Sophia Kimmig: Lebendige Nacht (Rezension)

Faszinierendes Paralleluniversum: Sophia Kimmig entführt in die Dunkelwelt und öffnet die Augen für die Wunder der Nacht direkt vor unserer Tür.
Wenn die Sonne untergegangen ist, wird es bei den Wildtieren erst richtig interessant: Wo tagsüber Menschen auf Busse warten, durchwühlt eine Wildschweinfamilie den Mülleimer an der Haltestelle. Füchse suchen nach Futter, Glühwürmchen senden Blinksignale an potenzielle Partner, Waschbären durchstöbern das Gebüsch. Die Nacht ist nicht nur eine Zeit, sondern ein vielfältiger Lebensraum, über den wir immer noch zu wenig wissen. Die Wildbiologin Sophia Kimmig ist den Geheimnissen der Nacht auf der Spur. Sie stellt dabei nicht nur ihre wilden Bewohner vor, sondern zeigt auch, wie es ist, in dieser Parallelwelt zu leben: Wie sie entstand, wie es dort aussieht, sich anfühlt oder riecht. Eine faszinierende Reise zu den Wundern der Nacht.

Die Nacht, eine unbekannte Welt. Ja, die Nachteulen unter uns lassen auf nächtlichen Partys und Events die Nacht zum Tage werden, aber was jenseits der beleuchteten Wege passiert, das wissen die wenigsten und so finde ich ein kleines Gedankenspiel, das Sophia Kimmig in ihrem Buch LEBENDIGE NACHT erwähnt ziemlich interessant:
Nenne dir bekannte Schmetterlingsarten!
Und jetzt der Test, da vermutlich jeder den einen oder anderen Falter namentlich benennen kann: Ist ein Nachtfalter dabei?
Vermutlich nicht, denn wenn es um Schmetterlinge geht denkt man meist nur an Tagfalter und ihre nächtlichen verwandten (die manchmal abwertend einfach als Motten bezeichnet werden) werden nicht als Schmetterlinge wahrgenommen. Und bereits da beginnt die Nacht interessant zu werden, denn die nächtlichen Schwärmer haben mehr drauf als ihre bekannteren verwandten, nur wissen das die wenigsten.
Aber es geht nicht nur um Schmetterlinge, die Nacht hat viel mehr zu bieten, sogar mehr als in einem kleinen Buch hineinpasst.
Sophia Kimmig stellt bekannte und weniger bekannte Vertreter der nachtaktiven Tierwelt vor: Eulen (die nicht immer Federn haben …), Fledermäuse und Waschbären und Vertreter der australischen Tierwelt wie Kakapo und Tüpfelkuskus.
Zahlreiche Themen werden angesprochen, auch wenn ich auf die Tiefsee verzichten hätte können, denn auch wen diese interessante Kreaturen aufzuweisen hat verbinde ich damit nicht unbedingt die Nacht.
Der Erzählstil ist fachbezogen, aber leicht zu verstehen. LEBENDIGE NACHT ist ein Rundumschlag durch die Welt, die wir kaum kennen oder nicht erkennen. Schade ist nur dass es wenige Illustrationen gibt, die das Beschriebene Anschaulich machen. Ganz ohne geht es nicht, aber mehr hätten es auch gerne sein können.

(Rezensionsexemplar)

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