im Zoo Landau in der Pfalz dieses Jahr früher!
Erneut nutzten jüngst 99 Studierende der Universität Koblenz-Landau an mehreren Terminen unter Anleitung von Prof. Dr. Martin Entling, Dr. Verena Rösch und Julian Eberhardt eine Lehrexkursion in den Landauer Zoo, um sich in der Bestimmung von Vogelarten zu trainieren. Der Zoo Landau bietet dazu nicht nur eine spannende Vielfalt an exotischen Vogelpfleglingen, sondern seine reichhaltige und naturnahe Geländestrukturierung macht ihn auch ganz offensichtlich zu einem wichtigen Refugium für heimische Wildvogelarten. So konnten trotz der spätherbstlichen Witterung und des Fehlens vieler Sommergäste unter den Zugvögeln in relativ kurzen Beobachtungszeiträumen alleine 31 Wildvogelarten auf dem Zoogelände dokumentiert werden. „Darunter auch einige ‚ornithologische Leckerbissen‘ wie Eisvogel, Wintergoldhähnchen oder Mönchsgrasmücke,“ wie Landaus Zoodirektor, Dr. Jens-Ove Heckel, erfreut feststellt. Heckel, der bereits seit 2013 im Fachbereich 7: Natur- und Umweltwissenschaften am Universitätsstandort Landau einige Vorlesungen im Modul Naturschutzbiologie hält, ist froh, dass der Zoo durch die räumliche Nähe zur Universität als interessantes Exkursionsziel auch auf diesem Lehrgebiet zur Ausbildung der Studierenden mit beitragen kann. „Ein Überblick über heimische Vogelarten ist sowohl für zukünftige Biologielehrerinnen und -lehrer als auch für Studierende der Umweltwissenschaften und Naturschutzbiologie wichtig“, so Prof. Dr. Entling. „In diesem Zusammenhang haben wir mit dem Zoogelände einen kleinen Hotspot der Biodiversität direkt vor der Haustür,“ bescheinigt Entling und freut sich über die gute Kooperation. Neben der abwechslungsreichen Gestaltung des Zoogeländes mit offenen und dicht bewachsenen Flächen, Wasserstellen, Reisighecken und Natursteinwänden trägt der Zoo zusätzlich mit zahlreichen natürlichen und künstlichen Nisthilfen für Vögel, Insekten, Reptilien und Kleinsäuger zu einer besonderen Artenvielfalt im städtischen Raum bei. […]- Abschied vom friedfertigen „Salam“ Die Tierpfleger*innen des Huftierreviers sind sich einig: So einen kriegen wir so schnell nicht wieder! Die Rede ist von Pinselohrschwein-Eber SALAM, der am 16. November mit 13 Jahren völlig überraschend in Folge einer Darmverschlingung verstarb, wie die Obduktion im Chemischen und Veterinär-Untersuchungsamt (CVUA) in Karlsruhe bereits ergeben hat. SALAM war im März 2011 im Rahmen des Europäischen ex-situ-Programms (EEP) aus dem Bioparc Valencia in Spanien nach Landau gekommen. Er hat „seinen Job“als Zuchteber gut gemacht und insgesamt 18 überlebensfähige Jungtiere gezeugt. Er war ein besonders umgänglicher Eber, sowohl zu seinem Weibchen und dem Nachwuchs als auch zu den Menschen, die sich all die Jahre liebevoll um ihn gekümmert haben. Wir werden uns bemühen, schnell einen Ersatz für ihn zu finden, damit unser Pinselohrschweinweibchen möglichst nicht zu lange alleine bleiben muss. Es wurde bereits Kontakt mit dem Koordinator des EEP aufgenommen. […] – Die Weihnachtszeit beginnt im Zoo Landau in der Pfalz dieses Jahr früher! Jahreskarten-Rabattaktion bereits ab 16. November -Zooschule bietet Erlebnisgutscheine für Kinder und Erwachsene an –tolle Geschenkideen im Zoo-Shop In diesem Jahr ist alles etwas anders. Zwar wird der Zoo Landau die Pforten für seine Gäste aufgrund der aktuelle gültigen Corona-Verordnung des Landes bis voraussichtlich 30. November nicht öffnen dürfen, doch Zoofreunde haben dennoch die Gelegenheit, den Zoo in diesen schweren Zeiten zu unterstützen. Ab Montag den 16. November öffnet der Zoo-Shop montags bis samstags von 10 bis 16 Uhr, selbstverständlich unter Einhaltung der aktuell geltenden Hygiene-Vorschriften für den Einzelhandel. Im Zoo-Shop finden die Gäste ein breites Sortiment an tierisch-tollen Artikeln, kommen Sie gerne zum Stöbern vorbei, um einem Zoofan mit einem Zoo-Geschenk-Paket eine Freude zu machen! Teil eines solchen Pakets