Science Slam (Archiv)

(Erstveröffentlichung am 22. März 2016)

Ein Science-Slam oder Scienceslam (deutsch: Wissenschaftswettstreit) ist ein wissenschaftliches Kurzvortragsturnier, bei dem Wissenschaftler ihre Forschungsthemen innerhalb einer vorgegebenen Zeit vor Publikum präsentieren. Im Vordergrund steht die populärwissenschaftliche Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte, die Bewertung erfolgt durch das Publikum. Bewertet wird neben dem wissenschaftlichen Inhalt auch die Verständlichkeit und der Unterhaltungswert des Vortrags.
Die Vortragenden sind in der Mehrzahl (aber nicht immer) Nachwuchswissenschaftler. Sie präsentieren innerhalb von zehn Minuten eigene Forschungsthemen in populärwissenschaftlicher Sprache. Im Anschluss wird der Vortrag vom Publikum (meist mittels Punktekarten oder Applaus) nach den oben genannten Kriterien bewertet und eine Siegerin bzw. ein Sieger gekürt. Der zu gewinnende Preis hat in der Regel nur symbolischen Charakter (beispielsweise das „goldene Gehirn“ in Braunschweig oder Münster).
Ein Science-Slam hat unter anderem die Förderung der Kommunikationsfähigkeit des wissenschaftlichen Nachwuchses zum Ziel. Zudem soll bei einem Laienpublikum ein Interesse an verschiedenen Wissenschaftsthemen geweckt werden. Science-Slams bilden auf diese Weise ein Teilgebiet der Wissenschaftskommunikation.
Das Vorbild der Science-Slams ist das Format des literarischen Vortragswettbewerbs Poetry Slam. Das Format wurde Ende 2006 von dem Poetry Slammer und Verständlichkeitsforscher Alex Dreppec in Darmstadt für Deutschland aufgeführt und ab 2008 von Markus Weißkopf (damals Haus der Wissenschaft Braunschweig) aufgenommen und verbreitet.
Die Vortragsform Science-Slam gilt als zeitgenössisches Phänomen. Theoretische oder empirische Untersuchungen über seine Auswirkungen auf den Wissenstransfer liegen bislang kaum vor.
Ein verwandtes Format ist das FameLab, das im Jahr 2005 von Cheltenham Festivals entwickelt wurde. Es weist neben dem gemeinsamen Grundgedanken, Wissenschaft verständlich und kurzweilig zu präsentieren, einige Unterschiede zum Science Slam aus. Die Teilnehmenden haben jeweils nur drei Minuten Zeit, ihr Thema zu präsentieren, dürfen keine Präsentationsfolien verwenden und die Bewertung erfolgt primär durch eine Expertinnen und Experten Jury.

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