In einer Welt, die im Schatten der Dunkelheit versinkt, ruht das Schicksal auf den Schultern eines jungen Kriegers.
Ray Gaido sehnt sich nach Rache gegen Samael, den Mann, der seine Heimat in Schutt und Asche gelegt hat. Während Samael als vermeintlicher Engel der Gerechtigkeit auftritt, erkennt Ray die wahren finsteren Absichten hinter seiner Maske. Zusammen mit seinem treuen Otter-Tiergeist begibt er sich auf eine gefährliche Mission, um Verbündete zu finden und Samael aufzuhalten, bevor er die Welt in den Abgrund stürzt.
In einer Welt voller Macht, Intrigen und geheimnisvoller Wesen steht Ray vor seiner größten Herausforderung. Kann er den drohenden Krieg verhindern und die Wahrheit enthüllen?
Der Klappentext macht Lust auf mehr und auch wenn mich das Cover nicht gleich begeistern konnte (und es immer noch nicht tut) habe ich mir das Hörbuch angehört. Sprecher Bernd Ungerer haucht der Geschichte Leben ein und zumindest ist es ein Vergnügen ihm zuzuhören. Für die Geschichte selbst kann ich ihn nicht verantwortlich machen, denn leider überwiegen die Schwächen, so dass ich zumindest sagen kann, dass mich die Stimme unterhalten hat, die Geschichte selbst mich aber nur mäßig begeistern konnte.
Die Welt ist gut durchdacht: Düster, leicht japanisch angehaucht, mit übernatürlichen Elementen, aber nicht so komplex, dass der Einstieg schwerfällt. Beschreibungen und World Building kann man als Stärken Tony Foes sehen.
Ray als Protagonist wird ist sympathisch, seine Motivationen sind nachvollziehbar, besonders sein Schmerz und seine Rachegelüste.
Auch die Nebenfiguren erhalten genug Persönlichkeit, um sie vielschichtiger zu gestalten. Jede zeigt einen gewissen mehr oder weniger ausgebauten Hintergrund, was der Geschichte zusätzliche Schichten verleiht und keine eindimensionalen Charaktere zurücklässt. Ein paar Nebenplots oder Nebencharaktere hätten weniger Klischee sein können oder tiefer ausgearbeitet.
World Building und Charaktere sind aber als Stärken des Romans anzusehen. Allerdings ist das nur die halbe Miete.
Der Schreibstil ist stellenweise holprig, was sich in teilweise ungewöhnlichen Satzstellungen oder Formulierungen zeigt, die den Lesefluss beeinträchtigen. Über Tippfehler kann ich hinwegsehen, aber grundsätzlich wäre ein besseres Lektorat und Korrektorat wären wünschenswert gewesen.
Die Grundmotive, der rachsüchtige Held, der falsche Engel, die dunklen Mächte, kann man als klassische Fantasy-Motive bezeichnen. Das muss nicht schlecht sein, niemand muss das Rad neu erfinden, aber ein Teil der Spannung hängt davon ab, wie originell sie umgesetzt werden. Und das musste ich vermissen. Vieles war vorhersehbar und ließ dadurch an Spannung vermissen
Hinzu kommen Längen in der Handlung, insbesondere in der Mitte, wo das Tempo manchmal abflaut oder viele Informationen parallel laufen.
Mit über 15 Stunden Laufzeit fand ich die Geschichte zu lang. Das hätte man auch besser straffen können, vermutlich hätte das auch für mehr Spannung gesorgt. Es gibt Passagen, in denen ausführlich auf Weltbeschreibung oder Hintergrundgeschichten eingegangen wird, was zwar Atmosphäre schafft, aber gelegentlich die Story etwas ausbremst. Wie gesagt, Beschreibungen sind die Stärken Ton Foes, sorgen aber nicht für eine spannende Geschichte.
Gefallene Engel – Schmerz der Rache wirkt wie ein ambitioniertes, aber unfertiges Debüt. Gute Ideen sind erkennbar, aber Sprachstil und Plotentwicklung lassen stark zu wünschen übrig. Statt Spannung gibt es Längen, statt Tiefe viele Klischees.
Und das Ende … nun, man merkt dass es ein erster Teil ist. Aber das Ende (wie der Rest des Buchs) haben mich nicht überzeugt weiter zu lesen oder zu hören.
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(Rezensionsexemplar)
Danke für dein ehrliches Feedback 🙂 Auch wenn 2/5 Sternen natürlich per se kein „gutes“ Feedback ist, hab ich mich sehr gefreut zu lesen, wie stark du dich mit meinem Buch auseinander gesetzt hast. Es sind viele gute Anregungen für meinen weiteren Werdegang dabei – Denn der Weg ist noch weit. Danke also dafür! Ich hoffe, dass ich in Zukunft ein Buch schreiben werde, was auch dich begeistern wird. Also gib mich noch nicht auf!
Bis bald, Tony Foe.