könnte z.B. ein Gutschein für eine der zahlreichen Veranstaltungen der Zooschule sein, wie z.B. für Kindergeburtstage, Zooschulunterricht, Ferienbetreuung und Erlebnisführungen für Erwachsene und Familien! „Zoobesuch statt Krawatte“ wird es auch in diesem Jahr wieder heißen, und das bereits ebenfalls schon ab 16. November. Bei der alljährlichen Weihnachts-Rabattaktion bietet der Zoo Einzeljahreskarten für Erwachsene, Rentner Begünstigte, Kinder und Hunde mit jeweils 5 Euro Rabatt an. Immer wieder ein schönes Geschenk für Jung und Alt! Sollte der Zoo auch zu Beginn des neuen Jahr Corona-bedingt phasenweise nicht geöffnet sein, wird die Gültigkeit einer jetzt erworbenen Jahreskarte selbstverständlich angepasst. Wer den Zoo unterstützen und einem Tierfan eine Freude machen möchte, der liegt sicherlich mit der Übernahme einer Patenschaft für eines der über 800 Tiere des Zoo Landau richtig. Dies ist bereits ab einem Jahresbeitrag von 20 Euro möglich. Vom Doktorfisch bis zum Dromedar freuen sich unsere Zootiere über weitere Paten, die eine schöne Urkunde und darüber hinaus einmal jährlich eine Einladung zu einer exklusiven Zooführung mit Zoodirektor Dr. Heckel erhalten. Die aktuelle Tierpatenliste und ein Antragsformular finden Sie auf der Homepage des Freundeskreises Zoo Landau e.V. (www.zoofreunde-landau.de). Sie erhalten die entsprechenden Formulare aber auch an der Zookasse. Auskünfte dazu erteilt außerdem gerne die Zooverwaltung unter Tel. 06341-137011 (wochentags 8-12 Uhr).Das Zoo-Team freut sich auf Ihren Besuch im Zoo-Shop und wünscht schon jetzt eine schöne Adventszeit!

Zoologische Gärten Berlin 24.11.2020
Staatshilfe für die Ameisen Zoo, Tierpark und Aquarium Berlin brauchen Unterstützung
Die solidarischen Ameisen sind das beste Beispiel dafür, dass man mit einem kleinen Beitrag Großes bewirken kann. Auch wenn das Aquarium für Besucher*innen derzeit geschlossen hat, arbeiten die fleißigen Blattschneiderameisen weiter – genauso wie die gesamte Belegschaft aus Zoo, Aquarium und Tierpark sieben Tage in der Woche unermüdlich im Einsatz ist, um ihre tierischen Schützlinge weiterhin bestmöglich zu versorgen. Das Aquarium Berlin, das seit mehr als 100 Jahren eine feste Institution in dieser Stadt ist, startet nun deshalb einen großen Spendenaufruf. Der Betrieb der Zoologischen Gärten Berlin kostet täglich 140.000 Euro. Ein Großteil dieser Kosten konnte in den kalten Wintermonaten bisher vor allem dank des Aquariums gedeckt werden. Nach der sechswöchigen Schließung im Frühjahr trifft es die Einrichtungen nun härter als zuvor, dass das Aquarium Berlin seine Tore erneut schließen musste. Die Zoologischen Gärten Berlin zehren derzeit von den Ersparnissen der vergangenen Jahre, die eigentlich für ein zeitgemäßes neues Zuhause für Elefant, Affe und Co. eingeplant waren. Die Bandbreite der Unterstützungsmöglichkeiten ist vielfältig: Ob Babysitterin, Gärtnerin, Leibwächterin oder die Königin höchstpersönlich – bereits ab einem Euro kann jeder Teil der Kampagne „Staatshilfe für die Ameisen“ werden. Parallel dazu gibt es im Tierpark Berlin die Möglichkeit dem Nacktmull-Volk mit einem Heizkostenzuschuss zu helfen, dies ist ab einem Betrag von 5 Euro möglich. Als Dankeschön können Unterstützer*innen sich sofort nach Abschluss ihre Unterstützungsurkunde als PDF aus der Bestätigungsemail herunterladen und ihren Lieben mit diesem ungewöhnlichen Geschenk vielleicht auch zu Weihnachten eine tierische Freude bereiten. Schon gewusst? Blattschneideameisen…  … können das 10-fache ihres Körpergewichts tragen. Mit den Blättern bewirtschaften sie ihre Pilzgärten, von denen sich der ganze Staat ernährt. So erhalten sie ihre Gemeinschaft.  teilen sich die Abwehr von Krankheitserregern mit nützlichen Bakterien, die auf ihrem Panzer leben und Antibiotika herstellen. Ob in Heimarbeit oder im Außendienst – im Ameisenstaat geht es um Frauenpower und Teamwork. Männliche Ameisen gehören natürlich auch zum Team – dienen jedoch ausschließlich zur Fortpflanzung und haben sonst keine weiteren Aufgaben. Nacktmulle…  …haben ein vermindertes Schmerzempfinden und können nicht an Krebs erkranken.  …bilden Staaten, die denen von Bienen oder Ameisen ähneln. Sie leben in einer Form des Sozialverhalten, die als Eusozialität bezeichnet wird und mit einer Arbeitsteilung einhergeht.  Weibliche Nacktmulle dürfen sich nicht fortpflanzen – dies ist ausschließlich der Königin überlassen. Sie wählt nur einige wenige Männchen zur Paarung aus. Nachwuchs bringt die Königin etwa 80 Tage zur Welt. Erst wenn sie abdankt oder gestürzt wird, hat ein anderes Weibchen die Chance, sich fortzupflanzen

Tiergarten Worms 24.11.2020
Glanrind-Nachwuchs im Tiergarten Worms
Auf dem Bauernhof gibt es Nachwuchs. Glanrind „Dina“ hat ein Kuhkalb bekommen. Es ist zwölf Tage alt, wurde am 12. November in den frühen Morgenstunden im Tiergarten geboren. Als die Tierpfleger zu Beginn des Tages den Stall betraten, stand der „kleine“ Neuzugang bereits im Stall und trank eifrig bei der Mutterkuh. „Um 6.30 Uhr war sie schon da und machte gleich einen super fidelen Eindruck. Es war eine unkomplizierte Geburt, Mutter und Kind geht es gut. Dalia ist mit ihren knapp 50kg Geburtsgewicht ein echter Wonneproppen“, freut sich Revierleiterin Jennifer Natusch über den Nachwuchs. Nach zwei männlichen Kälbern und einer schwierigen Geburt, ist nun wieder ein weibliches Tier in die Herde hineingeboren, das, wenn sich alle vertragen, auch im Tiergarten verbleiben kann. Zuletzt waren es zwei Bullen, die geboren wurden: Theo und Günter. Beide blieben nach der Geburt bei ihrer Mutter und Amme, müssen aber nun im Dezember den Tiergarten verlassen. Nichts weniger als ihre Art erhalten, ist ihre Mission. Für die Zucht steht vor allem bei den Bullen neben dem gewünschten hohen Anteil des Glanblutes und dem Aussehen ein umgänglicher Charakter im Fokus der Züchtungen, eben ganz wie bei den beiden Jungbullen aus Worms. Glanrinder, echte Pfälzer, sind eine alte, vom Aussterben bedrohte Rasse, die vorwiegend in Rheinland-Pfalz beheimatet ist. Es gibt heute noch knapp 2.000 dieser robusten Tiere. Züchter führen als Vorteile der Rasse vor allem vielseitige Haltungs- und Nutzungsmöglichkeiten an, wobei heute größerer Wert auf die Fleischleistung gelegt wird. Der Tiergarten Worms, der von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) als „Arche-Park“ ausgezeichnet wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht solch seltene und gefährdete Haustierrassen zu bewahren und zu vermehren.

Opel Zoo Kronberg 23.11.2020
Adventskalender Opel-Zoo Jedes Türchen mit Rätseln, Quizfragen und Videos
Seit dem 2. November ist neben vielen anderen Einrichtungen auch der Opel-Zoo geschlossen. Wie schon bei der ersten Schließung im Frühjahr vermissen viele Zoobesucher wieder schmerzlich ihre Tiere und ihre traditionellen Veranstaltungen: Keine Öffentliche Führungen, keine Laternenführung an St. Martin und auch kein Nikolaus im Opel-Zoo, der Groß und Klein zu den Elefanten führt und kleine Geschenke an die Kinder verteilt. Mit einem Sonder-Newsletter berichten die Zoomitarbeiter aber auch jetzt wieder über Geburten, Auswilderungen und weitere Neuigkeiten im Freigehege. Für diesen Newsletter kann man sich ganz einfach auf der Homepage des Opel-Zoo www.opel-zoo.de anmelden und registrieren. Ab dem 1.12. findet man ebenfalls auf der Homepage erstmalig einen Adventskalender aus dem Opel-Zoo. Bis zum Heiligen Abend verbirgt sich jeden Tag hinter den jeweiligen Türchen ein kleines Rätsel, eine Quizfrage oder gar ein kurzes Video. Wissenswertes, Interessantes, aber auch Liebenswertes….., der Adventskalender aus dem Opel-Zoo macht ganz sicher Jung und Alt große Freude und bringt das Zoogeschehen ins Haus. Und so lässt sich die Wartezeit nicht nur bis Weihnachten überbrücken, sondern auch bis die Corona-Entwicklung es zulässt, dass der Opel-Zoo wieder öffnen darf.

Tiergarten Nürnberg 23.11.2020
Erfolg bei Bartgeier-Auswilderung
Dass es trotz aller Rückschläge immer wieder bedeutende Erfolge bei Auswilderungsmaßnahmen gibt, zeigt das Beispiel eines 2012 im Tiergarten der Stadt Nürnberg geschlüpften und in Andalusien ausgewilderten Bartgeiers. Als erster wildlebender Bartgeier kehrte Sansón in seine spanische Region zurück und bildete 2020 nach der Paarung mit einem anderen Vogel ein neues Territorialpaar. Manchmal funktionieren Paare auch in der Welt der Bartgeier nicht. In Andalusien trennte sich im vergangenen Jahr ein Bartgeierpaar. Die Bartgeier Encina (Weibchen) und Sansón (Männchen) wurden 2012 in die Wildnis entlassen. Beide Vögel schlüpften in Tierhaltungen innerhalb des Bartgeier-Zuchtnetzwerks, das von der Stiftung zum Schutz der Geier, der Vulture Conservation Foundation, als Teil des Erhaltungszuchtprogramms der europäischen Zoos (EEP) koordiniert wird. Genauer gesagt schlüpfte Encina in dem in Spanien auf Bartgeier spezialisierten Zuchtzentrum von Guadalentín, während Sansón aus dem Tiergarten Nürnberg stammte. Im Alter von sechs Jahren begannen sie sich zu paaren und wurden eines der vielversprechendsten wildlebenden Paare im Auswilderungsgebiet. Encina und Sansón schafften es 2019 sogar, ein Küken auszubrüten, aber der Jungvogel starb leider schon sehr früh, wahrscheinlich aufgrund der Unerfahrenheit des jungen Paares. Dann verschwand Sansón im Herbst 2019. Das Projektteam suchte ausgiebig, aber erfolglos nach dem Geiermännchen. Encina ging mit einem anderen Vogel eine neue Partnerschaft ein. Nachdem Sansón einige Monate lang vermisst wurde, tauchte er wieder auf und war nicht mehr allein. Es scheint, als habe Sansón in Viola eine neue Partnerin gefunden. So entwickelten sich aus dem früheren Vogelpaar – Encina und Sansón – mit ihren jeweiligen neuen Partnern zwei neue territoriale Paare. Nun bleibt zu hoffen, dass diese beiden Paare zusammenbleiben und sich bald erfolgreich vermehren. Der Nürnberger Tiergarten hält mit kurzen Unterbrechungen bereits seit 1965 Bartgeier, wobei es im Jahr 1997 zur ersten erfolgreichen Aufzucht eines Jungtieres kam. Seitdem unterstützt der Tiergarten regelmäßig Auswilderungsprojekte mit Nachzuchten. Der Bartgeier (Gypaetus barbatus) steht als gefährdet (vulnerable) auf der Rote Liste der Weltnaturschutzunion. In Andalusien starb der größte Greifvogel Europas 1986 aus. Die Gründe dafür sind menschengemacht. Die Vögel wurden gejagt, vergiftet und in ihren Nistplätzen gestört. Um die Geier zurückzuholen, starteten die Junta de Andalucía und die Stiftung zum Erhalt der Geier 1996 ein Wiederansiedlungsprojekt. Seit den ersten Auswilderungen im Jahr 2006 und mit der Auswilderung von acht Individuen in diesem Jahr wurden in Andalusien bislang 71 Bartgeier in den Provinzen Jaén und Granada ausgesetzt. Da es gelingt, die Bedrohungen für die Vögel zurückzudrängen, nimmt die Population der Art allmählich wieder zu. Derzeit gibt es in Andalusien drei Bartgeierpaare und 43 bestätigte Individuen.

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